Siegfried Lenz
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Der Überläufer
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65 Jahre in der Schublade - heute ein Bestseller
'Der Überläufer' ist Siegfried Lenz' zweiter Roman, geschrieben 1951. Obgleich vollendet und vom Autor mehrfach überarbeitet, blieb er bis 2016 unveröffentlicht. Zur Zeit seiner Entstehung wurde er vom Verlag aus politischen Gründen abgelehnt. Ein Überläufer zu den Sowjets als Romanheld war im Kalten Krieg nicht opportun. Eine großartige Entdeckung, ein beeindruckender Roman über den ewigen Konflikt zwischen Pflicht und Gewissen.
'Der Überläufer' ist Siegfried Lenz' zweiter Roman, geschrieben 1951. Obgleich vollendet und vom Autor mehrfach überarbeitet, blieb er bis 2016 unveröffentlicht. Zur Zeit seiner Entstehung wurde er vom Verlag aus politischen Gründen abgelehnt. Ein Überläufer zu den Sowjets als Romanheld war im Kalten Krieg nicht opportun. Eine großartige Entdeckung, ein beeindruckender Roman über den ewigen Konflikt zwischen Pflicht und Gewissen.
Siegfried Lenz, der am 17. März 1926 in Lyck, einer kleinen Stadt im masurischen Ostpreußen geboren wurde, zählt zu den bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Nachdem Lenz aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, ging er nach Hamburg und studierte Philosophie, Anglistik und deutsche Literaturgeschichte, ehe er 1950/51 als Redakteur für die "Welt" arbeitete. Von 1951 bis zu seinem Tod am 7. Oktober 2014 lebte er als freier Schriftsteller in Hamburg. Bereits mit seinem ersten Roman gelang es ihm, die Kritik und die Leser für sich einzunehmen, und bis heute zeichnet sich Lenz' Werk dadurch aus, dass es menschliche Schicksale und aktuelle gesellschaftliche Fragen auf eine Weise verknüpft, die literarisch ambitioniert die Bedürfnisse breiter Leserschichten nicht vernachlässigt. Weite Teile des Lenzschen Werkes sind geprägt durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Problemen (etwa die Romane "Der Mann im Strom", 1957, oder "Brot und Spiele", 1959, einer der wenigen geglückten Sportromane der deutschen Literatur) und mit dem Dritten Reich bzw. seiner Verarbeitung. Zu Lenz' größtem Erfolg wurde dabei der 1968 erschienene Roman "Deutschstunde", der auch internationalen bahnbrechend wurde. Wie der junge Siggi Jepsen darin die Geschichte seines Vaters, eines norddeutschen Polizisten, der es im Nationalsozialismus für seine Pflicht hält, das Malverbot seines Freundes Nansen zu überwachen, erzählt, ist eine bis heute bestechende Demaskierung eines pervertierten Pflichtbegriffs und wurde von vielen als befreiende künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema verstanden. Der "Deutschstunde" folgten viele große Romane ("Heimatmuseum", 1978, "Der Verlust", 1981, "Exerzierplatz", 1985 oder "Die Auflehnung", 1994), die Lenz unverrückbar an die Seite der 'großen' deutschen Gegenwartsautoren wie Heinrich Böll, Günter Grass oder Martin Walser stellten. Sein Werk umfasst alle literarische Gattungen: Lenz arbeitete für das Theater ("Zeit der Schuldlosen", 1961), schrieb Hörspiele ("Haußuchung", 1967) und Essays ("Über den Schmerz", 1997), und für viele Leser ist er nicht zuletzt ein Meister der "kleinen Form". Seine oft humoristisch grundierten Erzählbände wie "So zärtlich war Suleyken" (1955), "Lehmanns Erzählungen" (1964) und "Der Geist der Mirabelle" (1975) belegen dies trefflich. Siegfried Lenz wurde für sein uvre mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet, darunter der Gerhart-Hauptmann-Preis, der Bayerische Staatspreis für Literatur, der Thomas-Mann-Preis, der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main, der Lew-Kopelew Preis für Frieden und Menschenrechte 2009 und zuletzt der Nonino-Preis 2010 für sein Werk. Am 18. Oktober 2011 wurde ihm zudem die Ehrenbürgerwürde seiner Geburtsstadt Lyck verliehen. Seine Auszeichnungen galten dem literarisch unvergleichlichen Werk, und sie rühmten immer auch das unerschrockene Engagement des Autors. Siegfried Lenz verstarb am 07. Oktober 2014.
© Ingrid von Kruse
Produktdetails
- dtv Taschenbücher 14592
- Verlag: DTV
- 7. Aufl.
- Seitenzahl: 363
- Erscheinungstermin: 8. September 2017
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 120mm x 22mm
- Gewicht: 267g
- ISBN-13: 9783423145923
- ISBN-10: 3423145927
- Artikelnr.: 47730730
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
produktsicherheit@dtv.de
»So wird dieser in beispielhaft schönem Deutsch verfasste Roman, das reife Werk eines jungen Mannes, erst jetzt publiziert.« Franziska Augstein Süddeutsche Zeitung, 27./28.02.2016
Der große deutsche Schriftsteller Siegfried Lenz ist leider 2014 hochbetagt verstorben, trotzdem gab es anderthalb Jahre später noch Neues von ihm zu lesen: In seinem Nachlass wurde das Manuskript des unveröffentlichten Romans „Der Überläufer“ aus dem Jahr 1951 …
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Der große deutsche Schriftsteller Siegfried Lenz ist leider 2014 hochbetagt verstorben, trotzdem gab es anderthalb Jahre später noch Neues von ihm zu lesen: In seinem Nachlass wurde das Manuskript des unveröffentlichten Romans „Der Überläufer“ aus dem Jahr 1951 entdeckt, in dem er die Erlebnisse des Soldaten Walter Proska im letzten Kriegssommer erzählt. Proska, der wie der Autor aus Masuren stammt, reist 1944 vom Heimaturlaub zu seiner Einheit an der Ostfront zurück. Ein polnisches Mädchen, das sich als Partisanin entpuppt, ein explodierender Zug, Streifengänge im Sumpfgebiet, drückende Hitze, Mückenschwärme und Partisanenangriffe prägen die Handlung. Schließlich wechselt Proska mit einem Kameraden die Seiten und wird zum „Überläufer“... Schön, dass der Roman 65 Jahre nach seiner Fertigstellung doch noch veröffentlicht wurde, denn Lenz‘ Beschreibung der sinnlosen Patrouillen im Sumpfgebiet, die Übersprunghandlungen der leidgeprüften Soldaten und die inneren Monologe voller Zweifel und Ängste sind durchaus lesenswert.
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»Das ist erstens eine ziemliche Überraschung und zweitens, wenn man das Buch gelesen hat, eine Sensation. Der Überläufer ist ein großartiger Roman, der das Werk von Lenz und damit die deutsche Nachkriegsliteratur um ein eindrucksvolles Stück erweitert.« …
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»Das ist erstens eine ziemliche Überraschung und zweitens, wenn man das Buch gelesen hat, eine Sensation. Der Überläufer ist ein großartiger Roman, der das Werk von Lenz und damit die deutsche Nachkriegsliteratur um ein eindrucksvolles Stück erweitert.«
Siegfried Lenz (1926–2014) zählt zu den bedeutenden und meistgelesenen Schriftstellern der deutschen Literatur. Für seine Bücher wurde er mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und mit dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009. Seit 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag.
Burghart Klaußner, in Berlin geboren, begann 1969 eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule. Seither war er an nahezu allen bedeutenden deutschsprachigen Bühnen engagiert. Einem breiten Publikum wurde er mit seinen Rollen in Kinofilmen wie Good bye, Lenin (2003), Die fetten Jahre sind vorbei (2004), Requiem (2005), Der Vorleser (2008) und Das weiße Band (2009) bekannt. Burghart Klaußner wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis, mit dem Deutschen Hörbuchpreis, sowie dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST für Tod eines Handlungsreisenden. Zuletzt bekam er für seine Rolle in Der Staat gegen Fritz Bauer zum wiederholten Mal den Preis der deutschen Filmkritik.
Burghart Klaußner ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen Filmakademie. Er ist auch als Regisseur tätig und inszenierte zuletzt Terror von Ferdinand von Schirach in Dresden.
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