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4 Kundenbewertungen

Sam Spade und sein Partner Miles Archer betreiben in San Francisco eine Privatdetektei. Alles beginnt mit einem scheinbar harmlosen Auftrag: Die umwerfende "Miss Wonderly" bittet die beiden Detektive darum, ihre kleine Schwester aufzutreiben, die durchgebrannt ist mit einem Mann. Doch schon in der nächsten Nacht gibt es zwei Tote. Und einer davon ist Archer, mit dessen Frau Spade eine Affäre hat. Dann erscheint ein schmächtiger Typ bei Spade und bietet ihm 5000 Dollar für die Wiederbeschaffung einer kostbaren Vogelskulptur - nur um ihn gleich darauf mit einer Pistole zu bedrohen und sein Büro…mehr

Produktbeschreibung
Sam Spade und sein Partner Miles Archer betreiben in San Francisco eine Privatdetektei. Alles beginnt mit einem scheinbar harmlosen Auftrag: Die umwerfende "Miss Wonderly" bittet die beiden Detektive darum, ihre kleine Schwester aufzutreiben, die durchgebrannt ist mit einem Mann. Doch schon in der nächsten Nacht gibt es zwei Tote. Und einer davon ist Archer, mit dessen Frau Spade eine Affäre hat. Dann erscheint ein schmächtiger Typ bei Spade und bietet ihm 5000 Dollar für die Wiederbeschaffung einer kostbaren Vogelskulptur - nur um ihn gleich darauf mit einer Pistole zu bedrohen und sein Büro nach dem "Malteser Falken" zu durchsuchen. Schnell wird klar: Die beiden Fälle hängen zusammen, und Miss Wonderly ist nicht die, für die sie sich ausgibt.
Autorenporträt
DASHIELL HAMMETT, 1894 in Maryland geboren, hat nicht nur den Urtypus des taffen Ermittlers erfunden - er war selbst einer: Sieben Jahre lang hat er für die Detektivagentur Pinkerton gearbeitet. In zwei Weltkriegen diente Hammett seinem Land, die USA dankten es ihm in der McCarthy-Ära mit einem Verfahren wegen unamerikanischer Umtriebe. Weil Hammett, Mitglied der kommunistischen Partei, die Aussage verweigerte, wanderte er für ein halbes Jahr hinter Gitter, wo er Toiletten putzen musste. Seine Bücher wurden aus den Verlagsprogrammen gestrichen, und schließlich ruinierte ihn die Steuerbehörde mit einer Nach- zahlungsforderung vollends. Völlig verarmt, krank und alkoholabhängig starb er 1961 in New York.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.01.2006

Band 1
Nichts ist so, wie es scheint
Dashiell Hammetts „Der Malteser Falke”
Immer wieder diese Augen: Privatdetektiv Sam Spades „gelbgraue Augen”, „schmal und stechend”, beherrschen die Szene, sehen alle Schwächen seiner Gegenspieler und verraten nichts von seinen Plänen und Gefühlen. Ich mag es sehr, wenn der Theaterzuschauer die Augen der Schauspieler sehen kann, aber in diesem ersten richtigen Detektivroman der Geschichte, in dem so oft von den Augen die Rede ist, weiß der Leser trotzdem nie, woran er ist. In schnellen, harten Szenen wird ein Fall durchgespielt, der ihn voltenreich von einer Verblüffung in die nächste wirft.
Zum ersten Mal habe ich diese großartigen Dialoge vor vielen Jahrzehnten gelesen, und ich bin immer wieder fasziniert von der Story, die wie ein atemberaubendes Theaterstück vom perfekten Timing der Szenen lebt. Als junger Regisseur in England habe ich jede Woche eine Inszenierung herausgebracht. Da lernt man nicht nur schnelles Arbeiten, sondern entwickelt auch dynamische Szenenwechsel, die die Zuschauer mitreißen. So ist es auch in diesem Roman, der ebenso gut ein Drehbuch sein könnte - kein Wunder, dass die Verfilmung mit Humphrey Bogart solchen Erfolg hatte. Kaum sind Sam Spade und sein Partner eingeführt, wird dieser schon erschossen. Kaum hat Sam Spade die Polizei abgewimmelt, schließt ihn die Witwe in die Arme und fragt seelenruhig: „Hast du ihn umgebracht?” Kaum lernt der Leser Spades Klientin kennen - jung, hübsch, verängstigt -, schon entpuppt sie sich als Gangsterbraut, die wie diverse andere Verbrecher hinter einer wertvollen Skulptur, dem Malteser Falken, her ist und dafür über Leichen geht. Keiner ist, was er scheint, keinem kann man trauen, alle spielen ihre Rollen - eine einzige Paranoia, sehr modern.
Auch der Detektiv ist keineswegs so, wie ihn der Leser erwartet: zum Glück kein Held, sondern eine taktierende, undurchsichtige Figur ohne moralische Skrupel; einer, der sich nicht in die Karten sehen lässt bis zum Schluss, ständig Zigaretten dreht und beim Verhör mal eben fünf Gläser Rum kippt. Selbst das Happy End, in dem Spade überraschenderweise sein Berufsethos beschwört, ist eine ganz unsichere Sache, weil wir nie wissen, ob er nur zum Schein auf die Gangster eingegangen ist oder selbst den Deal wollte. Dashiell Hammett zeigt sich mit diesem Krimi als aufregender Dramatiker.
Der Text gilt als Begründung des Realismus im Kriminalroman, aber ich bin mir trotz der realistischen Milieu-Schilderungen nicht sicher, ob man das so sagen kann. Denn realistisch heißt hier nicht, dass dem Leser oder Zuschauer die Interessen der Figuren psychologisch erklärt werden, dass jemand für das Milieu verantwortlich gemacht wird. Solche Texte machen Spaß, weil sie sich nicht mit moralischen Skrupeln aufhalten, dafür aber den Leser voller Fragen zurücklassen. Deshalb sind sie bis heute nicht in die Jahre gekommen. Irgendwann ist einmal von Spades Sockenhaltern die Rede - und erst dann stellt man verblüfft fest, dass das so moderne Buch schon von 1930 ist.
PETER ZADEK
Dashiell Hammett
Foto: © Diogenes Verlag
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»Dashiell Hammett schrieb für einen Cent pro Wort und erfand eine ganze Literatur. Moderner kann ein Klassiker nicht sein.«