Tess Gunty
Broschiertes Buch
Der Kaninchenstall
Roman Gewinnerin des National Book Award 2022
Übersetzung: Zeitz, Sophie
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Tess Gunty ist jüngste Preisträgerin des National Book Award seit Philipp Roth und das größte Talent der amerikanischen Literaturgeschichte seit David Foster Wallace.»Der Kaninchenstall« verspricht eine solch intensive Lektüre, dass man kaum noch von »lesen« sprechen mag. »Durchleben«, »durchstaunen« wären bei diesem Meisterwerk weitaus angebrachter, gar »Erlebnis« kommt einem in den Sinn. »Lebensverändernd« ist sie mindestens, die Lektüre dieses Romans.Die ätherische Blandine, die eine Obsession für Hildegard von Bingen entwickelt hat und durch das System gefallen zu sei...
Tess Gunty ist jüngste Preisträgerin des National Book Award seit Philipp Roth und das größte Talent der amerikanischen Literaturgeschichte seit David Foster Wallace.
»Der Kaninchenstall« verspricht eine solch intensive Lektüre, dass man kaum noch von »lesen« sprechen mag. »Durchleben«, »durchstaunen« wären bei diesem Meisterwerk weitaus angebrachter, gar »Erlebnis« kommt einem in den Sinn. »Lebensverändernd« ist sie mindestens, die Lektüre dieses Romans.
Die ätherische Blandine, die eine Obsession für Hildegard von Bingen entwickelt hat und durch das System gefallen zu sein scheint, lebt nur durch die dünnen Wände eines schäbigen Apartmentkomplexes in einem ehemaligen Industrieort in Indiana von ihren skurrilen Nachbarn getrennt: einer Frau, die online Nachrufe schreibt, einer jungen Mutter mit einem dunklen Geheimnis, und jemandem, der im Alleingang einen Feldzug gegen Nagetiere führt. Willkommen im Kaninchenstall. Ein Roman über den amerikanischen Rust Belt und seine Bewohner, die keineswegs alle über einen Kamm zu scheren sind, wie man fälschlicherweise annehmen könnte.
Eine schonungslos schöne und beißend komische Momentaufnahme des zeitgenössischen Amerikas, eine hinreißende und provokante Geschichte über Einsamkeit und Sehnsucht, Verstrickung und schließlich: Freiheit.
»Der Kaninchenstall« verspricht eine solch intensive Lektüre, dass man kaum noch von »lesen« sprechen mag. »Durchleben«, »durchstaunen« wären bei diesem Meisterwerk weitaus angebrachter, gar »Erlebnis« kommt einem in den Sinn. »Lebensverändernd« ist sie mindestens, die Lektüre dieses Romans.
Die ätherische Blandine, die eine Obsession für Hildegard von Bingen entwickelt hat und durch das System gefallen zu sein scheint, lebt nur durch die dünnen Wände eines schäbigen Apartmentkomplexes in einem ehemaligen Industrieort in Indiana von ihren skurrilen Nachbarn getrennt: einer Frau, die online Nachrufe schreibt, einer jungen Mutter mit einem dunklen Geheimnis, und jemandem, der im Alleingang einen Feldzug gegen Nagetiere führt. Willkommen im Kaninchenstall. Ein Roman über den amerikanischen Rust Belt und seine Bewohner, die keineswegs alle über einen Kamm zu scheren sind, wie man fälschlicherweise annehmen könnte.
Eine schonungslos schöne und beißend komische Momentaufnahme des zeitgenössischen Amerikas, eine hinreißende und provokante Geschichte über Einsamkeit und Sehnsucht, Verstrickung und schließlich: Freiheit.
Tess Gunty ist in South Bend, Indiana, geboren und aufgewachsen. Sie hat Kreatives Schreiben an der NYU studiert. Gunty lebt in Los Angeles. 'Der Kaninchenstall' ist ihr erster Roman. Sophie Zeitz,geboren in Frankfurt am Main, übersetzt amerikanische und englische Literatur, u.a. die Romane von John Green, Raven Leilani und Douglas Stuart, Krimis von Jilliane Hoffman und Klassiker von H. D. Thoreau und Joseph Conrad. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet und lebt in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: KiWi-Taschenbuch / Kiepenheuer & Witsch
- Originaltitel: The Rabbit Hutch
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 7. November 2024
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 123mm x 26mm
- Gewicht: 357g
- ISBN-13: 9783462007138
- ISBN-10: 3462007130
- Artikelnr.: 24991161
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Spektakulär, nämlich mit einer Art Seelenwanderung, beginnt laut Rezensent Thomas Hummitzsch Tess Guntys in den USA gefeierter Debütroman über das Leben einer jungen Frau im amerikanischen Rust Belt. Der Kaninchenstall des Titels bezeichnet eine heruntergekommene Wohnanlage, berichtet Hummitzsch, der vor allem von Guntys dichter Milieuschilderung beeindruckend ist. Das gesamte Personal ist von der um sich greifenden Ödnis infiziert, findet der Rezensent, wobei die Hauptfigur Blandine durchaus nach Auswegen suche - und sie unter anderem im Leben der religiösen Mystikerin Hildegard von Bingen findet. Auch #MeToo spielt in ihre Geschichte hinein, lernen wir. All das wird in einem sprachlich disparaten, alle Diskurse unserer Zeit in sich aufnehmenden und dennoch das Gespür für Konkretion nie verlierenden literarischen Stil präsentiert, weiß Hummitzsch zu berichten. Ein Buch, so schließt er, das viel will und dem, auch wenn es sicherlich nicht immer perfekt austariert ist, das Meiste gelingt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Tess Gunty ist eine geradezu bedrückend talentierte Schriftstellerin (...) Der Kaninchenstall ist ein überaus gewitztes Buch; ein anarchisches Patchwork (...) Als wollte uns dieser Roman sagen: Wenn man solide Plots preisreduziert an jeder Ecke bekommt, auf Netflix und im klebrig emotionalisierten Storytelling des Reportagejournalismus, muss doch Literatur nicht hinterhertrotteln. Gunty schreibt abschweifend, ausschweifend, flackernd, andeutungsreich und plötzlich verblüffend hyperfokussiert. Es ist Prosa mit ADHS.« David Hugendick Die Zeit Kultur 20230706
Rezensentin Miriam Zeh fühlt sich wohl in Tess Guntys an allen Ecken und Enden überquellendem Debüt, in dem mehr eben tatsächlich meist mehr ist. Der 2022 mit dem National Book Award ausgezeichnete Roman entwirft rund um die Hauptfigur Blandine Watkins ein reichhaltiges Figurenensemble, das im ökonomisch abgehängten Rust Belt des amerikanischen Mittleren Westens angesiedelt ist. Die Hauptfigur selbst fühlt sich nicht wohl in dieser Welt und flüchtet in Mystizismus, resümiert Zeh. Auch von Guntys - von Sophie Zeitz angemessen ins Deutsche übertragenen - Sprache ist die Rezensentin ausgesprochen angetan. Insgesamt ist Gunty ein eindrucksvolles Gesellschaftspanorama gelungen, das einen am Ende sogar ein bisschen hoffnungsvoll zurücklässt, schließt die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Blandine ist die tragische Heldin im Kaninchenstall, einem heruntergekommenen Wohnblock in der fiktiven Stadt Vacca Vale, Indiana. Mitten im »Rust Belt«, in den ehemaligen Industriehochburgen, wo die Zukunftsaussichten heute gegen null gehen. Die 18-Jährige hat bereits einiges …
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Blandine ist die tragische Heldin im Kaninchenstall, einem heruntergekommenen Wohnblock in der fiktiven Stadt Vacca Vale, Indiana. Mitten im »Rust Belt«, in den ehemaligen Industriehochburgen, wo die Zukunftsaussichten heute gegen null gehen. Die 18-Jährige hat bereits einiges hinter sich, von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben, beginnt sie ein Verhältnis mit ihrem Musiklehrer, bricht die Schule ab, obwohl sie als hochintelligent gilt. Sie arbeitet in einem Diner als Bedienung und wohnt mit drei jungen Kerlen zusammen, die aus Spaß Tiere töten und ständig high sind. Das kontaktscheue Mädchen ist der Mystikerin H. v. Bingen verfallen und träumt davon, ihren Körper zu verlassen. In dem Moment, wo sie es tatsächlich tut, startet die Geschichte und wir machen einen Schwenk quer durch die verschiedenen Appartements voller hoffnungsloser Existenzen, die, nur getrennt durch papierdünne Wände, nicht umhinkommen, am Leben ihrer Nachbarn teilzuhaben. Eine psychisch kranke Mutter, die Angst vor den Augen ihres Babys hat; ein verzweifelter Mann, der ein Online-Date sucht und nur Ablehnung erfährt; eine Frau, die auf einem Online-Portal für Nachrufe Kommentare moderiert und am liebsten ungesehen bleiben will.
Hinzu kommt eine ehemalige Hollywood-Kinderschauspielerin, die ihren eigenen Nachruf schreibt und ihr Sohn, der als »fluoreszierender Mann« einen Racheakt plant. Und, und, und.
All die Schicksale rasen mit immenser Geschwindigkeit auf sich zu und kehren zu dem Moment zurück, als Blandine ihren Körper verlässt.
Was sich verrückt anhört, ist es auch. Und ich brauchte drei Anläufe, um in die Geschichte zu finden. Im 1. Drittel hatte ich nur Fragezeichen im Kopf und ich kann gut verstehen, wenn viele das Buch frühzeitig abbrechen. Im letzten Drittel wurde es besser, was mich etwas besänftigt hat. Vollgepackt mit bissiger Gesellschaftskritik, von Machtmissbrauch, sozialer Ungerechtigkeit, Chancenlosigkeit bis hin zu falschen Versprechungen der Politik fühlte sich das wie eine rasante Achterbahnfahrt an.
Guntys Blickwinkel auf die gescheiterten Existenzen ist ein anderer, wenig Empathie erzeugender, deprimierender Blick. Sie will aufrütteln, provozieren, das gelingt ihr sicher auch. Ja, es ist schrill, hier wird das Stilmittel der Übertreibungen ausgereizt, hier wird mit Textstilen gespielt, was letztlich auch Sinn macht, da Reizüberflutung eine große Rolle spielt, Internet, TV, Werbung, alles prasselt unaufhörlich, ungefiltert auf die Menschen ein. Hier wird zwischen den Perspektiven gesprungen, in der Chronologie, im Erzählstil – das erfordert Aufmerksamkeit, sonst endet es im Chaos. Das, was Gunty hier macht, ist sicher innovativ und modern, bleibt aber Geschmacksache.
Tess Gunty hat unumstritten Talent. Manche Kapitel sind rhetorisch so stark, dass ich pausenlos zitieren könnte. Doch die Kluft zu anderen Kapiteln wird damit um so größer, in denen die Vergleiche hinken, die Formulierungen angestrengt originell sein wollen. Und dann die pausenlosen Aufzählungen und Wiederholungen, puh. Das wurde mir mit der Zeit zu anstrengend. Insgesamt hinterlässt es bei mir den Eindruck, als seien die einzelnen Geschichten unabhängig voneinander entstanden und hinterher zusammengefügt worden.
Dann schweift sie wieder ab, will viel, manchmal zu viel, findet spät zu Blandine zurück. Vielleicht bin ich da altmodisch, aber fragmentierte Geschichten, die sich als experimentelles Konstrukt erweisen, sind nichts für mich. Ihr komplettes freakig, absurdes Figuren-Panoptikum agiert für sich und scheint nur geschaffen, um all die großen Themen eines Gesellschaftsromans unterzubringen. Zum Teil zeigt sie es sehr eindrucksvoll, andere Szenen waren für mich total überflüssig, weil sie zu nichts führen. Sprachlich grenzen sich die Figuren nicht voneinander ab und manche langweilten mich, sodass ich ganze Kapitel quer gelesen habe.
Vielleicht war es etwas zu überambitioniert, was mich am Ende völlig erschlagen hat. Leider konnte mich die Geschichte emotional nicht erreichen.
Mich hatte die Sichtweise einer jungen Autorin auf das Thema der aussterbenden Industriestädte interessiert im Gegensatz zu Russo, den ich inzwischen zu schätzen weiß und zu dem ich auch zurückkehren werden.
Wie gesagt, es ist einfach Geschmacksache.
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eBook, ePUB
Zeitweise fand ich’s mega! Zeitweise auch nervig. Oft ein bisschen drüber, als wenn alles, was Tess Gunty in den 5 Jahren Arbeit an DER KANINCHENSTALL an irrwitzigen Ideen hatte, mit rein musste. ABER auf jeden Fall neu, überraschend, aufregend, psychedelisch, tiefgründig, …
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Zeitweise fand ich’s mega! Zeitweise auch nervig. Oft ein bisschen drüber, als wenn alles, was Tess Gunty in den 5 Jahren Arbeit an DER KANINCHENSTALL an irrwitzigen Ideen hatte, mit rein musste. ABER auf jeden Fall neu, überraschend, aufregend, psychedelisch, tiefgründig, philosophisch, psychologisch, so vieles auf einmal. LESENSWERT!
Der Kaninchenstall ist ein Sozialbau in der fiktiven Kleinstadt Vacca Vale, Indiana, im sogenannten „rust belt“ Amerikas, Symbol für eine der vielen heruntergekommenen sterbenden Städte, die dort von der Autoindustrie ausgelutscht, verlassen und mit nichts als verbrannter Erde, verseuchten Flüssen und wütenden, desillusionierten Menschen zurückgelassen wurden.
Die dünnen Wände des nagetierverseuchten Kaninchenstalls bieten kaum Privatsphäre und so bekommen auch wir Einblick in die Absurditäten des Alltags seiner Bewohner. Da ist eine Mutter, die ihrem neugeborenen Baby nicht ohne Angst in die tiefen dunklen Augen schauen kann. Da ist eine schüchterne alleinlebende Frau, die bei einer Agentur für Online-Nachrufe die Kommentarspalten betreut. Da ist eine WG mit Teenagern, ehemaligen Pflegekindern, die ihre Tage mit Aushilfsjobs, Drogen und der Darbringung von Tieropfern verbringen. Blandine ist eine von ihnen und die Hauptperson des Romans, die sich in die katholische Mystik der Hildegard von Bingen verbissen hat und den Tag vorbereitet, an dem sie ihren Körper verlässt. Und noch einige mehr ...
Reizüberflutung pur? Ja, aber gebt den ersten Seiten die Chance das zu sein und lest weiter, bis sich das Universum komplett vor Euch ausgebreitet hat und Ihr Euch an das Maß der Zuspitzung und die aufgekratzte Sprache gewöhnt habt. Es wird sanfter und ruhiger.
Und dann lasst Euch fallen und genießt die Ideen, die Vielfalt der literarischen Formen (Perspektivwechsel durch Wechsel der Erzähler, durch Einschub von Briefen, Anzeigen und sogar grafisch erzählten Elementen), die Sprache, den Witz, den Tiefgang und die Aussicht, die Tess Gunty uns hier auf die (amerikanische) Gesellschaft eröffnet. Sie sagt selbst, dass sie den Scheinwerfer auf Menschen richten wolle, die im Dunkelns stehen und es wert seien gesehen zu werden.
Manche Einfälle erschienen mir etwas zu abstrus, zu gewollt oder zu offensichtlich noch mit untergebracht. Aber insgesamt bin ich beeindruckt, überrascht, bewegt von dem jungen Talent und sehr gut unterhalten worden.
Es ist Tess Gunty’s Debütroman, für den die heute 30jährige als jüngste Preisträgerin seit Philip Roth mit dem National Book Award for Fiction ausgezeichnet wurde. Die Übersetzung von Sophie Zeitz erschien im Juli 2023 bei Kiepenheuer & Witsch. Die Zeichnungen stammen vom Bruder der Autorin, dem Indie-Folk-Musiker Nicholas Gunty.
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Gebundenes Buch
Ein großes Apartmenthaus in Vacca Valley ist Schauplatz für ein bizarres Spektakel. Unterschiedlichste Menschen sind hier gestrandet. Manche glücklich, manche zutiefst verstört oder abgelöscht. Wie in einem Zoom bewegen wir uns von Apartment zu Apartment und tauchen in ihre …
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Ein großes Apartmenthaus in Vacca Valley ist Schauplatz für ein bizarres Spektakel. Unterschiedlichste Menschen sind hier gestrandet. Manche glücklich, manche zutiefst verstört oder abgelöscht. Wie in einem Zoom bewegen wir uns von Apartment zu Apartment und tauchen in ihre Geschichten ein. Im Zentrum steht die 19-jährige Blandine. Völlig aus der Bahn geworfen durch eine Liebesgeschichte mit ihrem Highschool Lehrer klammert sie sich fanatisch an die heilige Hildegard von Bingen. Während die Hitze des Sommers alles lähmt, lernen wir weitere Nachbarn von Blandine kennen. Oft nicht minder skurril und mit absurden Gedankengängen bestückt.
Ich habe doch ziemlich lange für dieses Buch gebraucht. Denn es war keine leichte heitere Literatur, sondern ziemlich schwere Kost. Die vielen Preis und Lobhymnen auf die Autorin Tess Gunty kann ich durchaus nachvollziehen. Ihre Wortgewalt ist ziemlich beeindruckend und sie schlägt einem mit hoher Frequenz unglaublich bizarre und spektakuläre Sätze um die Ohren. Die Gedankengewitter die ihre Protagonisten erschaffen sind erschlagend und predigtgleich. Die Geschichte selbst war mir doch etwas zu absurd und an mancher Stelle zu schräg. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen, da ich es als belastend empfand. Ein Fazit fällt hier schwer, denn obwohl mir die Geschichte nicht gefallen hat, ist es doch meiner Meinung nach richtig gute Literatur. Ich bin sehr gespannt auf weitere Romane aus der Feder von Tess Gunty.
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Gebundenes Buch
Eine Achterbahn der Emotionen
“Der Kaninchenstall” ist anders. Definitiv.
Man muss sich auf das Buch und auf die Art und Weise des Schreibens einlassen. Dabei ist nichtmal der Schreibstil gemeint, denn der ist gut und flüssig zu lesen, sondern eher der gesamte Aufbau.
Doch um …
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Eine Achterbahn der Emotionen
“Der Kaninchenstall” ist anders. Definitiv.
Man muss sich auf das Buch und auf die Art und Weise des Schreibens einlassen. Dabei ist nichtmal der Schreibstil gemeint, denn der ist gut und flüssig zu lesen, sondern eher der gesamte Aufbau.
Doch um was geht es?
Es geht um den Kaninchenstall. Ein Wohnkomplex in Vacca Valley, der eigentlich mal etwas tolles und gutes werden sollte. Doch im Laufe der Zeit eher zu einer Art “Absteige” wurde, in der sich Menschen und Existenzen ansammeln, die sich sonst nirgends zugehörig fühlen oder sich schlicht und einfach nichts anderes leisten können. Hauptsächlich begleiten wir Blandine und ihren Weg bis zum Abend, an dem sie ihren Körper verlässt. Warum? Das erfahren wir zum Schluss. Der Weg dahin ist manchmal wirr und doch hat mich die Geschichte nicht losgelassen.
Vacca Valley steht für eine der vielen Städte im sogenannten Rust Belt in Nordamerika. Dieser ist die älteste und größte Industrieregion, die entlang der großen Seen über Detroit bis hin zu Washington D.C. und New York erstreckt.
In Amerika gibt es eine Menge “Belts”. Bible Belt, Corn und Cotton Belt oder auch Sun und Snow Belt. Ein so großes Land muss wohl abseits der Bundesstaaten noch mehr aufgeteilt werden. Ein wirklich spannendes Thema.
Da es Vacca Valley scheinbar nicht wirklich gibt, bin ich auf Google Maps und habe mir einfach mal eine Stadt ausgesucht. Bin etwas durch sie gelaufen und habe versucht mich darauf einzulassen und mir die Protagonisten dort vorzustellen. Im Waschsalon usw.
Aber zurück zum eigentlichen Buch und den Bewohnern des Kaninchenstalls.
Ich hätte mir mehr Interaktion zwischen den Bewohnern gewünscht, weniger “Einfluss” von außen. Sie wurden auf den ersten Seiten so gut beschrieben, dass ich mir mehr Zusammenspiel zwischen den Charakteren gewünscht hätte. Ein kleines Universum inmitten der Stadt. Auch wenn es so natürlich zeigen kann, wie alles miteinander zusammenhängen kann. Irgendwas verbindet Menschen und bringt sie zusammen. Obwohl sie sich nicht kannten und am Ende kann das gut enden oder manchmal eben auch nicht.
Die einzelnen Kapitel sind recht verschieden. Mal kurz, mal lang. Mal Gegenwart, mal Rückblicke. Sammlungen von Zitaten oder von Beileidsbekundungen.
Alles in allem war die Geschichte kurzweilig und hat mich an manchen Stellen zum Nachdenken angeregt. Social Media und was das alles mit uns machen kann, wird gut in die Geschichte verknüpft. Allgemein finde ich, hat die Autorin einige kritische Stimmen gut verpackt.
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