Ludwig Tieck
Broschiertes Buch
Der gestiefelte Kater. Kindermärchen in drei Akten. Mit Zwischenspielen, einem Prologe und Epiloge
Tieck, Ludwig - Deutsche Klassiker der Literatur - 14332
Herausgegeben: Kreuzer, Helmut
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Ein Schauspiel im Schauspiel - und noch dazu ein unerwartetes! Statt dem Publikum ein rührendes Stück über Liebe, Intrigen und moralische Läuterung zu zeigen, mutet der Dichter ihm ein urkomisches Kindermärchen über einen schlauen Kater, eine alberne Prinzessin und ihren gefräßigen Vater zu! Das Publikum protestiert lautstark. Tiecks 1797 in seinen »Volksmärchen« veröffentlichte und erst 1844 uraufgeführte Märchenkomödie ist ein geistreiches Spiel mit Illusionen - und ein großes Lesevergnügen. Die Ausgabe enthält Anmerkungen und eine Nachbemerkung.
(Johann) Ludwig Tieck (31.5.1773 Berlin - 28.4.1853 Berlin) zählt zusammen mit Novalis und den Schlegel-Brüdern zu den wesentlichen Protagonisten der literarischen Romantik. Neben seiner Tätigkeit als freier Schriftsteller war er ab 1825 in Dresden als Hofrat und Dramaturg am Hoftheater tätig. 1842 folgte er dem Ruf König Friedrich Wilhelms IV. als Theatermacher nach Berlin, wo er auch seinen Lebensabend verbrachte. Tieck begann bereits auf dem Gymnasium mit dem Verfassen von Dramen und Erzählungen. Der Briefroman »William Lovell«, in dem er den Niedergang eines enterbten jungen Briten beschreibt, steht am Beginn seines romantischen Schaffens. Besondere Bekanntheit erlangte Tieck mit dem Verfassen von Märchen: In den Bereich des Schauerromans begibt er sich mit »Der blonde Eckbert«, während »Der Runenberg« in romantischer Manier mit der Unvereinbarkeit von Realität und idyllischer Verklärung spielt. »Der gestiefelte Kater« - sein wohl bekanntestes Märchenspiel - löste, aufgrund des sprechenden Katers als Protagonist und dem fiktiven unerbittlichen Publikum auf der Bühne, bei seiner Uraufführung einen öffentlichen, aber auch von Tieck kalkulierten Eklat aus.

Produktdetails
- Reclams Universal-Bibliothek 14332
- Verlag: Reclam, Ditzingen
- Seitenzahl: 88
- Erscheinungstermin: 17. Februar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 145mm x 92mm x 6mm
- Gewicht: 48g
- ISBN-13: 9783150143322
- ISBN-10: 3150143322
- Artikelnr.: 66767189
Herstellerkennzeichnung
Reclam Philipp Jun.
Siemensstr. 32
71254 Ditzingen
auslieferung@reclam.de
Am 31. Mai ist der 250. Geburtstag von Ludwig Tieck. Im Vorfeld dieses literarischen Jubiläums hat der Reclam Verlag das Kindermärchen in drei Akten „Der gestiefelte Kater“ herausgebracht. Die Komödie wurde 1797 veröffentlicht und gilt als Schauspiel eines …
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Am 31. Mai ist der 250. Geburtstag von Ludwig Tieck. Im Vorfeld dieses literarischen Jubiläums hat der Reclam Verlag das Kindermärchen in drei Akten „Der gestiefelte Kater“ herausgebracht. Die Komödie wurde 1797 veröffentlicht und gilt als Schauspiel eines Schauspiels. Zunächst befindet sich der Leser/die Leserin in einem Theatersaal, in dem das Märchen aufgeführt werden soll. Dann beginnt das Theaterstück und das eigentliche Märchen über den gestiefelten Kater nimmt seinen Lauf.
Ein gefräßiger König, ein tyrannischer Popanz, eine alberne Prinzessin, die miserable Gedichte schreibt? Ein Hanswurst, der derbe Späße macht, ein schlauer Kater, der den Menschen den Spiegel vorhält. Tiecks Theater gegen das Theater endet im kreativen Chaos. Während der Vorstellung sitzt das Publikum mit auf der Bühne, wo es ständig Kommentare abgibt, sodass die Schauspieler völlig aus dem Konzept geraten. Auch der Dichter kommt immer wieder zu Wort und bittet die Zuschauer um Milde. Dabei sind die Bühnenhandlung und die Interaktionen des Publikums und des Dichters nicht voneinander zu trennen.
In der Nachbemerkung der Ausgabe findet man einige hilfreiche Erläuterungen. Ein absolut lesenswertes und vor allem witziges Stück.
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Zeitenwende
Wenn du dieses Theaterstück liest, dann vergiss nicht, dass es bereits 1797 geschrieben wurde. Für die damalige Zeit ist es sicher einmalig und neu, dass das Publikum ins Stück mit einbezogen wird, der Verriss wird quasi schon mitgedacht.
Schon der Untertitel wird im …
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Zeitenwende
Wenn du dieses Theaterstück liest, dann vergiss nicht, dass es bereits 1797 geschrieben wurde. Für die damalige Zeit ist es sicher einmalig und neu, dass das Publikum ins Stück mit einbezogen wird, der Verriss wird quasi schon mitgedacht.
Schon der Untertitel wird im Prolog gleich durch den Kakao gezogen: „Ein Kindermärchen? Aber ums Himmels willen, sind wir denn Kinder, daß man uns solche Stücke aufführen will?“ Immer wieder werden die Fragen der Zeit thematisiert, wie „die Aufklärung hat ihre Früchte getragen, wie sich's gehört“ und obwohl wir von einem Märchen sprechen, ist von einem „Revolutionsstück“ die Rede.
Beim Lesen kam mir die Frage, ob der Inhalt des Märchens schon geläufig war, da die Gebrüder Grimm es erst etwa 15 Jahre später veröffentlichten. Eine solche Satire kann man aber nur über eine bekannte Geschichte machen. Mögen Germanisten uns vielleicht mal erklären, wie das gelaufen ist.
Ich empfehle also erst das Grimmsche Märchen „Der gestiefelte Kater“ zu lesen und dann Tiecks Lektüre zu folgen, damit die Handlung beim Unmut der Zuschauer nicht verschwimmt. Da dieses zum Verständnis unerlässlich ist, kann ich nur 4 Sterne geben, aber es lohnt sich.
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