José Saramago
Broschiertes Buch
Der Doppelgänger
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Zwischen Original und Kopie - ist der Mensch wirklich einzigartig?
Zum Zeitvertreib leiht sich Geschichtslehrer Afonso einen nicht besonders vielversprechenden Film aus der Videothek - umso größer ist seine Überraschung, als er feststellt, dass ihm eine der Figuren zum Verwechseln ähnlich ist. Er beginnt seinem Doppelgänger nachzuforschen, nimmt Kontakt zu ihm auf und muss mit Erschrecken feststellen, dass sie sich bis aufs Haar gleichen. Diese Begegnung erfüllt Afonso mit Panik: Ist er am Ende ein Irrtum der Natur? Wer von ihnen ist das Original, und wer ist bloß die Kopie?
Zum Zeitvertreib leiht sich Geschichtslehrer Afonso einen nicht besonders vielversprechenden Film aus der Videothek - umso größer ist seine Überraschung, als er feststellt, dass ihm eine der Figuren zum Verwechseln ähnlich ist. Er beginnt seinem Doppelgänger nachzuforschen, nimmt Kontakt zu ihm auf und muss mit Erschrecken feststellen, dass sie sich bis aufs Haar gleichen. Diese Begegnung erfüllt Afonso mit Panik: Ist er am Ende ein Irrtum der Natur? Wer von ihnen ist das Original, und wer ist bloß die Kopie?
José Saramago, geboren am 16. November 1922 in Azinhaga in der portugiesischen Provinz Ribatejo, entstammt einer Landarbeiterfamilie. Nach dem Besuch des Gymnasiums arbeitete er als Maschinenschlosser, technischer Zeichner und Angestellter. Später war er Mitarbeiter eines Verlags und Journalist bei verschiedenen Lissabonner Tageszeitungen. Seit 1966 widmete er sich verstärkt der Schriftstellerei. Der Romancier, Erzähler, Lyriker, Dramatiker und Essayist erhielt 1998 den Nobelpreis für Literatur. José Saramago verstarb am 18. Juni 2010 auf Lanzarote.

Produktdetails
- btb 74531
- Verlag: btb
- Originaltitel: O Homem Duplicado
- Seitenzahl: 381
- Erscheinungstermin: 9. April 2013
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 116mm x 30mm
- Gewicht: 308g
- ISBN-13: 9783442745319
- ISBN-10: 3442745314
- Artikelnr.: 36791925
Herstellerkennzeichnung
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Der Geschichtslehrer Afonso lebt seit der Scheidung von seiner Frau allein. Schulalltag und Privatleben haben ihn desillusioniert. Er neigt zu Depressionen. Seine angespannte psychische Situation bleibt dem aufmerksamen Umfeld nicht verborgen. Ein Kollege aus dem Lehrerkollegium macht ihn auf einen …
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Der Geschichtslehrer Afonso lebt seit der Scheidung von seiner Frau allein. Schulalltag und Privatleben haben ihn desillusioniert. Er neigt zu Depressionen. Seine angespannte psychische Situation bleibt dem aufmerksamen Umfeld nicht verborgen. Ein Kollege aus dem Lehrerkollegium macht ihn auf einen Film aufmerksam, den er sich zur Ablenkung anschauen soll. In diesem Film entdeckt Afonso einen Nebendarsteller, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht. Fassungslos schaut er sich die Szene erneut an. Das Drama beginnt.
Nach einigen Tagen intensiver Recherche gelingt es ihm, seinen Doppelgänger zu ermitteln. Die perfekte äußerliche Übereinstimmung überrascht beide. Wer ist das Original und wer die Kopie? Nach einem längeren Gespräch, das nicht frei ist von Provokationen, vereinbaren sie, sich nicht wieder zu treffen. Aber die Büchse der Pandora ist geöffnet. Nach dem Motto „Es kann nur einen geben“ spitzt sich die Situation zu. Das Ende des Romans ist nicht vorhersehbar.
Dem wissenschaftlich interessierten Leser bleibt Saramago die Antwort schuldig, wie denn die Verdoppelung zustande gekommen ist. Er beschreibt ausschließlich deren Auswirkungen. Die biologischen Ursachen bleiben im Dunkeln. Der Doppelgänger dient als Mittel zum Zweck. Im Fokus stehen Afonsos Identitätsprobleme. Saramago thematisiert seine psychische Zerrissenheit. Hierzu passen auch Nebensächlichkeiten, wie Afonsos Unzufriedenheit mit seinem ersten Vornamen, die Untersuchung der Videos, seine Erlebnisse in der Videothek und der Vorschlag, die Geschichte rückwärts zu lehren.
Saramago verwendet keine Anführungszeichen für die wörtliche Rede, sondern trennt Dialoge mit Beistrichen. Die jeweils folgende wörtliche Rede beginnt wieder mit Großbuchstaben. Eine weitere persönliche Note verleiht Saramago dem Roman durch immer wieder eingeschobene Zwiesprachen mit dem „gesunden Menschenverstand“ - auch dies ein Indiz für Afonsos innere Spaltung. „Der Doppelgänger“ ist ein Leseerlebnis der besonderen Art.
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Mit diesem Werk ist dem Nobelpreisträger von 1998 ein diese Bezeichnung wirklich verdienendes Meisterwerk gelungen. Er erzählt die Geschichte des alleinlebenden und zur Depression neigenden 38-jährigen Geschichtslehrers Tertuliano Máximo Afonso, der durch Zufall in einer …
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Mit diesem Werk ist dem Nobelpreisträger von 1998 ein diese Bezeichnung wirklich verdienendes Meisterwerk gelungen. Er erzählt die Geschichte des alleinlebenden und zur Depression neigenden 38-jährigen Geschichtslehrers Tertuliano Máximo Afonso, der durch Zufall in einer Komödie einen Nebendarsteller entdeckt, der ihm aufs Haar zu gleichen scheint. Daraufhin begibt er sich auf die Suche nach seinem Doppelgänger und damit implizit auf die Suche nach seiner eigenen Identität.
Dieser Roman ist nichts für Leser, die eine rasante Achterbahnfahrt erwarten oder erhoffen. Es ist kein Buch, das man innerhalb kürzester Zeit lesen kann. Man muss sich Zeit nehmen, um die philosophischen Reflexionen des Erzählers (in denen auch immer wieder seine kommunistischen und atheistischen Ansichten zutage treten) nachvollziehen, um sich seine eigene Meinung darüber bilden zu können. Besonders sind hier die "Dialoge" zwischen dem Protagonisten und seinem gesunden Menschenverstand hervorzuheben. Dennoch kann "Der Doppelgänger" zweifelsohne als Krimi gesehen oder unter dem Stichwort "Spannung" angesiedelt werden, denn als Leser befindet man sich stets im Unklaren darüber, welchen Gang die Geschichte weiterhin nehmen wird, ist aber in extremer Weise am Fortgang der Handlung interessiert.
Der Roman wird vom Anfang bis zum Ende hindurch von einer eigenen, nicht genau definierbaren Atmosphäre durchzogen, die man vielleicht als dunkel und melancholisch bezeichnen könnte.
José Saramago ist kein Liebhaber von textlicher Gestaltung, Absätze sind in diesem Roman Mangelware. Auch die Dialoge werden nicht durch Anführungszeichen, sondern lediglich durch Kommata abgetrennt. Ihr Verfolgen erfordert also höchste Konzentration.
Trotz der beschriebenen großen Ansprüche des Romans kann ich ihn nur erneut als Meisterwerk bezeichnen und jedem zu seiner Lektüre raten.
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