Tan Twan Eng
Gebundenes Buch
Das Haus der Türen
Longlist The Booker Prize 2023
Übersetzer: Grabinger, Michaela
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Malaysia 1921. Lesley Hamlyn lebt das äußerlich angenehme und gleichförmige Leben einer Frau der britischen Kolonialgesellschaft. Mit dem Eintreffen von Willie Somerset Maugham, einem alten Freund ihres Ehemanns Robert, kehrt Lebendigkeit in das Haus zurück und Erlebnisse der Vergangenheit drängen an die Oberfläche. Somerset Maugham ist zu diesem Zeitpunkt ein berühmter Schriftsteller, jedoch getrieben von Sorgen und Ängsten. Je stärker sich Lesley und er anfreunden, desto mehr Geheimnisse vertraut sie ihm an: ihre frühere Unterstützung politischer Rebellen, die das alte China beend...
Malaysia 1921. Lesley Hamlyn lebt das äußerlich angenehme und gleichförmige Leben einer Frau der britischen Kolonialgesellschaft. Mit dem Eintreffen von Willie Somerset Maugham, einem alten Freund ihres Ehemanns Robert, kehrt Lebendigkeit in das Haus zurück und Erlebnisse der Vergangenheit drängen an die Oberfläche. Somerset Maugham ist zu diesem Zeitpunkt ein berühmter Schriftsteller, jedoch getrieben von Sorgen und Ängsten. Je stärker sich Lesley und er anfreunden, desto mehr Geheimnisse vertraut sie ihm an: ihre frühere Unterstützung politischer Rebellen, die das alte China beenden wollten, ihre Affäre mit einem chinesischen Mann, der Niedergang ihrer Ehe. Am Beispiel einer Freundin begreift Lesley, wie aussichtslos ihre Liebe ist und wie verheerend die Folgen für sie wären: ohne finanzielle Mittel, gesellschaftlich geächtet, würde sie ohne ihre Kinder leben müssen.Wie Somerset Maugham muss auch sie ihr wahres Ich verbergen und ihre unglückliche Ehe ertragen. Trost findet sie einzig in dem Gedanken, sie könne ihren Geliebten eines Tages wiedersehen. Doch Robert hat längst beschlossen, diesen Teil der Welt zu verlassen und nach Südafrika zu ziehen.
TAN TWAN ENG, 1970 in Malaysia geboren, hat in England Jura studiert und lange als Anwalt gearbeitet. All seine drei Romane standen auf der Longlist bzw. Shortlist des Booker Prize. Tan Twan Eng lebt in Malaysia und in Südafrika. MICHAELA GRABINGER lebt in München und hat u. a. Elif Shafak, Anne Tyler, Charlotte Wood und Meg Wolitzer ins Deutsche übertragen.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: The House of Doors
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 15. April 2025
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 143mm x 35mm
- Gewicht: 512g
- ISBN-13: 9783755800187
- ISBN-10: 3755800187
- Artikelnr.: 72053199
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In Tan Twan Engs neuem Roman trifft Kritikerin Katharina Borchardt auf alte Bekannte: Die Figuren Lesley und Robert Hamlyn kennt sie von William Somerset Maugham, der selbst auch in dieser Geschichte auftaucht, die auf Penang, einer malaysischen Insel, spielt. Auch weitere real verbürgte und fiktional wohlbekannte Figuren tauchen auf, was Borchardt zufolge zu einer spannenden Figurenkonstellation führt, bei der sie sich ein bisschen fühlt, als wäre sie in den "realitätsnäheren Backstage-Bereich" der Maugham - Erzählungen geraten. Da geht es zum Beispiel um die junge Britin Ethel Proudlock, die es wirklich gab, und die 1911 ihren Mann erschoss, wie wir lesen. Aber auch um den chinesischen Revolutionär Sun Yat-sen, den Tan in seinem Roman bei den Hamlyns vorbeischauen lässt. Das gleichberechtigte Nebeneinander von historischen und fiktiven Figuren muss man annehmen, rät die Kritikerin, dann entspannt sich ein "sinnliches Kolonialpanorama aus Penanger Perspektive". Zu recht war dieses Buch mit seiner "erzählerischen Eleganz" für den Booker Prize nominiert, findet sie. Sie freut sich, dass hier nicht nur malaysische Literatur eine Stimme bekommt, sondern auch die Figuren der Literatur, egal, ob sie echt gelebt haben oder nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein fein gezeichnetes Bild menschlicher Abgründe. Nicht ohne Grund auf der Longlist des Booker-Preises 2023.« Debora Schnitzler, DIE ZEIT WAS WIR LESEN »'Das Haus der Türen' [ist] ein vielschichtige[s] Gedankenspiel, das wohl auch dem Meister selbst gefallen hätte.« Bernd Eilert, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »Subtil, leise, sehr gekonnt« Gert Scobel, 3sat BUCHZEIT »[D]ie schmerzliche Schönheit einer hinter Türen verborgenen Wahrheit, die sich langsam, ganz langsam enthüllt. Ein Meisterwerk.« Marko Martin, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR »Extrem subtil gearbeitet [... ] Das ist ja eigentlich nicht ein Roman, sondern ganz viele Romane, es ist eine Kolonialgeschichte, eine Ehegeschichte, ein Gerichtsdrama, Empowerment, Homosexualität, der Künstler
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in der Krise.« Sandra Kegel, 3Sat BUCHZEIT »Eine postkoloniale Umdrehung von Maugham; und das ist irre gelungen, finde ich.« Barbara Vinken, 3Sat BUCHZEIT »Nicht nur ein feinfühliges Portrait von Somerset Maugham [...], sondern auch eine genaue Analyse des Gesellschaftslebens während der Kolonialzeit aus weiblicher Sicht.« Wolfgang Popp, ORF Ö 1 »Eine fein verwobene, atmosphärisch starke Geschichte« Sophie Henkelmann, WELT AM SONNTAG »Je nachdem, welche Tür man öffnet, findet man eine neue Geschichte, eine neue Wahrheit, eine [...] andere Perspektive.« Ziphora Robina, BREMEN ZWEI »Ein Buch, das alles mitbringt, was mich begeistert: berühmte Schriftsteller, ferne Länder, Familiengeheimnisse - ich hab's geliebt.« Jan Ehlert, NDR EAT.READ.SLEEP »Geschickt verwebt der malaysische Autor Tan Twan Eng historische Wahrheit und Fiktion« Oliver Pfohlmann, DEUTSCHLANDFUNK »Das 'Haus der Türen' ist ein atmosphärisch dichter, elegant geschriebener Roman« Barbara Geschwinde, WESTART LESEN »[A]tmosphärisch wunderbar dichte[r] Roman« Elke Heidenreich, BUNTE »Die fein gedrechselte Prosa dieses Romans zieht die Leserin immer tiefer hinein in die sinnliche, tropische Kolonialwelt.« Karin Waldner-Petutschnig, KLEINE ZEITUNG »'Das Haus der Türen' ist ein atmosphärisch starker Roman. Er erzählt von unterdrückten Gefühlen, gesellschaftlichen Zwängen und starren Geschlechterrollen.« DPA »Nach Malaysia entführt uns dieser magisch schön geschriebene und raffiniert komponierte Roman [...]. Meisterhaft!« Ulrike Schädlich, FREUNDIN »Eine literarische Perle des malaiischen Autors, der durch britische Augen auf seine Heimat blickt.« Ulrike Kühne, REGENSBURGER ZEITUNG »Absolute Leseempfehlung!« Monika Randermann, GENERAL-ANZEIGER »Hommage - und selbst große Literatur!« Andreas Frane, NÜRNBERGER NACHRICHTEN »[E]ine ganz tolle Stimmung« Katharina Mahrenholtz, NDR EAT.READ.SLEEP »[E]in absoluter Lesegenuss« Kristine Kirves, SALON
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Tan Twan Emgs Roman „Das Haus der Türen“ spielt auf drei verschiedenen zeitlichen Ebenen. In der Rahmenhandlung lebt Lesley Hamlyn 1947 verwitwet im Südafrika. Dort erhält sie per Post ein Paket, das sie gedanklich zurück ins Jahr 1921 versetzt.
Damals lebte sie …
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Tan Twan Emgs Roman „Das Haus der Türen“ spielt auf drei verschiedenen zeitlichen Ebenen. In der Rahmenhandlung lebt Lesley Hamlyn 1947 verwitwet im Südafrika. Dort erhält sie per Post ein Paket, das sie gedanklich zurück ins Jahr 1921 versetzt.
Damals lebte sie mit ihrem Mann Robert auf Penay in Malaysia. Als dessen alter Freund, der britische Schriftsteller William Somerset Maugham zusammen mit seinem Sekretär Gerald Haxton für eine Weile zu Besuch bei dem Ehepaar weilt, entwickelt sich zwischen Lesley und Willie, wie er genannt wird, ein Vertrauensverhältnis. Sie erzählt ihm pikante Geheimnisse aus ihrem Leben, obwohl sie weiß, dass er daraus eine Geschichte konstruieren und veröffentlichen könnte.
Hier beginnt die dritte Zeitebene. 1910 hatte Lesley den chinesischen Revolutionär Sun Yat-sen unterstützt und war aus ihrer unglücklichen Ehe zeitweise ausgebrochen. Zur gleichen Zeit wurde ihre Freundin Ethel Proudlook wegen Mordes angeklagt, weil sie einen Mann erschossen hatte, der sie ihrer Aussage nach vergewaltigen wollte.
Willie wiederum entflieht mit seinen ausgedehnten Reisen seiner ihn einengenden Ehe mit Syrie. Gerald ist in Wirklichkeit sein Geliebter. Zudem erfährt er, dass er sich verspekuliert und sein gesamtes Vermögen verloren hat.
Die Geschichte wird anfangs in einem angenehm ruhigen Ton erzählt. Der Autor verwendet viel Zeit dafür, die tropische Umgebung und die besondere Stimmung auf der Insel zu beschreiben. Dies gelingt ihm wundervoll. Mit Fortschreiten der Handlung wird der Schreibstil schneller und aktiver. Damit wird die Geschichte zwar vorangetrieben, sie verliert jedoch einiges von der anfänglichen besonderen Atmosphäre.
Die Protagonisten werden treffend charakterisiert und wirken lebendig. Einige von ihnen haben tatsächlich gelebt und es war spannend, herauszufinden, wer was wirklich erlebt hat.
Ich finde, die Idee, eine fiktionale Geschichte mit wahren historischen Ereignissen zu verbinden, wurde in diesem Buch originell und überzeugend umgesetzt.
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Eine gelungene Zeitreise ins Asien des frühen 20. Jahrhunderts
Ich bin wahrlich kein Asien-Experte und gerade mit der neuesten Geschichte in dieser Region der Welt habe ich mich bewusst sehr lange bis gar nicht beschäftigt. Das Setting von Twan Eng Tans Roman ist somit keines, mit dem …
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Eine gelungene Zeitreise ins Asien des frühen 20. Jahrhunderts
Ich bin wahrlich kein Asien-Experte und gerade mit der neuesten Geschichte in dieser Region der Welt habe ich mich bewusst sehr lange bis gar nicht beschäftigt. Das Setting von Twan Eng Tans Roman ist somit keines, mit dem ich mich direkt von Beginn an wohl fühle. Dazu kommen die Handlungsstränge. Der Roman springt zwischen zwei Zeitebenen und entwickelt jeweils mehrere Handlungsstränge auf diesen Zeitebenen. Diesen Handlungssträngen ist gemein, dass sich viel auf der emotionalen Gefühlsebene abspielt und sich eher subtil entwickelt. Alles in allem bringt der Roman somit aus meiner Sicht ein enormes Potential für Langeweile mit. Und mit dieser Grunderwartung bin ich die Lektüre auch angegangen und wurde richtiggehend positiv überrascht.
Denn ich hatte das Buch aus mehreren Gründen trotzdem gelesen. Einerseits ist Twan Eng Tans Sprache in der vorliegenden Übersetzung klar und bildreich. Alle Komplimente über seine bildliche und klare Sprache sind absolut berechtigt. Dazu ist der Roman auf Grund der Zeitebenen und Handlungsstränge überaus abwechslungsreich. Dies liegt auch daran, dass Tan die ein oder andere Überraschung eingebaut hat und den Leser zumindest nicht platt bedient (auch wenn man nicht von „in die Irre führen“ sprechen kann). Dies macht das Buch nicht zu einem Thriller, aber doch zu einem recht kurzweiligen Lesevergnügen. Dass sich Tan dabei dann aber dennoch mit tiefgreifenden Themen, allen voran mit unglücklichen Ehen, beschäftigt und hier durch den Roman auch einiges zu sagen hat, kommt als Kirsche auf die Sahne. Insgesamt ist dieser Roman ein klares Lesevergnügen, in einem spannenden und vielfältigen Setting. Ich empfehle ihn gerne weiter.
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Das Haus der Türen ist ein historischer Roman und somit ein Genre welches ich seltener lese, aber doch immer wieder da hin finde.
Das ruhige Cover hat mich sehr angesprochen, der Klappentext klingt nach vielen spannenden Geheimnissen. Leider empfand ich nur ein Geheimnis besonders spannend …
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Das Haus der Türen ist ein historischer Roman und somit ein Genre welches ich seltener lese, aber doch immer wieder da hin finde.
Das ruhige Cover hat mich sehr angesprochen, der Klappentext klingt nach vielen spannenden Geheimnissen. Leider empfand ich nur ein Geheimnis besonders spannend und insgesamt war das Buch wie das Cover: ruhig und leise.
Das ist nicht unbedingt schlecht, auch action- und spannunglose Bücher können echt gut sein. Doch hier finde ich mich einfach nicht zurecht. Die Story plätschert vor sich hin mit einer kleinen Welle zwischendurch. Dann gibt's dauernd Perspektivwechsel(die ich eigentlichsehr mag!), der statt anderer Blickwinkel nur Verwirrung bringt. Der Schreibstil des Autors loben andere und empfinden ihn poetisch- das kann ich überhaupt nicht unterstreichen. Ich empfinde es eher als anstrengend und weit entfernt von Poesie.
Es ist viel Kritik und "schlecht" ist das Buch nicht! Aber es ist nichts was ich unbedingt weiter empfehlen würde.
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Eine außergewöhnliche literarische Reise
Es ist das Jahr 1921, Lesley lebt als Frau der britischen Kolonialgesellschafft zusammen mit ihrem Mann Robert im Cassowary House in Penang, Malaysia. Ihr geregeltes Leben wird durch die Ankunft des erfolgreichen Schriftstellers Willie Somerset …
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Eine außergewöhnliche literarische Reise
Es ist das Jahr 1921, Lesley lebt als Frau der britischen Kolonialgesellschafft zusammen mit ihrem Mann Robert im Cassowary House in Penang, Malaysia. Ihr geregeltes Leben wird durch die Ankunft des erfolgreichen Schriftstellers Willie Somerset Maugham, und seinem Sekretär und Geliebten Gerald, durcheinander und alte Erinnerungen an die Oberfläche gebracht. Willie hingegen plagen seine ganz eigenen Sorgen und Probleme…
Twan Eng Tans‘ wunderschöne Sprache hat mich sofort in den Bann dieser ganz besonderen Geschichte gezogen. Sein Stil ist atmosphärische und bildhaft, versetzt einen wahrhaftig in diese ganz andere Zeit und Umgebung und ist dabei dennoch leicht und flüssig zu lesen.
„Das Haus der Türen“ ist kunstvoll erzählt, sowohl aus Lesley als auch aus Willies Perspektive und umspannt insgesamt fast 40 Jahre.
Auch thematisch wird hier so einiges behandelt: Die englische Kolonialherrschaft und das Zusammenleben mit der malaiischen Bevölkerung, die chinesische Revolution, und Geschichte, (weibliche) Selbstbestimmung und gesellschaftliche Zwänge.
Dem Autor ist eine faszinierende Mischung aus wahren Begebenheiten und kunstvoller Fiktion gelungen - mehrfach habe ich erwähnte Ereignisse und Personen aus Neugier weiter recherchiert.
Reale Figuren wie Sun Yat-sen, Willie und reale Ereignisse wie der Gerichtsprozess um Ethel Proudlock werden auf sehr elegante Art in diese wunderschöne Geschichte geflochten und ergeben insgesamt ein fesselndes und lebhaftes Gesamtbild.
Fazit: Große Leseempfehlung! „Das Haus der Türen“ ist ein ruhiger aber imposanter Roman - vor allem für alle Fans von historischen Romanen, leisen Zwischentönen und wundervoller Sprache und Bilder!
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Was für ein Buch! Das Haus der Türen ist eine jener seltenen Entdeckungen, bei denen man schon nach den ersten Seiten spürt: Hier entfaltet sich etwas Großes, Feinsinniges, Bleibendes. Tan Twan Eng hat einen Roman geschrieben, der auf eindringliche und zugleich elegante Weise …
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Was für ein Buch! Das Haus der Türen ist eine jener seltenen Entdeckungen, bei denen man schon nach den ersten Seiten spürt: Hier entfaltet sich etwas Großes, Feinsinniges, Bleibendes. Tan Twan Eng hat einen Roman geschrieben, der auf eindringliche und zugleich elegante Weise unter die Haut geht – und lange dort bleibt.
Die Geschichte spielt größtenteils im kolonialen Penang des Jahres 1921, einer faszinierend ambivalenten Welt, in der gesellschaftliche Konventionen, Rassenschranken und Machtverhältnisse unter der tropischen Sonne brodeln. In diesem atmosphärisch dichten Setting verwebt Eng historische Realität und Fiktion zu einem ebenso klugen wie emotional bewegenden Text. Im Zentrum steht der Besuch des englischen Schriftstellers William Somerset Maugham – begleitet von seinem (damals geheim gehaltenen) Liebhaber – bei einem britischen Ehepaar. Doch was zunächst wie ein kultivierter Rückzugsort wirkt, entpuppt sich schnell als Bühne für unterdrückte Wünsche, verschüttete Wahrheiten und gesellschaftliche Zwänge.
Der Roman basiert auf einem wahren Kriminalfall, der Maugham zu seiner berühmten Erzählung "Der Brief" inspirierte. Doch Tan Twan Eng belässt es nicht bei einer literarischen Hommage: Er gräbt tiefer, legt die psychologischen Risse in den scheinbar makellosen Fassaden seiner Figuren offen und verwebt persönliche mit politischen Befreiungskämpfen – von der Unabhängigkeit asiatischer Kulturen bis zum Ringen einzelner Frauen um ihre Stimme.
Was "Das Haus der Türen" so besonders macht, ist nicht nur die Komplexität seiner Themen, sondern auch Engs meisterhafte Sprache. Die Geschichte ist durchzogen von poetischen, bildstarken Formulierungen, wie diesem herrlichen Satz: „Am Ende der Bucht simmerte ein kaum zwei Schritt breiter Bach in seinem flachen Sandbett und sog das Regenwasser aus den Bergen, um den unstillbaren Durst des Meeres zu stillen.“ Man möchte innehalten, zurückblättern, noch einmal lesen – und gleichzeitig unbedingt weiter.
Dass Tan Twan Eng eigentlich Jurist ist, lässt einen staunen: Wie er zum Schreiben kam, weiß ich nicht – aber es ist ein Glücksfall, dass er diesen Weg gegangen ist. Das Haus der Türen ist ein Roman von großer stilistischer Eleganz und emotionaler Tiefe. Vielschichtig, berührend, literarisch herausragend.
Für mich ganz klar eines der Lesehighlights des Jahres. Absolute Empfehlung!
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Bestechend schön;
Der Schreibstil ist wunderbar. Ich wollte nur mal kurz in das Buch schauen und hatte plötzlich schon 50 Seiten gelesen ohne es zu merken. Die Geschichte wird in drei verschiedenen Zeiten erzählt, die sich organisch ineinanderfügen. 1921 erzählt Lesley …
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Bestechend schön;
Der Schreibstil ist wunderbar. Ich wollte nur mal kurz in das Buch schauen und hatte plötzlich schon 50 Seiten gelesen ohne es zu merken. Die Geschichte wird in drei verschiedenen Zeiten erzählt, die sich organisch ineinanderfügen. 1921 erzählt Lesley ihrem Hausgast Somerset Maugham von ihrer heimlichen Affaire und Liebesgeschichte sowie dem Schicksal ihrer Freundin einige Jahre zuvor. Das berechenbare Kolonialleben wird ebenso glaubhaft beschrieben wie einige Lebensstationen und Beziehungen des Autors, aus dessen Perspektive ein Teil des Buches geschrieben ist. Man bekommt ganz nebenbei einen guten Eindruck vom Leben in den britischen Kolonien und dadurch spielerisch historisches Wissen zu der Region vermittelt. Der Spagat zwischen der Treue zu gut recherchierten, historischen Details und literarischer Freiheit ist dem Autor spielerisch gelungen. Eingefasst wird es durch eine kurze Handlung in Südafrika im Jahr 1947, was ein gebührendes Ende für dieses schöne Buch ist. Mir hat es ausnehmend gut gefallen und es wird sicher nicht das letzte Werk sein, dass ich von Tan Twan Eng lese.
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Das Haus der Türen ist ein hochliterarische Ansatz, der fiktives mit realem verweht. Im Zentrum steht der Schriftsteller William Somerset Maugham und seine Erzählung «Der Brief». Wir gehen mit ihm auf die Reise und kommen der Geschichte auf die Spur, wie er zu dem Inhalt seines …
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Das Haus der Türen ist ein hochliterarische Ansatz, der fiktives mit realem verweht. Im Zentrum steht der Schriftsteller William Somerset Maugham und seine Erzählung «Der Brief». Wir gehen mit ihm auf die Reise und kommen der Geschichte auf die Spur, wie er zu dem Inhalt seines Werkes gekommen sein könnte.
Virtuos verknüpft er hier die ganz grossen Themen. Es geht um die englische Gesellschaft zur Zeit der der Kolonialzeit in Malaysia, grosse politische Themen wie den chinesischen Widerstand gegen das Regime, die Gleichberechtigung der Frau und das grosse Damoklesschwert über den Randgruppen der Gesellschaft. Denn immer wieder geht es auch um Homosexualität, den Umgang mit den Einheimischen und die bedeutsamen Schatten Oscar Wildes.
Er beschreibt die Natur, wählt eine poetische Sprache, verbindet Mystisches mit kulturellen Akzenten. Die Ehefrau, die ihr gelangweiltes Leben lebt, erzählt Somerset Maugham ihre Geschichte. Sie findet Zerstreuung bei den Revolutionären, die von einer egalitären Gesellschaft träumen und engagiert sich für ihre des Mordes angeklagte Freundin.
Gekonnt spiegelt sich in diesem Prozess all das, was jenen droht, die nicht dem Ideal der Gesellschaft in dieser kleinen Enklave entsprechen. Verstörend aber auch verheissungsvoll, denn der Ausweg ist dort, wo die Insel verlassen wird, die die kleine Welt begrenzt. Nur ist der Weg zurück nach London nicht allen offen.
Ich mochte den Roman, das Thema, die historischen Figuren und die Sprache. Die Ankunft Somerset Maughams in Malaysia verschiebt das Personengefüge und wirft die grossen Fragen des Daseins auf. Nach Heimat, nach Reisen, Identität und Werten.
Dennoch plätschert Das Haus der Türen oftmals so dahin. Ich habe dennoch viel erfahren und Freude daran gehabt, diesen Lebensabschnitt von Somerset Maugham zu verfolgen, er ist so plastisch, dass er fast greifbar ist. Eine interessante Perspektive auf die Kolonialzeit, ein düsteres Kapitel, daher umso schöner, es in moderner Literatur wiederzufinden.
Ich empfehle das Buch gerne weiter und war gerne unter den Palmen von Penang im Jahr 1921.
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Gefühlvoll geschrieben
Das Cover ist interessant und gefällt mir gut, sehr passend zum Roman.
Der Schreibstil von Twan Eng Tan ist flüssig und anspruchsvoll. Sein Erzählstil ist gefühlvoll, melancholisch und bildhaft, angenehm zu lesen.
Die Geschichte wird aus zwei …
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Gefühlvoll geschrieben
Das Cover ist interessant und gefällt mir gut, sehr passend zum Roman.
Der Schreibstil von Twan Eng Tan ist flüssig und anspruchsvoll. Sein Erzählstil ist gefühlvoll, melancholisch und bildhaft, angenehm zu lesen.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt und spielt auf drei Zeitebenen.
Der Roman spielt im Jahr 1921 in Malaysia, der Zeit der britischen Kolonialgesellschaft. Lesley lebt mit ihrem Ehemann Robert Hamlyn in Penang. Robert ist erfolgreicher Anwalt und hat den Schriftsteller Willie Somerset Maugham, mit dem er früher befreundet war, in sein Haus eingeladen. Willie reist mit seinem Assistenten Gerald an, mit dem er ein Verhältnis hat.
Lesley findet Willie sympathisch und erzählt ihm Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit, über ihre Liebesaffäre mit einem Chinesen, ihre unglückliche Ehe.
Der Roman ist interessant. Man ist durch diese Geschichte in eine andere Zeit und Welt versetzt. Der Autor gibt uns Einblick in das damalige China, die gesellschaftlichen Zwänge, besonders für Frauen. Es ist ein fiktiver Roman verbunden mit historischen Ereignissen.
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Mit dem Roman "Das Haus der Türen" ist es dem Autor Tan Twan Eng gelungen, durch das Einbeziehen historischer Ereignisse, den Bogen zu sehr aktuellen Themen wie gleichgeschlechtlichen Beziehungen und Moral zu spannen.
Im Zentrum befinden sich eigentlich zwei Frauen: Lesley und Ethel. …
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Mit dem Roman "Das Haus der Türen" ist es dem Autor Tan Twan Eng gelungen, durch das Einbeziehen historischer Ereignisse, den Bogen zu sehr aktuellen Themen wie gleichgeschlechtlichen Beziehungen und Moral zu spannen.
Im Zentrum befinden sich eigentlich zwei Frauen: Lesley und Ethel. Lesley ist eine Anwaltsgattin und vertraut sich einem Schriftsteller an, der in ihrem Haus zu Gast ist. Dabei wird nicht nur das Eheleben von Lesley selbst sondern auch eine alte Geschichte aufgerollt, die seinerzeit für Furore sorgte. Hierbei dreht es sich um den Gerichtsprozess der des Mordes Angeklagten Ethel.
Bis zum Ende verrät der Roman Stück für Stück immer mehr Geheimnisse und vermittelt einen guten Einblick in das Leben von ausgewanderten Europäern im asiatischen Raum. Man erfährt etwas über die Geschichte Chinas und die Gerichtsbarkeit in früheren Zeiten.
Das Buch ist atmosphärisch gut erzählt und dank der Zeitsprünge sehr schön gegliedert. Eine Empfehlung für alle, die gern mal über Moral und Werte nachdenken.
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Etwas in Wanken bringen
In einem anderen Roman las ich, dass es große Kunst sei, etwas ins Wanken zu bringen. Da ging es zwar um Fotografie, aber ich dachte sofort, dass es auch in der Literatur von Vorteil sei, bzw. interessant für den Leser.
Das hat der Autor Tan Twan Eng hier sogar …
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Etwas in Wanken bringen
In einem anderen Roman las ich, dass es große Kunst sei, etwas ins Wanken zu bringen. Da ging es zwar um Fotografie, aber ich dachte sofort, dass es auch in der Literatur von Vorteil sei, bzw. interessant für den Leser.
Das hat der Autor Tan Twan Eng hier sogar in doppelter Hinsicht geschafft. Er hat die Ehe der Protagonisten ganz gefährlich ins Wanken gebracht. Und auch die Ansichten und Befindlichkeiten zur Gerichtsverhandlung der des Mordes angeklagten Ethel Proudlock. E. P. war im Roman die Freundin der Lesley Hamlyn, um die es hier hauptsächlich geht. Und richtig rund ist der Roman auch, denn Anfang und Ende bilden eine super Harmonie.
Da ich kurz vor der Lektüre noch ganz in der Nähe von Malaysia war, hatte ich noch zusätzlich große Freude an der Kultur und den Gewohnheiten der Einheimischen und erkannte vieles wieder, wenn auch gute hundert Jahre seit der Zeit der Erzählung bis heute vergangen sind.
Eine große Rolle spielt der Autor Somerset Maugham, als Freund der Familie Robert und Lesley Hamlyn. Und als deren Gast in Penang, dem Kern-Ort der Romanhandlung. Somerset Maugham reist in Begleitung seines Sekretärs und Liebhabers Gerald und beide finden herzliche Aufnahme im Hamlyn-Haus am Meer. (Andamanen Meer) Robert und „Willie“ waren alte Freunde seit jeher und später versteht sich auch Lesley sehr gut mit Willie, wie der berühmte Autor hier meist genannt wird.
Willie leidet sehr unter seiner Londoner Vernunftehe: „Sosehr Willie London liebte – der Drang, aus England auszubrechen, alles zurückzulassen, lauerte ständig in ihm, fraß sich in seine Knochen, in seine Seele. Syrie (seine Frau) spürte seinen Drang und passte wie ein Schießhund auf, um sich sofort darauf zu stürzen, sobald er sein Haupt erhob. Willie musste sie ständig beruhigen …“ (S. 59/60).
Der Roman spielt auf drei Zeitebenen und auf zwei Kontinenten. Im Prolog und auch im Epilog befinden wir uns im Jahr 1947 in Doornfontein, Südafrika. Die Haupthandlung des Romans spielt sich in Penang, Malaysia ab, teils im Jahr 1910, teils im Jahr 1921. Die unterschiedlichen Kapitel beinhalten Lesleys Sicht, geschrieben in der Ich-Form und auch Maughams Sicht, geschrieben in der 3. Person Singular.
Der Stil ist sehr poetisch und hat mir schon in der Leseprobe sehr gut gefallen. Das Cover ist stimmig dazu ausgewählt. Alle Locations gibt es wirklich (bei den Häusern weiß man es natürlich nicht) und auch der historische Rahmen entstammt der Geschichte.
Fazit: Liebhaber poetischer Schreibweise und stiller Töne kommen hier auf ihre Kosten und Tan Twan Engs große Kunst besteht darin, dass der Inhalt des Romans nie schwülstig oder überladen wirkt, sondern genau passt. Auch die zum historischen Rahmen erfundenen Personen bewegen sich darin sehr glaubhaft. 4 verdiente Sterne.
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