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Der Aufstand der Spitzenklöpplerinnen Tøndern 1693, ganz Europa ist verrückt nach Spitze. Doch bei der Herstellung der filigranen Stoffe werden Tausende von Mädchen in Fabriken ausgebeutet und unterdrückt. Falka ist eine von ihnen. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie die Heimat verlassen, um in Tøndern ihren Lebensunterhalt durch Klöppeln zu verdienen. Aber anders als ihre Leidensgenossinnen fügen sich Falka und ihre Freundinnen nicht ihrem Schicksal, sondern wagen etwas nie Dagewesenes: Sie lehnen sich gegen die Herrschenden auf. Und während sich auf der Weltbühne der Große Nordische...
Der Aufstand der Spitzenklöpplerinnen Tøndern 1693, ganz Europa ist verrückt nach Spitze. Doch bei der Herstellung der filigranen Stoffe werden Tausende von Mädchen in Fabriken ausgebeutet und unterdrückt. Falka ist eine von ihnen. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie die Heimat verlassen, um in Tøndern ihren Lebensunterhalt durch Klöppeln zu verdienen. Aber anders als ihre Leidensgenossinnen fügen sich Falka und ihre Freundinnen nicht ihrem Schicksal, sondern wagen etwas nie Dagewesenes: Sie lehnen sich gegen die Herrschenden auf. Und während sich auf der Weltbühne der Große Nordische Krieg anbahnt, kämpfen die Frauen ihre eigene Schlacht. Ein sprachgewaltiger historischer Roman über die Blütezeit der Spitzenmanufaktur
Behnert, JelleJelle Behnert wurde 1962 geboren, studierte in Berlin Publizistik und Literaturwissenschaften, schrieb danach u.a. für das Zeit-Magazin sowie Features für den Hörfunk und Drehbücher. "Liebe Steine Scherben" war ihr Debüt.
Produktdetails
- Aufbau Taschenbücher 3314
- Verlag: Aufbau TB
- Seitenzahl: 491
- Erscheinungstermin: 16. Mai 2017
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 134mm x 36mm
- Gewicht: 494g
- ISBN-13: 9783746633145
- ISBN-10: 3746633141
- Artikelnr.: 46995170
Herstellerkennzeichnung
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» Jelle Behnert hat einen sprachgewaltigen Historienroman mit utopischen Zügen geschrieben. « Lokalzeitung 20170906
1693: Als junges Mädchen wird Falka von ihrer Heimatinsel verbannt und in die Spitzenmanufaktur von Willem Tondernsen geschickt. Hier muss sie unter widrigsten Bedingungen leben und arbeiten und wird bald von dem Hass auf die Männerwelt, die ihre Leidensgenossinnen in sich tragen, …
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1693: Als junges Mädchen wird Falka von ihrer Heimatinsel verbannt und in die Spitzenmanufaktur von Willem Tondernsen geschickt. Hier muss sie unter widrigsten Bedingungen leben und arbeiten und wird bald von dem Hass auf die Männerwelt, die ihre Leidensgenossinnen in sich tragen, angesteckt. So plant sie, ein Mädchenreich zu errichten, indem nur das weibliche Geschlecht herrschen darf... .
Jelle Behnert hat hier einen historischen Roman geschrieben, der bei mir völlig andere Erwartungen geweckt hat und mich letztendlich etwas ratlos und entsetzt zurück lässt. Beginnen tut das Buch sehr spannend, aber auch gleich sehr unheimlich mit Falka, die wegen eines Angstmanns ihre Heimat verlassen muss und in die triste Welt der Spitzenklöpplerinnen eintritt. Die Arbeitsbedingungen dort werden aus meiner Sicht sehr realistisch in ihrer ganzen Unmenschlichkeit geschildert. Die Mädchen leben zu zwölft in einer Kammer, müssen 16 Stunden täglich schuften und werden nicht ausreichend mit Nahrung versorgt. In diesem Umfeld beschließen Falka und die anderen Mädchen im Zimmer zu ,,Nachtmahren" zu werden und sich zu rächen. Ab diesem Zeitpunkt wird das Buch ziemlich mysteriös und immer gewaltsamer.
Falka ist eine der unheimlichsten und unsympathischen Figuren, die mir je in einem Buch begegnet sind. Um ihre Ziele zu erreichen, schreckt sie vor Gewalt und auch vor Mord nicht zurück und scheut sich nicht, auch ihren Körper einzusetzen. Ihre Handeln konnte ich kaum nachvollziehen. Besonders unheimlich fand ich, dass sie anfängt schwarze Schleier zu klöppeln, die scheinbar den Verstand ihrer Trägerinnen rauben.
Der Schreibstil des Buches ist gut gelungen und passt auch zu der Zeit, in der das Buch spielt. Allerdings wurden mir viele Dinge, die Gewalt und die Sexualität betreffen, viel zu ausschweifend erzählt. Oftmals war ich beim lesen deshalb schockiert.
Insgesamt ist ,,Das Haus der schwarzen Schwäne" ein Buch, das mich leider nicht begeistert konnte. Falkas Mädchenreich und alles was damit zusammenhängt hat mich leider so verschreckt, dass das Leid, welches die Klöpplerinnen ja eigentlich erlebt haben, in den Hintergrund rückt. Schade, dass der Klappentext bei mir so falsche Erwartungen geweckt hat, denn sonst hätte ich gar nicht zu dem Buch gegriffen.
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Dänemark, 1693: Die Familie von Falka ist sehr arm, daher muss Falka im Watt Würmer sammeln, damit die Familie etwas zu essen hat. Dann bleiben ihr Vater und ihr Verlobter auf See. In ihrer Verzweiflung weiß sich Falka nicht anders zu helfen, als einen Angstmann zu bauen in der …
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Dänemark, 1693: Die Familie von Falka ist sehr arm, daher muss Falka im Watt Würmer sammeln, damit die Familie etwas zu essen hat. Dann bleiben ihr Vater und ihr Verlobter auf See. In ihrer Verzweiflung weiß sich Falka nicht anders zu helfen, als einen Angstmann zu bauen in der Hoffnung, dass der die ihren zurückbringt. Doch das kommt bei den Menschen nicht gut an. Daher muss Falka weg. Ihre Mutter meint: „Du musst dein Schicksal lieben“. Der Reusenonkel bringt sie nach Tondern zur Fabrik, wo sie als Spitzenklöpplerin nun arbeiten muss. Die Bedingungen sind unmenschlich. Für äußerst geringen Lohn, von dem auch noch erst einmal Werkzeug und Kleidung bezahlt werden müssen, arbeiten die Mädchen sechszehn Stunden am Tag. Einige sterben unter diesen Bedingungen, was niemanden schert. Aber Falka gefällt die Arbeit. Aus Protest gegen diese unmenschlichen Bedingungen gehen einige Mädchen gemeinsam in den Tod. Falka sinnt nun auf Rache gegen den Fabrikbesitzer. Statt weißer klöppelt sie nun schwarze Trauerspitze.
Als erstes hatte mich das Cover begeistert und der Klappentext hat auf einen schönenn historischen Roman schließen lassen. Doch dann entwickelte sich die Geschichte in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hatte und die mir auch nicht gefallen hat. Mystik und Aberglauben bestimmen das Geschehen.
Die Sprache passt zu der Zeit und ist bildgewaltig. Aber mir war die ganze Atmosphäre zu düster und ich konnte mit dem religiösen Fanatismus nichts anfangen. Anfangs hatte ich noch Mitleid mit Falka, aber dann entwickelte sie sich in einer Art und Weise, die ich nicht nachvollziehen kann.
In der damaligen Zeit bestimmten die Männer, wo es lang ging. Dann lehnten sich die Frauen gegen ihre Rolle auf, was verständlich ist. Aber Falkas Pläne von einem „Mädchenreich“ sind doch arg weit hergeholt. Auch die brutalen Szenen wurden mir einfach zu viel.
Mich konnte die Geschichte nicht packen und ich habe lange gebraucht, dieses Buch zu beenden.
Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt.
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Düster, mystisch, zum Ende hin surreal
Dänemark, 1693: Die junge Falka muss im Wattenmeer Würmer sammeln, damit die Familie genug zu essen hat. Nachdem der Vater und der Verlobte auf hoher See verschollen gehen, beschwört Falka ein mystisches Wesen, ihr die beiden …
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Düster, mystisch, zum Ende hin surreal
Dänemark, 1693: Die junge Falka muss im Wattenmeer Würmer sammeln, damit die Familie genug zu essen hat. Nachdem der Vater und der Verlobte auf hoher See verschollen gehen, beschwört Falka ein mystisches Wesen, ihr die beiden zurückzubringen. Dass sie dazu den Kerzenhalter aus der Kirche verwendet, macht den ketzerischen Akt noch schlimmer. Sie wird von der Insel verstoßen und nach Tondern in eine Spitzenfabrik gebracht. Für Kost und Logis klöppelt sie dort 16 Stunden am Tag weiße Spitze.Falka entdeckt ihre Liebe zum Spitzenklöppeln. Während die schrecklichen Arbeitsbedingungen die Arbeiterinnen Gesundheit und sogar Leben kosten, arbeitet Falka an ihrer Rache am Fabrikbesitzer. Sie beginnt, schwarze Trauerschleier zu klöppeln, die eine düstere, mystische Magie auf ihre Besitzerinnen ausüben. Falkas ultimatives Ziel ist ein Mädchenreich ...
"Das Haus der schwarzen Schwäne" ist im frivolen Rokkoko angesiedelt. Tondern-Spitze genießt ein hohes Ansehen unter den Bürgern und macht den Fabrikbesitzer und seine Familie reich. Aus lauter Langeweile und Jahrzehnte langem Frieden wünscht man sich als Abwechslung Krieg. Man könnte nun einen unterhaltsamen, oberflächlichen, trivialen Roman erwarten. Doch beim Lesen merkt man schnell, dass dieses Buch anders ist. Schon der Schreibstil wirkt antiquiert, aber eigentlich lebt er völlig in der Zeit. Statt den Dingen moderne Namen zu geben und dem Leser den Aberglauben zu sezieren, ist auch der Schreibstil durchwachsen von mystischen Phänomen und zur Zeit passenden Worteigenkreationen. Spannend beschrieben sind Herstellung von und Handel mit Spitze. Auch die historischen Ansichten sind anschaulich und überzeugend dargestellt, wie beispielsweise der Aberglaube und der religiöse Fanatismus. Es wird sehr greifbar, dass die Hexenverfolgung noch nicht lange her ist. Über die ersten zwei Drittel war dieses Buch sehr glaubhaft und mit einem guten Spannungsaufbau. Neben den Lebensumständen von Spitzenklöpplerinnen, Bürgern und Adel spielt auch die Weltpolitik eine Rolle.
Die Protagonistin driftet immer weiter ab in den Mystizismus und Aberglauben. Geisterglaube und der Glaube an übersinnliche Phänomene ist noch groß. So glaubt Falka selbst, dass sie Wünsche und Bedürfnisse in die Schleier klöppeln kann. Dass die jungen Mädchen in ihrer Abschottung irgendwann eine eigene, ketzerische "Religion" entwickeln, ist unter Betrachtung der Epoche und des Alters des Mädchen noch halbwegs glaubhaft. Leider driftet das Buch im letzten Drittel dann aber sehr stark ins düstere Surreale ab. Das fehlende Nachwort ermöglichte es dann auch nicht, Fiktion und historische Fakten aufzudröseln, was sehr schade ist. Gerade bei diesem Buch hätte ich mir ein paar Zusatzinformationen gewünscht. Zumal man über die Geschichte Tonderns nicht allzu viele Informationen findet.
Lange Zeit hat mir dieses Buch gut gefallen und die brutalen Szenen, die von einigen Leser/innen kritisiert wurden, haben mich nicht sonderlich gestört. Aber als das Buch dann immer stärker ins Surreale abdriftete, konnte ich ihm nicht mehr so gut folgen. Diese Vermischung war mir einfach zu stark und die "Realität" nicht mehr gut erkennbar. Ich hätte mir tatsächlich noch mehr historisch gesicherte Handlung gewünscht, auch wenn die Handlung, so wie sie hier verläuft, wichtige Dinge, wie die Rolle der Frau und die fließenden Grenzen zwischen Gut und Böse thematisiert. So hundertprozentig konnte mich dieses Buch leider nicht abholen.
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