Laila Lalami
Gebundenes Buch
Das Dream Hotel
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Als Sara Hussein von einer Geschäftsreise nach Los Angeles zurückkehrt und den Flughafen verlassen will, wird sie von einem Angestellten des Amts für Risikobewertung aufgehalten: Ihr Risikowert sei zu hoch, denn die Analyse ihrer Traumdaten habe ergeben, dass sie zur Gefährdung für ihren Ehemann werden könnte. Zu seiner Sicherheit muss sie sich für einundzwanzig Tage unter Beobachtung begeben. Während ihr Mann ahnungslos mit den zweijährigen Zwillingen auf ihre Rückkehr wartet, wird Sara in Gewahrsam genommen. Zunächst versucht sie genau wie die anderen inhaftierten Frauen, ihre Uns...
Als Sara Hussein von einer Geschäftsreise nach Los Angeles zurückkehrt und den Flughafen verlassen will, wird sie von einem Angestellten des Amts für Risikobewertung aufgehalten: Ihr Risikowert sei zu hoch, denn die Analyse ihrer Traumdaten habe ergeben, dass sie zur Gefährdung für ihren Ehemann werden könnte. Zu seiner Sicherheit muss sie sich für einundzwanzig Tage unter Beobachtung begeben. Während ihr Mann ahnungslos mit den zweijährigen Zwillingen auf ihre Rückkehr wartet, wird Sara in Gewahrsam genommen. Zunächst versucht sie genau wie die anderen inhaftierten Frauen, ihre Unschuld zu beweisen. Doch als immer neue Gründe auftauchen, weshalb sich ihre Haft verlängert, beginnt Sara zu ahnen, dass sie auf eigene Faust für ihre Freiheit einstehen muss.
Laila Lalami wurde in Rabat geboren und hat in Marokko, Großbritannien und den Vereinigten Staaten studiert. Sie ist Autorin von vier Romanen und zahlreichen Essays, die u. a. in der Washington Post , The Nation und der New York Times erschienen sind. Ihre Bücher wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Bei Kein & Aber erschienen ihre Romane Die Anderen, der auf der Shortlist des National Book Award stand, sowie Der verbotene Bericht , mit dem sie den American Book Award erhielt und Finalistin des Pulitzer Prize wurde. Laila Lalami ist Professorin für Kreatives Schreiben an der University of California, Riverside. Sie lebt in Los Angeles. Michaela Grabinger hat für Kein & Aber zahlreiche Romane übersetzt, u. a. von Laila Lalami, Elif Shafak, Anne Tyler, Helen Simpson und Russell Franklin.
Produktdetails
- Verlag: Kein & Aber
- Originaltitel: The Dream Hotel
- Artikelnr. des Verlages: 290/05083
- Seitenzahl: 489
- Erscheinungstermin: 13. Oktober 2025
- Deutsch
- Abmessung: 192mm x 129mm x 35mm
- Gewicht: 446g
- ISBN-13: 9783036950839
- ISBN-10: 3036950834
- Artikelnr.: 73952666
Herstellerkennzeichnung
Kein + Aber
Gutenbergstraße 1
82205 Gilching
vertrieb@keinundaber.ch
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Oliver Pfohlmann findet Laila Lalamis Roman eigentlich klug angelegt: Es geht in einer nahen Zukunft darum, dass Menschen aufgrund ihrer Träume und eines daraus algorithmisch angeleiteten "Risikopotenzials" für mögliche zukünftige Taten verhaftet werden können - großes Vorbild sei dabei neben Kafka und Dave Eggers' "The Circle" vor allem Philip K. Dicks Erzählung "Minority Report", so Pfohlmann. Davon abweichend allerdings erzähle Lalami nicht aus behördlicher Sicht, sondern aus der "Froschperspektive" einer jungen Mutter in einer Gefangenenanstalt. Spannend findet Pfohlmann dabei, wie sich deren Verunsicherung über die eigenen Träume im Roman immer weiter ausbreitet; weniger gut gelungen scheint ihm dagegen, wie ihre Rechercheversuche, um der Lage Herr zu werden, und andere Erzählstränge einfach ins Leere laufen. Auch zu anderem "narrativem Leerlauf" komme es in der ersten Buchhälfte. Eine auf der Höhe der gegenwärtigen Algorithmus-Dominanz angelegte, erschreckende und sehr flüssig ins Deutsche übersetzte Dystopie, deren erzählerische Schwächen der Kritiker aber bedauert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Das Dream Hotel" spielt in einer nahen Zukunft in der allen Bürger*innen ein Risikowert zugeteilt bekommen, der sich aus verschiedenen Daten des digitalen Fußabdrucks und realen Ereignissen zusammensetzt. Saras Wert ist aufgrund ungünstiger Umstände ausgerechnet dann …
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"Das Dream Hotel" spielt in einer nahen Zukunft in der allen Bürger*innen ein Risikowert zugeteilt bekommen, der sich aus verschiedenen Daten des digitalen Fußabdrucks und realen Ereignissen zusammensetzt. Saras Wert ist aufgrund ungünstiger Umstände ausgerechnet dann zu hoch, als sie von einer Flugreise zurückkehrt, sodass sie in Präventivhaft genommen wird.
Was dann passiert ist einfach unglaublich. Betreiber der Anstalt ist ein Privatunternehmen, das ungeniert Macht auf die einbehaltenen Frauen ausübt. Beim Lesen war es völlig unvorhersehbar, wie sich die Geschichte entwickelt. Lalami gelingt es eine wahnsinnige Spannung aufzubauen. Oft war es für mich kaum auszuhalten, die Seite zu Ende zu lesen, ohne ins nächste Kapitel vorzublättern um zu sehen, ob es gut ausgehen wird. Selbst auf den letzten fünf Seiten hat mich die Autorin nochmal zum Schwitzen gebracht. Es passiert wahnsinnig viel und trotzdem ist das Buch in keinster Weise überladen. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Würde Lalami eine Reihe aus jeder Insassin der Anstalt machen, ich würde jeden Teil vorbestellen und verschlingen.
Für mich ist das eindeutig die beste Dystopie seit Jahren und ich bin mir sicher, auch mein Jahreshighlight. Wer klassische Dystopien wie "1984" oder "Der Report der Magd" mag, wird auch von diesem Roman begeistert sein. Er kann locker mit diesen Büchern mithalten oder sie sogar übertreffen. Aktualität und Spannung haben auf mich eine solche Faszination ausgeübt, dass ich das Buch quasi durchgehend mit angehaltenem Atem gelesen habe. Schon lange fiel es mir nicht mehr so schwer, ein Buch zur Seite zu lesen. Gleichzeitig habe ich mich darum bemüht, es langsam zu lesen, weil ich schon wusste, wie traurig es sein wird, wenn es beendet ist. Dieser Roman ist wirklich der Pageturner des Jahres. Es bräuchte eigentlich die Kategorie "5 Sterne plus". Absolute Empfehlung!
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Auf dem Rückflug von einem Kongress wird Sara beim Checkout am Flughafen in LA aufgehalten. Ihr Risikowert sei zu hoch, heißt es. Sie sei eine potentielle Gefahr. Grundlage dafür sind ihre Traumdaten. Ein ausgeklügelter Algorithmus soll dafür sorgen, dass potentielle …
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Auf dem Rückflug von einem Kongress wird Sara beim Checkout am Flughafen in LA aufgehalten. Ihr Risikowert sei zu hoch, heißt es. Sie sei eine potentielle Gefahr. Grundlage dafür sind ihre Traumdaten. Ein ausgeklügelter Algorithmus soll dafür sorgen, dass potentielle Straftäter schon vor ihrer Straftat aus dem Verkehr gezogen werden. Und der zieht Daten aus allem, was er in die digitalen Klauen bekommt: Suchanfragen, Familien- und Krankheitsgeschichte, Lebensweise, Bilder von Überwachungskameras und eben Träumen. Und so landet Sara im Zentrum, wo sie beweisen muss, dass sie eben keine Gefahr darstellt.
Was die Frauen und speziell Sara im „Dream Hotel“ an bürokratischer Schikane erleben ist ein einziger Alptraum den selbst Kafka sich nicht besser hätte ausdenken können. Für Kommunikation oder Dinge des täglichen Bedarfs muss man unverhältnismäßig hohe Kosten zahlen. Und das System dahinter ist extrem fehleranfällig – oder von Seiten der Bewacher leicht manipulierbar, je nachdem. Um das nicht-Gefängnis zu verlassen muss man seinen Risikowert verringern. Dafür muss man sich strikt an die Regeln halten. Doch das nützt nichts, wenn die Aufseher diese willkürlich ändern und sehr frei auslegen können. Um die Insassen zusätzlich zu zermürben ist das Essen schlecht und meist zu wenig. Nebenbei ist frau gezwungen im Zentrum zu arbeiten, eben um die hohen Kosten für E-Mails und Anrufe nach draußen zu kompensieren. So erhält sich das System selbst am Leben. Doch nach fast einem Jahr im Zentrum, ohne auch nur eine einzige Chance bekommen zu haben ihre Unschuld zu beweisen, fragt Sara sich, ob Kooperation tatsächlich der beste Weg hinaus ist.
„Das Dream Hotel“ war spannend zu lesen. Die futuristische aber leider auch ziemlich realistisch geschilderte Story hat regelmäßig mein Stresslevel steigen lassen. Die Ungerechtigkeit der bürokratischen Regeln und die Schikane der Aufseher sind kaum auszuhalten. Unweigerlich fragt man sich, wie man selbst in der Situation reagieren würde. Schließlich fühlen sich die Frauen im Zentrum genauso Unschuldig wie die Leserinnen und Leser des Romans.
Die Geschichte bleibt sehr nah dran an Sara, ihren Ängsten und Zweifeln und der Entwicklung, die sie durchmacht. Trotzdem erfährt man nebenbei auch ein wenig über die Hintergründe des Zentrums und die (vermutlichen) Gründe der langen Einbehaltungen. Der kurze Perspektivwechsel in hinteren Drittel des Romans wirkte auf mich daher etwas deplatziert. Die Erkenntnisse daraus, hätte man meines Erachtens eleganter unterbringen können. So hat es die Geschichte für mich unnötig in die Länge gezogen.
Insgesamt ist „Das Dream Hotel“ ein spannender wie unbequemer Roman, der die Gefahren von Überwachung, Übertechnisierung und Machtmissbrauch offenlegt. Dystopisch, realistisch aber mit leisem Hoffnungsschimmer.
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Laila Lalami erzählt in ihre Dystopie “Dream Hotel” von einem Amerika, in der modernste KI-Technik für die umfassende Überwachung aller Einwohnenden eingesetzt wird. Durch die KI-gesteuerte Auswertung aller verfügbarer Daten einschließlich der nachts gewonnenen …
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Laila Lalami erzählt in ihre Dystopie “Dream Hotel” von einem Amerika, in der modernste KI-Technik für die umfassende Überwachung aller Einwohnenden eingesetzt wird. Durch die KI-gesteuerte Auswertung aller verfügbarer Daten einschließlich der nachts gewonnenen Neuroaufzeichnungen soll errechnet werden, wann ein Mensch zum Risiko wird. Kommt es zu einer Überschreitung des Grenzwertes, landet er oder sie im Einbehaltungszentrum, bis sich der Wert wieder senkt. Laila Lalami beschreibt die Willkür, der die Menschen in diesem System ausgesetzt sind – zumal sich bei der Analyse insbesondere der Träume immer wieder immense Fehler einschleichen.
In den Mittelpunkt stellt die Autorin Sara, die aus ihrem Leben einfach so herausgerissen wird. Sie erzählt von ihren Ängsten, ihrer Hilflosigkeit und der aufkeimenden Wut gegen das System. Laila Lalami gelingt mit “Dream Hotel” eine ebenso spannende wie beängstigende Dystopie, die gar nicht so weit in der Zukunft zu liegen scheint, denn die KI-gesteuerten Algorithmen der Big Data-Auswertung bestimmen schon heute über viele Bereiche unseres Alltags. Traue niemals einem System, so warnt uns Lalami, das sich selbst für perfekt hält.
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Meine Meinung
Packende Grundidee, toller Schreibstil
Ich habe "Das Dream Hotel" von Laila Lalami gelesen und war tief beeindruckt, aber auch erleichtert, dass diese Welt, so glaubwürdig sie geschildert ist, hoffentlich noch weit von unserer Realität entfernt bleibt. Der …
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Meine Meinung
Packende Grundidee, toller Schreibstil
Ich habe "Das Dream Hotel" von Laila Lalami gelesen und war tief beeindruckt, aber auch erleichtert, dass diese Welt, so glaubwürdig sie geschildert ist, hoffentlich noch weit von unserer Realität entfernt bleibt. Der Roman entwirft ein Szenario, in dem Träume von Algorithmen überwacht und analysiert werden, um das Risiko zukünftiger Straftaten zu bewerten. Allein diese Vorstellung ist gleichermaßen faszinierend und beängstigend. Lalami führt vor, wie schnell Kontrolle, Sicherheit und Überwachung zu einem entmenschlichten System verschmelzen können. Ich fand das erschütternd und gleichzeitig fesselnd.
Was mich besonders überzeugt hat, ist die Sorgfalt, mit der Lalami ihre dystopische Welt konstruiert. Alles wirkt durchdacht: die Bürokratie, die Sprache der Behörden, die kalte Logik des Systems. Die Autorin beschreibt kein Horrorszenario (indirekt aber schon bei der Vorstellung), sondern eine scheinbar vernünftige Ordnung, die sich nach und nach als Albtraum entpuppt. Gerade diese Ruhe, dieses Fehlen offener Gewalt, macht das Buch so intensiv. Ich hatte ständig das Gefühl, dass etwas Grundsätzliches nicht stimmt. Eine unterschwellige Unruhe, die bis zur letzten Seite anhält und mich als Leserin absolut gefesselt hat.
Auch sprachlich hat mich der Roman überzeugt. Lalami schreibt präzise, dicht, ruhig und ohne unnötige Ausschmückung.
Für mich ist "Das Dream Hotel" ein großartiger, eindringlicher Roman, eine phänomenale Idee eines erschreckenden Szenarios. Tolles Buch!
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Träume – laut Definition das Erleben von Bildern und Ereignissen während des Schlafs – sind etwas zutiefst Persönliches und lassen sich (meistens) weder beeinflussen noch einer anderen Person so richtig zugänglich machen. Was passiert jedoch, wenn Träume nicht …
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Träume – laut Definition das Erleben von Bildern und Ereignissen während des Schlafs – sind etwas zutiefst Persönliches und lassen sich (meistens) weder beeinflussen noch einer anderen Person so richtig zugänglich machen. Was passiert jedoch, wenn Träume nicht mehr privat bleiben, sondern von Tech-Unternehmen benutzt werden? Dieser Frage widmet sich Laila Lalami in ihrem neuen Roman „Das Dream Hotel“ ausführlich und in beklemmender Weise.
Als die Historikerin Sara Hussein nach einer Geschäftsreise erschöpft am Flughafen Los Angeles ankommt, möchte sie eigentlich nur noch nach Hause zu ihrem Ehemann und ihren Zwillingen. Die KI-basierte Abfertigung bei der Passkontrolle lässt sie auf eine schnelle Prozedur hoffen, ist diese doch neutral und lässt sich nicht von fremdartig klingenden Namen und Aussehen beeinflussen. Als sie dann trotzdem aufgehalten wird und letztendlich in eine vorsorgliche Haft in einem Einbehaltungs-Zentrum genommen wird, versteht sie die Welt nicht mehr. Die Auswertung ihrer Dreamsaver-Daten (ein Implantat zur Regulierung des Schlafs) hat ergeben, dass sie eine Gefahr für ihren Ehemann darstellen könnte. Zu Beginn versucht Sara noch verzweifelt, ihre Unschuld zu beweisen, kommt jedoch gegen den Algorithmus und gegen die Regeln im Zentrum nicht an, so dass sich die Einbehaltungs-Zeit immer wieder verlängert. Als sie mehr und mehr die Verbindung zu ihrer Familie zu verlieren droht, kommt sie ins Handeln und versucht mit anderen Mitteln, dem System zu entkommen.
Mir hat die Vielfältigkeit dieses dystopischen Romans sehr gut gefallen. Man erfährt nicht nur Saras Geschichte, sondern auch die einiger Mitinsassinnen und durch die differenzierte Beschreibung einer Welt, wie sie in einigen Jahren mit der Weiterentwicklung der KI aussehen könnte, bleibt die Geschichte durchgehend spannend und es werden meiner Meinung nach auch einige interessante psychologische und soziologische Themen aufgegriffen. Ich habe mir während des Lesens ganz unterschiedliche Fragen zur Nutzung der KI gestellt, die mich wahrscheinlich noch eine Weile beschäftigen werden. Auch der Schreibstil ist flüssig und eingängig und die Autorin erschafft auf raffinierte Art eine Dystopie, die man sich sehr gut vorstellen kann.
Für mich kam lediglich der Schluss etwas zu abrupt und er war im Gegensatz zum Rest des Romans fast schon zu glatt und somit ein bisschen unglaubwürdig. Trotz dieses kleinen Mankos kann ich den Roman uneingeschränkt empfehlen, denn er regt dazu an, sich kritisch mit den Problemen des digitalen Zeitalters auseinander zu setzen.
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Was finsteres Buch! Es ist ein bisschen die moderne Version von 1984.
Man stelle sich vor, die Menschheit wird maximal überwacht. Überall wird dein Verhalten beobachtet, gescannt, bewertet und gespeichert. Sogar deine Träume fließen mit in die Bewertung ein und wenn dann …
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Was finsteres Buch! Es ist ein bisschen die moderne Version von 1984.
Man stelle sich vor, die Menschheit wird maximal überwacht. Überall wird dein Verhalten beobachtet, gescannt, bewertet und gespeichert. Sogar deine Träume fließen mit in die Bewertung ein und wenn dann jemand als potenzieller Gefährder erkannt wird, wird er vorsorglich in Gewahrsam genommen.
Das passiert Sara, die sich keiner Schuld bewusst ist, aber trotzdem am Flughafen festgehalten wird. Sie wird vorübergehend zur Beobachtung einbehalten. Sara ist sich sicher, dass das ein Irrtum sein muss, aber es ist bitterer Ernst. Sie landet in einem Gefängnis, das nicht Gefängnis genannt wird und in dem ihr Verhalten ständig bewertet wird, je nach Laune der Bewacher. Es ist eigentlich gar nicht möglich deren Ansprüchen gerecht zu werden. Wie soll sie jemals wieder zu ihrer Familie zurückkommen?
Die Situation ist ausweglos und beklemmend und steigert sich tatsächlich immer weiter. Mit grausamer Konsequenz legt die Autorin immer wieder noch eine Schippe drauf. Und so absurd es klingt, kommt einem das Szenario doch schrecklich realistisch vor.
Was kann KI und was sollte man KI tun lassen? Ab wann wird technische Unterstützung zu Kontrolle und wer hat eigentlich den Nutzen davon? Wo bleibt Individualität, wenn sie nicht ins Profil passt und ein Algorithmus dein Leben bestimmt.
All das wird hier anhand eines höchst plastischen Beispiels untersucht. Es ist ein böses Buch, das gleichermaßen unterhält, verstört und nachdenklich macht. Ich habe es gerne und voller Ehrfurcht gelesen und bin beeindruckt.
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Als die Hauptfigur Sara in ihre HeimatLos Angeles zurückkehrt, wird sie am Flughafen von einem Beamten des Amts für Risikobewertung aufgehalten. Der Grund ist, dass ihr Risikowert zu hoch ist und sie eine Gefährdung für ihr Umfeld darstellen könnte. Daraufhin wird sie unter …
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Als die Hauptfigur Sara in ihre HeimatLos Angeles zurückkehrt, wird sie am Flughafen von einem Beamten des Amts für Risikobewertung aufgehalten. Der Grund ist, dass ihr Risikowert zu hoch ist und sie eine Gefährdung für ihr Umfeld darstellen könnte. Daraufhin wird sie unter Beobachtung gestellt und verbringt einige Zeit mit anderen Frauen in Gewahrsam.
Laila Lalami hat eine wahnsinnig spannende Geschichte geschrieben. Die 500 Seiten sind schnell zu lesen und man möchte das Buch gar nicht mehr weglegen. Besonders gefallen haben mir die Perspektivwechsel, Mailverläufe sowie auch die Protokolle aus der Anstalt. Dies macht das Buch spannend und verleitetet einen dazu, es nicht wegzulegen.
So perfide das Buch auch ist, es zeigt eine reale Bedrohung und macht darauf aufmerksam, wie mit den eigenen Daten umgegangen werden sollte.
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Der gläserne Mensch
Als ich mir den Klappentext durchgelesen habe, musste ich etwas an den Film "Minority Report" denken. Gefahrenvorhersage. Potentiell gefährlich...
Denn als Sara Hussein von einer Geschäftsreise aus Los Angeles zurückkommt, wird sie am Flughafen …
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Der gläserne Mensch
Als ich mir den Klappentext durchgelesen habe, musste ich etwas an den Film "Minority Report" denken. Gefahrenvorhersage. Potentiell gefährlich...
Denn als Sara Hussein von einer Geschäftsreise aus Los Angeles zurückkommt, wird sie am Flughafen von einem Mitarbeiter des Amts für Risikobewertung gestoppt. Laut der Analyse ihrer Traumdaten gilt sie als potenzielle Gefahr für ihren Ehemann. Deshalb muss sie sich für 21 Tage unter Beobachtung stellen. Während ihr Mann nichts von alledem weiß und zu Hause auf sie wartet, wird Sara festgehalten. Anfangs versucht sie wie die anderen inhaftierten Frauen, ihre Unschuld zu beweisen. Doch als ihre Haft immer weiter verlängert wird, erkennt sie, dass sie selbst etwas unternehmen muss, um ihre Freiheit zurückzuerlangen.
Heute lassen wir uns ja schon freiwillig "tracken". Sei es übers Handy und Werbungen. Fittnessarmbänder usw. Alle zeichnen bestimmte Muster auf. Und wenn man diese auswertet, kann man sicher etwas über den Nutzer sagen.
Das Thema fand ich in dem Buch wirklich gut aufgegriffen. Auch das Protokolle und Mails eingeschoben wurden fand ich gut und hat die Geschichte etwas realistischer wirken lassen.
Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen und ich konnte mich gut auf die Geschichte einlassen.
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Sara hat ein ganz normales Leben. Als Archivarin für ein Museum darf sie dem Job nachgehen, den sie liebt, immer mal wieder Ausstellungen kuratieren und zu Kongressen in Europa fliegen. Und auch privat hat sie mit ihrem Mann Elias und ihren Kindern, zwei kleinen Zwillingen, ihr Glück …
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Sara hat ein ganz normales Leben. Als Archivarin für ein Museum darf sie dem Job nachgehen, den sie liebt, immer mal wieder Ausstellungen kuratieren und zu Kongressen in Europa fliegen. Und auch privat hat sie mit ihrem Mann Elias und ihren Kindern, zwei kleinen Zwillingen, ihr Glück gefunden. Natürlich ist nicht alles perfekt … aber welches Leben ist das schon? Doch dann ändert sich plötzlich alles. Auf dem Rückweg von einem Kongress in London wird sie am Flughafen festgehalten. Ihr Risikowert ist zu hoch, man unterstellt ihr, in naher Zukunft eine Gefahr für ihren Ehemann zu sein. Kurzerhand wird Sara in ein Einbehaltungszentrum geschickt, in dem vor allem auch die Träume der dortigen Einbehaltenen einer genaueren Untersuchung unterzogen werden. Denn in Saras Gegenwart sorgen moderne Technologien für eine allumfassende Überwachung und Datenauswertung, hier mittels eines speziellen Schlafgeräts, dass den Anwendern eine erholsame Nachtruhe gönnt und eben zugleich auch die Daten der Nutzer verwertet. Im Einbehaltungszentrum muss Sara bleiben, bis ihr Risikowert wieder gesunken ist und man sich sicher sein kann, dass von ihr keine Gefahr ausgeht. Doch wann ist dieser Zeitpunkt eigentlich erreicht? Vor allem wenn schon kleinste Regelverstöße gegen die strengen Einrichtungslinien reichen, um ihre Aufenthaltsdauer immer wieder zu verlängern?
„Das Dream Hotel“ von Laila Lalami ist ein wichtiger Roman, der einen nicht kalt lassen kann. Was man vor ein paar Jahren sicherlich noch als abgedrehte Science-Fiction abgetan hätte, scheint heute in einigen Jahren durchaus denkbar. Immer neue technische und digitale Geräte und Apps erobern unseren Alltag, schon heute ist ein Leben ohne die smarten Helfer kaum mehr vorstellbar. Doch bei aller Benutzerfreundlichkeit öffnen wir so der Überwachung ganz legal Tür und Tor. Und natürlich ist der Gedanke gut: Wer ein potenzielles Risiko darstellt, wird erst einmal separiert und die Gesellschaft so vor den betreffenden Personen geschützt. Doch solch ein System ist höchst anfällig. Stimmen die Daten? Funktioniert der Algorithmus? Nutzen andere Menschen das System aus und lassen andere ihre Macht spüren, indem sie über Wohl und Wehe entscheiden? Dieser Roman thematisiert wichtige Fragen, kommt aber niemals mit erhobenen Zeigefinger daher. Das gesamte Setting ist für mich absolut nachvollziehbar und die Charaktere logisch aufgebaut. Sara ist eine starke Frau, die jedoch durch die lange Einbehaltungszeit (aus 21 Tagen sind fast ein Jahr geworden) in ihren Grundfesten erschüttert ist. Dennoch muss ich sagen, dass der Roman durchaus seine Längen hat. Ich hätte mir entweder eine kürzere Seitenzahl oder mehr Dynamik gewünscht. Nichtsdestotrotz hallt dieser Roman noch lange nach und es ist zu wünschen, dass er eine breite Leserschaft für sich gewinnen kann.
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Wir befinden uns in nicht all zu ferner Zukunft; Sara ist auf dem Heimflug von einer Geschäftsreise von London nach L.A. und wir bei der Weiterreise am Flughafen vom Sicherheitsdienst gestoppt. Sie hatte sich so auf ihre kleinen Zwillinge und ihren Mann gefreut. Nun wird sie befragt und ihr …
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Wir befinden uns in nicht all zu ferner Zukunft; Sara ist auf dem Heimflug von einer Geschäftsreise von London nach L.A. und wir bei der Weiterreise am Flughafen vom Sicherheitsdienst gestoppt. Sie hatte sich so auf ihre kleinen Zwillinge und ihren Mann gefreut. Nun wird sie befragt und ihr wird gesagt, das ihr Risikowert zu hoch sein, aufgrund von Träumen, in denen sie ihr Mann umbringen will. Deshalb wird sie in ein Einbehaltungszentrum zur Sicherheitsverwahrung für zunächst 21 Tage gesteckt, wo man den Risikowert wieder senken kann. Im Madison sind viele Frauen und manche sind schon lange da. Alles wird überwacht. Verhalten, Stimmung, Körperfunktionen und sogar Träume, mittels des Dream Savers, der implantiert ist. Es herrscht die totale Überwachung. Die Frauen müssen dort auch arbeiten und halten dadurch auch das Zentrum am Laufen. Es entwickeln sich Freundschaften und alle wollen natürlich nur raus, doch durch belanglose oder gar erfundene Ereignisse wird die Einbehaltung immer wieder verlängert. Kontakte zur Außenwelt sind eingeschränkt. Verzweiflung kommt auf. Langsam wird klar, man kommt hier nicht so schnell raus, egal wie vorbildlich man sich benimmt. Sara und Toya schmieden den Plan nicht mehr zu arbeiten, zu boykottieren und andere mitzuziehen. Ob es wohl gelingt? Ein absolut toller fesselnder Roman und gleichzeitig so erschreckend! Er zeigt, das das Mitlaufen in einem System erst das System ermöglicht.
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