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Edward Moon, Bühnenzauberer in einem heruntergekommenen Theater im Londoner East End, hat seine besten Tage hinter sich. Doch er hat eine erfüllende Nebenbeschäftigung gefunden: das Lösen von Kriminalfällen. Scotland Yard selbst bittet ihn und seinen Gehilfen, einen schlafwandelnden Giganten, um Unterstützung in einer schaurigen Mordserie. In der dunklen, geheimnisvollen Welt unter dem viktorianischen London treffen die beiden auf Hellseher, größenwahnsinnige Geheimbündler und eine Verschwörung epischen Ausmaßes.
Jonathan Barnes lehrte Philosophie an den Universitäten von Oxford, Genf und Paris. Er ist Mitglied der Britischen Akademie der Wissenschaften, Autor zahlreicher Werke zur griechischen Philosophie, insbesondere über Aristoteles, und Herausgeber von dessen gesammelten Schriften.
Produktdetails
- Piper Taschenbuch Bd.6693
- Verlag: Piper
- Originaltitel: The Somnambulist
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 399
- Erscheinungstermin: 26. Juni 2009
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 119mm x 34mm
- Gewicht: 418g
- ISBN-13: 9783492266932
- ISBN-10: 3492266932
- Artikelnr.: 25573211
Herstellerkennzeichnung
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London 1901, der Bühnenzauberer Edward Moon hat seine besten Zeiten längst hinter sich und der einstmals gefeierte Publikumsliebling langeilt sich, denn auch sein guter Ruf als genialer Helfer Scotland Yards hat nach einigen Mißerfolgen gelitten und seine Langeweile kompensiert er …
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London 1901, der Bühnenzauberer Edward Moon hat seine besten Zeiten längst hinter sich und der einstmals gefeierte Publikumsliebling langeilt sich, denn auch sein guter Ruf als genialer Helfer Scotland Yards hat nach einigen Mißerfolgen gelitten und seine Langeweile kompensiert er mit dem Besuch in einem ganz speziellen Bordell.
Als 2 junge Männer aus recht gut betuchten Familien auf bizarre Weise zu Tode stürzen, macht sich Monn mit seinem riesigen Assistenten, dem Schlafwandler auf die Jagd nach dem Mörder und stößt schon bald auf eine Verschwörung gigantischen Ausmaßes.
Da ich ein Faible für das neblige viktorianische London habe, andererseits aber nicht soo der große Fantasy Fan bin, war ich doch überrascht, das der Fantasyanteil recht gering war. Das Buch ist eher ein Krimi mit skurilen und bizarren Figuren, die teilweise übernatürliche Fähigkeiten haben, als ein Fantsyroman. Das Flair des viktorianischen Londons ist ziemlich gelungen und gerade im ersten Teil des Buches herrscht viel Atmosphäre.
Die Story ist verzwickt, als Leser konnte ich am Anfang nicht so recht durchschauen wohin das Ganze steuert und war am Ende wirklich überrascht. Edward Moon ist als Hauptfigur recht sympathisch obwohl oder gerade weil er ein wenig ver lottert, zynisch und mit div. Schwächen behaftet ist. Das ganze Buch wimmelt von skurilen, bizarren Charakteren, wobei mir das fast zu viel war, da kaum jemand normal war. Die ersten 200 Seiten habe ich wirklich verschlungen, fand dann aber, das doch einige Längen auf kamen und das Buch ein wenig zäh wurde, da sich Moons Ermittlungen eher träge dahin schleppten. Am Ende gab es dann allerdings eine unverhoffte Wendung, die dem Ganzen dann wieder Spannung verlieh.
Fazit: Das Buch lebt vor allem durch seine skurilen Charaktere, wobei mir gerade Edward Moon eine so interessante Figur ist, das ich hoffe, von ihm noch mehr lesen zu können. Seine "alten" Fälle habe mich da richtig neugierig gemacht und Lust auf mehr geweckt. Der zu Anfang spannende verzwickte Plot hat in der Mitte einige Längen, wartet aber mit einem überraschenden Finale auf. Der teilweise ein wenig bizarre britsiche Sinn für Humor ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber mir hat er ganz gut gefallen, so daß ich auf jeden Falle ein weiteres Buch des Autors lesen würde.
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Edward Moons beste Zeiten sind vorbei. „Einst war Moon die personifizierte Eleganz gewesen, der fleischgewordene Stil und gute Geschmack. Doch nun über vierzig […] schien seine Ausstrahlung […] zu verblassen.“ (S. 19) Er und sein stummer, milchsüchtiger, über …
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Edward Moons beste Zeiten sind vorbei. „Einst war Moon die personifizierte Eleganz gewesen, der fleischgewordene Stil und gute Geschmack. Doch nun über vierzig […] schien seine Ausstrahlung […] zu verblassen.“ (S. 19) Er und sein stummer, milchsüchtiger, über zwei Meter großer Partner, der „Schlafwandler“ arbeiten als Zauberkünstler im „Theater des Unglaublichen“ und bewohnen dessen Untergeschoss. „Edward Moon war Zauberkünstler von Beruf und Detektiv aus Leidenschaft (S. 24)“ und derzeitig langweilt er sich zu Tode.
Als er von der Polizei Londons zum kuriosen Mordfall Honeymann hinzugezogen wird, erkennt Moon sofort, dass es bei diesem Mord nicht mit rechten Dingen zuging und wohl übernatürliche Phänomene Einfluss auf das dahinscheiden des Mr. Honeymann hatten.
Bald steckt Moon zwischen den Fronten sich bekämpfender Geheimorganisationen, von deren Existenz kaum einer je gehört hat. „Das Direktorium“ jedoch hat eine besonders perfide Methode sich Moons Hilfe zu versichern. Sein Partner „der Schlafwandler“ scheint deutlich mehr zu wissen, da er sich jedoch nur mittels einer Tafel verständigen kann, ist es ihm ein Leichtes Moon vieles zu verschweigen und mit einem Achselzucken abzutun.
Als Moon den einzigen Mensch verliert, den er je liebte und durch seine Schuld seine Schwester Charlotte in Lebensgefahr gerät, beginnt ihm die Zeit davonzulaufen, denn der Countdown läuft und eine Weissagerin hat prophezeit, dass in wenigen Tagen London dem Bösen anheimfallen wird.
„Seien Sie gewarnt. Dieses Buch besitzt keinen wie auch immer gearteten Literarischen Wert. Dieser Roman ist ein grässliches Konvolut von Unsinnigkeiten, bevölkert von wenig überzeugenden Charakteren, geschrieben in öder Prosa, oft genug lächerlich und durchweg bizarr. (S. 7)“ Teils muss ich dem Autor in dieser Hinsicht leider Recht geben. Mit diesem witzigen Anfang und noch einigen anderen witzigen Wortexplosionen zu Anfang des Buches hat sich der Wortwitz leider sehr schnell aufgebraucht und das Buch lässt im Verlauf der Geschichte immer mehr nach. Die skurrilen Personen, die dieses Buch bevölkern sind einfach nur das: Skurril. Neben dem Schlafwandler, einem Fliegenmenschen, einer bärtigen Hure, Mördern in Schuluniformen und dergleichen gibt es noch den James Bond typischen Überbösewicht in der Art von Dr. No oder Dr. Evil, während Edward Moon einen in die Jahre gekommenen James Bond verkörpert.
Den Figuren fehlt die Tiefe, sie bleiben zweidimensional. Der Autor spielt mit der Idee des von Samuel Taylor Coleridge und Robert Southey entwickelten Pantisokratie. Die Dichter wollten eine utopische Gemeinschaft an den Ufern des Susquehanna Flusses in den USA errichten scheiterten jedoch in ihrem Projekt.
Das Buch wird von einem Erzähler, der die Ereignisse miterlebt hat erzählt. Teils wendet sich der Erzähler auch direkt an den Leser und revidiert einiges, was er gerade erzählt hat, bis irgendwann die Perspektive kippt und der Erzähler Teil der Geschichte wird, was teilweise recht irritierend wirkt.
Die Erzählung wirkt teilweise sprunghaft, unfertig und irritierend und weniger mysteriös oder unheimlich. Handlungsstränge brechen ab, Vieles wird nicht aufgelöst und die Rolle des Schlafwandlers bleibt unklar bis zum Ende, obwohl das Buch im Orginal „The Somnambulist“ also „Der Schlafwandler“ heißt und wohl er die Hauptperson sein sollte. Selbst die bösen Zwillinge schaffen es nicht einen einzigen Schauer über den Rücken des Lesers zu jagen. Dies schaffen eher die teils sehr drastischen Darstellungen von Gewalt „Boon stieß den Schirm mit aller Kraft in Trotmanns Brust, die Spitze bohrte sich in seinen Körper – und mit einem leisen „Plop“ in sein Herz. […] Gackernd vor Entzücken trieb Boon den Schirm so weit in den Leib seines Opfers, dass die Spitze am Rücken wieder zum Vorschein kam, ehe er das Ding Zwang, sich zu öffnen“ (S. 372)
Unterhaltsam, aber nicht der vom „Oberserver“ angepriesene geistreiche Geniestreich.
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London im Jahr 1901: Der Bühnenzauberer Edward Moon, mittlerweile über vierzig, hat seine besten Zeiten hinter sich gelassen. Moons Leidenschaft gilt allerdings dem Lösen von Kriminalfällen. In über sechzig Fällen hat er als Hobbydetektiv ansehnliche Erfolge verzeichnet …
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London im Jahr 1901: Der Bühnenzauberer Edward Moon, mittlerweile über vierzig, hat seine besten Zeiten hinter sich gelassen. Moons Leidenschaft gilt allerdings dem Lösen von Kriminalfällen. In über sechzig Fällen hat er als Hobbydetektiv ansehnliche Erfolge verzeichnet und Scotland Yard große Dienste erwiesen. Moon sehnt sich danach, endlich wieder einen solchen Fall bearbeiten zu können.
Kurz darauf wird er von Inspektor Merryweather berufen, eine seltsame Mordserie aufzuklären. Bereits zwei Männer, die aus reichen Familien stammten und dem Laster verfielen, stürzten aus ungeklärten Gründen aus einem unbewohnten Gebäude in einer finsteren Gegend, das früher als Wasserturm diente. Das zweite Opfer erzählt im Sterben noch, von einem affenartigen Wesen mit Schuppen im Gesicht angefallen worden zu sein.
Edward Moon ist überzeugt davon, den Mörder finden zu können. Gemeinsam mit seinem Assistenten, dem riesigen, stummen Schlafwandler mit dem kindlichen Gemüt, nimmt er die Fährte auf. Sein Weg führt ihn in die Unterwelt des viktorianischen London, in Opiumhöhlen, einen Wanderzirkus mit Kuriositätenkabinett und zu einem Geheimbund. Bei seinen gefährlichen Ermittlungen kommt Moon einer großen Verschwörung auf die Schliche ...
Den Leser erwartet ein buntes Potpourri von bizarren Gestalten, von denen man einige rasch ins Herz schließt. Im Mittelpunkt steht Edward Moon, durchaus recht häufig ein mürrischer Charakter, den man dennoch aufgrund seines trockenen Humors lieb gewinnt, wie es der Erzähler beinah abfällig vermutet. Moon ist alles andere als ein fehlerfreier Mensch, dabei aber auf eine liebenswürdige Art verschroben. Eine besondere Rolle kommt dem Erzähler zu, der bis über die Mitte des Buches hinaus seine Identität verschweigt, immer wieder kommentierende Einwürfe hinzugibt und auch vor kleinen Lügen nicht zurückschreckt.
Die interessanteste Gestalt ist zweifellos der Schlafwandler, der dem Original den Titel verlieh, und der durchgehend bei diesem Namen genannt wird. Zwar ist die Figur des freundlichen Riesen alles andere als originell, dennoch ist der stumme Zauber-Gehilfe viel mehr als ein bloßes Abziehbild. Ob er wirklich stumm ist oder nur nicht sprechen möchte, weiß nicht einmal Edward Moon selbst, zumindest scheint es ihm zu genügen, sich mittels handlicher Kreidetafel in telegrammartigen Äußerungen zu verständigen - auch wenn es dabei hin und wieder zu Komplikationen kommt.
Die Halbwelt, in der sich Edward Moon bewegt, ist eine seltsame Ansammlung voller in ihrer Übertriebenheit leicht parodistischer Klischees des viktorianischen London. In den dunklen Gassen bewegen sich zahlreiche zwielichtige Gestalten, in den Wanderzirkussen leben unaussprechliche Geschöpfe. Es ist eine finstere, bedrohliche Welt, in der die Untoten Jagd auf Menschen machen und ein Zeitreisender Warnungen über Bombenangriffe auf London ausspricht, gleichzeitig aber auch eine Karikatur etlicher Schauerromane, in denen die Unholde durch die Straßen streifen und dunkle Pläne schmieden.
So brillant der Roman auch in der ersten Hälfte und vor allem im ersten Drittel daherkommt, er besitzt auch Schwächen, die vor allem gegen Ende zu Tage treten. Der geradlinige Handlungsverlauf wird verlassen und durch überflüssige Nebensächlichkeiten angereichert. Anstatt den Fokus weiterhin auf skurrile Begebenheiten zu legen, rücken wilde Verschwörungstheorien in den Mittelpunkt, die unnötig aufgebauscht werden, als wolle der Roman sich dadurch zusätzliche Wichtigkeit verleihen.
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