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Zwischen Bühne und Familie: Das Leben der berühmten Pianistin
Irmgard Knechtges-Obrecht studierte Musikwissenschaft, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Geschichte an der Universität Köln. Promotion mit einer Dissertation über Robert Schumann. Bis 1990 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Neuen Schumann-Gesamtausgabe, seit 1991 freiberuflich tätig. Diverse Publikationen zu Clara und Robert Schumann. Herausgeberin von zwei Schumann-Zeitschriften: Correspondenz und Schumann-Journal. Irmgard Knechtges-Obrecht ist Vize-Präsidentin der Robert-Schumann-Gesellschaft Düsseldorf.
Produktdetails
- wbg Paperback
- Verlag: WBG Academic
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 26. Januar 2022
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 149mm x 25mm
- Gewicht: 356g
- ISBN-13: 9783534273966
- ISBN-10: 3534273966
- Artikelnr.: 62806616
Herstellerkennzeichnung
Herder Verlag GmbH
Hermann-Herder-Str. 4
79104 Freiburg
kundenservice@herder.de
Klappentext:
„Vom Vater wurde sie zum Wunderkind gedrillt und schon früh auf Konzerttournee durch ganz Europa geschickt. Später gelang es ihr, gegen seinen Willen ihre große Liebe Robert Schumann zu heiraten. Sie komponierte selbst und war eine ausgezeichnete …
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Klappentext:
„Vom Vater wurde sie zum Wunderkind gedrillt und schon früh auf Konzerttournee durch ganz Europa geschickt. Später gelang es ihr, gegen seinen Willen ihre große Liebe Robert Schumann zu heiraten. Sie komponierte selbst und war eine ausgezeichnete Klavierpädagogin. Clara Schumanns Leben war alles andere als gewöhnlich und entsprach überhaupt nicht den Konventionen ihrer Zeit.
Irmgard Knechtges-Obrecht zeichnet die Stationen ihres Lebens nach, von grandiosen Erfolgen als Konzertpianistin bis zu schweren Schicksalsschlägen, die sie früh zur Witwe und allein verantwortlich für ihre acht Kinder machten.
Friedrich Wieck: Das schwierige Verhältnis zum tyrannischen Vater
Clara und Robert Schumann: Eine vor Gericht erstrittene Ehe
Alleinerziehende Karrierefrau: Der Spagat zwischen Familie und Konzert
Johannes Brahms und Clara Schumann: Eine ungewöhnliche Freundschaft
Die faszinierende Künstler-Biografie jetzt als wbg Paperback
Vom Kinderstar zur Klavierprofessur: wie Clara Schumann die Musikgeschichte prägte
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte sie mit neun Jahren: Clara Wieck war von Kindheit an harte Arbeit gewöhnt. Auch nach ihrer Heirat mit dem romantischen Komponisten Robert Schumann gab sie ihren Beruf nicht auf. Nach seinem frühen Tod war sie die Alleinverdienerin, die alles für eine standesgemäße Ausbildung ihrer Kinder- und Enkelschar tat….“
Clara Schuhmann war eine ganz besondere Frau. In dieser Biografie wird ihr Leben nochmal sehr intensiv beleuchtet, zumindest bestimmte Jahre. Die Autorin Irmgard Knechtges-Obrecht versucht ihr Wissen über Clara Schuhmann in kompakte 200 Seiten zu packen. Mit ihrer flüssigen Sprache und ihrem raschen Ton ist ihr das auch gut gelungen. Die vier Sterne gibt es von mir deshalb, weil hier wirklich alles recht „kompakt“ über Clara Schuhmann niedergeschrieben wurde. Dennoch wurden ein paar Parts entweder gar nicht oder stiefmütterlich behandelt aber das ist bei 200 Seiten auch kein Wunder. Es hätte Sinn gemacht entweder dieses Werk in zwei Teilen auf den Markt zu bringen oder eben ein Mal komplett alles Wissen hier einzubringen.
Mein Fazit: um sich grobes Wissen über dieses Künstlerin anzueignen ist dieses Buch wirklich zu empfehlen aber für mehr Tiefgang sollte es eine andere Lektüre sein.
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»Die Ausübung der Kunst ist ja ein großer Theil meines Ichs, es ist mir die Luft, in der ich athme.«
Wer sich mit dem klassischen Klavierspiel beschäftigt, kommt an dem Namen Clara Schumann nicht vorbei. Und wer – so wie ich – noch zu D-Mark-Zeiten …
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»Die Ausübung der Kunst ist ja ein großer Theil meines Ichs, es ist mir die Luft, in der ich athme.«
Wer sich mit dem klassischen Klavierspiel beschäftigt, kommt an dem Namen Clara Schumann nicht vorbei. Und wer – so wie ich – noch zu D-Mark-Zeiten aufgewachsen ist, kennt ihr Gesicht, das auch vom Cover dieses Buchs lächelt, vom Hundertmarkschein. Irmgard Knechtges-Obrecht zeichnet in dieser Biographie ein differenziertes Bild einer Frau, die die Musikwelt nachhaltig prägte und beeinflusste und zu ihrer Zeit ein außergewöhnliches Frauenbild präsentierte.
Von ihrem Vater systematisch zum Wunderkind aufgebaut, startete Clara ihre Karriere mit zarten 9 Jahren. Als sie 18 war, war ihr bereits der internationale Durchbruch gelungen. All das war nur durch den kompletten Verzicht auf eine Kindheit möglich, ihr Leben wurde durch Fingerübungen und höchst strapaziöse Konzertreisen bestimmt. Der dominante Vater managte erfolgreich, reglementierte aber selbst die privatesten Bereiche im Leben seiner Tochter. So nahm er beispielsweise ihre Tagebucheintragungen vor, erst als junge Frau durfte sie selber schreiben, wobei er aber jeden Eintrag kontrollierte und, wo er es für richtig empfand, korrigierte. Wie sich die 19jährige Clara von ihm loskämpft, um (natürlich gegen den Willen des Vaters) Robert Schumann, die große Liebe ihres Lebens, zu heiraten, ist sehr berührend und nötigt Respekt ab.
Kämpfen musste sie auch später oft. Als ihr Mann starb, war sie erst 37 Jahre alt und Mutter von 7 Kindern. Entgegen dem, was gesellschaftlich üblich gewesen wäre, heiratete sie nicht neu, sondern führte ihr erfolgreiches Künstlerinnenleben auch als Alleinerziehende weiter und entsprach dadurch in keiner Weise dem bürgerlichen Frauenbild ihrer Zeit. Dies führte sie konsequent weiter, leitete zu einem späteren Zeitpunkt eine Klavierklasse an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main und war damit die erste und für lange Zeit einzige Frau in einer solchen Position. Clara Schumann erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen und wurde über ein halbes Jahrhundert auf den Konzertbühnen Europas gefeiert.
Zweifelsfrei war Clara eine ungewöhnlich moderne Frau, die Autorin stellt in ihrem Buch aber die Künstlerin in den Mittelpunkt. Clara liebte und lebte die Musik, sie spielte und komponierte, übte stetig und ausdauernd, um die gewünschte Perfektion und Brillanz zu erlangen bzw. zu erhalten. Tapfer nahm sie alle Strapazen der Konzertreisen auf sich und genoss den Lohn der ihr entgegengebrachten Ovationen. Die Musik gab ihr Halt auch in schweren Zeiten und als ihr das Musizieren im Alter krankheitsbedingt nicht mehr möglich war, ahnt man als Leser schon, dass dies ihr Lebensende eingeläutet hat.
Indem man ihr Leben verfolgt, liest man auch vieles über das ihres Mannes Robert Schumann und das eines ihrer engsten Freunde, Johannes Brahms. Obwohl das gezeigte Bild von Clara überwiegend positiv ist, finden auch ihre schlechteren Eigenschaften Erwähnung. Nicht jede ihrer Verhaltensweisen mag man gutheißen, aber man kann leicht nachvollziehen, wie sie zu dem Menschen wurde, der sie war. Als Künstlerin ist sie über jeden Zweifel erhaben und ihre mutige Rolle als moderne Frau verdient auf jeden Fall Respekt.
Die Biographie liest sich leicht und angenehm, ist chronologisch aufgebaut und in logische Kapitel gegliedert. Eingestreut in den Text finden sich immer wieder passende Bilder und Fotos. Bei ihrer sorgfältigen Recherche konnte die Autorin auch die bisher unveröffentlichten Jugendtagebücher Claras einsehen und auswerten.
Fazit: Hochinteressantes Porträt einer ungewöhnlichen Frau und brillanten Künstlerin. Der Untertitel des Buchs lautet »Ein Leben für die Musik« und trifft voll auf den Punkt.
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