Giovanni Catelli
Broschiertes Buch
Camus muss sterben
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Albert Camus' mysteriöser Todesfall neu aufgerollt: eine perfide Verschwörung des KGB? Eine Mischung aus Investigativ-Roman und Spionage-Thriller - glänzend recherchiert und hochspannend.Frankreich, Januar 1960: Albert Camus und sein Verleger Michel Gallimard sind auf dem Weg nach Paris, als ihr Auto ins Schleudern gerät und gegen einen Baum prallt - Camus ist sofort tot. Die Kollision wird als tragischer Unfall zu den Akten gelegt. Doch mehr als vierzig Jahre später tauchen Informationen auf, die ein neues Licht auf das angebliche Unglück werfen: Sind dem Autor seine sowjetkritischen Re...
Albert Camus' mysteriöser Todesfall neu aufgerollt: eine perfide Verschwörung des KGB? Eine Mischung aus Investigativ-Roman und Spionage-Thriller - glänzend recherchiert und hochspannend.Frankreich, Januar 1960: Albert Camus und sein Verleger Michel Gallimard sind auf dem Weg nach Paris, als ihr Auto ins Schleudern gerät und gegen einen Baum prallt - Camus ist sofort tot. Die Kollision wird als tragischer Unfall zu den Akten gelegt. Doch mehr als vierzig Jahre später tauchen Informationen auf, die ein neues Licht auf das angebliche Unglück werfen: Sind dem Autor seine sowjetkritischen Reden letztlich zum Verhängnis geworden? Wurde Camus' Tod vom KGB geplant?
Giovanni Catelli ist italienischer Schriftsteller, Dichter und Experte für die Kultur und Geopolitik Osteuropas. Seine Erzählungen sind in renommierten Zeitungen und Zeitschriften erschienen, u.a. Corriere della Sera, Nouvelle Revue Française, Nazione Indiana, L'Indice dei Libri. Catelli hat zehn Bücher veröffentlicht, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden, und ist Korrespondent des East Journal für den ehemaligen sowjetischen Raum. Seit mehr als zwanzig Jahren verfolgt er die literarischen, historischen und politischen Ereignisse in Osteuropa und reiste als Korrespondent in die Länder des ehemaligen Sowjetblocks.
Produktdetails
- Verlag: Emons Verlag
- Originaltitel: Camus deve morire
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 19. Oktober 2023
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 132mm x 20mm
- Gewicht: 228g
- ISBN-13: 9783740819859
- ISBN-10: 3740819855
- Artikelnr.: 67701135
Herstellerkennzeichnung
Emons Verlag
Cäcilienstraße 48
50667 Köln
info@emons-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Nein, nein, nein, Rezensent Roman Bucheli kann mit diesem Buch überhaupt nichts anfangen. Camus soll nicht durch einen gewöhnlichen Autounfall umgekommen, sondern vom KGB ermordet worden sein? Gewiss, Camus war ein scharfer Kritiker der Sowjetunion - insbesondere nach der Niederschlagung des Aufstands in Ungarn - aber für eine Manipulation des Unfallwagens gibt es nicht den geringsten Beweis, schimpft Bucheli. Dass ein tschechischer Schriftsteller in seinem Tagebuch behauptet hat, er habe dies von einem - anonym bleibenden - Informanten erfahren, ist für Bucheli nur Klatsch. Zumal der angebliche Auftraggeber, der sowjetische Außenminister Dmitri Schepilow, zum Zeitpunkt von Camus' tödlichem Unfall schon drei Jahre außer Amtes war. So unfähig ist der KGB nicht, dass er für einen Anschlag auf eine Zivilperson drei Jahre braucht, schnaubt der Kritiker. Den angeblichen Tathergang ergänze Autor Giovanni Catelli auch noch mit der Phantasie eines zweitklassigen Krimiautors - dieses Buch ist total unglaubwürdig, findet der schaudernde Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Der französische Schriftsteller, Philosoph und Kritiker Albert Camus starb am 04. Januar 1960 bei einem Autounfall. Der italienische Schriftsteller und Dichter Giovanni Catelli widmet sich diesem tragischen Ereignis und will Beweise dafür gefunden haben, dass es sich nicht um einen Unfall, …
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Der französische Schriftsteller, Philosoph und Kritiker Albert Camus starb am 04. Januar 1960 bei einem Autounfall. Der italienische Schriftsteller und Dichter Giovanni Catelli widmet sich diesem tragischen Ereignis und will Beweise dafür gefunden haben, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern einen gezielten Anschlag gehandelt hat.
Der Verlag wirbt für das vorliegende Buch und verspricht eine hochspannende Mischung aus Investigativ-Roman und Spionagethriller, was mich im Zusammenhang mit dem tollen Cover sehr neugierig gemacht hat. Bereits nach wenigen Seiten jedoch bin ernüchtert und überrascht, weil nicht nur die versprochene Spannung, sondern auch Beweise für die gewagte These gänzlich fehlen. Die Vermutungen und Annahmen halten einer näheren Überprüfung leider nicht stand.
„Es sind entscheidende Spuren, die eine kalte und minutiöse Präzision erkennen lassen, die reich an Details sind und in Verbindung mit unbestreitbaren Fakten und Daten stehen.“ (Seite 16)
Der Autor kaut wiederholt den Unfall durch, erstellt eine Chronologie der Ereignisse und hängt sich an Einzelheiten fest, die nicht nur uninteressant, sondern fast absurd sind, denn es mag wichtig gewesen sein, wer im Wagen wo gesessen hat, was die beteiligten Personen aber zum Frühstück gegessen oder im späteren Verlauf zum Mittagessen getrunken haben, kann für die späteren Ereignisse nun wirklich nicht von Bedeutung sein. Auch die Anzahl der anscheinend zahlreichen Geliebten von Camus und dessen Nachrichten an diese vor der verhängnisvollen Fahrt ist meiner Meinung nach in diesem Zusammenhang irrelevant. Die politischen Vorkommnisse dagegenzustellen hilft ebenfalls nicht weiter, denn natürlich kann man einen Verdacht dadurch erhärten, dass man Tatsachen so lange verdreht, bis sie zur Theorie passen. Wahrer werden diese dadurch aber nun mal nicht.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass es zwar keine Zeitverschwendung war, dieses Buch zu lesen, bereichernd war es allerdings auch nicht. Schade.
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»Der Gipfel der Absurdität ist der Tod durch einen Verkehrsunfall.«
War der Unfall des Nobelpreisträgers Albert Camus am 4. Jänner 1960 ein Werk sowjetischer Agenten? Oder lag alles bloß am übermotorisierten Auto seines Verlegers? Wie bei vielen Prominenten, …
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»Der Gipfel der Absurdität ist der Tod durch einen Verkehrsunfall.«
War der Unfall des Nobelpreisträgers Albert Camus am 4. Jänner 1960 ein Werk sowjetischer Agenten? Oder lag alles bloß am übermotorisierten Auto seines Verlegers? Wie bei vielen Prominenten, die einem profanen Autounfall zu Opfer fielen, tauchen recht schnell diverse Verschwörungstheorien auf - siehe Fürstin Gracia Patricia (1982) oder Lady Diana Spencer (1997). Der Tod Albert Camus und seinem Verleger Michel Gallimard bildet da keine Ausnahme. Noch dazu, wo der Unfall, wie es scheint, von der Polizei nachlässig untersucht worden ist.
Der italienische Autor Giovanni Catelli hat seine Theorie zu Camus‘ Unfalltod bereits 2019 veröffentlich. Der Verlag Emons hat das Buch nun neu herausgebracht.
Mit diesem, an manchen Stellen verstörenden Buch, versucht Catelli den mysteriösen Todesfall neu aufzurollen. Seiner Meinung nach hat der KGB Albert Camus umbringen lassen. Sind dem französischen Autor seine sowjetkritischen Reden letztlich zum Verhängnis geworden? Immerhin hat sich Albert Camus lautstark für die Verleihung des Literaturnobelpreises an Boris Pasternak (Dr. Schiwago), der die Sowjetregierung kritisch beleuchtet hat, eingesetzt.
Catelli stützt sich bei seinen Theorien auf das Tagebuch von Jan Zábrana, das erst vierzig Jahre nach dem Tod Camus ans Licht kommt. Da ist Zábrana allerdings bereits verstorben und kann nicht mehr befragt werden. Historisch interessant sind die Ausflüge in das Ungarn von 1956 bzw. in die Tschechoslowakei von 1968 , als die UdSSR die dortigen Volksaufstände blutig niederschlägt, sowie die Geschichte(n) rund um die Übersetzung von Boris Pasternaks „Dr. Schiwago“, jenem Historienepos, der in der UdSSR als Bedrohung der Macht gesehen und deswegen verboten ist. Catelli geht auch auf die politische Situation in Frankreich der 1960er-Jahre ein, in der die Kommunistische Partei in Frankreich doch einigen Einfluss hatte.
Giovanni Catelli zählt zahlreiche Menschen, die (nachweislich oder nur vermutet) (Gift)Anschlägen des KGB zum Opfer fallen auf. Ein Weg-Zeit-Diagramm, das Catelli erstellt, lässt eine solche Manipulation an Michel Gallimards Auto durchaus im Bereich des Möglichen erscheinen.
Allerdings bleibt uns der Autor handfeste Beweise schuldig. Übrig bleibt, wie so oft, wenn ein Prominenter bei einem Autounfall stirbt, ein gewisses Unbehagen bzw. Rest von Unglauben an der Tatsache, dass auch Promis bei Autounfällen sterben können.
Dazu passt auch Albert Camus‘ eigene Feststellung:
»Der Gipfel der Absurdität ist der Tod durch einen Verkehrsunfall.«
Dass ihn dann dieser Tod auch tatsächlich ereilt, ist wohl ein Treppenwitz der Geschichte.
Fazit:
Dieser Mischung aus Spionage-Thriller, Investigativ-Roman und Verschwörungstheorie gebe ich gerne 4 Sterne.
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