Noch ein Toter in der Bibliothek
Polizeipsychologe Franz Katz wurde bei einer Geiselnahme so schwer verletzt, dass er vorzeitig in Pension gehen musste. Zusammen mit seiner Frau Lu betreibt er jetzt ein Nachbarschaftscafé, das für seinen Drachen-Cappuccino berühmt ist. Seit kurzem lebt auch
Pflegetochter Amanda wieder in der Nähe, nachdem sie ihren untreuen Ehemann verlassen hat. Umso…mehrNoch ein Toter in der Bibliothek
Polizeipsychologe Franz Katz wurde bei einer Geiselnahme so schwer verletzt, dass er vorzeitig in Pension gehen musste. Zusammen mit seiner Frau Lu betreibt er jetzt ein Nachbarschaftscafé, das für seinen Drachen-Cappuccino berühmt ist. Seit kurzem lebt auch Pflegetochter Amanda wieder in der Nähe, nachdem sie ihren untreuen Ehemann verlassen hat. Umso überraschter sind Lu, Franz und das Team vom Café Katz, als Amanda ihren Gatten, der als eine Art Indiana Jones in den Sozialen Medien berühmt ist, in die Görlitzer Sammlungen, ihren aktuellen Arbeitsplatz, einlädt. Dort, im historischen Büchersaal im Barockhaus, wollen der Geschichtsprofessor und seine Noch-Ehefrau Amandas spektakuläre Entdeckung präsentieren: Napoleons Briefe, die zu seiner in der Region verschollenen Kriegskasse führen sollen. Wer rechnet damit, dass der YouTuber plötzlich vor laufender Kamera zusammenbricht und stirbt? Und wo sind die kostbaren Briefe?
„Café Katz-Der Tote in der Bibliothek“ ist der Auftaktband zu Sylke Hörholds neuer Krimireihe mit dem frühpensionierten Polizeipsychologen Franz Katz als Hauptcharakter. Für mich war es das erste Buch der Autorin,
Der Titel erinnert nicht von ungefähr an einen Krimiklassiker von der Grand Dame of Crime, Agatha Christie. Hier wie dort kommt es überraschend zu einem Todesfall in einer Bibliothek, wobei hier die Gemeinsamkeiten auch schon enden. Jedes Kapitel beginnt mit dem Zitat eines berühmten Schriftstellers, darunter einige britische Krimiautoren.
Die Ehefrau des Toten gerät schnell ins Visier der Kripo. Als Amanda einen Fluchtversuch unternimmt und jede Aussage zum Fall verweigert, kommt sie in Untersuchungshaft. Franz Katz, obwohl noch schwer angeschlagen, eilt ihr zu Hilfe. Denn er ahnt, warum Amanda beharrlich schweigt,
Ich bin schnell in die Geschichte hineingekommen und habe mitgerätselt. Die Charaktere haben mich überzeugt, ob Franz, Lu und Nele oder das Ermittlungsteam rund um Kriminalhauptkommissar Lukas. Einige etwas skurrile Protagonisten, wie Franz’ betagte, aber fitte Verwandtschaft, vervollständigen den „Figurenspiegel“. Sylke Hörhold schreibt locker und bildhaft. Zunächst mutete ihr Stil etwas steif an, aber dann habe ich mich rasch eingelesen.
Mir hat die Geschichte gut gefallen. Neben dem Kriminalfall habe ich einiges über die Region erfahren, in der ermittelt wird. Mein Interesse an den Görlitzer Sammlungen wurde geweckt. Ich werde sie mir bei nächster Gelegenheit anschauen. Wie es sich für einen Cozy Crime gehört, ist das Verbrechen eher unblutig. Die Auflösung war für mich schlüssig, nur eine Frage blieb offen. Ein paar Verwicklungen mehr, hätten der Spannung gutgetan und eine tüchtige Prise Humor würde mir auch noch gefallen.
Die Rezepte am Buchende klingen lecker, ich werde sie mit Sicherheit noch ausprobieren.
Ich habe mich im Café Katz wohlgefühlt, die sympathische Gesellschaft und die angenehme Atmosphäre genossen. Beim nächsten Fall bin ich wieder dabei.
Ich vergebe gut vier Sterne und eine Leseempfehlung an alle Fans von Cosy Crime mit Lokalkolorit.