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Neuseeland, heute. Nach dem Verschwinden seiner Eltern lässt der junge Maori Taukiri seinen achtjährigen Bruder Ari zurück, flieht mit seinem Surfbrett und seiner Gitarre auf die Nordinsel, um dort dem Strudel aus Verzweiflung und Schuld zu entkommen, in den er hineingeboren wurde. Doch au ertönt im Geräusch des Meeres, das er liebt und zugleich hasst, in der Musik, die er der Gitarre entlockt, die seinem Vater gehörte, in der Gewalt, die seine Familie verfolgt, bestimmt die Scham darüber, dass er seinen Bruder alleine gelassen hat.Aber sein Bruder Ari ist stärker, als es den Anschein ...
Neuseeland, heute. Nach dem Verschwinden seiner Eltern lässt der junge Maori Taukiri seinen achtjährigen Bruder Ari zurück, flieht mit seinem Surfbrett und seiner Gitarre auf die Nordinsel, um dort dem Strudel aus Verzweiflung und Schuld zu entkommen, in den er hineingeboren wurde. Doch au ertönt im Geräusch des Meeres, das er liebt und zugleich hasst, in der Musik, die er der Gitarre entlockt, die seinem Vater gehörte, in der Gewalt, die seine Familie verfolgt, bestimmt die Scham darüber, dass er seinen Bruder alleine gelassen hat.Aber sein Bruder Ari ist stärker, als es den Anschein hat, und er hat eine Freundin, und seine Freundin hat einen Hund, und diese drei zusammen sind vielleicht stark genug, um den Strudel aus Verzweiflung und Schuld umzukehren.Manawatus Prosa ist so wechselhaft wie der Ozean: fließend, poetisch, in wunderschönen Bildern, hoffnungsvoll und zärtlich, humorvoll, in intensiven Momenten roh und drängend, tief bewegend: ganz große Kunst von einer der stärksten Stimmen der neuseeländischen Gegenwartsliteratur, mehrfach preisgekrönt und eines der erfolgreichsten neuseeländischen Bücher aller Zeiten.aue 1. (Verb) weinen, klagen, seufzen, stöhnen, heulen 2. (Empfindungswort) Ausdruck des Erstaunens oder der Verzweiflung
Becky Manawatu wurde 1982 in Nelson, Neuseeland, geboren und wuchs in Waimangaroa an der Westküste der Südinsel auf. Mit 18 zog sie aus, um ihren Mann, den Profi-Rugby-Spieler und -Trainer Tim Manawatu, nach Italien und Frankfurt zu begleiten, wo das Grundgerüst zu Aü entstand. Das Paar kehrte 2016 nach Nelson zurück, inzwischen lebt die Familie wieder in Waimangaroa, wo Becky Manawatu als Reporterin bei den ¿Westport News¿ arbeitet, der kleinsten unabhängigen Tageszeitung Neuseelands.
Produktdetails
- Verlag: Kröner
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 458
- Erscheinungstermin: 24. April 2025
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 130mm x 36mm
- Gewicht: 619g
- ISBN-13: 9783520630018
- ISBN-10: 352063001X
- Artikelnr.: 72322248
Herstellerkennzeichnung
Kroener Alfred GmbH + Co.
Lenzhalde 20
70192 Stuttgart
kontakt@kroener-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Ein eindrückliches Buch hat Becky Manawatu laut Rezensent Martin Zähringer geschrieben, ein Buch über Gefühle, das keineswegs sentimental daher kommt. Zwei Erzählstränge gibt es: Zum einen geht es um zwei Brüder, den achtjährigen Ari, der bei seiner Tante lebt und sich mit einem gleichnamigen Mädchen zusammentut, sowie dessen älteren Bruder Tauriki, der in seinem Auto lebt und langsam auf die schiefe Bahn gerät. Zum anderen geht es um Sav und Jade, zwei Cousinen, die gemeinsam mit Gleichaltrigen ein hartes, von Drogenmissbrauch geprägtes leben führen. Heftig geht es in dieser zweiten Ebene der Erzählung zu, so der Kritiker: ganz anders als in den naiver anmutenden Passagen über Ari. Die Figuren sind allesamt Maori: Der Titel des Buches verweist auf ein Trauerritual dieser Volksgruppe, und im Laufe des Buches beginnen einige Handelnde, sich auf die Traditionen der Kultur, der sie entstammen, zu besinnen. Zähringer gefällt insbesondere die empathische Haltung der Autorin ihren Figuren gegenüber. Therapie in Literaturform ist das, schließt der Rezensent, klagend aber auch poetisch und leuchtend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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‚Aue‘- ich glaube ich habe nie ein emotional schwierigeres Buch gelesen, eines das mich so sehr aufgerüttelt hat. Vieles spielt sich zwischen den Zeilen ab, poetisches versucht der Handlung zwar etwas an Schwere zu nehmen und doch ist es auch sehr fordernd und direkt.
Die …
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‚Aue‘- ich glaube ich habe nie ein emotional schwierigeres Buch gelesen, eines das mich so sehr aufgerüttelt hat. Vieles spielt sich zwischen den Zeilen ab, poetisches versucht der Handlung zwar etwas an Schwere zu nehmen und doch ist es auch sehr fordernd und direkt.
Die Handlung setzt sich wie ein Puzzle zusammen, nach und nach gewinnt man an Informationen und beginnt Zusammenhänge zu erahnen ohne diese je in Gänze erfassen zu können. Es steckt so viel in diesem Werk, dass es einfach mehrfach gelesen gehört. Doch all diesen Schmerz auszuhalten fiel mir nicht immer leicht. Es ist definitiv kein Buch für zwischendurch und nicht für jeden geeignet, wer sich jedoch auf diese Geschichte einlassen kann, wird sie sicher nie mehr vergessen.
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Traumata von Generationen und indigenen Völkern
Becky Manawatu erzählt in ‚‘Aué‘ eine schmerzliche, traurige Geschichte über das Geschwisterpaar Árama und Taukiri, die ihre Eltern verloren haben und damit den Halt in ihrem Leben. Während der …
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Traumata von Generationen und indigenen Völkern
Becky Manawatu erzählt in ‚‘Aué‘ eine schmerzliche, traurige Geschichte über das Geschwisterpaar Árama und Taukiri, die ihre Eltern verloren haben und damit den Halt in ihrem Leben. Während der achtjährige Ámara bei seiner Tante und dem gewalttätigen Onkel auf einer abgelegenen Farm in Neuseeland unterkommt, sucht Taukiri mit seinen siebzehn Jahren sein Seelenheil durch Flucht vor der Heimat. Er reist quer durchs Land ohne feste Arbeit und macht auch vor dem kriminellen Drogenmissbrauch keinen Halt. Ámara findet in Beth, der Nachbarstochter, eine Freundin.
Die Geschichte wird nicht linear erzählt. Man taucht immer wieder in verschiedene Zeitebenen und Erzählperspektiven ein, sodass man erst nach und nach ein Verständnis für die familiären Zusammenhänge bekommt, für die Suche nach den Wurzeln und schließlich auch das schwere Leid der Maori, der Ureinwohner Neuseeland, verstehen lernt.
Der Buchtitel, der ein Synonym für wehklagen, weinen ist, weist auf den Schwerpunkt dieses außergewöhnlichen Romans. Er liest sich nicht flott dahin, sondern verlangt nach Aufmerksamkeit, verleitet zum Nachdenken, schenkt großen Lesegenuss durch seinen einzigartigen Sprachstil und Erkenntniszuwachs über das Leben von Menschen, die am anderen Ende unserer Erde wohnen.
Meine Leseempfehlung spreche ich sehr gern an dieser Stelle aus.
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Das Cover finde ich sehr authentisch und schön gestaltet. Die Hintergrundfarbe und die Titelfarbe harmonieren wunderbar miteinander. Die Haptik des Hardcover Buches finde ich sehr ansprechend. Ich kannte die Autorin vorher noch nicht und war sehr gespannt auf das Buch.
Die Geschichte spielt …
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Das Cover finde ich sehr authentisch und schön gestaltet. Die Hintergrundfarbe und die Titelfarbe harmonieren wunderbar miteinander. Die Haptik des Hardcover Buches finde ich sehr ansprechend. Ich kannte die Autorin vorher noch nicht und war sehr gespannt auf das Buch.
Die Geschichte spielt in Neuseeland, es geht um eine zerrüttete Familie und um Schild. Im Mittelpunkt stehen die Brüder Ari und Taukiri, deren Eltern sind verstorben und der ältere Taukiri lässt seinen kleinen Bruder bei deren Onkel und Tante zurück. Der achtjährige Ari leidet sehr unter dem Verhalten seines Onkels. Trost und Verbundenheit findet er bei der Nachbarn Beth.
Tauk rutscht in die Dunkelheit der Gesellschaft ab. Gewalt und Drogen sind an der Tagesordnung und immer wieder droht ihn die Vergangenheit zu überrollen. Nur langsam kämpft er sich in die Gegenwart zurück und meldet sich bei Ari. Gibt es noch eine Chance für die Brüder?
Der Roman hat mich tief bewegt. Die unglaubliche Sprache und Poesie sind magisch. Das Buch hat eine gewisse Schwere, manche Szenen waren sehr emotional und erdrückend und doch schafft es die Autorin immer wieder durch ihren brillanten Schreibstil die Handlung spannend zu gestalten. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
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Nach dem Tod der Eltern lässt Taukiri seinen achtjährigen Bruder Ari bei Tante und Onkel im Süden zurück und flieht auf die Nordinsel Neuseelands. Während Ari unter den Gewaltausbrüchen seines Onkels Stu zu leiden hat, aber immerhin eine tiefe Freundschaft mit der …
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Nach dem Tod der Eltern lässt Taukiri seinen achtjährigen Bruder Ari bei Tante und Onkel im Süden zurück und flieht auf die Nordinsel Neuseelands. Während Ari unter den Gewaltausbrüchen seines Onkels Stu zu leiden hat, aber immerhin eine tiefe Freundschaft mit der gleichaltrigen Nachbarin Beth schließt, gerät Tauk immer tiefer in einen Strudel aus Drogen und Kriminalität, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Erst als er neue Details über die tragische Geschichte seiner Familie erfährt, kommt er langsam aber sicher zur Besinnung und meldet sich telefonisch bei seinem kleinen Bruder. Wird es ein Wiedersehen geben?
"Auē" bedeutet auf Te Reo Māori so viel wie "weinen" oder "klagen" oder bezeichnet einen Ausdruck des Erstaunens oder der Verzweiflung. Es kommt nicht von ungefähr, dass Becky Manawatu ihren Debütroman genau so und nicht anders benannt hat. Denn "Auē" erstaunt einerseits durch seine gelungene Mischung aus höchst emotionalem Familiendrama und harter Gangsterballade und beinhaltet auf der anderen Seite so viel Verzweiflung und Schmerz, dass kein Leser davon unberührt bleiben sollte. Erschienen ist der gut 450 Seiten starke Roman in der deutschen Übersetzung aus dem neuseeländischen Englisch von Jana Grohnert im Alfred Kröner Verlag.
Manawatu setzt auf eine multiperspektivische Herangehensweise und präsentiert der Leserschaft fast abwechselnd die Sichtweisen und Erlebnisse der beiden Brüder Ari und Tauk, der sich bald mit Tauks leiblicher Mutter Jade eine dritte Perspektive hinzugesellt. Viel später gibt es mit Aris leiblicher Mutter Aroha noch eine vierte Perspektive, die sich als besonders poetisch erweist. Denn Aroha tritt als Geist auf und weht wie ein Wind zwischen den Brüdern hin und her und kommentiert die Geschichte. Die Multiperspektivität sorgt einerseits für Spannung, andererseits erweckt Manawatu damit Empathie für alle Figuren, die erstaunlich ambivalent geraten sind. Selbst in der vermeintlich bösesten Nebenfigur gibt es ein Körnchen Gutes zu entdecken, so dass der Verdacht von Schwarz-Weiß-Malerei gar nicht erst aufkommt. Vor allem dem kleinen Ari begegnet die Autorin mit fast überbordender Empathie, die die Herzen der Leserinnen anrührt. So verwundert es nicht, dass sie "Auē" ihrem Cousin Glen Bo Duggan widmet, der im Alter von zehn Jahren 1994 von seinem Stiefvater ermordet wurde.
Eine weitere positive Überraschung ist die Sprache. Diese überzeugt nicht nur durch die immer wieder auftauchenden und im Glossar ausführlich erklärten Begriffe aus dem Te Reo Māori, sondern vor allem in ihrer Mischung aus zärtlicher Poesie und ungewöhnlich explizit geschilderten Szenen der Brutalität, die bisweilen an einen Hard Boiled-Krimi ohne Ermittler erinnern. Diese sind bisweilen kaum aushaltbar, passen aber zur ständig schwankenden Stimmung des Buches. Sehr gelungen ist auch, wie Manawatu zentrale Themen wie (fehlende) Eltern, Schuld und gewalttätige Männer zu einer runden Mischung zusammenfügt.
Jüngst schaffte der Roman den Einstieg in die monatliche renommierte Krimi-Bestenliste, doch "Auē" ist tatsächlich mehr als ein Krimi. Nach dem ebenfalls hervorragenden "Kerbholz" von Carl Nixon ist es schon der zweite neuseeländische Roman innerhalb kürzester Zeit, der sich nicht um Genregrenzen schert und zeigt, wie aufregend und anders Gegenwartsliteratur sein kann.
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Eine gewaltvolle, poetische Geschichte mit bedingter Empfehlung
Das Buch kann auf jeden Fall ein absoluter 5-Sterne-Read sein, die Geschichte hat großes Potenzial. Für mich war es aufgrund persönlicher Präferenzen leider nicht so, das sollte andere aber wirklich nicht von der …
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Eine gewaltvolle, poetische Geschichte mit bedingter Empfehlung
Das Buch kann auf jeden Fall ein absoluter 5-Sterne-Read sein, die Geschichte hat großes Potenzial. Für mich war es aufgrund persönlicher Präferenzen leider nicht so, das sollte andere aber wirklich nicht von der Lektüre abhalten. In jedem Fall hat mir die Geschichte ab etwa der Hälfte deutlich besser gefallen. Der Anfang tröpfelte ein wenig zu sehr vor sich hin und ich habe verhältnismäßig lange gebraucht, um alle Figuren einordnen zu können.
Ich mochte das Eintauchen in diese neuseeländische Māori-Geschichte grundlegend gern, auch die Struktur mit ihren verschiedenen Erzählperspektiven und den sich langsam entfaltenden Verbindungen zwischen den Figuren hat mir gut gefallen. Die indigene Sprache fand ich sinnvoll und lehrreich eingesetzt.
Sprachlich greift Manawatu immer wieder zu poetischen Ausführungen, die mir persönlich einfach nicht so gefallen. Ich kann Poesie nicht greifen und nur selten verstehen, weshalb mir an diesen Stellen immer der Kontakt zum Text verlorengeht. Trotzdem finde ich die Poesie maßvoll eingesetzt, sodass sich der Roman nach ein wenig Eingewöhnungszeit gut lesen ließ.
Bemerkenswert ist die sprachliche Wandelbarkeit der Autorin: Die drei erzählenden Figuren haben jeweils eine unterscheidbare, eigene Sprache. Doch so handwerklich gut ich das auch finde, hatte ich phasenweise meine Schwierigkeiten damit. Vor allem die sehr kindliche Sprache von Ari fand ich anstrengend. An dieser Stelle möchte ich aber nochmal betonen, dass das einfach meine persönliche Präferenz ist und dass ich gleichzeitig absolut sehe, wie gut und authentisch diese Figur geschrieben ist. Seine gutmütige und ungefilterte Sicht auf die Dinge, die in seinem Leben so grausam sind, hat mich nämlich auch wirklich berührt.
Ein weiterer Punkt, weswegen ich die Geschichte nicht so genießen konnte, wie ich es gewollt habe, ist die unermessliche Gewalt und das damit einhergehende Leid. Ich reagiere extrem sensibel auf Gewaltschilderungen (gegen Menschen und Tiere gleichermaßen), weshalb ich einige hochgelobte Bücher gar nicht erst anfasse. Hier wurde ich wiederholt kalt erwischt. Ich bin mir ganz sicher, dass die Stärke des Buches unter anderem in diesen Schilderungen liegt, wenn mensch sich darauf einlassen kann. Das Rohe sowie parallel der Zusammenhalt dagegen sind in jedem Fall emotionalisierend. Und ich mag emotionale Tiefe enorm, für mich gehört sie untrennbar zu guter Literatur. Nur mit expliziter, wiederholter Gewalt kann ich nicht gut umgehen, sodass ich mich dann von der Geschichte distanzieren und den Kontakt immer wieder neu suchen muss.
Die Auflösung der Familienbeziehungen, die Erkenntnisse zur Vergangenheit und die sich auf und ab wiegende Spannung haben mir gut gefallen. Am Ende konnte ich die Geschichte auch nicht mehr aus der Hand legen. Doch ein angenehmer Read war es für mich aus obigen Gründen leider nicht. Ich empfehle das Buch trotzdem für alle Menschen, die mit Gewaltschilderungen und Poesie keine Probleme haben, denn dann ist es ein vielschichtiges und tiefgängiges Werk.
TW: (tödliche) Gewalt gegen Menschen und Tiere, Fehlgeburt, Unfalltod, Drogenmissbrauch, (Nennung von) Vergewaltigung
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