„Der Krieg ist vorbei – ein Mörder erwacht“
Mit seinen historischen Krimi „Heldenflucht“ liefert der Autor Jan Kilman ein sehr lebendiges, realistisches und schockierendes Szenario der letzten Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre. Hierzu vermischt er reale mit fiktiven Fakten und baut zusätzlich
auf Tatsachen beruhende Nachrichten und Feldpostbriefe mit ein.
Buchinhalt:
Wir befinden uns in…mehr„Der Krieg ist vorbei – ein Mörder erwacht“
Mit seinen historischen Krimi „Heldenflucht“ liefert der Autor Jan Kilman ein sehr lebendiges, realistisches und schockierendes Szenario der letzten Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre. Hierzu vermischt er reale mit fiktiven Fakten und baut zusätzlich auf Tatsachen beruhende Nachrichten und Feldpostbriefe mit ein.
Buchinhalt:
Wir befinden uns in Deutschland des Jahres 1918, es ist die Zeit nach dem Krieg und die Daheimgebliebenen warten sehnsüchtig auf die Kriegsrückkehrer. So auch die Bewohner des kleinen Dorfes Kirchbach.
Die Kriegsberichterstatterin Agnes Papen, ebenfalls gerade in ihr Heimatdorf zurückgekehrt versucht ihre schrecklichen Erinnerungen nun zu vergessen und kümmert sich um ihren kranken Onkel. Als die Dorfbewohner einen mysteriösen, stummen französischen Soldaten stellen, Menschen plötzlich verschwinden und im Wald eine Leiche gefunden wird, beschließt Agnes sich auf die Suche nach der Ursache zu machen.
Meinung:
Durch einen sehr bildlichen Schreibstil hat es Jan Kilman nicht nur geschafft Szene um Szene ein sehr schockierendes Bild der damaligen Zeit zu liefern, sondern zusätzlich auch jede einzelne Figur authentisch und realistisch zum Leben erweckt. Alle Protagonisten sind mit positiven aber auch negativen Eigenschaften versehen und sehr gut charakterisiert worden. Schonungslos führt der Autor seinen Lesern die Auswirkungen des Krieges auf die menschliche Psyche vor Augen.
Die Handlungsverläufe sind informativ und gut konstruiert, auch an Spannung mangelt es keineswegs, der Abschluss ist dabei gelungen und rundet das gesamte Geschehen gut ab. Für meinen Geschmack hat die gesamte Handlung allerdings noch Potential nach oben offen. Einige Szenen wurden leider nur oberflächlich beleuchtet, obwohl sie mehr Tiefe vertragen könnten.
Insgesamt wirkt die Handlung, so wie das Cover, etwas düster, finster und dennoch geheimnisvoll. Genauso kann ich mir auch die Stimmung in den Nachkriegsjahren vorstellen, hier ist es dem Autor hervorragend gelungen die Atmosphäre „einzufangen“.
In Kürze:
Schreibstil: gut, nicht ganz so flüssig zu lesen
Protagonisten: im Handlungsverlauf baut der Autor sehr viele Personen ein, trotzdem schafft er es jeder einzelnen von ihnen mit Charaktereigenschaften zu versehen, das sie insgesamt authentisch und lebendig wirken. Der Leser vermag es so sich in jede einzelne Rolle zu versetzten.
Handlung: Szene für Szene wird ein sehr realistisches, düsteres, geheimnisvolles und bewegendes Bild der Nachkriegsjahre aufgebaut
Genre: im Handlungsverlauf stehen die Menschen und ihre Schicksale im Vordergrund. Der Mord und die Suche nach dem Täter rücken dabei eher in den Hintergrund, so dass ich diesen Roman nicht unbedingt ins Genre historischen Krimi einstufen würde. Vielmehr erzählt er ein Stück Zeitgeschichte.
Fazit: „Heldenflucht“ ist kein Roman, der sich schnell und einfach einmal nebenbei liest, vielmehr gewährt der Autor einen sehr lebendigen und schockierende Einblick in die Nachkriegsjahre und lässt seine Leser mit seinen Protagonisten mitleiden und mit fiebern