Seit Lia kein Mensch mehr ist, keinen menschlichen Körper mehr besitzt, hat sich so gut wie alles in ihrem Leben verändert. Nur langsam beginnt sie sich nach den vergangenen Katastrophen wieder ihrer Ursprungsfamilie anzunähern. Bis sie hinter eine Lüge kommt, die so existentiell, so undenkbar ist,
dass sie die einzige Konstante ihres Lebens zerstört. Um sich und die, die so sind wie sie zu…mehrSeit Lia kein Mensch mehr ist, keinen menschlichen Körper mehr besitzt, hat sich so gut wie alles in ihrem Leben verändert. Nur langsam beginnt sie sich nach den vergangenen Katastrophen wieder ihrer Ursprungsfamilie anzunähern. Bis sie hinter eine Lüge kommt, die so existentiell, so undenkbar ist, dass sie die einzige Konstante ihres Lebens zerstört. Um sich und die, die so sind wie sie zu schützen, muss Lia nicht nur sich selbst einer großen Gefahr aussetzen.
Mit “Skinned” hat Robin Wasserman mich damals sofort begeistert und auch die Fortsetzung “Crashed” stand ihrem Vorgänger in nichts nach. Bei “Wired” hatte ich zum ersten Mal Schwierigkeiten, wieder in die Story einzusteigen. Aber nach einer leicht verlängerten Einlesephase hat mich der gewohnt flüssige Erzählstil der Autorin dann doch wieder mitreißen können und auch die wirklich überraschenden Wendungen, die sie sich für ihren letzten Teil ausgedacht hat, konnten mich begeistern und haben den Spannungsaufbau gut getan.
Die Charaktere, die von Anfang an sehr gut eingeführt und ausgearbeitet waren, konnten auch hier wieder überzeugen und der Story die nötige Tiefe geben. Die Entwicklungen, die ihre Hauptfiguren durchleben, machen sie glaubwürdig und realistisch. Einzig der Wandel, den Lias Mutter durchmacht, war mir ein wenig zu dick aufgetragen.
Ja und dann das Ende. Ich gebe zu, die Erwartungen an das Ende einer so großartig begonnenen Trilogie sind hoch und man kann ihnen als Autor fast nicht gerecht werden. Schon gar nicht kann man jeden Geschmack treffen. Aber hier hätten meiner Meinung nach ein paar Seiten mehr dem ganzen durchaus gut getan. Das Ende kam einfach zu abrupt und für mich blieben zu viele Fragen offen. Es hat mich in einfach unzufrieden zurückgelassen.
Gab ich für Band 1 und 2 überzeugte 5 Sterne, so kann ich für dieses Finale leider nur 3-4 Sterne vergeben. Die Trilogie als Ganzes bringt es damit aber immer noch locker auf 4 Sterne und ich würde sie auch nach wie vor jedem, der sich für Dystopien begeistern kann, wärmstens ans Herz legen.
Zitate:
So ist es mit perfekten Küssen. Sie sind einen Scheiß wert. Machen vielleicht Spaß. Aber deshalb bedeuten sie noch lange nichts. Die ganze Sache, von wegen mit jemand anderem verschmelzen, von Lippen, die sich vereinigen, Seelen, die sich treffen, alles romantischer Quatsch? Glaubt mir, die Seele stecht nicht in der Zunge und wartet darauf, kostenlosen Urlaub im Mund irgendeines Losers zu machen. Wollt ihr ein Maß, das zählt, eine Methode, wie man abschätzen kann, wie viel von einer anderen Person einem gehört? Versucht es mit der perfekten Umarmung. (Seite 38/39)
Das machte anscheinend Zivilisation aus. Seine Rolle zu spielen, ein Lächeln vor sich herzutragen, den Mund zu halten. Ganze Jahrhunderte stützten sich auf gute Manieren und Täuschung. (Seite 190)
[…] … dabei ging es beim Network ja eigentlich darum, Informationen zugänglich zu machen und zu verhindern, dass man irgendeine Wahrheit einsperrte, die nach draußen drängte. Vielleicht rangelten tausende von möglichen Wahrheiten miteinander um die Vorherrschaft, aber das sollte nun mal die Demokratie modernen Lebens sein, die Freiheit, unsere eigene Realität zu wählen. Die Freiheit zu wissen. (Seite 201)
Was tut man, wenn das Heute endet und man weiß, dass sich morgen eine Welt öffnen wird, in der er tot ist? Morgen und morgen und morgen, bis er etwas ist, was einmal passiert ist, etwas, das man einmal gekannt hat. Menschen benutzen Wärter wie “undenkbar”. Doch was macht man, wenn das Undenkbare eintritt und auch die Weigerung, das zu glauben, ihn nicht zurückbringt? (Seite 238)