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Der groteske Schrecken des Lehrerdaseins! Mit rasendem Sarkasmus wirft Markus Orths dem Leser den Schulbetrieb zum Fraß vor. Hier liegt ein Schulroman vor, der sich satirisch dem Schrecken des Lehrerdaseins widmet. "Die Lüge, sagte der Direktor, sei das Elixier der Schule."
Studienassessor Kranich, Englisch, Deutsch, lernt bereits an seinem ersten Schultag im Zimmer des Direktors, auf welche vier Säulen sich das gesamte Schulsystem stützt: Angst, Jammer, Schein und Lüge. »Die Lüge, sagte er gleich zu Beginn, das solle ich verinnerlichen, sei das Elixier der Schule. Jeder hier an der Schule…mehr

Produktbeschreibung
Der groteske Schrecken des Lehrerdaseins!
Mit rasendem Sarkasmus wirft Markus Orths dem Leser den Schulbetrieb zum Fraß vor. Hier liegt ein Schulroman vor, der sich satirisch dem Schrecken des Lehrerdaseins widmet. "Die Lüge, sagte der Direktor, sei das Elixier der Schule."
Studienassessor Kranich, Englisch, Deutsch, lernt bereits an seinem ersten Schultag im Zimmer des Direktors, auf welche vier Säulen sich das gesamte Schulsystem stützt: Angst, Jammer, Schein und Lüge. »Die Lüge, sagte er gleich zu Beginn, das solle ich verinnerlichen, sei das Elixier der Schule. Jeder hier an der Schule lüge. Er, der Direktor, zuallererst.«
Leider wohne Kranich am falschen Ort, das gibt ein dickes Minus in der Leistungsbeurteilung - die wirklich wahren Kompetenzen eines jeden Lehrers, erfährt er, seien die Schlüsselkompetenzen. Für jeden gefundenen, vielmehr erbeuteten, Schlüssel, den er Direktor Höllinger beibringt, kann er sich in der Beurteilung nach oben schieben. Ehe Kranich sich`s versieht, ist er mittendrin zwischen Oberschulamtspolizisten, Geheimen Sicherheitsbeamten und der KG, der Konspirativen Gruppe, »die sich zum Ziel gesetzt hatte, das geltende Schulsystem zu unterminieren. Jedoch nicht wirklich, wie man sogleich einschränkte, da man den eigenen Arbeitsplatz keinesfalls ernsthaft würde aufs Spiel setzen wollen, sondern lediglich, wie man sagte, verbal.«
Und wie Kranich da wieder rauskommt ist im buchstäblichen Sinne revolutionär - atemlos und furios von einem überaus bemerkenswerten Erzähler in Szene gesetzt, seines Zeichens Lehrer übrigens. Im ersten Beruf.
Autorenporträt
Markus Orths, geboren 1969 in Viersen, studierte Philosophie, Romanistik und Anglistik. Er lebt als Autor in Karlsruhe. Seine Erzählungen und Romane wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem gewann er im Jahr 2000 den open mike der Literaturwerkstatt Berlin, einen der wichtigsten Literaturwettbewerbe für junge Schriftsteller. Neben zahlreichen Stipendien (z.B. dem Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin, dem Heinrich-Heine-Stipendium, dem Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg) erhielt er u.a. den Telekom Austria Preis (Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt 2008), den Förderpreis des Landes NRW und des Marburger Literaturpreises, den Moerser Literaturpreis, den Limburg-Preis, den Sir-Walter-Scott-Preis sowie den Niederrheinischen Literaturpreis. Für seinen Roman Die Tarnkappe wurde er mit dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet (2011). 2012 gewann er den Stückwettbewerb des Theaters Baden-Baden und für die Adaption von Das Zimmermädchen den Pariser Prix Théâtre 13 sowie den Publikumspreis. 2015 wurde er für Alpha & Omega mit dem Deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet. Seine Romane sind bislang in neunzehn Sprachen übersetzt. www.markusorths.de
Rezensionen
»Eine fulminante Satire - ein an Wortwitz und Slapstick überreicher Roman.« (Süddeutsche Zeitung)

»Ein bisschen Kafka, ein bisschen Apokalypse - und jede Menge amüsanter Irrwitz.« (Kölner Stadtanzeiger)

»Dieses Buch ist ziemlich lustig. Das muss gesagt werden, denn es versteht sich nicht von selbst. (...) Jeder kann mitlachen in diesem absurden Theater.« (Der Tagesspiegel)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.02.2003

Literatur
Die Narrenschule
„Lehrerzimmer”, ein Roman über die Absurdität des Schulbetriebs
Der Dienstantritt des Studien assessors Kranich hätte kaum schlechter verlaufen können. Da hat er es doch versäumt, eine Wohnung an seinem Dienstort zu beziehen. Der Direktor Höllinger ist empört. Alle seine Lehrer wohnten schließlich in Göppingen, Kranich dürfe da keine Ausnahme machen. Schließlich lege der neue Kollege ja Wert darauf, eine gute Beurteilung zu bekommen. Und diese schreibe er, Direktor Höllinger.
Was klingt, als entstamme es einem bislang verschollenen Kafka- Fragment über die Schulbürokratie in Schwaben, ist erst im vergangenen Jahr verfasst worden. „Lehrerzimmer” heißt der Roman, mit dem sich der Autor und gelernte Gymnasiallehrer Markus Orths von der Seele geschrieben hat, was ihm in zwei Jahren Referendariat und einem Jahr als „Studienrat zu Anstellung” widerfahren ist. Glücklicherweise ist dabei keine Selbsterfahrungsliteratur, sondern eine fulminante Satire herausgekommen.
Im ERG – das G steht wohl für Gymnasium, die Bedeutung der anderen beiden Buchstaben bleibt dem Leser verborgen – regiert der Wahnwitz, vor allem in Gestalt des Schulleiters Höllinger. Überall hat er seine Spitzel, nichts bleibt ihm verborgen. Notfalls ist es der eigene Sohn, Schüler der zehnten Klasse, der dem Vater hinterbringt, welch katastrophale Vorstellung Kranich in seiner ersten Englischstunde gegeben hat.
Aber Höllinger ist nicht die einzige Knallcharge an dieser Anstalt. Schon bald lernt Kranich die anderen Mitglieder des Kollegiums von ihrer bizarren Seite kennen. Da ist zum Beispiel Oberstudienrat Krämer. Bei jeder Begegnung gibt er, wie eine Geheimparole, die Zeitspanne bis zu den nächsten Ferien bekannt. Oder der stellvertretende Schulleiter Bassel, verantwortlich für den Vertretungsplan, dem es erst an einem Tag seiner Laufbahn vergönnt war, keinen Unterrichtsausfall vermelden zu müssen. Nicht zu vergessen die Geschichtslehrerin Kniemann, die jede Gelegenheit nutzt, ihre bis ins absurde Detail gehenden historischen Kenntnisse auszubreiten, wohl um damit ihre Verzweiflung über das Unwissen der Schüler zu kompensieren.
Selbst die aus drei Lehrern bestehende schulinterne Opposition stellt sich als ein Trio verbalradikaler Traumtänzer heraus, die sich im Selbstmitleid suhlen und von den Möglichkeiten authentischer Kreativität auf Bali schwadronieren. Das ERG, so möchte man zusammenfassen, ist die höhere Bildungsanstalt als Narrenhaus. Aber wo sind diejenigen, für die das ganze Spektakel veranstaltet wird? Wo sind die Schüler? In Orths Roman spielen sie nur eine Nebenrolle.
Sie sind die Objekte, die es gilt, mit gezielter Fragetechnik „so in die Enge zu treiben, dass schließlich nur noch die einzig richtige Antwort übrig bleibe, die Lösung”. Leicht werden sie auch zu Feinden des Lehrers. Sind sie nämlich schlecht, verzweifelt er an ihrem Desinteresse und ihrer Ignoranz. Sind sie aber gut, dann hat er doppelt auf der Hut zu sein, da sie minutiös jeden Fehler des Lehrers mitprotokollieren, um ihn anschließend an interessierte Kreise weiterzugeben. Studienassessor Kranich muss dies schmerzhaft in jener 10d erfahren, in der der bereits erwähnte Sohn Direktor Höllingers sitzt. Und dieser hat „schon zwei von uns auf dem Gewissen”, wie ein wohlmeinender Kollege dem Neuling am Kopierer zuflüstert.
Lehrprobe im Ehebett
„Lehrerzimmer” ist eine Satire auf die Absurdität eines Schulbetriebs, der zu einem bürokratischen Perpetuum mobile geworden ist. Pädagogik und Didaktik gelten hier als Synonyme für die Zwangsmittel, mithilfe derer die Schulaufsicht aus dem Ruder laufende Lehrer diszipliniert. Doch noch bedrohlicher als die vollkommen willkürlich eingesetzte erziehungswissenschaftliche Phraseologie erscheint den Lehrkräften die Gefahr des juristisch fundierten Einspruchs gegen ihre Bewertungen. Denn von Bewertung und Beurteilung lebt das ganze System. Also muss sogar die ständig eingeforderte Kreativität der Schüler „klar abgesteckten Kreativitätsbewertungskriterien” unterworfen werden, zu deren Formulierung eine „Kreativitä tsbewertungskriterienerstellungkommission, kurz KBEKY” gegründet wird.
Natürlich übertreibt Orths maßlos. Wahrscheinlich hat niemals ein Englischreferendar einer siebten Klasse das Wortfeld „Gewalt” mittels praktischer Demonstrationen vermittelt, und einen Medienwart, der jede erotische Begegnung mit seiner Ehefrau streng den Phasen einer erfolgreichen Unterrichtsstunde unterwirft, wird man wohl auch vergebens an einer wirklichen Schule suchen. Aber dennoch lässt einen bei der Lektüre dieses an Wortwitz und Slapstick überreichen Romans das Gefühl nicht los, dass die satirischen Überzeichnungen des Autors oft gar nicht so realitätsfremd sind, im Gegenteil. Nicht wenige dürften die Lektüre von „Lehrerzimmer” gerade wegen des Wiedererkennungseffekts als besonders vergnüglich empfinden. Und das ist sogar ein bisschen beängstigend.
JOACHIM FELDMANN
MARKUS ORTHS: Lehrerzimmer. Roman. Verlag Schöffling & Co. Frankfurt am Main 2003. 162Seiten. 18,50 Euro
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.03.2003

Mein Staatsexamen? Gefälscht!
Die DDR in Göppingen: Markus Orths erreicht das Klassenziel

Nicht daß unsere Lehrer nicht schreiben könnten. Ihr Ausstoß an Lehrmaterialien, allgemeinen Rahmenrichtlinien, Eingaben und Leserbriefen ist im Gegenteil erschreckend hoch, und selbst schamlos erhöhte Deputate und ein Burn-out-Syndrom hindern manchen Oberstudienrat nicht, in den großen Ferien heimlich den Roman zu schreiben, den er im Leistungskurs Deutsch gern behandeln würde. Dennoch gibt es in der deutschen Literatur mehr brauchbare Schüler- als Lehrerromane. Liegt es am Schuldbewußtsein oder an der Diskretion unserer Pädagogen? Ist es die Furcht vor disziplinarischen Konsequenzen oder die Angst vor der Blamage, die sie daran hindert, ihre Erfahrungen aus Unterricht, Konferenzen und Elternabenden literarisch gestaltet mitzuteilen? Markus Orths hatte keine derartigen Rücksichten zu nehmen: Nach drei Jahren als Referendar und Junglehrer ließ er sich beurlauben, um sich seinen Frust von der Seele zu schreiben. "Lehrerzimmer" ist eine absurde Groteske, ein satirischer Amoklauf, der sich schon durch den exzessiven Gebrauch von indirekter Rede, redundanten Schmähungen und fachspezifischen Wortungetümen in die Nachfolge Thomas Bernhards stellt. Der Ehrgeiz des abgedankten Lehrers zielte freilich höher: Das Göppinger Gymnasium, an dem sein Studienassessor Kranich seine pädagogische Initiation erlebt, erinnert mit seinen labyrinthischen Fluren, undurchschaubaren Gesetzen und befremdlich kauzigen Insassen an Kafkas "Schloß", Leidensweg und Verurteilung von Herrn K. an den "Prozeß". Je näher der ahnungslose, ehrfürchtige Tor sich dem Allerheiligsten wähnt, desto unbegreiflicher und unheimlicher erscheinen ihm die Regeln, nach denen der Moloch Gymnasium seine Opfer auswählt, verschlingt und ausspeit.

Dabei hat ihm Direktor Höllinger schon beim Einweisungsgespräch die bittere Wahrheit enthüllt: "Man könne, sagte der Direktor, vier Säulen unterscheiden, auf welche das Schulsystem sich stütze: Die Säulen nenne er Angst, Jammer, Schein und Lüge." Die Angst vor Schülern, Eltern, Kollegen und Vorgesetzten, namentlich aber vor dem Oberschulamt, ist der Kitt, der ein System von Heuchelei und Opportunismus zusammenhält; der durch Konferenzpalaver, Streß und permanente methodische Selbstbefragung geschaffene Druck entweicht durch das Ventil des Jammerns. Orths kennt seine Pappenheimer: Sein Kollegium besteht aus eitlen Besserwissern, angepaßten Nörglern, professionell deformierten Spießern und gescheiterten Existenzen, die Schulbuch- zu Gewissensfragen machen, aber die Tage bis zur Pensionierung zählen. Der Medienwart, der sein Reich eifersüchtig gegen Unbefugte verteidigt, hat sogar sein eheliches Sexualleben mit Tafelanschrieben, Folien, "Methodenwechseln" und "Stillarbeitsphasen" zu strukturieren versucht.

Höllinger ist der regierende Oberteufel dieser Hölle: Autoritär nach unten, devot nach oben, leutselig und hinterhältig, behandelt er Lehrer wie Spitz- und Lausbuben; konsequenterweise kommen Schüler in Orths' Schulroman auch gar nicht vor. Der gute Ruf seiner Anstalt ist dem Tyrannen heilig, und so installiert er bürokratische Schikanen, Spitzel, Denunzianten und "Geheime Sicherheitsbeamte", um die "Schlüsselkompetenz" zu bewahren und Maulwürfe im Lehrerzimmer zu enttarnen, bevor das Oberschulamt Wind bekommt. Die Parallelen zu Mielkes Stasi sind nicht zufällig. Das deutsche Gymnasium ist für Orths eine Art DDR: ein System von Überwachung und Terror, fürsorglicher Lenkung und Neusprech-Euphemismen, das einzig der Selbsterhaltung dient; die "Versetzung nach Schwäbisch-Sibirien" ersetzt die Verbannung ins Straflager. Bei konspirativen Treffen im abhörsicheren Ratskeller formiert sich zaghafter Widerstand. Aber die beamteten Bürgerrechtler sind Maulhelden, verklemmte Idealisten und schöngeistige "Wurzeldenker", und so zerbricht jeder Ansatz von Zivilcourage und Solidarität an Intrigen, kollegialer Rivalität und Paranoia. Auch Kranich ist kein Held. Von Höllinger als informeller Mitarbeiter angeworben, versagt er als Jäger der verlorenen Schlüssel; die Verschwörung endet im kollektiven Suff, und auch die Flucht in den freien Teil Deutschlands bleibt ihm verbaut. Mit Schwarzgeld, gefälschtem Staatsexamen und Paß nach Hessen gelockt, erwartet Kranich in Frankfurt schon ein Betreuer vom Oberschulamt.

Orths' Satire wird in vielen Lehrerzimmern auf zustimmendes Kopfnicken und verschwörerisches Lächeln stoßen. Literarisch verdient sie allenfalls die Note "noch befriedigend". So virtuos Orths den Jargon von Kultusbehörden und Chefdidaktikern beherrscht, so bissig er die Verrenkungen des Lehrkörpers kommentiert: seine "Stoffverteilungspläne" sind fehlerhaft, seine Methodenwechsel und "Lösungserwartungen" allzu durchsichtig. Das Lernziel, Höllingers Viersäulenmodell, wird schon auf Seite 19 formuliert; der Rest ist nur noch Wiederholen, Abfragen und Nachbereiten. So erschöpft sich der Roman in grimmigen Zustandsbeschreibungen, Sketchen und Karikaturen, die weder die Bildungsmisere beheben noch das Genre des Lehrerromans voranbringen. "Um die Rückkehr in den Kreis der Besten zu ermöglichen", heißt es in der "sogenannten Großen Studie", "wolle man die erneuerten Richtlinien der Kultusministerkonferenz bezüglich der Erhöhung des Einsatzes von Kreativitätsdarbietungen im Unterricht bedingungslos akzeptieren und durchsetzen"; das "soeben erschienene Methodenheft der Reihe Praxis im Unterricht" müsse deshalb von allen Kollegen "unterstützend vorbereitet, durchgeführt, begleitet und nachbereitet" werden. Orths' Roman zur Pisa-Studie ist selber eine - oder vielmehr: ein Methodenheft mit fachübergreifender "Wortfelderarbeitung", Unterrichtsmaterialien und Beurteilungsprotokoll. Der Autor aber hält seine Rückkehr in den Schuldienst für "im Moment" noch ausgeschlossen.

MARTIN HALTER

Markus Orths: "Lehrerzimmer". Roman. Schöffling Verlag, Frankfurt 2003. 162 S., geb., 18,50 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Martin Halter hat mit Markus Orths satirischem Roman die Furcht vor der Schule neu gelernt. Und das, obwohl im "Moloch Gymnasium", dem Schauplatz der Handlung, gar keine Schüler auftreten, sondern nur Lehrkräfte, oder genauer: Herrscher und Beherrschte. Denn Orths' "absurde Groteske" sei eine Darstellung des Lehrerapparats als "System von Überwachung und Terror, fürsorglicher Lenkung und Neusprech-Euphemismen, das einzig der Selbsterhaltung dient" - das Direktorium ist die Stasi, der Junglehrer Kranich, der Versager-Held der Geschichte, soll für sie spitzeln, und die "verbeamteten Bürgerrechtler", mit denen er einen Hauch von Widerstand anzettelt, sind feige und verklemmt. Halter bescheinigt dem Autor, der selber Lehrer ist, hohe literarische Ambitionen: Er stelle sich "durch den exzessiven Gebrauch von indirekter Rede, redundanten Schmähungen und fachspezifischen Wortungetümen in die Nachfolge Thomas Bernhards" und habe wohl auch Kafkas "Schloss" im Kopf gehabt, als er sein undurchdringliches Gymnasium entwarf. Es sei ihm auch durchaus gelungen, die Miseren des Schulsystems treffend zu charakterisieren. Allein die literarische Qualität des Werkes, tadelt der Rezensent, lasse doch deutlich zu wünschen übrig.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Eine absurde Groteske, ein satirischer Amoklauf. Orths' Satire wird in vielen Lehrerzimmern auf zustimmendes Kopfnicken und verschwörerisches Lächeln stoßen.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Eine fulminante Satire - ein an Wortwitz und Slapstick überreicher Roman.«
Süddeutsche Zeitung

»Präzise, komisch, herzabschnürend.«
Brigitte