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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 459 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2024
Nebel über Rønne / Lennart Ipsen Bd.2
Kobr, Michael

Nebel über Rønne / Lennart Ipsen Bd.2


ausgezeichnet

Noch besser als Band 1

Inhalt:
Nebel liegt über Rønne, der Hauptstadt der dänischen Sonneninsel Bornholm, als ein kleines Flugzeug sicher landet. Doch dann bricht der Funkverkehr plötzlich ab. Im Flugzeug regt sich nichts. Alle drei Insassen sind tot. Kommissar Lennart Ipsen und seine beiden Mitarbeiterinnen geben ihr Bestes, um den mysteriösen Dreifachmord aufzuklären.

Meine Meinung:
Mit Begeisterung habe ich mich an den neuen Fall für den sympathischen deutsch-dänischen Kommissar Lennart Ipsen gemacht, den man im Übrigen auch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Schon Band 1 hat mir gut gefallen, aber Band 2 war noch eine Spur besser, die Story raffinierter und nach meinem Empfinden mit etwas weniger Privatleben.

Der Kriminalfall erscheint zunächst sehr mysteriös, doch dann ergeben sich verschiedene Spuren. Nicht alle führen zum Ziel, sondern auf eine falsche Fährte, aber dadurch ist die Lösung nicht so bald vorhersehbar und man kann wunderbar miträtseln.

Auch wenn der Kriminalroman im Allgemeinen eher ruhig und überlegt daherkommt, gibt es doch auch einige richtig spannende Szenen, bei denen ich den Atem angehalten habe. Der Schreibstil wirkt sehr routiniert und flüssig. Besonders die Dialoge weisen einigen Witz auf. So konnte ich zwischen den spannenden Abschnitten auch immer wieder vor mich hin schmunzeln.

Fazit:
Spannender Kriminalfall, sympathische und teilweise besondere Protagonist*innen, vermengt mit etwas Humor ergeben eine runde Story.

Die Reihe:
1. Sonne über Gudhjem
2. Nebel über Rønne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2024
Vermisst - Der Fall Anna
Brand, Christine

Vermisst - Der Fall Anna


ausgezeichnet

Ich bin mal wieder begeistert!

Inhalt:
Malou Löwenberg arbeitet bei der Kriminalpolizei in Bern, Abteilung Leib und Leben. Über Tinder lernt sie den sympathischen Dario kennen, dessen Mutter Anna an seinem 5. Geburtstag spurlos verschwand und der jährlich eine Glückwunschkarte von ihr bekommt. Mittlerweile ist er 35 Jahre alt und will sich endlich auf die Suche nach seiner Mutter machen. Malou beginnt in dem Cold Case zu ermitteln, gegen den Willen ihres Chefs Sandro Bandini. Auch wenn ein etwaiges Verbrechen an Anna verjährt ist, bekommt Malou ihren Fall: Sie stößt auf weitere Menschen, deren Mütter an ihrem 5. Geburtstag verschwunden sind.

Meine Meinung:
Auf diesen Kriminalroman von Christine Brand war ich sehr gespannt, denn die fünf Bände der Milla Nova-Reihe fand ich einfach klasse. „Vermisst. Der Fall Anna“ ist zwar der Auftakt zu der neuen Reihe um Malou Löwenberg, doch handelt das Buch in derselben Umgebung: dasselbe Kommissariat, dieselben Polizist*innen (Malou ist für den verstorbenen Ramon eingesprungen), und auch Milla Nova taucht kurz auf. Und Malou kann es durchaus mit Milla als Protagonistin aufnehmen. Auch sie hat zuweilen eigenwillige Methoden, handelt auf eigene Faust und begibt sich in Gefahr, um mit Leidenschaft gegen das Verbrechen zu kämpfen. Dabei fand ich jeden ihrer Schritte absolut nachvollziehbar.

Die Story ist super spannend. Ich habe mich öfter dabei erwischt, wie ich den Atem angehalten und gebannt eine Seite nach der anderen umgeblättert habe. Dabei kommt auch Persönliches und Emotionales nicht zu kurz. Auf der aufregenden Jagd nach dem Täter begleiten wir Malou durch die Schweiz und bis nach Deutschland. Immer wieder tauchen neue Puzzlestücke auf, die das Bild allmählich vervollständigen. Man kann dabei wunderbar miträtseln, aber erst kurz vor Schluss auf den Täter kommen. Genial!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2024
Die Verlierer (MP3-Download)
Hammesfahr, Petra

Die Verlierer (MP3-Download)


sehr gut

Hätte gerne spannender sein dürfen

Inhalt:
Kurz nach der Ankunft auf dem Campingplatz geht Kirsten Keller joggen und kommt nicht mehr zurück. Ihr Mann Fred sitzt den ganzen Urlaub ab und fährt dann wieder nach Hause. Schließlich war Kirsten wenige Monate zuvor schon einmal drei Tage lang unauffindbar. Erst als Freds Schwager ihn verdächtigt, Kirsten getötet zu haben, meldet er sie bei der Polizei als vermisst. Auch Kirstens Sohn aus erster Ehe ist verschwunden. Hat Fred beide ermordet, um ein reiches Erbe anzutreten? Doch dann stellt sich heraus, dass auch noch weitere Frauen verschwunden sind …

Meine Meinung:
Was zunächst wie ein handfester Krimi wirkt, stellt sich schließlich als etwas ganz anderes heraus, wobei ich gar nicht genau sagen kann, was eigentlich. ;-)

Die auf dem Cover angepriesene Psycho-Spannung hätte ich mir auch anders vorgestellt. Ich fand den Roman, von ein paar wenigen Szenen abgesehen, leider nicht besonders spannend. Schon früh wird der Leserschaft grob enthüllt, wer dahintersteckt und warum, während die Polizei weiterhin in die falsche Richtung ermittelt.

Interessant war der Roman auf jeden Fall trotzdem, sodass ich gerne immer weiter gehört habe und doch wissen wollte, wie alles ganz genau zusammenhängt. Ganz zum Schluss konnte Petra Hammesfahr mich dann glatt noch in zwei Punkten überraschen.

Das Hörbuch ist ungekürzt und wird gelesen von Frank Stieren, der seine Sache ganz großartig macht. Die Stimme ist sehr angenehm, es macht Spaß, ihr zu lauschen. Stieren liest gut betont und lebendig, sodass man stundenlang zuhören kann. Ein Stern geht auf sein Konto. :-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.04.2024
Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording
Janz, Tanja

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording


gut

Schauspielerei und Urlaubslaune

Inhalt:
St. Peter-Ording steht kopf. Es finden Dreharbeiten zu einer neuen Serienfolge statt mit dem beliebten Schauspieler Titus Frank. Als dieser bei einem Brand ums Leben kommt, steht schnell fest: Es war Mord.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Band dieser Krimireihe, kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Tanja Janz’ Schreibstil ist einfach und locker. Man kann das Buch sicher gut im Urlaub am Strand lesen, wo es viel Ablenkung gibt. Denn man muss sich nicht sonderlich konzentrieren, um der Handlung folgen zu können. Diese ist wie der Schreibstil recht einfach gestrickt und in weiten Teilen vorhersehbar. Besonders bei der „Schlussüberraschung“ konnte ich nur noch mit den Augen rollen. Auch Täter und Motiv waren mir leider schon sehr früh klar.

Ermittelt wird von zwei Dorfpolizisten und deren Familienangehörigen. Zwar sind diese Charaktere äußerst sympathisch dargestellt, aber für meinen Geschmack viel zu naiv. Ein Wunder, dass sie den Fall überhaupt gelöst haben. Richtige Ermittlungsarbeit gibt es hier kaum. Nun gut, das Buch wird ja auch als Cosy Crime angepriesen, und das ist es sicherlich auch. Während man bei anderen Werken dieses Genres aber meist noch viel Witz findet, habe ich diesen hier komplett vermisst. Auch Spannung spielt hier keine allzu große Rolle, dafür die Familienidylle.

Die Reihe:
1. Willkommen in St. Peter-(M)Ording
2. Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording
3. Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2024
Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10
Lagrange, Pierre

Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10


sehr gut

Kurzweilig und spannend

Inhalt:
Albin Leclerc kann es einfach nicht lassen. Wieder einmal mischt er sich in die Arbeit der Polizei von Carpentras ein, wobei er zunächst ein persönliches Motiv hat: Ein alter Freund bat ihn, nach seiner vermissten Nichte und deren Lebensgefährten zu suchen. Doch die beiden werden schon bald ermordet aufgefunden, und es folgen weitere Morde …

Meine Meinung:
Der Jubiläumsband (10. Teil der Reihe) hat mir gut gefallen. Er hat für meinen Geschmack die richtige Mischung zwischen „echter“ polizeilicher Ermittlung und Albin Leclercs „Sondereinsatz“ sowie zwischen Kriminalfall und Privatleben. Letzteres hält sich angenehm im Hintergrund.

Der locker-leichte Schreibstil und die beschriebene Atmosphäre sorgen für ein tolles Provence-Urlaubsfeeling, sodass man zuweilen kurz vergessen kann, dass man eigentlich von Mord und Totschlag liest. Doch schnell wird man wieder auf Spur gebracht und darf der Polizei bei ihrer korrekten Ermittlungsarbeit und dem Ex-Commissaire Leclerc bei seinen unkonventionellen Sondereinlagen über die Schulter schauen. Falsche Fährten, überraschende Wendungen, aber auch mal vorhersehbare Ereignisse setzen sich zu einem Krimi zusammen, bei dem man gut selbst miträtseln kann. Und am Schluss wird der Fall restlos aufgeklärt. So mag ich es.

Das Schöne bei dieser Reihe ist, dass man die einzelnen Teile unabhängig voneinander lesen kann. Sie sind jeweils abgeschlossen und man braucht keine Vorkenntnisse.

Die Reihe:
1. Tod in der Provence
2. Blutrote Provence
3. Mörderische Provence
4. Schatten der Provence
5. Düstere Provence
6. Eiskalte Provence
7. Trügerische Provence
8. Gnadenlose Provence
9. Unheilvolle Provence
10. Bedrohliche Provence

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2024
Verraten / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.10
Adler-Olsen, Jussi

Verraten / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.10


sehr gut

Spannend und unterhaltsam, aber …

Inhalt:
Nachdem auf dem Dachboden von Carl Mørcks altem Haus ein Koffer mit Drogen und jeder Menge Geld gefunden wurde, kommt Carl in Untersuchungshaft. Er behauptet zwar, den Koffer nur für seinen Freund Anker, der vor vielen Jahren bei einer Schießerei auf Amager ums Leben kam, aufbewahrt und dann vergessen zu haben, doch die Polizei glaubt ihm nicht. Im Gefängnis entgeht Carl nur knapp einem Mordanschlag. Assad, Rose und Gordon vom Sonderdezernat Q bemühen sich nach Kräften, die wahren Drahtzieher zu finden. Unterstützt werden sie dabei von wenigen Freunden.

Meine Meinung:
„Verraten“ ist der letzte Band dieser großartigen Reihe um die Kopenhagener Ermittler. Seit Beginn zog sich als Rahmenhandlung der sogenannte Druckluftnagler-Fall durch alle Bände, über den Carl sich immer wieder Gedanken macht, weil sein Freund Anker dabei getötet und sein Freund Hardy sehr schwer verletzt wurden. Ebendieser Fall spielt hier nun eine Rolle und soll endgültig gelöst werden.

Ich war schon sehr gespannt auf dieses Finale und nach dem ganzen Hype im Vorfeld der Veröffentlichung waren meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch geschraubt. Keine Frage, das Buch ist gut geschrieben und sorgt für spannende und unterhaltsame Lesestunden, aber es ist nicht besser als die Vorgängerbände oder viele andere Krimis.

Die Konstellation der Protagonist*innen ist natürlich ungewohnt. Carl sitzt im Gefängnis, von wo aus er kaum etwas erreichen kann. Rose, Assad und Gordon wursteln draußen zusammen mit anderen Unterstützern vor sich hin. Hier fehlte mir ein wenig die Zusammenarbeit als Team, wie man sie aus den anderen Bänden kennt. Gefreut habe ich mich allerdings über das erneute Auftauchen von Figuren aus den früheren Fällen. So wird die ganze Reihe schön rund.

Ein bisschen ärgerlich fand ich, dass am Schluss noch Fragen offen bleiben, zum Beispiel, warum eine bestimmte Person überhaupt ermordet wurde. Auch wie man auf die Identität des Drahtziehers kommt, bleibt im Dunkeln. Es war einfach ein Geistesblitz, der aber nicht weiter erklärt wird. Das ist ein wenig unbefriedigend, aber da mich der Roman ansonsten begeistern konnte, will ich dem nicht allzu viel negative Bedeutung beimessen.

Fazit:
Fans der Reihe sollten sich trotz kleiner Mankos den Abschlussband nicht entgehen lassen.

Die Reihe:
1. Erbarmen
2. Schändung
3. Erlösung
4. Verachtung
5. Erwartung
6. Verheißung
7. Selfies
8. Opfer 2117
9. Natriumchlorid
10 Verraten

Bewertung vom 15.04.2024
Demon Copperhead (MP3-Download)
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ein Buch wie ein Leben

Inhalt:
Demon Copperhead kommt in einer Trailer-Siedlung als Kind einer Teenie-Drogensüchtigen zur Welt, und von da an geht es kontinuierlich bergab. Die Mutter ist überfordert, die Nachbarn kümmern sich, so gut es geht. Es folgen Pflegefamilien, in denen Demon die unterschiedlichsten Erfahrungen macht. Drogen und Tod begleiten den Jungen auf allen Wegen seines Lebens.

Meine Meinung:
Der junge Demon Copperhead erzählt uns hier von seinem bisherigen Leben, das alles andere als rosig war. Geprägt von Armut, Vernachlässigung und Drogen muss der Junge sich seinen Weg durchs Leben suchen. Dabei ist er in vielen Situationen auf sich selbst gestellt, muss viele Enttäuschungen wegstecken, oft erhält er aber auch unverhofft Unterstützung durch freundliche Menschen.

Barbara Kingsolver stellt Demons Kindheit und Jugend so detailliert und lebendig dar, dass man den Eindruck hat, selbst dabei zu sein. Was sie erzählt, ist eigentlich absolut bedrückend, denn Demons Lebensumstände sind einfach nur fürchterlich. Und doch steckt in jedem Satz ein Funken Hoffnung, eine Prise Lebensmut. Dieser Junge lässt sich einfach nicht unterkriegen, auch wenn er schon ganz am Boden ist. Wohl dosierter Humor macht das Unerträgliche erträglich, ohne jemals etwas ins Lächerliche zu ziehen.

Mit weit über 800 Seiten ist die Hardcover-Ausgabe dieses Buches ein dicker Brocken und doch konnte ich nicht genug davon bekommen. Ich habe „Demon Copperhead“ als Hörbuch gehört, wobei ich im Vorhinein ein wenig Bedenken hatte ob der Länge von über 18 Stunden, denn meistens kann ich Hörbüchern nicht so gut folgen und drifte nach einer gewissen Zeit mit den Gedanken ab. Doch zum einen ist diese Geschichte so fesselnd und ergreifend, dass ich überhaupt kein Problem hatte dranzubleiben. Zum anderen macht der Sprecher Fabian Busch seine Sache ganz hervorragend und verleiht dem jungen Demon eine super passende Stimme und dem Buch damit die notwendige Atmosphäre. Im Allgemeinen mag ich eigentlich keine gekürzten Lesungen, aber auch das hat mich hier überhaupt nicht gestört. Kurz: Dieses (Hör-) Buch hat mich komplett begeistert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2024
Dreimal du und ich
Linden, Rachel

Dreimal du und ich


sehr gut

Viel Romantik und ein wenig Kitsch

Inhalt:
Nach dem Tod ihrer Mutter unterstützt Lolly ihren Vater bei der Leitung seines Restaurants und übernimmt die Erziehung ihrer kleinen Schwester Daphne. Sie opfert der Familie ihre große Liebe und bereut es ein Leben lang. Doch dann bekommt sie eine neue Chance …

Meine Meinung:
Anfangs konnte mich der Roman nicht besonders mitreißen. Ich empfand ihn als gewöhnlich und kitschig wie so viele Liebesgeschichten. Doch je weiter ich las, desto näher kam ich der Protagonistin. Sie muss wirklich eine Menge einstecken. Das Schicksal scheint es nicht gut mit ihr zu meinen. Da hätte ich es ihr von Herzen gegönnt, dass sie mit ihrer Jugendliebe Rory zusammenkommt. Doch immer wieder kommt etwas dazwischen.

Die Story finde ich geschickt aufgebaut. Gegenwart und Rückblicke in die Vergangenheit formen nach und nach ein umfassendes Bild von Lollys Leben. Durch die Zeitenwechsel kommt Spannung auf, da man nicht alles sofort erfährt.

Das magische Element hat mir nicht so gut gefallen, da es ganz ohne Erklärung daherkommt. Und eigentlich hätte ich die Story auch ohne dies gut funktionieren können.

Im Großen und Ganzen wurde ich aber prima unterhalten.

Bewertung vom 14.04.2024
Lügen, die wir uns erzählen (MP3-Download)
Freytag, Anne

Lügen, die wir uns erzählen (MP3-Download)


sehr gut

Szenen einer Trennung

Inhalt:
Helene ist 47 Jahre alt und Mutter zweier pubertierender Kinder, als ihr Mann Georg sie wegen einer anderen verlässt. Die ganze Familie droht auseinander zu fallen. Helene muss sich und ihr Leben komplett neu sortieren und Altlasten aufarbeiten, um eine Zukunft zu haben.

Meine Meinung:
Ich liebe die Bücher von Anne Freytag und bin jedes Mal begeistert, wie treffend die Autorin die Gefühle ihrer Protagonist*innen einfangen kann. Es fällt mir dadurch immer sehr leicht, mich in die verschiedenen Personen hineinzuversetzen und ihre Handlungsweisen zu verstehen. Genau so ging es mir auch bei diesem Roman.

Gelungen fand ich die zwei Perspektiven, aus denen erzählt wird. Man würde vielleicht vermuten, die Geschichte aus Helenes Sicht und aus der ihres Mannes Georg zu hören. Tatsächlich kommt hier aber nicht Georg zu Wort, sondern Helenes Tochter Anna, die ihrer Mutter die komplette Schuld an der Trennung gibt. Sie ist ein typisches pubertierendes Mädchen, das gerade selbst nicht so recht weiß, wo sie im Leben hingehört.

In Rückblenden kommt vieles zum Vorschein, das für die gegenwärtige Situation ursächlich ist und nie richtig aufgearbeitet wurde. Die verschiedenen Perspektiven und Zeiten ergeben nach und nach ein komplettes Bild dieses „Familiendramas“.

Die beiden Sprecherinnen haben gut gelesen. Allerdings war mir ihre Stimmlage nicht wirklich angenehm, sodass meine Ohren öfter mal eine Pause brauchten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2024
Der Nachtläufer (MP3-Download)
Fossum, Karin

Der Nachtläufer (MP3-Download)


gut

Mehr Roman als Krimi

Inhalt:
Meidel Jonsson ist gerade 18 Jahre alt, als sein Großvater Lennart plötzlich stirbt. Sein Vater ist im Gefängnis, die Mutter in einer Psychiatrischen Klinik. Ganz auf sich allein gestellt, kommt der Junge auf eine abstruse Idee …

Der Nachtläufer besucht die Menschen mitten in der Nacht, zielt mit einer Pistole auf sie und drückt ab. Doch nicht jede*r muss sterben. Eddie Feber macht sich auf die Jagd nach dem mysteriösen Einbrecher.

Meine Meinung:
„Der Nachtläufer“ ist der Auftaktband der Eddie Feber-Reihe, konnte mich aber leider nicht vollends überzeugen. Ich hatte wohl falsche Erwartungen, hatte mir einen handfesten Krimi erhofft. Aber eigentlich ist es mehr ein Roman, dem viel von der möglichen Spannung genommen wird, nachdem die Leserschaft schon früh erfährt, wer der Täter und was sein System ist. Lediglich die Polizei hinkt dem hinterher.

Ein Großteil des Buches wird aus der Perspektive des Täters erzählt. Seine Gedanken, Gefühle, Ängste und Erwartungen konnten mich jedoch nicht immer erreichen. Es war einfach nicht mein Ding. Viel lieber hätte ich mehr über die polizeilichen Ermittlungen gehört, die interessant und auch authentisch dargestellt werden.

Am besten gefielen mir noch die Verwicklungen, die sich gegen Ende ereignen. Hier bekommt ein Bösewicht im übertragenen Sinn ordentlich was auf die Mütze, was ich ganz witzig fand.

Das ungekürzte Hörbuch wird von Frank Stieren gelesen. Er macht seine Sache recht gut. Die Stimme fand ich angenehm und fesselnd.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.