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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Caren L.
Wohnort: 
Bad Berleburg

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2019
Mehr als die Erinnerung
Metzenthin, Melanie

Mehr als die Erinnerung


ausgezeichnet

Spannend und sehr berührend

Inhalt:
Friederike von Aalen arbeitet auf Gut Mohlenberg, einer Einrichtung für psychisch kranke Menschen. Eigentlich wollte sie ihr Medizinstudium beenden, das hat sie aber abgebrochen, um sich um ihren Mann zu kümmern, der im ersten Weltkrieg schwer verwundet wurde. Eines Tages stellt sich eine neuer Mitarbeiter vor, der sich schnell in das Team integriert. Kurz darauf geschehen zwei grausame Morde. Hat dieser geheimnisvolle „Neue“ etwas damit zu tun?

Meine Meinung;
Nach "Im Lautlosen" und "Die Stimmlosen" war dies für mich das dritte Buch von Melanie Metzenthin. Wieder war ich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und tief berührt. Zum einen die Morde - die Ermittlungen konzentrieren sich zuerst auf die Patienten von Gut Mohlenberg, die „Irren“ sind die ersten, die in Verdacht geraten. Es ist bis zu letzten Seite spannend, die Auflösung ist überraschend und erschreckend.
Neben dem Mordermittlungen spielen noch andere Dinge eine große Rolle. Die Geschichte spielt um 1920, also kurz nach dem ersten Weltkrieg. In einigen Rückblenden werden wir in das Jahr 1917 versetzt. Melanie Metzenthin vermittelt uns „nebenbei“ viel historisches und medizinisches Hintergrundwissen. Ich hatte das Privileg, an einer autorenbegleiteten Leserunde teilzunehmen (sehr zu empfehlen!), dadurch haben wir noch mehr an dem fundierten Wissen der Autorin teilhaben dürfen. Sie versteht es, komplizierte und komplexe medizinische Fakten in leicht verständliche Sprache zu bringen.
Die Charaktere sind sehr facettenreich und authentisch gezeichnet. Friederike von Aalen ist eine starke, liebevolle Frau, die weiß, was sie will. Sie setzt ihren Kopf durch. Ihr Einfühlungsvermögen kommt den Patienten zugute, sie schafft es, Leute zum Reden zu bringen, die bei den studierten Ärzten den Mund nicht aufmachen. Rührend auch, wie sie sich um ihren Mann kümmert, der nach seiner Verletzung geistig auf dem Stand eines Kindes ist.
Auch die anderen Protagonisten haben mich überzeugt. So manchem hätte ich gerne den Hals umgedreht.
Das Ende war sehr überraschend und leider nicht (nur) happy. Ich weine ja nicht oft beim Lesen, aber da liefen mir auch die Tränen. Das Leben ist eben nicht fair.
Bei diesem Buch hat das „Sacken lassen“ sehr lange gedauert. Noch immer beschäftigen mich Fragen, die das Geschehen bei mir aufgeworfen hat. Wann ist Leben lebenswert? Oder nicht mehr lebenswert? Wer entscheidet, ob ein Leben lebenswert ist?

Fazit:
Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 24.05.2019
Die Entführung
Johann, Petra

Die Entführung


ausgezeichnet

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Inhalt:
Lena und Ronja sind beste Freundinnen. Sie verbringen die Ferien gemeinsam am Chiemsee mit Ronjas Vater. Am letzten Urlaubstag werden sie entführt.
Bei Karl Festing, Lenas Vater, geht eine Lösegeldforderung in Höhe von 3 Millionen DM ein (die Entführung ereignete sich im Jahr 2000). Jakob Schuster und Eva Schaller ermitteln. Entführer und Mörder werden gefunden, der Fall ist gelöst.
17 Jahre später werden die Ermittlungsergebnisse plötzlich in Frage gestellt. Sitzt der richtige Mörder im Gefängnis?

Meine Meinung:
Als bekennender Fan von Petra Johann musste ich diesen Krimi natürlich lesen. Ich hatte das Glück, ihn in einer autorinnenbegleiteten Leserunde genießen zu dürfen. Von der ersten Seite an war ich gefesselt. Der Prolog war unheimlich und düster, diesen Eindruck vermittelt mir übrigens auch das Cover.
Das Buch gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten, der im Jahr 2000 spielt, erleben wir die Entführung. Zum einen aus Sicht der beiden Mädchen, die wirklich Schlimmes durchmachen. Aber auch die Eltern der Teenager leiden. Sie warten auf Nachricht der Entführer und auf die Freilassung ihrer Kinder. Dieser Abschnitt war so spannend und fesselnd, dass ich gedacht habe, jetzt ist die Luft raus, mehr kann nicht passieren. Weit gefehlt! 17 Jahre später geht es genauso dramatisch weiter! Jakob ist inzwischen in Rente, Eva ist noch im Dienst. Bis heute hat sie beide dieser mittlerweile „cold case“ nicht losgelassen. Es passieren immer noch Dinge, die die Ermittlungsergebnisse von damals ihn Frage stellen. Erst am Ende kommt die unglaubliche Wahrheit ans Licht. Das hat mich erstmal umgehauen. Im Verlauf der Erzählung habe ich wild spekuliert, habe die verschiedensten Szenarien kreiert, aber wie es dann wirklich abgelaufen ist - darauf wäre ich im Leben nicht gekommen.
Die Charaktere sind sehr facettenreich und authentisch dargestellt. Sie haben mich allesamt überzeugt, wenn auch nicht alle unbedingt liebenswert sind.
Das besondere an dieser Geschichte ist für mich, dass nicht die Ermittlungen aus der Sicht der Polizei im Mittelpunkt stehen. Sie werden eigentlich nur „nebenbei“ erwähnt. Trotzdem lernen wir das Ermittlerteam gut kennen. Mir gefällt es, wenn man in das Privatleben der Kriminalbeamten eintaucht, Polizisten sind auch Menschen mit Fehlern und Schwächen.
Petra Johann beweist eindrücklich, dass ein Krimi auch ohne brutales Blutvergießen fesselnd und spannend sein kann.

Fazit:
Mein Lesehighlight 2019. Unbedingt zu empfehlen!

Bewertung vom 31.03.2019
Eine Melange für den Schah
Naber, Sabina

Eine Melange für den Schah


ausgezeichnet

Mörderjagd im Wien der 60er Jahre

Inhalt:
Kommissar Wilhelm Fodor und seine Mit-Ermittler werden mit mehreren Mordfällen konfrontiert. Augenscheinlich hängen sie alle zusammen. Aber wo ist das Motiv zu finden? Im politischen oder eher doch im privaten Bereicht? Die Beamten ermitteln in alle Richtungen. Hat der Besuch des Schahs etwas mit den Morden zu tun?

Meine Meinung:
Sabine Naber entführt uns in das Wien der 1960er Jahre. Immer wieder war ich erstaunt, was es damals alles noch nicht gab. Anstatt Handys gab es Viertelanschlüsse am Festnetz. Fernsehen war längst nicht in jedem Haushalt vertreten und die Programmauswahl war eher bescheiden. NIcht jeder hatte eine Auto. Die Liste könnte man ewig fortsetzen. Von der Mode ganz zu schwiegen..... Was allerdings noch weit verbreitet war, war das nationalsozialistische Gedankengut. Der Krieg ist noch nicht allzulange her, die Folgen sind noch deutlich zu spüren.
Eine Gruppe junger Männer des VSStÖ (Verband Sozialistischer Studenten in Österreich) steht im Mittelpunkt des Geschehens. Sie werden der Reihe nach ermordet. Bei Nachfragen im persönlichen Umfeld der Opfer stoßen die Ermitlter auf Lügen oder eine Mauer des Schweigens.
Die Möderjagd ist spannend und abwechslungsreich. Der Leser wird verwirrt und auf falsche Fährten gelockt, bis zum (überraschenden!) Ende war ich völlig ahnungslos, was Täter und Motiv angeht.
Die Ermittler sind keine knallharten Kops ohne menschliche Züge, im Gegneteil! Sie haben Schwächen, sind nur allzu menschlich. Das macht sie sympathisch und glaubwürdig.
Die Autorin erzählt die Geschichte mit dem typischen Wiener Charme und Humor. Die besondere Würze waren für mich die vielen österreichischen mundartlichen Ausdrücke. Sie haben mich in meine Kindheit zurückversetzt, die ich in diesem Umfeld verbracht habe.

Fazit:
Ein absolut lesenswerter Krimi! Hoffentlich lesen wir bald mehr von Fodor und Co.

Bewertung vom 23.02.2019
Der Klang deiner Liebe
Walker, Noa C.

Der Klang deiner Liebe


ausgezeichnet

Trauer darf enden

Inhalt:
Alexandras Leben könnte gerade nicht schöner sein. Sie richtet die Wohnung ein, die sie in Kürze mit ihrer großen Liebe, Johann, zusammen bewohnen wird. Kurz vor der Hochzeit bricht ihre Welt zusammen. Johann stirbt bei einem Unfall. In ihrer Trauer flüchtet Alex, reist zweieinhalb Jahre ziellos durch die Welt. Schließlich eröffnet sie auf Norderney eine Pension für Trauernde und findet so wieder zurück ins Leben. Eines Tages taucht ein sehr introvertierter junger Mann auf, der augenscheinlich eine schwere Last mit sich trägt. Alexandra fühlt sich auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen. Wird sie es schaffen, sich wieder auf eine Liebesbeziehung einzulassen?

Meine Meinung:
Noa C. Walker gelingt es wie niemandem sonst, Gefühle so einzigartig in Worte zu fassen. Ihre Geschichten werden dadurch lebendig und als Leser kann man sich in die Protagonisten wunderbar hineinversetzen. Ich habe mit Alexandra, Marc und allen anderen mitgelitten, mitgelacht und mitgeweint. Das Schicksal mancher Pensionsgäste ist mir unter die Haut gegangen. In Alexandras Pension dürfen sie trauern, sie lernen, dass Trauer gut und wichtig ist, aber auch, dass Trauer enden darf.
Lotti, die „verrückte“ Nachbarin hat es mir besonders angetan. In ihrer unkonventionellen, einfühlsamen Art findet sie immer genau den richtigen Ton, mit ihren Mitmenschen umzugehen, sie zu trösten und aufzubauen.
Max und Marianne, Alexandras Beinahe-Schwiegereltern, tun sich schwer damit, den Tod ihres Sohnes anzunehmen. Besonders Marianne ist voller Hass auf Johanns Unfallgegener und macht sich und anderen dadurch das Leben schwer.
Sehr gut gelungen sind der Autorin die Landschaftsbeschreibungen und die Schilderungen der Wettergegebenheiten auf der schönen Insel. Ich habe schon viele Wochen auf Norderney verbracht und fühlte mich durch die wunderbar eingefangenen Stimmungen sofort wieder dorthin versetzt.
Sehr gut gefallen hat mir auch der hohe musikalische Anteil der Geschichte. Noa C. Walker schafft es auf einzigartige Weise, Gefühle, Ereignisse und Lebensumstände in musikalischen Metaphern auszudrücken. Da in meinem Leben die Musik eine sehr große Rolle spielt, habe ich mich in diesem Roman von Anfang an heimisch gefühlt.

Fazit:
Ein unbedingt empfehlenswertes Buch, das uns bewusst macht, dass man nach einem schweren Verlust wieder ein lebenswertes Leben finden kann, wenn man Vergebung annimmt und gewährt.

Bewertung vom 27.01.2019
Blutacker / Nicholas Meller Bd.2
Stassen, Lorenz

Blutacker / Nicholas Meller Bd.2


ausgezeichnet

Geld ist nicht alles

Inhalt:
Nach dem „Angstmörder“ - Fall geht es mit dem Strafverteidiger Nicholas Meller steil bergauf. Er hat jetzt eine „richtige“ Kanzlei mit einer Sekretärin und einer Anwältin. Seine ehemalige Referendarin Nina ist inzwischen seine Lebensgefährtin. So weit so gut. Eines Tages wird ein Paketbote ermordet. Eine Sendung, die an ihn, Nicholas, adressiert war, ist verschwunden. Bei den Nachforschungen gerät er mal wieder ins Visier des Bösen. Dazu kommt, dass ihm sein sozialer Aufstieg ein bisschen zu Kopf gestiegen ist. Das schadet auch seiner Beziehung zu Nina.

Meine Meinung:
Lorenz Stassen hat es nach „Angstmörder“ wieder geschafft, den Leser von Anfang bis zum Ende in Atem zu halten. Die Spannung lässt nicht nach, immer wieder gibt es überraschende Wendungen und auch das Finale bringt noch völlig Unerwartetes mit sich. Viele der Protagonisten kennen wir aus dem ersten Fall. Die Charaktere haben sich weiterentwickelt, nicht alle zum Positiven.....
WIr bekommen Einblick in die Welt der „Reichen und Schönen“. Die Charaktere sind sehr authentisch und überzeugend gezeichnet. Manch einer meint, mit Geld kann man alles kaufen, auch einen Strafverteidiger. Nicholas wird ein Mitglied dieser „High Society“, was ihm ein bisschen zu Kopf steigt. Trotzdem lässt er sich nicht kaufen und es gelingt es ihm, den Fall zu lösen. Außer seinem Scharfsinn hat er aber auch eine gehörige Portion Glück, dass er unbeschadet davon kommt. Was es mit dem „Blutacker“ auf sich hat, erfährt der Leser erst spät. Gut gefallen hat mir, dass dieser Thriller vor einem realen Hintergrund spielt. Diesen Acker gibt es wirklich in Köln. Solche Feinheiten erfährt man in einer autorenbegleiteten Leserunde.

Fazit:
Ein empfehlenswerter Thriller, der Lust macht auf den dritten Fall für Nicholas Meller.

Bewertung vom 06.12.2018
Hexenkessel
Krist, Martin

Hexenkessel


sehr gut

In der Kürze liegt die Würze

Mit Spannung habe ich auf diese neue Reihe von Martin Krist gewartet. Das Buch ist kurz, was der Spannung und dem Nervenkitzel aber keinen Abbruch tut. Der Held der Geschichte ist der „Privatermittler“ Pearl: hart, aber herzlich. Ein Einzelkämpfer mit dunkler Vergangenheit, die (bisher?) nur angedeutet wird. Er und alle anderen Protagoisten sind authentisch gezeichnet. Sie sind überzeugend sympathisch oder eben nicht. Identifizieren konnte ich mich mit keinem von ihnen, das ist aber nicht unbedingt negativ. Bullen und Politiker sind bestechlich und mischen mit im Sumpf der Korruption. Man kann niemandem trauen. Das klingt nach reichlich Klischees. Stört aber nicht, im Gegenteil, es passt zum Schauplatz New York. Die Handlung ist - wie von Martin Krist gewohnt - rasant, spannend und undurchschaubar. Erzählt wird in zwei scheinbar völlig unzusammenhängenden Handlungssträngen, die früher oder später zusammenführen.
Kurze Abschnitte mit Cliffhangern erhöhen die Spannung und führen dazu, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Leider bleiben am Ende einige Fragen offen, daher „nur“ vier Sterne.

Bewertung vom 06.11.2018
Grenzgänger
Borrmann, Mechtild

Grenzgänger


ausgezeichnet

Erschütternd

Inhalt:
Henni gerät im jugendlichen Alter in eine sehr schwierige Situation. Ihre Mutter ist gestorben, ihr Vater ist schwer traumatisiert vom Krieg und nicht in der Lage, sich um seine vier Kinder zu kümmern. Henni sieht keine andere Möglichkeit, als sich den Kaffeeschmugglern anzuschließen. Nur mit dem dadurch verdienten Geld gelingt es ihr, sich und ihre Geschwister zu versorgen und zu verhindern, dass sie in ein Heim gegeben werden. Leider passiert bei einer Tour ein fürchterliches Unglück, das zur Folge hat, dass Henni in einer Besserungsanstalt untergebracht wird und die Geschwister in einem Kinderheim landen. Das ist der Anfang eines schrecklichen Leidensweges, denn die Kinder werden menschenunwürdig behandelt und für ihr Leben gezeichnet.

Meine Meinung:
„Grenzgänger“ war für mich das erste Buch von Mechthild Borrmann, aber gewiss nicht das letzte. Die klare und einfache Sprache hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Von Anfang an ist man mitten drin in der Geschichte und leidet mit den Protagonisten. Glücklicherweise gibt es auch einige Situationen, in denen man sich mit freuen kann. Trotz aller Tragik lockern humorvolle Szenen das Geschehen auf, was das Lesen erträglicher macht. Die Handlung wird in verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass sich die Geschichte stückweise zu einem erschütternden Gesamtbild zusammenfügt. Die Anhörung und die Verhandlung um die Geschehnisse in den Heimen findet in den 70er Jahren statt. Es wird deutlich, dass die Kinder von damals, die mittlerweile erwachsen sind, immer noch an dem leiden, was sie damals erlebt haben. Die Zustände in dem katholischen Kinderheim haben mir die Tränen in die Augen getrieben. Es ist wirklich erschütternd, was den armen Kinderseelen angetan wurde - von „gottesfürchtigen“ Erzieherinnen. Die Personen sind fiktiv, die Geschehnisse allerdings sind wirklich passiert und lassen den Leser fassungslos und entsetzt zurück. Die Autorin hat Zeitzeugen interviewt und ihnen durch die Aufarbeitung dieses Tabuthemas Gehör verschafft.
Die Charaktere sind authentisch und liebevoll gezeichnet. Henni ist ein tolles Mädchen, das genau weiß, was es will. Die Sorge um ihre Geschwister treibt sie an und lässt sie über sich hinauswachsen. Als erwachsene Frau vor Gericht ist sie noch immer um das Wohl ihrer Geschwister besorgt, was ihr zum letztendlich Verhängnis wird.
Auch alle anderen Haupt- und Neben-Protagonisten haben mich überzeugt.
So sehr man sich ein Happy End wünscht, man weiß doch, dass es keines geben kann.

Fazit:
Ein erschütternder, sehr emotionaler Roman, der noch lange nach dem Lesen nachwirkt.

Bewertung vom 28.10.2018
Die Frauen der Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.2
Bach, Tabea

Die Frauen der Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.2


ausgezeichnet

Zuhause auf der Kamelieninsel

Inhalt:
Sylvia und Maël sind verheiratet - alles könnte perfekt sein. Doch plötzlich taucht Chloé auf, die behauptet, Maël sei der Vater ihres Sohnes. Leider ist das nicht der einzige Wermutstropfen in Sylvias Leben, es geschehen noch andere Dinge, die sie aus der Bahn zu werfen drohen. Gibt es ein Happy End für Sylvia und Maël?

Meine Meinung:
Schon im ersten Band „Die Kamelieninsel“ war ich gefesselt und begeistert von Sylvia und dem, was ihr widerfährt. Sie hat ihren Maël geheiratet und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind. Dass sie mit dem einer anderen Frau „beglückt“ wird, stand gewiss nicht auf ihrer Wunschliste. Sie kommt mit Noah jedoch besser zurecht als seine eigene Mutter.
Die Charaktere sind wie gewohnt authentisch und liebevoll gezeichnet. Sylvia ist eine tolle Frau mit Herz und Verstand, allerdings ist sie hier teilweise sehr naiv und blauäugig. Ihr Mann Maël lebt für seine Kamelienzucht, das Feingefühl für seine Frau fehlt ihm dann und wann, man möchte ihn des öfteren in den Allerwertesten treten.
Chloé ist einfach nur unsympathisch und völlig ohne Empathie. Sir James Ashton-Davonport, den wir schon im ersten Band kennengelernt haben, ist wieder in seinem Element.
Auch die „Nebenprotagonisten“ sind gut getroffen. Solenn ist einfach nur liebenswert und Aaltje ebenso. Auch die Anwältin, die viel Unheil abwendet, hat mich überzeugt.
Neben der Handlung, die spannend, unterhaltsam und glaubwürdig ist, haben mir die Schilderungen von bretonischen Sitten und Gebräuchen und landestypischen kulinarischen Spezialitäten sehr gut gefallen.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, es ist schwer aus der Hand zu legen.

Fazit:
Ein lesenswerter Wohlfühlroman.

Bewertung vom 15.10.2018
Die schuldige Frau
Croft, Elle

Die schuldige Frau


gut

Anfangs hat mich diese Geschichte sehr gefesselt. Leider ist es der Autorin nicht gelungen, mich bei der Stange zu halten. Die Hauptprotagonistin Bethany handelt stellenweise nicht nachvollziehbar und einfach dumm. Die Geschichte ist nicht neu - man weiß genau, dass die Person unschuldig ist, es gelingt ihr aber nicht, das zu beweisen. Der wahre Mörder stalkt sie und macht sie psychisch fertig. Bethany ist für mich nicht wirklich glaubwürdig dargestellt. Ihre Emotionen und ihr Gefühlschaos sind teilweise etwas langatmig und die Spannung bleibt auf de Strecke.
Am Ende kommt der Mörder zu Wort. Sein Motiv und seine Rechtfertigung kam mir wenig plausibel und überzeugend vor. Schade, aus dieser Thematik hätte man mehr machen können.

Fazit:
Leider nicht überzeugend.

Bewertung vom 15.10.2018
Der dunkle Schatten des Waldes
Dillert, Bert

Der dunkle Schatten des Waldes


ausgezeichnet

Wo ist Sina?

Inhalt:
Nach einem Streit mit ihrem Freund steht Sina an der Bushaltestelle und will nach Hause. Dort kommt sie nie an. Was ist mit ihr passiert? Ihre Familie ist verzweifelt, die Ehe der Eltern zerbricht.
Auch Jahre später hat der Fall den Ermittler Darold nicht losgelassen. Er ist nicht mehr im Dienst, hat sich aber in den Fall verbissen und ermittelt privat weiter. Ein mysteriöser Anruf bringt die Sache wieder ins Rollen.

Meine Meinung:
Der Krimi hat mich von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil ist eher nüchtern und sachlich, vielleicht wirkt die Szenerie deswegen so bedrückend. Als Leser leidet man mit Sinas Schwester Hanna, ihrer Mutter und ihrem Vater. Der Anruf, den Hanna erhält, reißt alte Wunden wieder auf. Darold lässt nicht locker und das hilft letztendlich dabei, den Fall zu lösen. Das Ende ist überraschend und schockierend.
Die Charaktere sind überzeugend und glaubhaft gezeichnet. Hanna, die in ihrer Verzweiflung immer wieder die Stelle aufsucht, an der ihre Schwester verschwunden ist, aber auch Darold, der sich in den Fall verbissen hat, sind authentisch und sympathisch dargestellt. Auch die Eltern von Sina, sind durch das Verschwinden ihrer Tochter andere Menschen geworden, ihr Leben hat sich grundlegend verändert.

Fazit:
Ein spannender, bedrückender Krimi, sehr zu empfehlen!