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kilian

Bewertungen

Insgesamt 196 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2024
Genug gegrübelt, lieber Kopf!
Tempel, Katharina

Genug gegrübelt, lieber Kopf!


ausgezeichnet

Für Menschen, die merken sie grübeln zu viel und es tut ihnen nicht gut.
Zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben finde ich nicht so einfach. Man müsste es vom Standpunkt eines Lesers, der noch nie so ein Buch in den Händen gehalten hat sehen und ebenso vom Standpunkt eines eventuell Betroffenen oder Interessierten, der schon sehr viel zu dem Thema gelesen und recherchiert hat. Das sind eindeutig zwei Paar Schuhe.
Es gibt bereits viele Bücher zu dem Thema. Ausgegrübelt, Grübeln stoppen mit vielen Textzusätzen, sogar ein Anti-Grübel-Buch findet sich in der Schnellsuche.
Warum noch ein weiteres fragt man sich.
Ich finde dieses Buch richtet sich in nachvollziehbaren Beispielen und Anleitungen an Menschen, die merken, dass sie zu viel Grübeln. Dabei ist nicht das patholgische Grübeln gemeint, das bereits zu einer behandlungsbedürftigen Krankheit geworden ist.
Es gibt immer mal Lebensphasen, in denen Grübeln mehr vorkommt oder mehr belastet. Gehört vermutlich auch zum Älterwerden. Für diese Grübler ist das Buch quasi eine Fundgrube an nachvollziehbaren Zusammenhängen. Einfach erklärt ohne Fachsprache und nicht überfrachtet mit Beispielen von anderen Menschen, deren Lebensweg oder Situation eh nicht dem des Lesers entspricht.
Besonders gut finde ich im letzten Kapitel den Vergleich zur Welpenerziehung. Da kann jeder verstehen, dass es mit dem Ändern der Denkgewohnheiten auch nicht auf Anhieb klappt.

Bewertung vom 01.09.2024
Erinnerungen aus Glas
Dobson, Melanie

Erinnerungen aus Glas


ausgezeichnet

Ernstes Thema mit Lesespaß
Optisch finde ich das Buch schon mal sehr gelungen. Haptik und Design machen einen angenehmen und hochwertigen Eindruck.
Die Lesestimmen zu dem Buch hätte ich mir eher hinten an gewünscht, die spoilern etwas. Zudem habe ich mich da an einem Druckfehler gestört, von einem und fehlt das u.
Faszinierend an dem Buch ist vor allem eine spezielle subtile Charakterschilderung. Durch Handlungen zum Beispiel, es werden vor einem privaten Treffen alle Handys in einem Korb gesammelt - offen bleibt erst einmal ob oldfashioned oder paranoid.
Gespräche wie " Wenn ich noch lange lebe, vergiften meine Söhne vielleicht meinen Kaffee? " Dann fang an Tee zu Trinken." " Niemals!" sind einfach nur faszinierend und typisch für das Buch.

Der durch das Thema vorgegebene Wechsel der Zeiten ist im Buch kein Problem, man verliert nicht den Faden.

Die Grundidee des Buches, mal einfach ausgedrückt um nicht zu spoilern, ist ein Bogen von Anna Frank zu Afrika in Not. Lernt aus der Geschichte ruht euch darauf nicht aus denn es gibt aktuell auch viele Menschen, die Hilfe brauchen.

Und als Roman lässt es sich übrigens auch super lesen. trotz des ernsteren Themas hat man auch Lesespaß!

Bewertung vom 20.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


gut

Teilweise interessant, aber die Längen überwiegen
Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch. Es war sogar schon vor dem Lesen einer Freundin versprochen.
Das Buch war dann aber ganz anders als gedacht. Vielleicht hatte ich mehr Sherlock Holmes und weniger Dahinplätschern erwartet.
Die bröckchenweise angebotenen Rätsel überliest man schnell. So manche Seite wird quergelesen. Es gibt interessante Stellen, zum Beispiel als Pippa die Gemeinschaft gründet oder Clayton entdeckt wer Alexa ist und wen er lieben kann, aber insgesamt kam nicht die Stimmung auf, die ich erwartet hatte.
Manche Seiten sind so langatmig, dass erst das Licht beschrieben, dann Uhrzeit und Nebel, die schlechte Telefonverbindung thematisiert wird und noch bevor Pippa den Anruf wirklich tätigt, den sie plant, wird beschrieben, was der oder jener gerade macht, ( nichts aufregendes oder wichtig für den Fortgang der Geschichte ) und rumms, die Seite ist zu Ende ohne dass das Telefonat begonnen hat.

Bewertung vom 08.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


ausgezeichnet

Das Thema auf den Punkt gebracht in einem großartigen Roman
Das Cover ist sehr schön, fast poetisch, und trifft das Thema meiner Meinung nach sehr gut. Eine Frau, deren Alter nicht durch Farbe oder Falten erkennbar ist. Im Mittelpunkt die sinnlich roten Lippen. Für mich heißt das, die Sinnlichkeit oder das Verlangen nach Liebe bleibt, egal wie alt man ist.
Der Titel verführt schnell dazu zu denken : Ava lebt noch. Vielleicht ist es genau das, was dahinter steht.
Mir lief es kalt über den Rücken, als in einem fiktiven Gespräch unter Müttern diese mit " die Blusenträgerin " oder " die Schwarzhaarige mit der miesen Laune " bezeichnet wurden. Mehr Reduktion geht nicht. Denkste. In dem Gespräch, bei dem es auch über Sex geht und alle von einem jungen Mann ( Kieran?) schwärmen bezeichnen sie sich als Dörrfleisch.
So überzogen habe ich es, selbst drei Kinder aufgezogen, nicht erlebt. Aber viele Parallelen gibt es im Buch, bei denen man denken kann, ja, bin ich.
Sehr gut gelungen ist das Ende finde ich. Du auch? Dann finde es heraus.

Bewertung vom 08.08.2024
Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe
Heitz, Markus

Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe


sehr gut

Heitz muss man kennen und dann kann man ihn mögen
Ich bin eigentlich nie eine passionierte Fantasy Leserin gewesen. Aber mein Sohn. Was habe ich da nicht alles begleitet, um das Interesse am Lesen aufrecht zu erhalten als er noch im jugendlichen Alter war. Sein absoluter Favorit war Markus Heitz. Nun habe ich länger nichts von ihm gelesen und musste feststellen, entweder bewegt man sich sicher in der Welt von Markus Heitz oder verliert den Zugang.
Die Figuren, die Zusammenhänge, wer ist wer, das alles verschwimmt.
Vor circa fünfzehn Jahren erschien in etwa der erste Band der Legenden der Albae. Wer heute auf das Buch trifft muss eigentlich alle, ich glaube zu der Reihe gibt es fünf weitere Bücher, lesen um in die Welt richtig eintauchen zu können. als separates Buch ist es eigentlich nicht zu empfehlen. Und wer sich damit vertraut machen will, muss, wenn er keine Leihbliothek in der Nähe hat, ganz schön tief in die Taschen greifen. Aber die Fans, die warten schon gepannt auf diesen Band. Wie mein Sohn.

Bewertung vom 08.08.2024
Von Eintagsfliege bis Grönlandwal
Murray, Lily

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal


sehr gut

In Begleitung eines Erwachsenen zu empfehlen.
Im Original ist das Coverbild noch besser als gedacht. Hier wirken die kleinen Felder nicht so gedrängt, da das Buch an sich relativ groß ist. Dabei aber auch nicht zu schwer für kleine Kinderhände, was mir auch gut gefällt.
In dem Vorwort " Unsere Zeit auf der Erde " wird Sinn und Zweck dieses Buches erklärt. Für Kinder ab 5 Jahren aber kaum zu verstehen, auch wenn es Erwachsene erklären. Ok. muss man ja nicht mit Vorlesen.
Das Buch beginnt mit den Eintagsfliegen, wobei manche Arten in der Erwachsenenform nur 5 Minuten leben. Die Bilder sind sehr schön gestaltet und nach dem doch etwas anspruchsvolleren Text sehe ich die Mückenschwärme in der Abenddämmerung mit anderen Augen.
Man sollte als vorlesender Erwachsener sich das Buch und die einzelnen Kapitel gut anschauen. Für manche Kinder ist das Bild der Falltürspinne eher erschreckend und im Text zu erfahren, dass sie ihre Höhle in ihrer doch relativ langen Lebenszeit kaum verlässt ist auch nicht so prickelnd.
Als erwachsener Leser habe ich vieles interessantes neu gelernt und finde das Buch auch für Kinder in Erwachsenenbegleitung gut. Nur muss es nicht unbedingt schon ab 5 Jahren sein.

Bewertung vom 20.07.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


gut

Bedauert die Generation wirklich nur sich selbst?
Ein lustiges Cover und mal sehen, was Niclas Seydack so zu berichten hat. Er schreibt, das Buch solle unter anderem die Eltern verstehen lassen, warum die Millennials so sind wie sie sind. Da bin als Leser ja gerade richtig.
Das Cover repräsentiert nach Aussage des Autors wie sich das Leben seiner Generation so anfühlt. Glücklich sieht er nicht gerade aus. Konfirmationsschuhe und unzählige Schwimmreifen und Rollkragen, wie ich das sehe. Reifen, die einengen? Vor der Flut schützen?
Was mir hauptsächlich in Erinnerung bleibt ist das Krabbenpulen, die Erklärung findet sich im Buch. Und nicht nur einmal. Auch noch mit viel Qualm der Raucher und viel Schnaps und Erwachsenengesprächen dabei. Und es braucht mehr Krabbenpulen. Selten sah er so glückliche Menschen.
Er schreibt, für seine Generation ist die Welt schon immer kaputt gewesen. HÄ? Was ist mir der Kriegsgeneration, ich habe im Kalten Krieg noch in der Schule Unterricht gehabt wie man sich bei ABC Alarm verhält. Es gab oberiridische Atomversuche. Und meine Mutter durfte nur mit Erlaubnis des Ehemanns arbeiten gehen. etc etc.
Ein bischen zu viel Gejammer um das Buch aus Elternsicht als gut zu betrachten.
Meine Millennium Tochter blätterte drin herum: geil, weißt du noch die Schnüre ? und dies und jenes.

Bewertung vom 20.07.2024
Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen
Yellowhorn, Eldon;Lowinger, Kathy

Indigene Menschen aus Nordamerika erzählen


ausgezeichnet

Eine Bereicherung für jede Bibliothek, nicht nur für Schüler!!
Endlich ein Buch, dass sich zu dem Thema einbringt. Sehr gut finde ich auch, dass hier nicht eine Anklage oder Abrechnung mit den altbekannten Indianerklischees stattfindet. Eine kurze Stellungnahme: Bezeichnungen, die wir früher für „angemessen” gehalten haben, werden heute von Indigenen sehr kritisch betrachtet und eigentlich kaum verwendet. Das wars auch schon. Das Buch spricht dann für sich und punktet mit dem Inhalt.
Und das so aktuell wie ich es nicht erwartet hätte. So geht es um die Verantwortung der Menschen für die Erde. Indianer geben schon immer in Form von Geschichten Erkenntnisse weiter, die heute als Nachhaltigkeit und neue Erkenntnis beworben werden. Nur so viel der Natur entnehmen, wie sinnvoll ist und den Bestand nicht gefährdet.
Das zweite Kapitel thematisiert die Heiligkeit des Wassers. Dazu erhält der Leser auch Informationen, wie sich die indigenen Völker für den Schutz des Wassers und den gerechten Zugang dafür einsetzen. So könnte man noch viele aktuelle Beispiele anbringen.
Vor allem aber sollte man Aufhören sich Aufzuregen über Verbote von Indianerklischees, sei es die Infragestellung von Faschingskostümen oder Winnetou als Lesestoff. Abseits davon macht es mehr Sinn sich auf die Botschaften des indigenen Volkes zu besinnen und darüber zu reden und zu diskutieren.

Bewertung vom 22.06.2024
Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein
Kun Hoo, Rhee

Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein


sehr gut

Lesenswert vor allem für die ältere Generation
Das Cover punktet mit angenehmen Farben und einer erfrischenden Schlichtheit. Der Titel hat einen lustigen Unterton, der das Thema nicht ins Lächerliche zieht. Auch das Symbol der Schildkröte passt gut, auch in der Art ihrer Darstellung wie aus einem alten Lehrbuch.
Allein schon das Vorwort finde ich faszinierend. Den Selbstversuch in der U Bahn werde ich nie vergessen.
Vieles was der Autor Rhee Kun Hoo schreibt ist bestimmt von der koreanischen Kultur und Geschichte. Das beeinträchtigt in keiner Weise das Verständnis des Buches und meist wird das auch direkt thematisiert. Nebenbei lernt man Dinge , die mir sonst nie bekannt geworden wären, wie die Abschaffung der traditionellen Methode zur Altersbestimmung in Korea 2023.
Rhee Kun Hoo schreibt eigentlich nichts Neues über das Thema Altern und wie man damit umgeht. Aber so wie er es aus eigener Anschauung präsentiert, ist es schlüssig und authentisch. Bezüglich Krankeheiten rät er nicht den Fokus legen auf was gesund ist, sondern unterlassen was schadet.
Als Fazit für mich: ein lesenswertes Buch was ich vielen älteren Bekannten ans Herz legen kann.

Bewertung vom 22.06.2024
Der Gesang des Wals
Swann, Karen

Der Gesang des Wals


sehr gut

Ein kunstvoller Beitrag zum Umweltschutz
Als Erwachsener eine Rezension über ein Kinderbuch zu schreiben ist gar nicht so einfach. Besonders nicht über eines für so kleine Kinder ab 3 Jahren. Beim Vorlesen habe ich da nicht viel Feedback bekommen und kann daher eher nur spekulieren.
Zuerst einmal kam mir das Buch als Hardcover viel zu groß vor. Mit etwa 25 auf 30 cm können die kleinen Hände das Buch nicht alleine händeln wenn sie es sich zwischendurch anschauen wollen.
Die Farben und der Stil des Covers sind warm und freundlich. Obwohl weder der Wal, noch das Kind oder die Umgebung realitätsnah gezeichnet sind, ist das Bild sehr ausdrucksstark und man merkt die Freundlichkeit des Wals und die Verbindung zum Kind.
Durchgehend schöne Bilder, bei denen vor allem die bunteren an Zeichnungen in Wachsmal Kratztechnik erinnern.
Der Singsang des Textes gefällt mir gut, ein immer wiederkehrender Reim ist auch gerade für die kleineren Zuhörer wichtig. Der Textinhalt ist aber eher für die etwas grösseren Kinder. Wie könnte man mit 3jährigen über Umweltverschmutzung reden ohne ihnen dabei Angst zu machen?
Das Buch schafft es zumindest, dass die Tatsachen, der Dreck ist nun mal im Meer, ohne Angst präsentiert werden. Keine schreienden Farben oder schwerverletzte Tiere. Und das Helfen, vor allem die Tatsache, dass jeder etwas tun kann, ist auch eine Selbstverständlichkeit.
Was mir noch fehlt ist der direkte kindgerechte Aufruf zu weniger Müll oder korrekter Entsorgung. Man sieht zwar auf einer Seite vor dem eigentlichen Buchtext ein Einkaufszentrum und einen Müllwagen, aber ohne Text oder Aufruf bleibt es in der Verantwortung des Vorlesenden das zu Thematisieren.
Sehr schön ist auch das Hintergrundbild zum Titel auf der Innenseite. Der Berg sieht aus wie ein Wal und die Treppenstufen zum Leuchtturm könnten seine Zähne sein. Der Startpunkt der Traumreise?