Wilder Dachstein
Am meisten in Verbindung gebracht wird der Dachstein wohl mit Friedrich Simony – zumindest wenn es um die Entdeckung geht. Dass Simony „jedes Steinchen am Dachstein umgedreht haben muss“ so oft wie er den Berg bestiegen und erkundet hat, geht bereits aus den ersten Kapiteln des
Buches hervor und so gilt Friedrich Simony bis heute als der „Dachsteinforscher“ schlechthin.
Dass…mehrWilder Dachstein
Am meisten in Verbindung gebracht wird der Dachstein wohl mit Friedrich Simony – zumindest wenn es um die Entdeckung geht. Dass Simony „jedes Steinchen am Dachstein umgedreht haben muss“ so oft wie er den Berg bestiegen und erkundet hat, geht bereits aus den ersten Kapiteln des Buches hervor und so gilt Friedrich Simony bis heute als der „Dachsteinforscher“ schlechthin.
Dass er aber nicht der einzige war, für den der Dachstein eine solche Faszination ausübte, lässt sich sehr gut erkennen, wenn man Elsbeth Wallnöfer’s Erzählungen, die sich auf historische und aktuelle Quellen stützen, liest. Und dieser Volkskundlerin haben wir den ersten Teil des Buches zu verdanken.
Diese Erzählungen von der Entdeckung über die Superlativen, Sensationen und Kuriositäten bis in die jüngste Geschichte des Massivs fesseln den Leser und geben einen Einblick rund um die Geschichte des Dachsteins wie es sonst selten zu finden ist.
Nicht nur auf allseits bekannte Attraktionen wie den Eispalast oder die neu erbaute Hängebrücke geht Wallnöfer ein, sondern auch auf den Zusammenhang eines Chinesischen Erdbebens mit dem Dachstein.
Was bleibt zu sagen übrig – einfache, wunderbare Geschichten, zusammengetragen aus einem riesigen Konvolut an Fakten – leicht lesbar und fesselnd…
Nicht weniger interessant, nicht weniger fesselnd, geht es im zweiten Teil des Buches weiter, wenn der Alpenhirt Bodo Hell aus seinen eigenen Erfahrungen berichtet.
Als Leser sieht man anhand der Schilderungen jede Einzelheit vor sich – so detailreich und bildhaft werden hier einzelne Teilstücke des Gebirges beschrieben. Nach jedem Kapitel möchte man beinahe den eigenen Rucksack packen und die beschriebenen Wege und Touren mit eigenen Augen beschreiten (genügend Kondition vorausgesetzt).
Man könnte denken, Karten werden überflüssig und das Wandern am Dachstein ließe sich einzig mit diesem Buch durchführen – und mit Sicherheit lassen sich auf diese Weise Dinge am Dachstein finden, die in keinem Wanderführer nachzulesen sind.
Bodo Hell’s Beschreibungen bedürfen eigentlich keiner zusätzlichen Bilder und dennoch werden die beiden Teile des Buches begleitet von Bildern des Fotografen Peter M. Kubelka.
Die eingefangenen Motive stehen teilweise für sich, sind teilweise in die Geschichten einbezogen und üben allesamt eine beinahe magische Kraft auf den Betrachter aus. Detailaufnahmen und Bilder, die zeigen wie der Dachstein wirklich ist – nämlich wild und rau, wenn er seinen Besteiger in die Knie zwingen will – oder sanft und mild, wenn der Wanderer ihn annimmt wie er ist.
Im Zusammenspiel mit den Erzählungen ergibt sich hier ein Bild vom Dachstein, das seinesgleichen sucht. Ein Buch, in das es sich lohnt, mehr als einen Blick zu werfen. Ein Buch, in das es sich lohnt, mehr als einmal hineinzulesen…