Trauriges Los vieler Pferde
Inhalt:
Arola, ein bildschöner Wallach mit bester Abstammung soll verkauft werden, denn einen solchen Dickkopf will seine Besitzerin Kassy nicht mehr haben. Schon bald gibt es eine Käuferin und das Deutsche Reitpferd wechselt den Stall - der Beginn eines
Martyriums.
Fazit:
Dieses Buch ist unglaublich wichtig, da viele Reiter und Reiterinnen ihr Pferd als Mittel…mehrTrauriges Los vieler Pferde
Inhalt:
Arola, ein bildschöner Wallach mit bester Abstammung soll verkauft werden, denn einen solchen Dickkopf will seine Besitzerin Kassy nicht mehr haben. Schon bald gibt es eine Käuferin und das Deutsche Reitpferd wechselt den Stall - der Beginn eines Martyriums.
Fazit:
Dieses Buch ist unglaublich wichtig, da viele Reiter und Reiterinnen ihr Pferd als Mittel zum Zweck sehen und dabei leider vergessen, dass Pferde denkende und fühlende Wesen sind.
Was passiert mit Pferden, die nicht so funktionieren, wie es die Menschen wollen? Leider ist dann oft genug das Pferd schuld und nicht der Mensch. Wer hat den Mut hinter die Kulissen zu schauen und auf das Pferd einzugehen? Einfacher ist es für viele Menschen, das Pferd weiterzugeben und sich ein „funktionierendes“ Pferd zu holen. Was mit dem weitergereichten Pferd passiert, ist dann egal. Aus dem Blick aus dem Sinn.
Auch Arola muss erfahren, dass er nur funktionieren muss, ob seine Reiterin Talent und Gefühl hat oder eben nicht. Da er die gewünschte Leistung nicht bringt, wird er abgegeben. Nun beginnt für ihn ein scheinbar nie endendes Martyrium und er bleibt als schwer traumatisiertes Pferd zurück. Natürlich hat er unglaubliche Angst vor Menschen von denen er immer nur die schlechten Seiten kennenlernte. Wird er jemals seine Angst verlieren und einen Menschen finden, dem er wieder vertrauen kann? Das müsst ihr leider selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.
Dieses Buch wurde aus der Sicht des Pferdes geschrieben und dies sorgt dafür, dass sich Leser in den zarten Charakter dieser edlen Tiere einfühlen können. Es wird auch sehr deutlich beschrieben, wie sich die Stimmung der Menschen auf Pferde auswirkt und warum Pferde in bestimmten Momenten einfach nicht wissen, was sie tun sollen. Dies führt bei Pferd und Reiter leider immer wieder zu gravierenden Missverständnissen, die in fast allen Fällen das Pferd ausbaden muss.
Mich hat Arolas Geschichte von Anfang an tief berührt und ich musste so manches Tränchen aus den Augen wischen. Ich habe die Geschichte in einem Rutsch verschlungen, da ich unbedingt wissen wollte, ob Arola endlich eine Heimat findet und er vernünftig behandelt wird. Ich habe mit ihm gebangt, gelitten und gehofft. Toll gemacht.
Auch dieses Buch sollte Pflichtlektüre für alle Reiter/innen sein, bevor sie sich in den Sattel setzen. Leider gibt es immer noch viel zu viele Menschen, für die ein Pferd Statussymbol ist und die nicht wirklich auf seine Bedürfnisse eingehen. Dies gilt sowohl für den Turniersport, als auch für den Breitensport. Beim Umgang mit Pferden ist ein Umdenken sinnvoll, doch das ist leider noch nicht in allen Köpfen angekommen und Pferde werden immer noch als Sportgerät missbraucht.
Der Autorin ist es gelungen, die Verletzungen, die Pferde immer wieder durch Menschen erleiden müssen so nachvollziehbar darzustellen, dass sie hoffentlich zum Umdenken anregt.
Ich bin Reitbeteiligung bei einem schwer kranken Pferd und mir war es immer wichtig, die Bedürfnisse dieses Pferdes vor meine eigenen zu stellen. Da ich oft nicht reiten kann, genieße ich die Zeit mit diesem Pferd eben auf andere Weise und bin glücklich, dass ich so intensive Momente erleben darf. Auch sie ist ein Pferd, dass als unhändelbar und unreitbar galt. Dadurch ist sie durch viele Hände gegangen und ihre Probleme wurden missachtet, da auch sie einfach nur funktionieren sollte. Für mich geht so etwas überhaupt nicht.
Ich danke der Autorin dafür, dass sie die Missstände im Umgang mit Pferden aufgreift und Wege beschreibt, besser und fairer mit diesen schönen Tieren umzugehen.
Mit den Worten der Autorin schließe ich ab.
Es gibt keine „Problempferde“!
Viel mehr gibt es da draußen unzählige Pferde mit einem „Menschenproblem“!
In diesem Sinne wünsche ich jedem Pferd den „richtigen“ Menschen, der es achtet und vernünftig mit ihm umgeht.
Von mir eine absolute Leseempfehlung und sieben von fünf möglichen Sterne