Obwohl die meisten Gebäude von Inken und Hinrich Baller im engen Rahmen des sozialen Wohnungsbaus der 1970er und 80er Jahre in West-Berlin entstanden, bieten sie immer mehr als den Standard: Filigranität, Helligkeit, große Balkone, komplexe Raumzusammenhänge über mehrere Etagen, grüne Außenräume. Mit ihren unkonventionellen Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden schufen die Ballers Situationen, die nach wie vor als Vorbilder für qualitativen und bezahlbaren Wohnraum und spannende Stadträume stehen. Bei Besuchen aktueller Bewohnerinnen der Gebäude entstanden Fotografien, die genutzte, belebte und gelebte Architekturen in den Blick nehmen. Anhand von Archivmaterial, Originalplänen und Essays werden die Gebäude umfassend vorgestellt.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Jochen Becker empfiehlt heutigen Stadtplanern und Architekten das vom Architekt:innenenkollektiv urban fragment observatory herausgegebene Buch über das Werk von Inken und Hinrich Baller. Für Becker persönlich ein wunderbarer Blick zurück in die sechziger bis achtziger Jahre in Berlin. Als Werkübersicht taugt der Band mit seinen Broschüren, Plänen, Aufsätzen, Fotos laut Becker aber auch. Wie es sich heute in den Baller-Bauten mit ihrem Licht, den Gärten, Balkonen und der großzügigen Raumaufteilung lebt und wie sich die Gebäude in die "sozialen Strukturen" der Stadt einfügen, erfährt der Leser auf anregende Weise, so Becker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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