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Im zeitgenössischen Ozeanien spielen die Beziehungen zwischen Tradition, Identität und Wandel eine wichtige Rolle, insbesondere in der Rhetorik gegenwärtiger politischer Diskurse. Das dem Begriff Tradition inhärente Verhältnis zur Vergangenheit ist stark vom jeweiligen kolonialen Umgang mit der indigenen Kultur geprägt und schlägt sich in den gegenwärtigen Konstruktionen von Tradition nieder. Aus einer vom Autor bevorzugten konstruktivistischen Perspektive betrachtet, ist Tradition stets als selektive Darstellung vergangener kultureller Praktiken zu verstehen, die von den Akteuren den…mehr

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Produktbeschreibung
Im zeitgenössischen Ozeanien spielen die Beziehungen zwischen Tradition, Identität und Wandel eine wichtige Rolle, insbesondere in der Rhetorik gegenwärtiger politischer Diskurse. Das dem Begriff Tradition inhärente Verhältnis zur Vergangenheit ist stark vom jeweiligen kolonialen Umgang mit der indigenen Kultur geprägt und schlägt sich in den gegenwärtigen Konstruktionen von Tradition nieder. Aus einer vom Autor bevorzugten konstruktivistischen Perspektive betrachtet, ist Tradition stets als selektive Darstellung vergangener kultureller Praktiken zu verstehen, die von den Akteuren den gegenwärtigen Kontexten entsprechend aufgewertet, beibehalten oder zurückgewiesen werden. In Fiji vollzog sich durch den Prozess der Dekolonialisierung in den 1960er Jahren eine theoretische Gleichstellung verschiedener ethnischer Bevölkerungsgruppen unter dem politischen Konstrukt einer gemeinsamen fijianischen Nation. Seit der Unabhängigkeit Fijis im Jahr 1970 ist Fiji eine souveräne multiethnische Nation, in der in erster Linie das Verhältnis zwischen den autochthonen Fijianern und den Indo-Fijianern - beide Bevölkerungsgruppen bilden in etwa einen äquivalenten Anteil der Gesamtbevölkerung - die politischen Diskurse prägt. Diese besondere machtpolitische Konstellation ist ein Produkt des Prozesses der Kolonialisierung, der seine Schatten noch immer auf die postkoloniale Politik Fijis wirft. Die starke soziale Hierarchisierung, besonders die Privilegierung indigener politischer Eliten schließt einen Großteil der Bevölkerung Fijis von einer aktiven politischen Teilnahme aus. Angesichts der andauernden politischen Unruhen seit dem Wahlsieg einer multiethnischen Koalition im Jahr 1987 und den darauffolgenden Militärputschen durch fijianische Nationalisten, beherrschen die interethnischen Spannungen auch weiterhin die politischen Diskurse in Fiji. Im Jahr 2000 kam es erneut zu einem nationalistischen Putsch mit militärischer Unterstützung, der eine demokratisch gewählte multiethnische Regierung gewaltsam ihres Amtes enthob und dessen Folgen bis heute die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit erwecken. Im Zusammenhang der interethnischen Spannungen zwischen Fijianern und Indo-Fijianern betont die gegenwärtige Konstruktion fijianischer Tradition eindeutig die Kontinuität mit der (kolonialen) Vergangenheit, wodurch die Privilegierung der indigenen Eliten gegenüber den Machtansprüchen der indo-fijianischen, aber auch gegenüber der breiten Masse der indigenen Bevölkerung legitimiert wird. Hinsichtlich der historischen Transformationsprozesse wird die theoretische Perspektive des Konstruktivismus der Analyse dynamischer Prozesse sozio-kulturellen Wandels gerecht. Demzufolge stellt sie in dieser Arbeit die theoretische Grundlage der Analyse einer in den gegenwärtigen politischen Kontexten artikulierten fijianischen Tradition dar. Vor dem Hintergrund der interethnischen Spannungen seit den politischen Ereignissen von 1987 ist eine analytische Betrachtung des Gebrauchs und der Darstellung von Tradition angesichts der Vielschichtigkeit des fijianischen Ethnonationalismus angebracht. Dem Konzept Tradition wird in diesem Zusammenhang eine große strategische Bedeutung zugeschrieben, nicht zuletzt um sich von anderen Bevölkerungsgruppen, wie Europäern und Indern zu distanzieren. Hinter der vordergründigen Kulisse des interethnischen Konflikts existieren jedoch auch innerhalb der indigenen Bevölkerung sozio-politische Differenzen, die zu internen Dissenzen um Tradition und die politische Führung führen. Trotz des hohen Stellenwerts des ethnonationalistischen Diskurses in der medialen Öffentlichkeit, setzen sich die ethnischen Gruppen keineswegs homogen zusammen. Aus dieser Komplexität der sozialen und politischen Konstellation im postkolonialen Fiji stellt sich die Frage, inwiefern Tradition im postkolonialen politischen Kontext der multikulturellen Nation Fijis von Bedeutung ist: unter welchen historischen Voraussetzungen, von welcher Seite und in welchen politischen Zusammenhängen werden Tradition und Identität artikuliert. Die komplexe Thematik wird in der vorliegenden Studie hinsichtlich der Fragestellung nach der Bedeutung von Tradition im politischen Kontext dezidiert untersucht.

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Autorenporträt
Martin Rode, M.A. wurde 1983 in Wilhelmshaven geboren. Sein Studium der Fächer Ethnologie und Pädagogik an der Georg-Ausgust-Universität Göttingen schloss der Autor im Jahre 2010 mit dem akademischen Grad des Magister Artium erfolgreich ab. Während seines Studiums engagierte er sich in der Ethnologischen Sammlung der Universität Göttingen und erwarb weitreichende praktische Kenntnisse in der Museumsethnologie. Bereits während seines Studiums entwickelte der Autor ein besonderes Interesse an den komplexen politischen Zusammenhängen im regionalen Raum Ozeanien.