Für Alyshia D’Cruz, die Tochter des Großindustriellen und früheren Schauspielers Frank D’Cruz, nimmt die Party mit Arbeitskollegen einem Londoner Club ein unerwartetes Ende – auf ihrem Heimweg hält sie ein Taxi an und wird sie seitdem vermisst. Ihr Vater erhält zwar die Nachricht, dass sie entführt
wurde, aber die Entführer stellen, ganz und gar untypisch, keine Lösegeldforderung. Jetzt kann nur…mehrFür Alyshia D’Cruz, die Tochter des Großindustriellen und früheren Schauspielers Frank D’Cruz, nimmt die Party mit Arbeitskollegen einem Londoner Club ein unerwartetes Ende – auf ihrem Heimweg hält sie ein Taxi an und wird sie seitdem vermisst. Ihr Vater erhält zwar die Nachricht, dass sie entführt wurde, aber die Entführer stellen, ganz und gar untypisch, keine Lösegeldforderung. Jetzt kann nur noch Charles Boxer helfen, ein privater Ermittler, der große Erfolge im Aufspüren von Entführungsopfern vorweisen kann, denn auf die Hilfe der Polizei vertraut Frank D‘Cruz nicht, vor allem, weil die Kidnapper offenbar andere Ziele haben. Aber vielleicht ist die Abneigung von Alyshias Vater auch darin begründet, dass er selbst jede Menge Dreck am Stecken hat. Auf alle Fälle wird allen Beteiligten ziemlich schnell klar, dass es hier zwar um Geld geht, aber nicht um Lösegeld, sondern um die Kapitalmärkte, um internationale Verflechtungen von Geld und Einfluss und um islamischen Fundamentalismus und dessen Bekämpfung.
Anfangs liest sich „Stirb für mich“, der neue Thriller des Engländers Robert Wilson, wie eine x-beliebige Entführungsgeschichte. Aber ab dem Moment, als klar wird, dass die Entführer es nicht auf das Vermögen von Frank D’Cruz abgesehen haben, nimmt die Spannung merklich zu. Natürlich möchte der Leser wissen, welche Motive der Tat zugrunde liegen und verfolgt deshalb mit großem Interesse die verschiedenen Handlungsstränge.
Und es gibt in diesem Thriller wirklich unglaublich viele Verwicklungen sowie Ereignisse aus der Vergangenheit, deren Auswirkungen die Protagonisten bis in die Gegenwart zu spüren haben. Wie so oft geht es um Macht, Einfluss und moralisches Verhalten, um die Arroganz des Westens und schlussendlich dann auch doch wieder um Geld.
Die Geschichte als solche ist komplex und vielschichtig, aber immer wohldurchdacht. Robert Wilsons Plot ist nicht einfach zu durchschauen, er fordert Aufmerksamkeit und Konzentration von seinen Lesern, die nur dann in der Lage sind, die unterschiedlichen Erzählebenen und Personen miteinander in Verbindung zu bringen und zu einem homogenen Ganzen zusammenzufügen.
Man muss sich einlassen auf dieses Buch und Durchhaltevermögen zeigen, denn dann wird man mit einem facettenreichen Thriller belohnt, der sich, wie von Robert Wilson immer gewohnt, wohltuend von der Massenware unterscheidet und abhebt!