Sechs Tage im Jahr 1992. Polizisten misshandeln einen schwarzen Bürger und Los Angeles explodiert. Plünderungen, überall brennt es; ein Bürgerkrieg mitten im Herzen der westlichen Welt. Was passiert, wenn die Polizei eine Stadt den Armeen der Gangs überlässt? Rechnungen werden beglichen noch und noch. Davon erzählt dieser ungeheuerliche Roman. Am Anfang ein unmenschlicher Mord: Wir erleben ihn aus der Sicht des Opfers. Dann kommen andere zu Wort: skrupellose und weniger skrupellose Gangster, rassistische Polizisten, Krankenschwestern, Junkies, jugendliche Mitläufer. Und es entsteht das Bild einer Gesellschaft, in der der Stärkere den Schwächeren frisst und die sich im Ausnahmezustand gänzlich enthüllt. Ein Roman wie ein Tarantino-Film, ein Gewaltexzess, ein Experiment, ein Buch ohne Vorbild. «Eine monumentale Leistung: Gattis nimmt den Leser mit in das zerbrochene, wütende Herz von Los Angeles während der Unruhen von 1992 und blinzelt nicht einmal mit den Augen vor dem, was er da sieht.» (Dennis Lehane) «Ein symphonischer, unglaublich perfekter, unüberbietbarer Roman. Er hat mich in einem Stück verschluckt.» (David Mitchell) «Heftige, temporeiche, lebenspralle Szenen einer Stadt im Krieg. Dieser Autor weiß genau, wovon er schreibt.» (Joyce Carol Oates) «Das herzzerreißende Bild einer Stadt, die sich selbst zerstört.» (Paula Hawkins, Autorin von «Girl on the Train») «Ein wahnsinnig hochtouriger Roman: schmutzig, nervenzerfetzend, manchmal unerträglich gewaltsam, gleichzeitig aber auch erfüllt von einem tiefen Mitgefühl für seine Figuren.» (New York Times)
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Der Fall Rodney King sorgte im Jahr 1991 für Schlagzeilen. Der schwarze Kleinkriminelle wurde von vier weißen Polizisten brutal zusammengeprügelt, zufällig gemachte Filmaufnahmen gingen um die Welt. Die Proteste der schwarzen Bevölkerung von Los Angeles gegen den Freispruch der Polizisten durch eine weitgehend weiße Jury schlugen in Gewalt um. Der offene Krieg dauerte sechs Tage, über eine Milliarde Dollar Sachschaden, 53 Tote und 2000 Verletzte sind die offizielle Bilanz. Vermutlich gab es sehr viel mehr Tote, als die Behörden bis heute zugeben, so der Journalist Ryan Gattis. Denn die Latino-Gangs der Stadt nutzten das Chaos, um fällige Abrechnungen untereinander zu begleichen. Gattis beschreibt in seinem brutal realistischen Thriller die sechs Tage der Anarchie aus verschiedenen Perspektiven. "All ?Involved", so der Originaltitel des Buchs, alle stecken mit drin: Abgefuckte Gangmitglieder, korrupte Bullen, Junkies oder Ladenbesitzer erzählen. Waffenläden werden geplündert, Häuser in Brand gesteckt, Widersacher eliminiert. Die gefährlichen Vorbilder für seine Protagonisten traf Gattis persönlich, oft an geheimen Orten. Das Experiment ist gelungen: Der Autor schafft ein spannendes und verstörendes Porträt einer gewalttätigen Gesellschaft, in der ein Leben verdammt wenig wert ist.