Irmi Mangold wird von ihrer Nachbarin zu einer Schrothkur überredet. Die Kriminalkommissarin aus Garmisch-Partenkirchen hat so gar keine Lust auf diese Art des gesunden Lebens. Am dritten Morgen wird sie, gerade frisch “gewickelt” in ihrer Kabine entschlummert, durch den durchdringenden Schrei der
Therapeutin unsanft geweckt. Der Patient in der Nachbarkabine liegt tot in seinem feuchten Umschlag.…mehrIrmi Mangold wird von ihrer Nachbarin zu einer Schrothkur überredet. Die Kriminalkommissarin aus Garmisch-Partenkirchen hat so gar keine Lust auf diese Art des gesunden Lebens. Am dritten Morgen wird sie, gerade frisch “gewickelt” in ihrer Kabine entschlummert, durch den durchdringenden Schrei der Therapeutin unsanft geweckt. Der Patient in der Nachbarkabine liegt tot in seinem feuchten Umschlag. Es ist Irmis geschiedener Mann Martin Maurer. Die Umstände seines Todes sind mehr als fragwürdig. Irmi beginnt zu ermitteln obwohl sie nicht zuständig ist. Mit ihrer Kollegin Kathi stößt sie auf einen zweiten Toten. Den Bauern Xaver Fischer. Beide sind kurz nacheinander auf die gleiche Weise umgekommen, ohne das auf den ersten Blick ein Zusammenhang besteht.
“Hüttengaudi” ist der dritte Fall mit der Ermittlerin Irmi Mangold. Eine Alpen-Krimi Reihe von Nicola Förg. Angesiedelt in der Gegend in und um Garmisch-Partenkirchen. Die Kommissarin ist Anfang fünfzig und lebt mit ihrem Bruder auf dem alten Bauernhof der Eltern, den der Bruder bewirtschaftet. Mangold ist eine bodenständige Frau, naturverbunden, tierlieb und menschenfreundlich. Ihr zur Seite steht ein Team aus drei Kollegen. Die zweite Kommissarin Kathi, der träge Polizist Sailer und die Novizin Andrea. Gemeinsam löst dieses bunte Quartett die Fälle auf eine ganz besonders charmante Art. Nicht immer professionell nach Vorschrift aber auf jeden Fall Ur- Bayerisch.
Was mir besonders an der Serie gefällt ist die Art wie Nicola Förg schreibt. Beim Lesen hat man das Gefühl, dass die Ideen dieser Autorin nur so übersprudeln. Sie hat so viel zu sagen, über ihre Heimat, die Menschen die darin leben und deren Probleme. Es scheint als reiche der Platz nicht um alles darzulegen, was ihr wichtig wäre. Außerdem hat sie die besondere Gabe, große Wahrheiten klein und einfach auszudrücken.
“Irmi war irgendwie peinlich berührt. Sie mochten so einen Seelenstriptease von Fremden nicht und wusste doch tief drinnen, dass das ein Teil ihres Jobs war. Frauen waren einfach so, redeten über Emotionen wie Männer über Fußballergebnisse. Sie konnten trauern und schreien wie Klageweiber, leiden, zerbrechen und mit Selbstmord drohen und am nächsten Tag mit neuer Frisur und grandios hohen Stiefeln weitergehen.”
Es sind diese Stellen, die Nicola Förg Krimis zu etwas besonderem machen. Diese klaren Formulierungen, die in einem Satz ein ganzes Universum erklären. Das Wesen der Frau, den Sinn des Todes, die Kraft der Liebe und das Wunder des Lebens. Mag es auch ebenso viele Stellen geben, an denen man Kritik äußern kann. Nach der Lektüre geht es einem immer ein Stückchen besser.
Den Satz den die Autorin einer ihrer Figuren am Ende in den Mund legt, spricht mir daher ganz aus dem Herzen: “Die Welt wäre reicher, wenn es mehr von Ihrer Sorte gäbe Frau Mangold.” In diesem Sinne wünsche ich mir noch viele Fälle mit Irmi Mangold.