
Mechtild Borrmann
Audio-CD
Die andere Hälfte der Hoffnung
350 Min.
Gesprochen: Wagener, Ulla; Wostry, Axel
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
Valentina lebt in Tschernobyls Todeszone - und wartet seit Monaten auf eine Nachricht ihrer Tochter, die nach Deutschland ging. Weit entfernt wohnt der Schafzüchter Lessmann zurückgezogen auf einem Hof am Niederrhein. Bis eine junge ukrainische Zwangsprostituierte Zuflucht bei ihm sucht - und ihn zu folgenschweren Entscheidungen zwingt.
Sprecher: Ulla Wagener ist ausgebildete Schauspielerin und Sängerin. Engagements führten sie von Wien nach Halle, Zürich, Hannover und München, daneben synchronisiert sie häufig Film- und Fernsehproduktionen. Im Hörbuch hat sie bereits Lisa Jackson und Sara Gran vertont. / Axel Wostry arbeitet seit langem als versierter Sprecher für Rundfunk und Fernsehen. Außerdem unterrichtet er künstlerisches Sprechen und mediale Präsentation.
Produktdetails
- Verlag: Audio Media Verlag
- Anzahl: 5 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 350 Min.
- Erscheinungstermin: 29. August 2014
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783868048490
- Artikelnr.: 40996531
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Es gibt dicke Bücher über Menschenhandel und Zwangsprostitution. Oder über das Leben in der ehemaligen Sowjetunion und wie die Regierung mit ihren Bürgern umgegangen ist. Mechtild Borrmann benötigt nur rund 300 Seiten, um in ihrem Roman all das auf den Punkt zu bringen. Das Schicksal ihrer Figuren bewegt, aber es macht auch wütend und ratlos. Vor allem das Geschehen in Tschernobyl ist wohl selten auf diese eindringliche Weise beschrieben worden - eben aus der Sicht einer Zeitzeugin. Mechtild Borrmann bedient sich dabei einer einfachen klaren Sprache. Sie schmückt nicht aus, sie schildert einfach nur, was geschieht. Und das ist auf jeder Seite spannend und ergreifend." WDR 2 Krimitipp (WDR) 20160425
Broschiertes Buch
Bauer Matthias Lessmann holt ein junges Mädchen von der Straße und rettet ihr damit das Leben. Als er sie nach einem heißen Bad mit aufgeschlitzten Pulsadern in der Wanne findet, fühlt er sich für sie verantwortlich.
Walentyna Schtschukina wartet in der Entfremdungszone …
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Bauer Matthias Lessmann holt ein junges Mädchen von der Straße und rettet ihr damit das Leben. Als er sie nach einem heißen Bad mit aufgeschlitzten Pulsadern in der Wanne findet, fühlt er sich für sie verantwortlich.
Walentyna Schtschukina wartet in der Entfremdungszone in der Nähe von Tschernobyl in der Ukraine nun schon seit einem Jahr auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter Kateryna und beginnt, für sie ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
Leonid Witalijowytsch Kyjan macht sich auf die Suche nach Spuren von unzähligen jungen Studentinnen, die von deutschen Universiäten ein Stipendium und von verschiedensten Firmen einen Job angeboten bekommen haben. Diese jungen Frauen sind bis heute unauffindbar.
Mechthild Bormann nimmt mich mit in die Entfremdungszone, die 1986 nach dem Reaktorunglück in Tscherobyl entstanden ist. Die Geschichten und Erinnerungen, die Walentyna aufschreibt, scheinen sehr gut recherchiert zu sein und haben mich doch sehr verstört. Vieles von dem, was ich hier gelesen habe, war mir nicht bekannt und geahnt habe ich es damals schon, aber es scheint die Wahrheit zu sein: wir haben sehr vieles nicht erfahren. Und auch die Menschen, die in der direkten Umgebung gelebt haben, wurden mit Lügen, Unwahrheiten und Halbwahrheiten abgespeist und hingehalten.
Die Autorin hat Walentyna eine solch plastische Sprache mitgegeben, dass mir die einsame Frau immer wieder richtig leid getan hat - damals und heute immernoch. Keine ihrer Hoffnungen hat sich erfüllt. Ihre Aufzeichnungen sind ein sehr interessantes und z.T. verstörendes Stück Zeitgeschichte. Da die Geschichte von Walentyna in der Gegenwart erzählt wird, bin ich noch mehr mitten drin.
Aber auch der kriminalistische Teil der Geschichte, der von Menschenhandel, Prostitution und Korruption erzählt, hat mich in seinen Bann gezogen. Hier ist es Leonid Kyjan, der versucht, mit seinen Mitteln die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Auch er muss immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge verkraften, lässt aber nicht von seinen Zielen ab.
Überhaupt sind die Protagonisten so lebensecht, verständlich und fein ausgearbeitet, dass das Lesen von jedem Einzelnen richtig Spaß gemacht hat. Der Erzählstil bringt die Hoffnung, den Schmerz, die Trauer und auch das Gute so gut rüber, dass ich nach dem Lesen erst mal eine kurze Auszeit gebraucht habe um das alles zu verarbeiten.
Ich habe schon lange keinen so interessanten, spannenden und emotionalen Krimi gelesen.
Ein Buch, das meine absolute Leseempfehlung bekommt.
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Sehr schön ist der Bogen von der Ukraine bis nach Deutschland gespannt. Auch die drei Handlungsstränge von der Gegenwart bis in die Vergangenheit in der es in dieser Geschichte geht sind mehr als perfekt miteinander verknüpft. Walentyna die in der verbotenen Zone in der Ukraine lebt , …
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Sehr schön ist der Bogen von der Ukraine bis nach Deutschland gespannt. Auch die drei Handlungsstränge von der Gegenwart bis in die Vergangenheit in der es in dieser Geschichte geht sind mehr als perfekt miteinander verknüpft. Walentyna die in der verbotenen Zone in der Ukraine lebt , erzählt in ihren Tagebuch Aufzeichnungen von ihrem früheren Leben. Von einer Zeit voller Lügen , von Freude und Leid . Von der Tschernobyl Katastrophe . Den Momenten der Zuversicht und voller Hoffnung. Sie schreibt das ganze für ihre Tochter Kateryna , die es später einmal lesen soll. Sie versucht damit das warten und bangen zu überbrücken. Sie wartet schon lange auf Kateryna , die längst zurück sein soll . Sie ist mit ihrer Freundin Olena , nach Deutschland gereist ist , als Gastleserin. Man hat den Studentinnen , ein Stipendium versprochen...........
In Deutschland findet Lesmann vor seinem Hof ein halberfrorenes , verängstigtes und erschrecktes Mädchen. Als er sie bei ihrem Selbstmord versucht in letzter Sekunde findet , rettet er ihr zum 2. mal das Leben. Nur mit viel Geduld und langsam gewinnt er ihr vertrauen. Was sie ihm erzählt wirft ihn fast aus der Bahn , denn so etwas ist unvorstellbar für ihn. Er beschließt ihr zu helfen und gerät dabei selbst in große Lebensgefahr. Er wächst über sich selbst hinaus und Tut etwas , das er niemals sich selbst zugetraut hat .................
Auch der Leutnant einer Sondergruppe Leonid aus der Ukraine macht sich auf die Suche nach den vermissten Studentinnen , er hat es Walentyna versprochen , die vermissten Mädchen zu finden. Er selbst deckt ungeheuerliches auf und gerät in einen Strudel von Machenschaften von größter Politischer Brisanz . Wird er die Mädchen finden , die Uhr tickt unaufhaltsam weiter....
Die Autorin Mechthild Borrmann schafft es wie in ihren anderen Buch , Der Geiger, den Leser wieder in ihren Bann zu ziehen. Sie erzählt spannend , packend, Einfühlsam und zutiefst bedrückend , von Menschenhandel und Zuhälterei . Den Machenschaften der Regierung während der Tschernobyl Katastrophe , den Lügen, gegenüber den Menschen Authentisch herüber zubringen. Sie verleiht ihren Protagonisten Körper und Seele , sie kommen Bildstark herüber. Das Buch ist realistisch und überzeugend. Man fühlt und Leidet mit, Ein wuchtiges Porträt , das einem Erschüttert und nachdenklich macht.
" Ein Facettenreiches und Anspruchsvolles Buch "
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Spannend, aufwühlend und zeitgeschichtlich brisant
Walentyna lebt in der verbotenen Zone von Tschernobyl. Hier lebt nur, wer nicht anders kann oder wer gezwungen ist, sich zu verstecken. Seit der Katastrophe ist Walentynas Weltbild in sich zusammengebrochen. Glück ist ein Wort, an dem …
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Spannend, aufwühlend und zeitgeschichtlich brisant
Walentyna lebt in der verbotenen Zone von Tschernobyl. Hier lebt nur, wer nicht anders kann oder wer gezwungen ist, sich zu verstecken. Seit der Katastrophe ist Walentynas Weltbild in sich zusammengebrochen. Glück ist ein Wort, an dem Walentyna kaut, das sie zerlegt, dreht und wendet und das in ihrem Leben schlussendlich immer mit dieser kleinen Silbe verbunden ist: Un-Glück. Die alte Frau wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Tochter, von der sie seit Monaten nichts mehr gehört hat. Sie scheint spurlos verschwunden - wie viele andere Studentinnen, die im Jahr 2009 angeblich mit einem Studienstipendium nach Deutschland gegangen sind. Um dem trostlosen Warten und dem bitterkalten Winter zu trotzen, beginnt Walentyna ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
In Deutschland versteckt währenddessen Matthias Lessmann eine junge osteuropäische Frau vor ihren Verfolgern. Barfuß und nur leicht bekleidet stand sie eines Februarmorgens auf seinem Hof. Wenig später schneidet sie sich die Pulsadern auf. Lessmann rettet der jungen Ukrainerin ein zweites Mal das Leben und erfährt eine Geschichte von ungeheuerlicher politischer Brisanz. In seinem Wunsch zu helfen geht Lessmann weit - viel zu weit.
Mechthild Bormann erzählt eine aufwühlende Geschichte vor dem Hintergrund der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Wie kaum eine andere deutsche Autorin versteht sie es, Spannung und historisches Zeitgeschehen zu einer komplexen Handlung zu verweben.
Mechthild Bormann wurde 1960 geboren und lebt heute in Bielefeld. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, arbeitete sie in verschiedenen anderen Berufen. Seit 2011 ist sie als freie Schriftstellerin tätig. Mehr über die Autorin unter www.mechthildbormann.de.
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