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Der alte Jim Kennoway hat seine Frau verloren und mit ihr den Willen zu leben, nun wohnt er zurückgezogen auf einer Insel vor der Küste Maines. Der einst anerkannte Ornithologe hat inzwischen nur noch drei Dinge im Sinn: trinken, rauchen und vergessen. Doch mitten im Sommer taucht ein ungewöhnliches Mädchen bei ihm auf. Cadillac Baketi, eine junge Salomonerin, hoch aufgeschossen, schlau und erfrischend unverblümt, ist die Tochter von Tosca - gemeinsammit ihm als Inselscout hatte Jim 1943 während des Pazifikkriegs japanische Schiffe ausgespäht. Jetzt, dreißig Jahre später, schickt ihm Tosca…mehr

Produktbeschreibung
Der alte Jim Kennoway hat seine Frau verloren und mit ihr den Willen zu leben, nun wohnt er zurückgezogen auf einer Insel vor der Küste Maines. Der einst anerkannte Ornithologe hat inzwischen nur noch drei Dinge im Sinn: trinken, rauchen und vergessen. Doch mitten im Sommer taucht ein ungewöhnliches Mädchen bei ihm auf. Cadillac Baketi, eine junge Salomonerin, hoch aufgeschossen, schlau und erfrischend unverblümt, ist die Tochter von Tosca - gemeinsammit ihm als Inselscout hatte Jim 1943 während des Pazifikkriegs japanische Schiffe ausgespäht. Jetzt, dreißig Jahre später, schickt ihm Tosca seine Tochter, denn sie soll sich an das Leben in Amerika gewöhnen, bevor sie im Herbst ihr Medizinstudium in Yale beginnt. Jim ist bedient, er kann keinen Besuch gebrauchen- und schon gar keinen, der Erinnerungen an den Krieg, seine Jugend und seine große Liebe heraufbeschwört. Möglicherweise aber ist Cadillac genau die Richtige, um ihm dabei zu helfen, seinen Frieden mit einem düsteren Kapitel seiner Vergangenheit zu machen.In einer an Bildern reichen, intensiven Sprache erzählt Alice Greenway die Geschichte eines Mannes, den das Schicksal im Lauf seines Lebens immer aufs Neue herausgefordert hat. Die sommerliche Küstenlandschaft Maines und die Wildheit des Südpazifiks bilden die Kulisse für diesen bewegenden Roman, in dem Erinnerungen an eine dunkle Vergangenheit auf irritierend schöne Weise eingebettet sind in Beschreibungen einer Natur, die ein Versprechen von Glück und Verheißung in sich trägt - und weder Gewalt noch Krieg duldet.
Autorenporträt
Alice Greenway, 1964 in Washington, D. C. geboren, wuchsals Tochter eines Auslandskorrespondenten in Hongkong,Bangkok, Washington, Jerusalem und Massachusetts auf;später studierte sie an der Yale University. Ihr erster Roman,Weiße Geister (mare 2008), war ein großer Erfolg bei Publikumund Presse. Alice Greenway lebt in Edinburgh, Schottland.Klaus Modick, geboren 1951, studierte Germanistik, Kunstgeschichte,Philosophie und Geschichte, promovierte überLion Feuchtwanger und lebt heute als freier Schriftstellerund Übersetzer in Oldenburg. Sein zuletzt erschienenerRoman Konzert ohne Dichter (2015) hielt sich monatelangauf der Spiegel-Bestsellerliste. Für sein umfangreiches Werkwurde Klaus Modick mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Seit dem Tod seiner Frau legt Jim Kennoway keinen Wert mehr auf Gesellschaft. Alt, zerzaust, abgemagert und beinamputiert haust der einst anerkannte Ornithologe im Sommerhaus seiner Familie auf einer Insel vor Maine. Er trinkt, raucht, schleppt sich auf Krücken ums Haus, sieht den Vögeln zu. Da schickt ihm ein ehemaliger Kriegskamerad seine Tochter Cadillac ins Haus, die sich vor ihrem Studium in New York akklimatisieren soll. Keine schlechte Idee für ein Mädchen von den Solomon-Inseln, wo Straßen nach wenigen Hundert Metern enden und eine Fluglinie nach einem Laufvogel benannt ist. Das Mädchen mit dem riesigen Haarschopf reißt den Alten noch einmal aus seiner Lethargie, weckt Erinnerungen an seine Liebe und an den Krieg im Pazifik. Verflochten mit Jims Lebensgeschichte sind wunderbare Natur- und Vogelbeschreibungen, die einen vergessen lassen, dass es hier auch ums Sterben und Aussterben geht. Es wird klar, dass sich der Originaltitel "The Bird Skinner" nicht nur auf das Häuten gefiederter Wesen bezieht. Wie schon in ihrem Debüt "Weiße Geister" (2008) gelingt es der 1964 geborenen Alice Greenway ihre Geschichte so federleicht zu erzählen, dass einem erst im Rückblick so recht klar wird, was für ein gewichtiges und abgründiges Thema hier souverän bewältigt worden ist.

© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Alice Greenways Roman, aus für Rezensentin Sylvia Staude unerfindlichen Gründen im Deutschen "Schmale Pfade" genannt, ist kein "Junge-Frau-gibt-altem-Mann-neuen-Lebensmut-Geschichte", wie man es vielleicht nach dem Klappentext erwarten würde, schreibt sie. Greenways Protagonist ist ein verbitterter alter Mann und bleibt ein verbitterter alter Mann, dem allein Vögel, Alkohol und Zigaretten etwas bedeuten, lesen wir. Was ihn dazu gemacht hat - der Krieg - weiß die Autorin auf beeindruckende Weise mit rationalen, ergreifenden Bildern zu zeigen und springt dabei geschickt zwischen der Gegenwart von 1973, in der der Roman spielt, und der Kriegsvergangenheit hin und her, lobt die Rezensentin. Auch das "intensive Flimmern", das Greenway in ihren Naturbeschreibungen einfängt, gefällt Staude. Von den meisten Figuren ist sie allerdings weniger überzeugt. Farblos und uninteressant erscheinen ihr diese teilweise. Dass sie den Roman trotzdem empfehlen würde, lässt sich nur zwischen den Zeilen lesen.

© Perlentaucher Medien GmbH