Mit diesem historischen Roman ist dem Autor, Peter Orontes, ein wahrhaftig großer historischer Roman gelungen.
Von Anfang an zieht er den Leser in seinen Bann. Man verfolgt mit atemloser Spannung die Geschehnisse, die dieser Geschichte zugrunde liegen. Die Verfolgung der Waldenser als Ketzer, die
detailliert beschriebene Menschenjagd auf Andersgläubige und ihre grausamen Folterungen durch die…mehrMit diesem historischen Roman ist dem Autor, Peter Orontes, ein wahrhaftig großer historischer Roman gelungen.
Von Anfang an zieht er den Leser in seinen Bann. Man verfolgt mit atemloser Spannung die Geschehnisse, die dieser Geschichte zugrunde liegen. Die Verfolgung der Waldenser als Ketzer, die detailliert beschriebene Menschenjagd auf Andersgläubige und ihre grausamen Folterungen durch die Knechte des Inquisitors. Die Kirche und wie sie ihre ganze Machtfülle ausspielt
Im Fokus stehen Falk und Christine, ein sympathisches, unerschrockenes Paar, die versuchen, soviel Menschen als möglich vor dem Scheiterhaufen zu retten, auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Gleichzeitig ermitteln sie wegen des Todes einer jungen Frau auf Bitten ihres Mannes, Wernher von Sternberg.
Als eine Reihe von Morden geschieht und die beiden in einem unterirdischen Gewölbekeller mehrere mumifizierte Mädchenleichen finden, kommen sie bei ihren Ermittlungen in lebensbedrohliche Situationen, und auch der Inquisitor, Peter Zwicker, verfolgt sie.
Der Leser findet sich in ihnen wieder, erlebt ihre Ängste, ihre Furcht vor dem unerbittlichen Inquisitor hautnah mit, leidet mit den so grausam Gefolterten und kann sich dem Schrecken dieser Zeit nicht entziehen.
Ganz klar: dieses Buch ist nichts für schwache Gemüter, denn die einzelnen Szenen in den Kerkern der Folterknechte, die Leiden und Qualen der Menschen dort sind so lebensecht und ergreifend reell beschrieben, dass sich einem vor Grauen die Haare sträuben.
Wenn man dann mal Atem holt ist man froh, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben.
Der Roman ist von einer Eindringlichkeit, einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Die Charaktere sind, auch in ihren Nebenfiguren, ,brillant gezeichnet und entstehen bildhaft und lebensecht vor unserem geistigen Auge.
Auch Steyr und das Umfeld sind so großartig beschrieben, dass man sich fast dort wähnt, den Rauch riecht, der durch die alten Gassen zieht, die umtriebigen Menschen, die durch sie hindurcheilen.
Sehr gelungen auch das Dramatis Personae am Anfang des Buches mit der Aufzählung historischer und fiktiver Persönlichkeiten, sowie das ausführliche Nachwort mit Erläuterungen zu den fiktiven und historischen Begebenheiten.
Ein Glossar am Ende rundet das Ganze perfekt ab.
Ein dramatisches und aufregendes Buch, welches mich voll überzeugt und mitgenommen hat und dem ich gerne 5 Sterne und meine absolute Leseempfehlung ausspreche.