Die Atmosphäre in diesem Comic nur mit bloßen Worten zu beschreiben, kann ihrer wahren Schönheit kaum gerecht werden. Wie in meinen beiden letzten Rezensionen zu Hilda und der Mitternachtsriese und Hilda und der Troll versuche ich es trotzdem und hoffe euch mit meiner Begeisterung anstecken zu
können! Für Hilda ist die Welt ein großes Abenteuer. Hinter jedem Stein und hinter jedem Grashalm…mehrDie Atmosphäre in diesem Comic nur mit bloßen Worten zu beschreiben, kann ihrer wahren Schönheit kaum gerecht werden. Wie in meinen beiden letzten Rezensionen zu Hilda und der Mitternachtsriese und Hilda und der Troll versuche ich es trotzdem und hoffe euch mit meiner Begeisterung anstecken zu können! Für Hilda ist die Welt ein großes Abenteuer. Hinter jedem Stein und hinter jedem Grashalm entdeckt Hilda Wunder, für die andere Menschen keinen Sinn mehr haben. Deswegen ist es für Hilda besonders schlimm, nun in einer Stadt zu wohnen, in der die Menschen an solchen Dinge vorbeihasten. Eine Stadt, in der zwar alles grau und eintönig zu sein scheint, in der sich aber auch niemand die Mühe macht richtig hinzuschauen.
Hilda besitzt die Fähigkeit, in jedem noch so fantasielosen Spiel ihrer Klassenkameraden, etwas Einzigartiges zu sehen. So sind Steine, die die anderen Kinder benutzen, um Vögel zu bewerfen, für Hilda kleine Schätze, die es sich lohnt aufzuheben. Für mich ist Hilda aus diesem Grund eine besondere Heldin, die mir beim Lesen immer wieder zeigt, wie schön doch gerade die kleinen und unbedeutenden Ereignisse im Leben sind. Toll fand ich, dass Hilda ihre Aufmerksamkeit Dingen widmet, für die auch ich nach dem Lesen wieder einen ganz neuen Blick entwickelt habe. Ob das Haustüren sind, die alle ihren eigenen Charakter haben, Schornsteine oder Dächer – Hilda hat ein einzigartiges Gespür für Details und nutzt dieses, um sich in der fremden Stadt zurechtzufinden.
Auch in diesem Comic wird Hilda ein neuer Freund an die Seite gestellt, der ihr hilft, sich in ihrer Umgebung nicht allzu einsam und verloren zu fühlen. Ein Rabe, der von Hildas Klassenkameraden mit einem Stein von einem Baum geschossen wird, hat sein Gedächtnis verloren und wird von Hilda aufgepäppelt. Schon die Zeichnung des Rabens hat mich schmunzeln lassen, denn sein recht großer Körper wird von fädchendünnen Beinen getragen und verleiht ihm etwas Ulkiges. Die Tatsache, dass der Rabe trotz des Gedächtnisverlusts glaubt, jemand Bedeutendes zu sein, den Schnabel dabei hoch trägt und im nächsten Moment Angst vor einem Wurm (genauer gesagt, vor einem Salzlöwen) hat, macht ihn zu einer herrlich komischen Figur, die perfekt zu Hildas fantasievollem Wesen passt. Nicht nur einmal habe ich herzlich gelacht, wenn Hilda und der Rabe in einem kleinen Schlagabtausch miteinander diskutieren, während sie sich immer weiter in den Straßen von Trolberg verirren.
Wie bisher bei jedem Hilda-Comic, bin ich auch bei diesem wieder von den Zeichnungen Luke Pearsons begeistert! Um Hildas anfängliche Traurigkeit und die Eintönigkeit der Stadt auszudrücken, werden die Panels in knapp der Hälfte des Comics in Beige- und Grautönen gehalten. Später werden die Seiten bunter und farbenfroher und symbolisieren die Lebendigkeit der Stadt, die Hilda mehr und mehr entdeckt. Besonders toll ist auch, dass sich auf dem hinteren Vorsatzpapier des Buches eine Karte befindet, die die Stadt Trolberg und Umgebung zeigt.
Fazit & Bewertung
Hach, wieder ein grandioser Comic aus der Feder von Luke Pearson! Die Geschichte Hilda und die Vogelparade hat mich mit einer wunderbaren Atmosphäre, tollen Illustrationen und einer Heldin überzeugt, die dem Leser mit ihrer kindlichen Weisheit die Schönheit von scheinbar unbedeutenden Dingen vor Augen führt. Eine wunderbar einfühlsame Geschichte, die ich jedem nur empfehlen kann!
https://pantaubooks.wordpress.com/