Überraschend anders, feinfühlig aber spannend und mitreißend
Das Buchlayout ist der Hammer! Auf dem wunderschönen Schutzumschlag, sind der Titel und ein paar Elemente in Blindprägedruck hervorgehoben. Der Vorsatz vorne zeigt am Anfang eine Zeichnung vom Trojanischen Krieg, am Ende gibt es eine
Auflistung der 12 olympischen Götter. Die einzelnen Kapitel sind etwas länger, teilen aber die 465…mehrÜberraschend anders, feinfühlig aber spannend und mitreißend
Das Buchlayout ist der Hammer! Auf dem wunderschönen Schutzumschlag, sind der Titel und ein paar Elemente in Blindprägedruck hervorgehoben. Der Vorsatz vorne zeigt am Anfang eine Zeichnung vom Trojanischen Krieg, am Ende gibt es eine Auflistung der 12 olympischen Götter. Die einzelnen Kapitel sind etwas länger, teilen aber die 465 Seiten immer noch in angenehme Leseeinheiten auf.
Zwei griechische Götter kommen zu den Menschen um die wahre Liebe zu finden. Und wir wissen ja, dass die griechischen Götter es mit der Liebe ja eigentlich nicht so genau nehmen. Ob sich das nach 3000 Jahren völligen Liebesentzug geändert hat?
Besonders schön - und das möchte ich gerne noch mal betonen - greift Marah hier die in letzter Zeit hochdiskutierte Thematik der „bad-boys“ (Arschloch-Männer-Protagonist-Thema) in der romantischen Literatur auf. Männer, die sich den Frauen gegenüber abweisend verhalten aber trotzdem von den Protagonistinnen angehimmelt und regelrecht verehrt werden. Aber so ist Apoll überhaupt nicht. Er ist genau das Gegenteil. Auch wenn er im ersten Teil ein Frauenheld ist, ist er stets liebevoll und fürsorglich zu seinen Geliebten, und das macht ihn durchweg einfach liebenswert in seiner ganzen Art!
Apoll ist der Mädchenschwarm in Mytikas und definitiv kein Kostverächter! Er genießt die Aufmerksamkeit der Damen um sich herum. Über seine Fürsorge dem weiblichen Geschlecht hin vergisst er voll und ganz seine Pflichten dem Trojanischen Volk gegenüber. Auch wenn man ja eigentlich weiß, wie der Trojanische Krieg geendet hat, kann man Aphrodite doch ziemlich gut nachempfinden, warum sie Apoll verflucht hat.
Aphrodite hat sich ganz auf den Krieg fokussiert. Sie wirkt so zart und kann sich ihren Gefühlen kaum erwehren.
Doch 3000 Jahre haben Vieles verändert. Apoll hat sich mit seinem Fluch abgefunden, wirkt aber sehr nachdenklich. Ja, und manchmal handelt er einfach wie ein Mann und steht auch oft ziemlich auf dem Schlauch... Aphrodite hingegen ist eine richtige Zicke geworden. Trotzdem machen beide in der Zeit bei Cayden, Jess, Leah und Josh eine schöne Wandlung durch und lassen einen wunderbar mitfühlen!
Durch die Zweiteilung erleben wir eigentlich auch zwei Handlungsstränge. Der Trojanische Krieg wird in einem rasantem Tempo erzählt, die Ereignisse passieren Schlag auf Schlag bis sie in das martialische Finale enden, das für Troja ja bekanntlich den Untergang bedeutet hat. Marah hat hier ihr geballtes Wissen geschickt mit einer Liebesgeschichte verknüpft, ohne kitschig oder besserwisserisch zu wirken. Dieser Teil ist insgesamt actionreicher als der Abschnitt in der Gegenwart.
Im zweiten Teil dürfen wir dann Apolls unglücklichen Versuche miterleben, in der Gegenwart eine Frau zu finden, die seinen Fluch brechen soll. Natürlich passieren hier auch Katastrophen und spannende Momente, die Marah gekonnt aufeinander aufbaut und in ein großes Finale enden läßt. Diese Geschichte ist aber gar nicht so sehr auf krasse Plottwists oder ultraböse Antagonisten aufgebaut, sondern vielmehr auf die vielen kleinen Feinheiten zwischenmenschlicher Beziehungen. Trotzdem bleibt es über beide Teile hinweg spannend und hält viele prickelnde Momente bereit.
Marah zeigt uns ihre Vorstellung dieser Schauplätze mit genau den richtigen Umschreibungen, und lässt trotzdem noch genug Platz für seine eigene Phantasie. Auch in der Gegenwart kann man sich das Studentenleben in Santa Barbara, in dem sonnigen Californien, sehr gut vorstellen und wäre am liebsten gleich mit dabei!
Und - woah - wir dürfen die Götter und ihre Freunde sogar auch in den Hades begleiten! Das hat mir ganz schön Gänsehaut bereitet!
FAZIT
Immer für eine Überraschung gut - Marah zeigt uns mal wieder, dass sie alles schreiben kann, immer gerne Neues ausprobiert und dabei mit zwinkerndem Auge mit den Genres jongliert. Dieses Buch ist total anders, als ihre bisherigen, aber dafür umso überraschender