Ein wunderbarer Bildband
Morgens außer Haus zu gehen und das fröhliche Gezwitscher der Vögel wahrzunehmen ist am Land nichts wirklich Besonderes – sollte man meinen. Morgens außer Haus zu gehen und das fröhliche Gezwitscher der Vögel wahrzunehmen ist nicht nur am Land etwas Besonderes. Sei es für
den einen, weil es die Stimmung am Morgen hebt, für den anderen, weil man es mit der Morgensonne in…mehrEin wunderbarer Bildband
Morgens außer Haus zu gehen und das fröhliche Gezwitscher der Vögel wahrzunehmen ist am Land nichts wirklich Besonderes – sollte man meinen. Morgens außer Haus zu gehen und das fröhliche Gezwitscher der Vögel wahrzunehmen ist nicht nur am Land etwas Besonderes. Sei es für den einen, weil es die Stimmung am Morgen hebt, für den anderen, weil man es mit der Morgensonne in Verbindung bringt oder aber, weil man sich bewusst ist, dass nicht jeder dieses Glück hat, noch Vögel zwitschern zu hören.
Dieses Buch macht uns darauf aufmerksam, wie weit wir bereits dran sind allen unseren gefiederten Mitbewohnern das Überleben zu gefährden. Leider zeigt sich in diesem wunderbaren Bildband auch das Ausmaß der Vernichtung der Vögel.
Weit über die Hälfte des Buches ist Vögeln gewidmet, die bereits ausgestorben sind oder kurz davor sind in unseren Ländern zu verschwinden. Die Rede ist hier aber nicht von exotischen Arten, die ohnehin nur sehr selten – oder in manchen Gebieten nur von Speziallisten - zu sehen sind. Die Rede ist hier vielmehr von Arten, die heute noch fröhlich in unseren Vorgärten herumflattern oder die Sträucher beim Nachbarn bewohnen.
Steinadler, Reiher oder Uhu bekommen nur wenige von uns jemals zu Gesicht – viele dieser Arten wissen sich gut vor uns Menschen zu verstecken. Spatzen (Sperlinge), Meisen oder Schwalben hingegen, zeigen sich gerne in unserer Nähe – bei manchen Arten hat man sogar das Gefühl, sie könnten bewusst die Nähe der Menschen suchen. Dass viele dieser Vögel aber stark bedroht sind, wird wohl nur wenigen von uns bewusst sein.
Welche Arten nicht mehr bei uns vorkommen, welche Arten vom Aussterben bedroht sind und ob es überhaupt noch Vögel gibt, die ihren Bestand erhalten oder gar ausbauen können, steht in diesem Bildband.
Nur mit wenigen Worten – dafür umso eindringlicher - beschreibt der Autor das Verschwinden der einzelnen Arten. „Mit ihm geht auf dem Weg in den stummen Frühling eine der schönsten Stimmen unserer Vogelwelt verloren […]“ lässt sich zum Beispiel auf Seite 43 zum Brachvogel lesen.
Die Bilder der oft unauffällig gezeichneten Gartenbewohner, der farbenprächtigen Akrobaten der Lüfte oder der großen, oft am Boden lebenden Moorbewohner, unterstützen die Worte des Autors.
Dem Fotografen Konrad Wothe ist es eindrucksvoll gelungen, zu zeigen, was wir vernichten, wenn wir so weitermachen wie bisher.
Wir fühlen uns als Krone der Schöpfung und sind drauf und dran, die Schöpfung selbst zu vernichten. Aber noch ist es nicht ganz zu spät, damit auch unsere Enkel, wenn sie morgens außer Haus gehen noch das fröhliche Gezwitscher der Vögel wahrnehmen dürfen.