Die dreibändige Schuber-Ausgabe über "Alltag und Herrschaft in der DDR" umfasst den kompletten Zeitraum von 1949 bis 1989. Nach seinem Erfolgstitel "Die heile Welt der Diktatur" über die Ära Honecker folgte 2011 "Aufbruch nach Utopia" über die 1960er Jahre. Die Trilogie wird nun mit dem Band "Der große Plan" über die Aufbauzeit in den fünfziger Jahren zu einer Gesamtschau vollendet. Mit dem Schuber verbunden ist die Lizenz für ein Gratis E-Book von Stefan Wolles Buch über das Jahr 1968 in der DDR: "Der Traum von der Revolte", das 2008 erstmals erschien.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Fast zu schön um wahr zu sein, kommt Barbara Bollwahn in diesem dritten und letzten Band der DDR-Geschichte aus dem Christoph Links Verlag die DDR in ihrer Aufbauzeit vor. Zum Glück für Bollwahn verklärt der Autor, Leiter des DDR-Museums Berlin, nicht, sondern bleibt sachlich. Das steigert die Lektürelust, die Bollwahn schon beim Anschauen des kontrastreichen Einbandes bekommt. Erhellend, plastisch und unterhaltsam findet sie, was sie liest, weil der Autor, Historiker seines Zeichens, die Menschen in den Mittelpunkt seiner sezierenden Erzählung stellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Stefan Wolle schreibt unakademisch und seine Bücher sind gespickt mit kleineren Geschichten, die jeweils symptomatisch sind für ihre Zeit. Das heißt, Wolle verbindet Alltagsgeschichte, Kulturgeschichte, Sozialgeschichte und politische Geschichte auf originelle Weise. Diese drei Bände gehören zum Besten, was es an Literatur über den SED-Staat gibt. Stefan Nölke, mdr figaro Stefan Wolle ist ein schwungvoller Geschichtserzähler. Er lässt wissen und spüren, schreibt Geschichte von oben wie von unten, mit sarkastischem Sinn für die Bauchklatscher der Ideologie. Christoph Dieckmann, Die ZEIT Stefan Wolle sagt es gerne schlicht und klar, seine Sprache ist vielen verständlich, er hat so etwas wie ein Volksbuch geschrieben, das von oft humoristisch erzählten Episoden lebt, von einer geradezu literarischen Anteilnahme daran, was ihm, was Ostdeutschen in diesen 40 jahren zugestoßen, vor die Füße gefallen ist - und was so zum Alltag wurde, denn einen anderen gab es nicht. Martin Ahrends, Deutschlandradio Kultur/LesArt