Jan Weiler liest die verrückte Komödie über die Jagd nach dem großen Knüller
Der britische Klassiker des feinen Humors
Der kauzige William Boot schreibt seine wöchentliche Kolumne über Natur und Landleben für eine Londoner Zeitung und ist mit seinem unaufgeregten Dasein vollauf zufrieden.
Da wird er aufgrund einer Verwechslung 1938 als Kriegsberichterstatter in das afrikanische Krisengebiet Ishmaelia geschickt und weiß nicht, wie er sich in der Journalistenmeute zurecht finden soll. Denn alle sind auf der Jagd nach dem großen Scoop und spielen sich gegenseitig immer wieder aus. Die Bekanntschaft mit einem ominösen Geschäftsmann und einer divenhaften Hochstaplerin verhilft Boot endlich zum großen Scoop, der sensationellen Exklusivstory.
Ungekürzte Lesung mit Jan Weiler
7 CDs, 8h 35min
Der britische Klassiker des feinen Humors
Der kauzige William Boot schreibt seine wöchentliche Kolumne über Natur und Landleben für eine Londoner Zeitung und ist mit seinem unaufgeregten Dasein vollauf zufrieden.
Da wird er aufgrund einer Verwechslung 1938 als Kriegsberichterstatter in das afrikanische Krisengebiet Ishmaelia geschickt und weiß nicht, wie er sich in der Journalistenmeute zurecht finden soll. Denn alle sind auf der Jagd nach dem großen Scoop und spielen sich gegenseitig immer wieder aus. Die Bekanntschaft mit einem ominösen Geschäftsmann und einer divenhaften Hochstaplerin verhilft Boot endlich zum großen Scoop, der sensationellen Exklusivstory.
Ungekürzte Lesung mit Jan Weiler
7 CDs, 8h 35min
buecher-magazin.deDer Romanautor John Boot hat Beziehungsprobleme. Ein Aufenthalt im Ausland käme ihm jetzt gerade recht. So erhält er von der Zeitung „Daily Beast“ den Auftrag, nach Ishmaelia zu reisen, wo sich ein Krieg anzubahnen scheint. Aufgrund einer Verwechslung wird dann aber nicht John, sondern William Boot, Verfasser einer kleinen romantisch-schwülstigen Naturkolumne im „Daily Beast“, nach Afrika geschickt. Dem gutherzigen, etwas naiven William gelingt dort tatsächlich ein waschechter Scoop, der ganz England elektrisiert. Nach dessen Rückkehr wird John Boot für diesen Verdienst zum Ritter geschlagen und William widmet sich wieder seinen stillen Betrachtungen des Landlebens. Arthur Evelyn St. John Waugh hat mit seinem im Jahr 1938 erschienenen Roman eine wunderbare Satire über Kolonialismus, Journalismus und die gehobene britische Lebensart geschaffen, die dem als Kolumnist und Romanautor bekannten Jan Weiler als Vorleser wie auf den Leib geschneidert ist. Mit geschickter und einfühlsamer Intonation fördert er kleinste Nuancen und somit die ganze herrliche Lakonie der Vorlage zutage. „Scoop“ ist ein ganz und gar frischer Klassiker der englischen Literatur.
© BÜCHERmagazin, Reimar Biedermann
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2014NEUE TASCHENBÜCHER
Die Mission des Haubentauchers:
Zwei Neuausgaben von Evelyn Waugh
Was passiert, wenn englische Exzentriker abroad mit der modernen Welt kollidieren und das imperiale Highbrow-Ego angekokelt wird – dieses sein bevorzugtes Thema spielt Evelyn Waugh (1903-1966) in zwei Büchern durch, die nun in neuen, durchgesehenen Ausgaben vorliegen. Eine Einladung, einen Autor wiederzuentdecken, der sich durch seinen anarchischen Humor als Vorläufer von Monty Python ausweist. John Cleese wäre denn auch die Idealbesetzung für die Rolle des ebenso blasierten wie faden Lehrers für Alte Sprachen Scott-King, der unvorsichtigerweise eine Einladung in den fiktiven totalitären Balkanstaat Neutralien annimmt. Dabei macht er Bekanntschaft mit den für diktatorische Regime typischen Schikanen – vom pappsüßen roten Schaumwein über das rätselhafte Verschwinden einzelner Konferenzteilnehmer bis hin zu den Schwierigkeiten, das Land wieder zu verlassen, nachdem der Gastgeber in Ungnade gefallen ist. Dass es „ausgesprochen niederträchtig“ ist, „junge Menschen auf die moderne Welt vorzubereiten“, lautet das pädagogische Fazit am Ende von „Scott-Kings moderne Welt“, einer Erzählung, die knapp zehn Jahre nach Waughs Journalisten-Satire „Scoop“ entstand.
Hier wird der junge Landedelmann William Boot, der für das Daily Beast die Natur-Kolumne „Üppige Auen“ schreibt, Opfer einer Verwechslung und als Sonderberichterstatter in eine afrikanische Krisenregion entsandt. Doch mit stiff upper lip und dem Glück des reinen Toren bietet der eigentlich auf flaumige Nager und bedrohte Haubentaucher spezialisierte Einfaltspinsel Boot der „Fleet-Street-Zoologie“ die Stirn und landet schließlich das, was in einer älteren Übersetzung des Buchtitels noch „Knüller“ genannt wurde. In „Scoop“ verarbeitet der gewesene Abessinien-Korrespondent Waugh seine Erfahrungen mit frühem Borderline-Journalismus und postkolonialen Operettenrepubliken im Stil einer Screwball-Comedy. Nicht jedermanns cup of tea? Vorsicht, dieser hinreißend böse Roman ist mit politischer Unkorrektheit vergiftet. CHRISTOPHER SCHMIDT
Evelyn Waugh: Scoop. Roman. 320 Seiten, 11,90 Euro. Und: Scott-Kings moderne Welt. Erzählung. 112 Seiten, 9,90 Euro. Beide im Diogenes Verlag, Zürich 2014.
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Die Mission des Haubentauchers:
Zwei Neuausgaben von Evelyn Waugh
Was passiert, wenn englische Exzentriker abroad mit der modernen Welt kollidieren und das imperiale Highbrow-Ego angekokelt wird – dieses sein bevorzugtes Thema spielt Evelyn Waugh (1903-1966) in zwei Büchern durch, die nun in neuen, durchgesehenen Ausgaben vorliegen. Eine Einladung, einen Autor wiederzuentdecken, der sich durch seinen anarchischen Humor als Vorläufer von Monty Python ausweist. John Cleese wäre denn auch die Idealbesetzung für die Rolle des ebenso blasierten wie faden Lehrers für Alte Sprachen Scott-King, der unvorsichtigerweise eine Einladung in den fiktiven totalitären Balkanstaat Neutralien annimmt. Dabei macht er Bekanntschaft mit den für diktatorische Regime typischen Schikanen – vom pappsüßen roten Schaumwein über das rätselhafte Verschwinden einzelner Konferenzteilnehmer bis hin zu den Schwierigkeiten, das Land wieder zu verlassen, nachdem der Gastgeber in Ungnade gefallen ist. Dass es „ausgesprochen niederträchtig“ ist, „junge Menschen auf die moderne Welt vorzubereiten“, lautet das pädagogische Fazit am Ende von „Scott-Kings moderne Welt“, einer Erzählung, die knapp zehn Jahre nach Waughs Journalisten-Satire „Scoop“ entstand.
Hier wird der junge Landedelmann William Boot, der für das Daily Beast die Natur-Kolumne „Üppige Auen“ schreibt, Opfer einer Verwechslung und als Sonderberichterstatter in eine afrikanische Krisenregion entsandt. Doch mit stiff upper lip und dem Glück des reinen Toren bietet der eigentlich auf flaumige Nager und bedrohte Haubentaucher spezialisierte Einfaltspinsel Boot der „Fleet-Street-Zoologie“ die Stirn und landet schließlich das, was in einer älteren Übersetzung des Buchtitels noch „Knüller“ genannt wurde. In „Scoop“ verarbeitet der gewesene Abessinien-Korrespondent Waugh seine Erfahrungen mit frühem Borderline-Journalismus und postkolonialen Operettenrepubliken im Stil einer Screwball-Comedy. Nicht jedermanns cup of tea? Vorsicht, dieser hinreißend böse Roman ist mit politischer Unkorrektheit vergiftet. CHRISTOPHER SCHMIDT
Evelyn Waugh: Scoop. Roman. 320 Seiten, 11,90 Euro. Und: Scott-Kings moderne Welt. Erzählung. 112 Seiten, 9,90 Euro. Beide im Diogenes Verlag, Zürich 2014.
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»Einer der großen Meister der englischen Prosa... Es ist nie zu spät, Evelyn Waugh zu lesen oder wiederzulesen.« Time Magazine Time Magazine