England 1886: In ihren Träumen wird Emma Gordon von einer Bestie verfolgt. Besorgt wegen ihres Gesundheitzustandes wird sie schließlich von ihrer Tante in die berühmt-berüchtigte Anstalt Bedlam geschickt. Doch Emma denkt nicht einmal im Entferntesten daran, sich einsperren zu lassen und flüchtet so
aus der Anstalt in ihr weit entferntes Heimatdörfchen Cranmoor. Allerdings wartet dort die Bestie…mehrEngland 1886: In ihren Träumen wird Emma Gordon von einer Bestie verfolgt. Besorgt wegen ihres Gesundheitzustandes wird sie schließlich von ihrer Tante in die berühmt-berüchtigte Anstalt Bedlam geschickt. Doch Emma denkt nicht einmal im Entferntesten daran, sich einsperren zu lassen und flüchtet so aus der Anstalt in ihr weit entferntes Heimatdörfchen Cranmoor. Allerdings wartet dort die Bestie aus ihren Träumen auf sie.
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Brigitte Melzer ist mit "Wolfsgier" ein wirklich gutes Buch gelungen, das mit einigen tollen Ideen aufwarten kann.
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Besonders gut gefallen haben mir die zahlreichen Beschreibungen. Egal ob es sich dabei um das Innenleben einer Irrenanstalt im 19. Jahrhundert, London, Cranmoor oder der Natur handelte, gelang es der Autorin meisterhaft, diese dem Leser bildhaft vor Augen zu führen. Dazu trug auch der schlichte, aber schöne Schreibstil bei.
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Geschrieben wurde dieses Buch hauptsächlich aus zwei Perspektiven: Emma Gordon und Preston Styles. Hier hat mir Emmas Perspektive weitaus besser gefallen, allerdings fand ich es auch gut, dass der Leser durch diese zwei Perspektiven unterschiedliche Eindrücke erhielt.
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Die Charaktere wurden dagegen nur äußerlich beschrieben; man erfuhr kaum etwas über ihre Gewohnheiten oder Vorlieben. Allerdings reichten die vorhandenen Beschreibungen aus, um eine Sympathie oder Apathie des Lesers zu wecken, weswegen ich dies auch nicht als weiter schlimm betrachte.
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Besonders angetan hat es mir die Idee, die hinter diesem Buch steckt. Brigitte Melzer gelang es, diese auf spannende, blutige, aber auch romantische Weise durchzusetzen, sodass für jeden etwas dabei ist. Zahlreiche Wendungen verhindern, dass der Leser sich langweilt. Allerdings gab es auch Stellen, an denen die Story etwas zu durchschaubar war; auch fielen die Charaktere für meinen Geschmack etwas zu oft in Ohnmacht.
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Der Schluss von "Wolfsgier" hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt, denn wer hier ein Happy End erwartet ist vollkommen Fehl am Platz. Da mich die ständigen "Heile Welt - Happy Ends"in den meisten Fällen nur noch langweilen, war es mal eine Wohltat etwas anderes zu lesen. Für so viel Originalität gibt es einen kleinen Applaus von mir.
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Fazit: "Wolfsgier" gehört meiner Meinung nach ohne Zweifel zu den besten Werwolf-Romanen, die ich bis jetzt gelesen habe. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, doch gleichzeitig kann dieses Buch mit einer gehörigen Portion Originalität aufwarten. Von mir gibt es gute vier Sterne!