Ein langer, kalter Weg zu Gott
Eric LeMarque erzählt seine Geschichte: vom erfolgreichen Profisportler zum „Krüppel“, von einem Menschen, der nur um sich selbst kreist, hin zu einem, der auch anerkennen kann, dass er nicht alles unter Kontrolle haben kann. Der Weg dahin ist allerdings sehr hart
und auch ungewöhnlich. Während eines Sturms am Berg verschollen, hat Eric keine Chance, den Weg…mehrEin langer, kalter Weg zu Gott
Eric LeMarque erzählt seine Geschichte: vom erfolgreichen Profisportler zum „Krüppel“, von einem Menschen, der nur um sich selbst kreist, hin zu einem, der auch anerkennen kann, dass er nicht alles unter Kontrolle haben kann. Der Weg dahin ist allerdings sehr hart und auch ungewöhnlich. Während eines Sturms am Berg verschollen, hat Eric keine Chance, den Weg zurückzugehen und ist acht Tage in Schnee und Eis auf sich allein gestellt, mit nur minimaler Ausrüstung.
Es ist eine einfache Geschichte mit einer klaren Botschaft, die man gut lesen kann. Eric selbst erzählt, was er erlebt hat, wie in seinem Leben davor bereits die Weichen dafür gestellt wurden und wie es danach weiterging. Dabei ist er sehr ehrlich und selbstkritisch und gibt immer wieder offen zu, an welchen Stellen er Fehler gemacht hat, wird aber nicht selbstgeißlerisch und pathetisch. Eine Erzählweise, die ihn sehr sympathisch macht, obwohl er das natürlich im Zuge der ganzen Geschichte bei Weitem nicht immer war und ist. Sehr ergreifend beschreibt er, was in ihm vorgeht, während jener acht Tage und danach. Es ist ein Erlebnis, das keiner sich wünscht und das wohl auch kaum jemand überlebt hätte. Er benutzt eine sehr direkte Sprache, ohne etwas schönzureden oder kunstvoll zu umschreiben, auch das gefällt mir sehr gut. Nicht zuletzt ist die Geschichte sehr spannend, schließlich möchte man auf jeden Fall wissen, wie er da wieder herauskam, und dann ist das ja noch lange nicht das Ende: Was hat diese Geschichte aus ihm gemacht, wie hat sie ihn verändert? Die Antwort auf diese Frage ist auch ein wichtiger Teil seiner Botschaft, die er an andere weitergeben möchte.
Jedoch ist es für mich kein Buch, das ich unbedingt nochmal lesen oder zur Hand nehmen würde. Es ist kein schlechtes Buch, ein spannender Erlebnisbericht eines Menschen, vor dem man auf jeden Fall Respekt haben sollte. Aber es hat mich nicht vollends gepackt. Der Mensch Eric LeMarque erscheint mir nach wie vor sehr fremd und weit weg. Vielleicht liegt das auch daran, dass trotz der intensiven Schilderung seines Innenlebens immer noch ein Stück fehlt, was das Bild komplett gemacht hätte.
Fazit: Ein Buch, zu dem es nicht viel mehr zu sagen gibt, als dass es eine spannende Geschichte über die sehr außergewöhnlich herbeigeführte Veränderung eines Menschen beinhaltet. Wenn man solche Geschichten gerne liest und auch selbst etwas daraus zieht, dann kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.