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Die Dreijährige Sal Jensen wird entführt. Doch das Leben bei ihrem neuen Daddy ist erst der Beginn einer seltsamen, atmosphärisch dichten Reise. Selbstständig beginnt Sal, auf der Suche nach einem Zuhause, von Haushalt zu Haushalt zu wandern und begegnet dabei den absonderlichsten Individuen: dem wortkargen Waschsalon Besitzer, der abgehalfterten Vermieterin, einem altjungen Mann Unsentimental und philosophisch heiter kommentiert Sal diese narzisstische Erwachsenenwelt. Scott Bradfield ist mit seinem neuen Roman ein großer Wurf gelungen. Die Entführung Sals ist keine Opfergeschichte, son...
Die Dreijährige Sal Jensen wird entführt. Doch das Leben bei ihrem neuen Daddy ist erst der Beginn einer seltsamen, atmosphärisch dichten Reise. Selbstständig beginnt Sal, auf der Suche nach einem Zuhause, von Haushalt zu Haushalt zu wandern und begegnet dabei den absonderlichsten Individuen: dem wortkargen Waschsalon Besitzer, der abgehalfterten Vermieterin, einem altjungen Mann
Unsentimental und philosophisch heiter kommentiert Sal diese narzisstische Erwachsenenwelt. Scott Bradfield ist mit seinem neuen Roman ein großer Wurf gelungen. Die Entführung Sals ist keine Opfergeschichte, sondern ein sezierender, weiser, oft auch humoristischer Blick auf die amerikanische Gesellschaft. Mitreißend bis zur letzten Seite!
Unsentimental und philosophisch heiter kommentiert Sal diese narzisstische Erwachsenenwelt. Scott Bradfield ist mit seinem neuen Roman ein großer Wurf gelungen. Die Entführung Sals ist keine Opfergeschichte, sondern ein sezierender, weiser, oft auch humoristischer Blick auf die amerikanische Gesellschaft. Mitreißend bis zur letzten Seite!
Scott Bradfield 1955 in Kalifornien geboren, studierte amerikanische Literatur. Heute lebt er in London und Connecticut, wo er an der University of Storrs unterrichtet. Schon bei seinem Debüt "Die Geschichte der leuchtenden Bewegung" wurden Bradfields elektrisierende Beschreibungskunst und die poetische Intensität gefeiert. Zuletzt erschienen: "Gute Mädchen haben's schwer" (2005).
Produktdetails
- Verlag: Residenz
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 4. Februar 2013
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 132mm x 23mm
- Gewicht: 388g
- ISBN-13: 9783701716036
- ISBN-10: 370171603X
- Artikelnr.: 36801930
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Zu moralisierend, zu sehr bedacht auf Roadmovie-Atmo und esoterische bis biblische Erlösungsansprüche kommt diese parabelhafte Erzählung von Scott Bradfield der Rezensentin daher. Da hilft auch nicht die luftige Sprache oder dass die Heldin, die von eigennützigen Erwachsenen hin- und hergeschoben und möglicherweise, Anja Hirsch ist sich da nicht sicher, sogar missbraucht wird, an Momo erinnert. Der leidvollen Odyssee des Mädchens im Buch folgt Hirsch bald nur noch widerwillig, dramaturgisch zu langweilig erscheint ihr der Rhythmus ihrer wechselnden Unterkünfte, zu blass findet sie diese Prosa.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Sal wohnt im Waschsalon
Scott Bradfield will von der Erziehung zur Beziehung
In den Augen von Kindern können Erwachsene zu Monstern werden, riesengroß mit Knopfaugen oder ärmlich klein ohne Schutzfunktion. Und will man der Welt den Spiegel vorhalten, ist es durchaus effektiv, diese Perspektive von schräg unten ein ganzes Buch lang durchzuhalten. Der in London lebende Kalifornier Scott Bradfield, Jahrgang 1955, hat das in seinem neuen Roman konsequent getan, indem er ganz auf Augenhöhe eines kleinen Mädchens namens Sal erzählt, und so treten sie uns fratzenhaft entgegen: seltsame Erwachsene, die offenbar den Verstand verlieren, sobald sie Sal sehen. Manche haben so viel Mitleid mit dem etwas verwahrlosten Kind,
Scott Bradfield will von der Erziehung zur Beziehung
In den Augen von Kindern können Erwachsene zu Monstern werden, riesengroß mit Knopfaugen oder ärmlich klein ohne Schutzfunktion. Und will man der Welt den Spiegel vorhalten, ist es durchaus effektiv, diese Perspektive von schräg unten ein ganzes Buch lang durchzuhalten. Der in London lebende Kalifornier Scott Bradfield, Jahrgang 1955, hat das in seinem neuen Roman konsequent getan, indem er ganz auf Augenhöhe eines kleinen Mädchens namens Sal erzählt, und so treten sie uns fratzenhaft entgegen: seltsame Erwachsene, die offenbar den Verstand verlieren, sobald sie Sal sehen. Manche haben so viel Mitleid mit dem etwas verwahrlosten Kind,
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dass sie ständig weinen müssen. Andere wollen Sal Manieren beibringen und haben Checklisten, damit sie Neues lernt.
Mit drei Jahren beginnt ihre Odyssee, als ein Mann, den Sal fortan "Daddy" nennen soll, sie von zu Hause entführt. Irgendwann wird er ihrer überdrüssig, und sie schlägt sich so durch. Mal wohnt sie in Waschsalons, dann in pinkfarbenen Nobelvillen oder feuchten Kellern, wie es sich gerade so ergibt. Hin und wieder befreit sie sich auch entnervt aus den Armen schnarchender Männer oder Frauen.
Ein Roman über Missbrauch also? Im weitesten Sinne schon. "Die Leute, die sie vorübergehen sahen" bohrt sich sehr zynisch, sehr rigoros hinein in die Seelen eines narzisstisch um sich selbst kreisenden Personals. Beziehungs- und verantwortungslos, nutzt es selbst Kinder nur zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und schiebt sie nach Belieben auch wieder ab.
Dramaturgisch aber ist das eher schwach. Es entwickelt sich ein etwas zäher, eintöniger Rhythmus aus den wechselnden Unterkünften, die Sal bewohnt und wieder verlässt, in einem grellen Pizza- und Zeichentrickland von abstoßender Oberflächlichkeit, unwirklich gebaut auf ploppenden Dosen, verschimmelt bis ins Mauerwerk, abdriftend in eine floskelhafte Spiritualität, die nicht hält, was sie verspricht. Auch von Kinderschänderringen ist die Rede. Und obwohl manche der Sals Leben streifenden Erwachsenen durchaus philosophisch werden, mag man sich, wie Sal selbst, nicht auf sie einlassen. Als Figuren bleiben sie Schnappschüsse der Prosa ohne Strahlkraft.
Das muss auch der Autor bemerkt haben, weshalb er als magisches Gegengewicht Sal aufbaut: Das Mädchen spricht nicht viel, denkt aber bald altklug über vieles nach, was keine Schule lehrt. Und wie sie so einsam durch diese kalte Welt zieht, mit gnädigem Blick für diese verbogenen, monologisierenden Erwachsenen, dank wachsender Weisheit und Lebenserfahrung indolent, durchaus stark und lebenstauglich, erinnert sie ein wenig an Michael Endes Figur "Momo" oder andere menschgewordene, alterslose Jesusfiguren: geopfert, um uns den Spiegel vorzuhalten. Sal ist nicht von dieser Welt.
Diesen subtilen Zauber der Hauptfigur fängt Scott Bradfield mitunter schön ein. Wie Sal einmal viele Tage lang allein durch die Wüste zieht, mit nichts als Brot und Regenwasser, einem sprechenden Kojoten begegnend, das hat trotz der Wunderlichkeit Kraft. Man spürt allerdings auch unangenehm stark, dass Bradfields parabelhafte Erzählung hohen Erlösungsanspruch hat und sich nicht mit beschreibbaren Dingen begnügt. Bradfield, der 1989 mit seiner Erzählung "Die Geschichte der leuchtenden Bewegung" (deutsch 1993) debütierte, knüpft hier an alte Themen an: Nichts, zeigt er, ist von Dauer, das Unterwegssein die eigentliche Bestimmung. Die Menschen, die seine amerikakritischen Romane wie Nomaden durchkreuzen, schlagen nirgendwo Wurzeln. Aus Reisenden werden gesetzlose Gettokinder. Die Frage, die sich durch diese Prosa zieht, stellt sich so: Wie kann man sich so etwas wie Unschuld bewahren?
Bradfield arrangiert das alles mit der Bibel im Handgepäck und dem Roadmovie-Genre im Kopf. Aber trotz seiner luftigen Sprache droht sein Roman zur Moralanstalt zu werden. Sal agiert zwar nicht als Opfer, aber zunehmend als hochgerüstete Verkünderin verquaster Aushaltestrategien: "Die Straßenlampen verbreiteten die ganze Nacht hindurch ihr trübes Licht, beleuchteten Dinge, auch wenn gar keiner da war, sie zu sehen. Es war wie Bewusstsein, das mit sich allein war; das Hintergrundrauschen empfindungsbegabter, elementarer Materie. Sich dessen bewusst, dass sie sich ihres Bewusstseins nicht bewusst war." Bradfield hat zwar Sinn für Übertreibung, auch einen eigenen Ton. Seine traumartige, surreale Reise durch ein krakenarmiges, übergriffiges Erziehungs- und Beziehungsgeflecht ist dann aber doch in der Anlage zu divergent, als dass man genussvoll mitreisen könnte.
ANJA HIRSCH
Scott Bradfield: "Die Leute, die sie vorübergehen sahen". Roman.
Aus dem Englischen von Manfred Allié. Residenz Verlag, Salzburg 2013. 240 S., geb., 21,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit drei Jahren beginnt ihre Odyssee, als ein Mann, den Sal fortan "Daddy" nennen soll, sie von zu Hause entführt. Irgendwann wird er ihrer überdrüssig, und sie schlägt sich so durch. Mal wohnt sie in Waschsalons, dann in pinkfarbenen Nobelvillen oder feuchten Kellern, wie es sich gerade so ergibt. Hin und wieder befreit sie sich auch entnervt aus den Armen schnarchender Männer oder Frauen.
Ein Roman über Missbrauch also? Im weitesten Sinne schon. "Die Leute, die sie vorübergehen sahen" bohrt sich sehr zynisch, sehr rigoros hinein in die Seelen eines narzisstisch um sich selbst kreisenden Personals. Beziehungs- und verantwortungslos, nutzt es selbst Kinder nur zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und schiebt sie nach Belieben auch wieder ab.
Dramaturgisch aber ist das eher schwach. Es entwickelt sich ein etwas zäher, eintöniger Rhythmus aus den wechselnden Unterkünften, die Sal bewohnt und wieder verlässt, in einem grellen Pizza- und Zeichentrickland von abstoßender Oberflächlichkeit, unwirklich gebaut auf ploppenden Dosen, verschimmelt bis ins Mauerwerk, abdriftend in eine floskelhafte Spiritualität, die nicht hält, was sie verspricht. Auch von Kinderschänderringen ist die Rede. Und obwohl manche der Sals Leben streifenden Erwachsenen durchaus philosophisch werden, mag man sich, wie Sal selbst, nicht auf sie einlassen. Als Figuren bleiben sie Schnappschüsse der Prosa ohne Strahlkraft.
Das muss auch der Autor bemerkt haben, weshalb er als magisches Gegengewicht Sal aufbaut: Das Mädchen spricht nicht viel, denkt aber bald altklug über vieles nach, was keine Schule lehrt. Und wie sie so einsam durch diese kalte Welt zieht, mit gnädigem Blick für diese verbogenen, monologisierenden Erwachsenen, dank wachsender Weisheit und Lebenserfahrung indolent, durchaus stark und lebenstauglich, erinnert sie ein wenig an Michael Endes Figur "Momo" oder andere menschgewordene, alterslose Jesusfiguren: geopfert, um uns den Spiegel vorzuhalten. Sal ist nicht von dieser Welt.
Diesen subtilen Zauber der Hauptfigur fängt Scott Bradfield mitunter schön ein. Wie Sal einmal viele Tage lang allein durch die Wüste zieht, mit nichts als Brot und Regenwasser, einem sprechenden Kojoten begegnend, das hat trotz der Wunderlichkeit Kraft. Man spürt allerdings auch unangenehm stark, dass Bradfields parabelhafte Erzählung hohen Erlösungsanspruch hat und sich nicht mit beschreibbaren Dingen begnügt. Bradfield, der 1989 mit seiner Erzählung "Die Geschichte der leuchtenden Bewegung" (deutsch 1993) debütierte, knüpft hier an alte Themen an: Nichts, zeigt er, ist von Dauer, das Unterwegssein die eigentliche Bestimmung. Die Menschen, die seine amerikakritischen Romane wie Nomaden durchkreuzen, schlagen nirgendwo Wurzeln. Aus Reisenden werden gesetzlose Gettokinder. Die Frage, die sich durch diese Prosa zieht, stellt sich so: Wie kann man sich so etwas wie Unschuld bewahren?
Bradfield arrangiert das alles mit der Bibel im Handgepäck und dem Roadmovie-Genre im Kopf. Aber trotz seiner luftigen Sprache droht sein Roman zur Moralanstalt zu werden. Sal agiert zwar nicht als Opfer, aber zunehmend als hochgerüstete Verkünderin verquaster Aushaltestrategien: "Die Straßenlampen verbreiteten die ganze Nacht hindurch ihr trübes Licht, beleuchteten Dinge, auch wenn gar keiner da war, sie zu sehen. Es war wie Bewusstsein, das mit sich allein war; das Hintergrundrauschen empfindungsbegabter, elementarer Materie. Sich dessen bewusst, dass sie sich ihres Bewusstseins nicht bewusst war." Bradfield hat zwar Sinn für Übertreibung, auch einen eigenen Ton. Seine traumartige, surreale Reise durch ein krakenarmiges, übergriffiges Erziehungs- und Beziehungsgeflecht ist dann aber doch in der Anlage zu divergent, als dass man genussvoll mitreisen könnte.
ANJA HIRSCH
Scott Bradfield: "Die Leute, die sie vorübergehen sahen". Roman.
Aus dem Englischen von Manfred Allié. Residenz Verlag, Salzburg 2013. 240 S., geb., 21,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Als ich die Leseprobe las, dachte ich, dass es sich um eine Entführung a là Kampusch handele. Aber so war es nicht. Der Klempner, den sie Daddy nennt, nimmt sie einfach mit, dort kümmert er sich wie ein echter Daddy um sie, dann ist er plötzlich weg, dann lebt sie bei der …
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Als ich die Leseprobe las, dachte ich, dass es sich um eine Entführung a là Kampusch handele. Aber so war es nicht. Der Klempner, den sie Daddy nennt, nimmt sie einfach mit, dort kümmert er sich wie ein echter Daddy um sie, dann ist er plötzlich weg, dann lebt sie bei der Vermieterin, dann plötzlich da auch wieder nicht mehr ... Sie zieht alleine durch die Lande, lebt in alten Bunkern, Waschsalons und wo auch immer. Und das alles mit 4 Jahren ???? Sie kauft vom Münzgeld aus den Waschautomaten Kekse (welcher Kaufmann verkauft einer 4-jährigen Kekse, wenn sie jeden Tag alleine ohne Erziehungsberichtigte erscheint??)
Ich bin von Anfang an sehr gut in das Buch hineingekommen. Es gibt ja nur Sal, die Hauptfigur des Buches, plus die jeweiligen Leute, die sie "vorübergehen sahen", bei denen sie kurzzeitig lebte. Wie lang jeweils, das kann man in keinem der Kapitel entnehmen. Man weiss, dass Sal zu Beginn des Buches 3 Jahre alt ist ... Auf S. 54 heißt es : ... "wir wissen nicht mal wie alt sie ist. Womöglich sollte sie schon in der Schule sein." So denkt man sich, sie müsse zu diesem Zeitpunkt etwa 6 Jahre sein, da sie ja eben zu Beginn 3 Jahre alt war und wenn sie dann eben zur Schule gehen sollte, müsste sie ja so 6 Jahre etwa alt sein. Dann aber später auf S. 83 steht dann : ..." Tim lud sie zum Essen ein. Ich hole dich um sechs Uhr ab, gleich wenn ich aus dem Colleg zurück bin und du musst nichts mitbringen, es sei denn du willst etwas anderes trinken als Wein und Leitungswasser." Da dachte ich mir: Okay, sie geht mit dem College-Jungen aus, trinkt evtl. Wein, sie muss jetzt mind. 16 Jahre alt sein. Ist aber dann nicht so, denn auf S. 86 will die Oma dann wissen, ob sie verheiratet ist (!?) und sie sagt: " Nein, ... Ich bin ja erst vier Jahre alt ... Vielleicht auch fünf. Das weiß ich nicht so genau...." und dann steht da weiter "Aber das erwartet man ja auch von Großmüttern, wenn sie die zukünftige Frau ihres Enkels kennenlernen."
Alles chronologisch recht verwirrend und irgendwie eine totale Veräppelung an eine Kindheit, denn kein Kind kann so lange so alleine sich durch die Welt schlagen. Dennoch ist das Buch recht unterhaltsam geschrieben, erinnert mich vom Stil direkt ein wenig an Paulo Coelho.
So zieht sich diese Geschichte das gesamte Buch über durch: Irgendwo leben, jemanden treffen, wieder woanders leben... Nicht besonders spannend, aber ganz unterhaltsam geschrieben.
Das Cover des Buches ist eine Kritzelei, die aus einer Kinderhand stammen könnte und ein Mädchen zeigt, das sich selbst gezeichnet haben könnte.
Direkte Kapitel also mit Nummern oder mit Titel gibt es in dem Buch keine, nur immer **** die einzelne Abschnitte unterteilen, die dann etwa alle 2 bis 3 Seiten auftauchen.
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Das Buch wird aus der Sich der 3-jährigen Sal erzählt.
Ein Mann repariert den Boiler und nimmt das Kind einfach mit. Das Kind wehrt sich nicht, begehrt nicht auf und akzeptiert die Situation sehr schnell. Ihr neuer Daddy ist ein wenig seltsam. Er richtet für sie ein Zimmer her in …
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Das Buch wird aus der Sich der 3-jährigen Sal erzählt.
Ein Mann repariert den Boiler und nimmt das Kind einfach mit. Das Kind wehrt sich nicht, begehrt nicht auf und akzeptiert die Situation sehr schnell. Ihr neuer Daddy ist ein wenig seltsam. Er richtet für sie ein Zimmer her in rosa und blau mit Wölkchen. Dann bringt er ihr bei, das Dinge nicht wirklich wichtig sind. Für sie gibt es keine Freunde, keine Spielgruppen – nur Daddy. Er sorgt sich auf eigenartige Weise um sie.
Nachdem Daddy weg ist, kümmert sich Mrs. Anderson, die Vermieterin um das Mädchen. Dort lernt sie Kleine ein ganz anderes Leben und andere Einstellungen kennen. Auch Mrs. Anderson scheint nicht recht normal zu sein und so ist dies auch nur vorübergehend.
Sal wird von vielen Menschen aufgenommen, verwöhnt, wieder ausgesetzt. Dann lebt sie in einem Waschsalon. Auch die Fürsorge kümmert sich nicht dauerhaft um sie. Sal nimmt die Situation so wie sie kommt und akzeptiert ihr Leben. Beziehungen baut sie nicht auf. Sal
Es ist eine Geschichte, die mich etwas verstört. Wieso wehrt sich das Kind nicht gegen die Entführung? Wieso betrachtet Sal von Anfang an alles so distanziert?
Ich kenne kein Kind, das sich so verhalten würde. Deshalb ist die Geschichte für mich so unrealistisch und ich finde keinen Zugang zu ihr.
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„Aus allem, was dir in diesem Leben widerfährt, und von jedem, der dir begegnet, lernst du etwas, und dann machst du von dem, was du lernst, Gebrauch und verschaffst dir einen besseren Begriff davon, wer du bist und was du willst. Manchmal bleibst du eine Zeitlang bei Leuten, oder sie …
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„Aus allem, was dir in diesem Leben widerfährt, und von jedem, der dir begegnet, lernst du etwas, und dann machst du von dem, was du lernst, Gebrauch und verschaffst dir einen besseren Begriff davon, wer du bist und was du willst. Manchmal bleibst du eine Zeitlang bei Leuten, oder sie bleiben bei dir. Ihr arbeitet zusammen wie ein einziges Individuum, und das nennt man Familie, oder ein Geschäftsunternehmen, eine Firma, besonders wenn sie Aktien verkauft oder Krankenversicherungen, solche Sachen.“ (S. 130)
Die dreijährige Sal wird eines Tages von dem Mann, der den Boiler im Keller ihrer Eltern repariert, mitgenommen. Er will ihr neuer Daddy sein und ihr zeigen, wie er die Welt sieht. Damit beginnt für Sal eine Reise, auf der sie viele Menschen kennenlernt, Menschen, mit denen sie zusammenlebt, die in ihr etwas besonderes sehen oder sie völlig ignorieren. Das kleine Mädchen – so wird sie meist genannt – hat eine ganz eigene Sicht auf die Welt und vor allem auf die Leute. Sie macht sich viele Gedanken über sich und ihre Umgebung und versucht irgendwie durchs Leben zu kommen.
Es fällt mir etwas schwer „Die Leute, die sie vorübergehen sahen“ zu bewerten. Ich hatte oft beim Lesen das Gefühl, dass mir der Roman entgleitet und ich nicht mehr ganz mitkomme. Dann wieder hatte ich das Gefühl genau zu verstehen, worum es geht und ich habe auch einige schöne Gedanken darin gefunden. Das Thema des Romans ist auf keinen Fall Kindesentführung, auch wenn das der erste Eindruck sein könnte. Es geht mehr um die Art wie Menschen miteinander umgehen. Viele Menschen, denen Sal auf ihrer Reise begegnet, glauben sie würden ihr helfen, dabei geht es ihnen oft nur um sich selbst. Wieder andere projizieren Dinge in das Mädchen, die sie nicht erfüllen kann, und machen sie sogar zu einem neuen Messias. Sal merkt schnell, dass es am besten ist, wenn man ihnen das sagt, was sie hören wollen. Und oft geht es ihr am besten, wenn sie sich gar nicht mit anderen herumschlagen muss.
Wie gesagt, das Buch hat mich ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und wirft einen interessanten Blick auf unsere Gesellschaft. So ganz überzeugen konnte es mich aber trotzdem nicht.
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