Ein aufwendig gestaltetes, großformatiges Bilderbuch, das Kinder und Erwachsene inspiriert und Begeisterung für die Tier- und Pflanzenwelt weckt.
Warum haben Giraffen einen so langen Hals und Elefanten einen Rüssel? Wieso gleicht kein Hase dem anderen? Und sind Pferd, Zebra und Esel tatsächlich miteinander verwandt? All das und noch viel mehr erklärt Sabina Radeva anhand kurzer Texte und einzigartiger Illustrationen und vermittelt so anschaulich die komplexe Evolutionstheorie. Auf diese Weise verwandelt sie Darwins wissenschaftliches Werk in einen spektakulären Hingucker für alle Altersklassen.
Warum haben Giraffen einen so langen Hals und Elefanten einen Rüssel? Wieso gleicht kein Hase dem anderen? Und sind Pferd, Zebra und Esel tatsächlich miteinander verwandt? All das und noch viel mehr erklärt Sabina Radeva anhand kurzer Texte und einzigartiger Illustrationen und vermittelt so anschaulich die komplexe Evolutionstheorie. Auf diese Weise verwandelt sie Darwins wissenschaftliches Werk in einen spektakulären Hingucker für alle Altersklassen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.03.2019Darwin, leicht und licht
Sabina Radeva erklärt die „Entstehung der Arten“
Es mutet immer unglaublich an, dass es tatsächlich Leute geben soll, die Charles Darwins „Entstehung der Arten“ nur für eine Theorie von vielen halten und sie sogar bekämpfen wider alle Vernunft und Einsicht. Denen sollte man dieses so zarte wie in der Sache unmissverständliche Bilderbuch von Sabina Radeva zu lesen geben. Leichtfüßiger, unangestrengter lassen sich Darwins Erkenntnisse kaum darstellen. Ob es bei Verbohrten, Kreationisten und anderen Verschwörungsgläubigen allerdings helfen würde, steht dahin.
Die Illustrationen lassen die Tiere und Pflanzen freundlich, dabei präzise und ohne falsche Verniedlichung auftreten. Dann gibt es erläuternde Blätter, die komplexe Begriffe wie Art, Variation unter Domestizierung oder im Naturzustand klar und sofort begreifbar darstellen. Auch die drei Seiten über Darwin, seine Familie und die Arbeit am bahnbrechenden Buch bieten en passant Informationen, ohne trocken oder schwer verständlich zu werden. Alles wirkt licht, dort übersichtlich, wo es nötig ist, und dort wild und dschungelig, wo Sabina Radeva das Zusammenspiel von tierischer und pflanzlicher Artenvielfalt zeigen will. Geradezu unbeschwert gelingt es ihr, solche in der Rezeptionsgeschichte von Darwins Werk höchst problematisch aufgeladenen Schlagwörter wie den „Kampf ums Dasein“ oder die „natürliche Selektion“ wieder in ihre ursprüngliche Bedeutung zurückzuholen. Neben den luftigen Zeichnungen gehören auch die Darwin-Zitate dazu, die in ihrer beschreibenden Ruhe und Genauigkeit jegliches Ideologische vermissen lassen.
So wie Charles Darwin aus der unendlichen Fülle seiner Naturbeobachtungen während seiner Weltreise an Bord der Beagle den Stoff gewann, um sein weltbewegendes Buch allmählich und mit aller Sorgfalt anschaulicher Beweisführung zu schreiben, so behutsam und aufmerksam hervorhebt und ihren Darwin nach allen Möglichkeiten ihrer Kunst zwingend darstellt.
Am Ende berichtet sie von Absicht und Vorgehen ihres Bilderbuchs und bietet außerdem einen Anhang, in dem weder ein kurzer Blick auf Darwins ähnlich denkenden Kollegen Alfred Russel Wallace noch Hinweise fehlen auf weit verbreitete, oft absichtliche Missverständnisse von Darwins Lehre und Werk. Also, wie bei Darwin bleibt es auch bei Sabina Radeva dabei: Der Mensch stammt nicht vom Affen ab.
HARALD EGGEBRECHT
Sabina Radeva: Darwins Entstehung der Arten. Nacherzählt und illustriert von der Autorin. Aus dem Englischen von Stefanie Öchel. Hanser Verlag, München 2019. 56 Seiten, 16 Euro.
Illustration aus Sabina Radeva:
Darwins Entstehung der Arten
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Sabina Radeva erklärt die „Entstehung der Arten“
Es mutet immer unglaublich an, dass es tatsächlich Leute geben soll, die Charles Darwins „Entstehung der Arten“ nur für eine Theorie von vielen halten und sie sogar bekämpfen wider alle Vernunft und Einsicht. Denen sollte man dieses so zarte wie in der Sache unmissverständliche Bilderbuch von Sabina Radeva zu lesen geben. Leichtfüßiger, unangestrengter lassen sich Darwins Erkenntnisse kaum darstellen. Ob es bei Verbohrten, Kreationisten und anderen Verschwörungsgläubigen allerdings helfen würde, steht dahin.
Die Illustrationen lassen die Tiere und Pflanzen freundlich, dabei präzise und ohne falsche Verniedlichung auftreten. Dann gibt es erläuternde Blätter, die komplexe Begriffe wie Art, Variation unter Domestizierung oder im Naturzustand klar und sofort begreifbar darstellen. Auch die drei Seiten über Darwin, seine Familie und die Arbeit am bahnbrechenden Buch bieten en passant Informationen, ohne trocken oder schwer verständlich zu werden. Alles wirkt licht, dort übersichtlich, wo es nötig ist, und dort wild und dschungelig, wo Sabina Radeva das Zusammenspiel von tierischer und pflanzlicher Artenvielfalt zeigen will. Geradezu unbeschwert gelingt es ihr, solche in der Rezeptionsgeschichte von Darwins Werk höchst problematisch aufgeladenen Schlagwörter wie den „Kampf ums Dasein“ oder die „natürliche Selektion“ wieder in ihre ursprüngliche Bedeutung zurückzuholen. Neben den luftigen Zeichnungen gehören auch die Darwin-Zitate dazu, die in ihrer beschreibenden Ruhe und Genauigkeit jegliches Ideologische vermissen lassen.
So wie Charles Darwin aus der unendlichen Fülle seiner Naturbeobachtungen während seiner Weltreise an Bord der Beagle den Stoff gewann, um sein weltbewegendes Buch allmählich und mit aller Sorgfalt anschaulicher Beweisführung zu schreiben, so behutsam und aufmerksam hervorhebt und ihren Darwin nach allen Möglichkeiten ihrer Kunst zwingend darstellt.
Am Ende berichtet sie von Absicht und Vorgehen ihres Bilderbuchs und bietet außerdem einen Anhang, in dem weder ein kurzer Blick auf Darwins ähnlich denkenden Kollegen Alfred Russel Wallace noch Hinweise fehlen auf weit verbreitete, oft absichtliche Missverständnisse von Darwins Lehre und Werk. Also, wie bei Darwin bleibt es auch bei Sabina Radeva dabei: Der Mensch stammt nicht vom Affen ab.
HARALD EGGEBRECHT
Sabina Radeva: Darwins Entstehung der Arten. Nacherzählt und illustriert von der Autorin. Aus dem Englischen von Stefanie Öchel. Hanser Verlag, München 2019. 56 Seiten, 16 Euro.
Illustration aus Sabina Radeva:
Darwins Entstehung der Arten
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
"Radeva gelingt es, in der Kombination von verspielten, detailreichen Zeichnungen und präzisen Texten Darwins Evolution zu erklären und diese durch Fakten moderner Wissenschaft zu ergänzen." Klima-Buchtipp, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Juni 2019
"Ein Sachbilderbuch, das in knappen Texten und verspielt bunten Zeichnungen die Evolution erklärt. Ergänzt um ein Glossar sowie einen lehrreichen Anhang, der aufführt, wo die Forscher heute schlauer sind als Darwin." Die Luchs-Jury, Die Zeit, 04.04.19
"Präzise und ohne falsche Verniedlichungen... Klar und sofort begreifbar... Geradezu unbeschwert gelingt es Radeva, Schlagwörter wie die 'natürliche Selektion' wieder in ihre ursprüngliche Bedeutung zurückzuholen. Neben den luftigen Zeichnungen gehören auch die Darwin-Zitate dazu, die in ihrer beschreibenden Ruhe und Genauigkeit jegliches Ideologisches vermissen lassen." Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung, 19.03.19
"Ein Sachbilderbuch, das in knappen Texten und verspielt bunten Zeichnungen die Evolution erklärt. Ergänzt um ein Glossar sowie einen lehrreichen Anhang, der aufführt, wo die Forscher heute schlauer sind als Darwin." Die Luchs-Jury, Die Zeit, 04.04.19
"Präzise und ohne falsche Verniedlichungen... Klar und sofort begreifbar... Geradezu unbeschwert gelingt es Radeva, Schlagwörter wie die 'natürliche Selektion' wieder in ihre ursprüngliche Bedeutung zurückzuholen. Neben den luftigen Zeichnungen gehören auch die Darwin-Zitate dazu, die in ihrer beschreibenden Ruhe und Genauigkeit jegliches Ideologisches vermissen lassen." Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung, 19.03.19