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2 Kundenbewertungen

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 in der Sparte "Kinderbuch"
Die meisten von uns kennen und lieben Anke Kuhl. Wir lieben ihren herrlich frechen, lockeren Strich, die ernsten Kulleraugen in Kindergesichtern, die nicht ständig lächeln. Wir lieben ihren Sinn für Körperlichkeit in "Klär mich auf", ihren schwarzen Humor in "Alle Kinder" und die tiefgründigen Mienen ihrer Tierfiguren.
Jetzt erhalten wir eine Ahnung davon, wo dieser Reichtum seinen Ursprung hat. "Manno!" erzählt in herrlichen Comic-Episoden von der Kindheit der kleinen Anke in einer hessischen Kleinstadt.
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Produktbeschreibung
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 in der Sparte "Kinderbuch"

Die meisten von uns kennen und lieben Anke Kuhl. Wir lieben ihren herrlich frechen, lockeren Strich, die ernsten Kulleraugen in Kindergesichtern, die nicht ständig lächeln. Wir lieben ihren Sinn für Körperlichkeit in "Klär mich auf", ihren schwarzen Humor in "Alle Kinder" und die tiefgründigen Mienen ihrer Tierfiguren.

Jetzt erhalten wir eine Ahnung davon, wo dieser Reichtum seinen Ursprung hat. "Manno!" erzählt in herrlichen Comic-Episoden von der Kindheit der kleinen Anke in einer hessischen Kleinstadt. Wir tauchen ein in eine Welt, in der Oma und Opa noch im selben Haus leben und in der man nachmittags auf ziemlich abseitige Ideen kommen kann. Eine Welt, die bei aller Familienintimität nicht ohne Brüche ist. Ein ungemein berührendes Buch für Kinder und Große mit einer immensen Spannbreite von quietschkomisch bis tieftraurig und ganz viel dazwischen.

Preise und Auszeichnungen:
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2021Comicbuchpreis 2019 der Berthold-Leibinger-StiftungBeste 7 im März 2020Luchs des Monats im Juni 2020Max und Moritz-Preis 2020 (Kategorie: "Bester Comic für Kinder")White Ravens 2020Leselotse der Zeitschrift Buchjournal
Autorenporträt
Anke Kuhl, Jahrgang 1970, hat in Mainz und Offenbach das Zeichnen studiert und arbeitet seit 1998 als Illustratorin in der Ateliergemeinschaft LABOR. Für das Buch "Alles Familie!" wurde sie mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Sie lebt mit Mann, Sohn und Tochter in Frankfurt am Main. www.laborproben.de
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.05.2020

Aus dem Kinderleben

Herrje, schlimmer hätte es nun wirklich nicht kommen können. Da hat das Mädchen endlich die Prüfung zum Frühschwimmer absolviert, rennt freudestrahlend, die Arme in die Luft gereckt, zu den Großeltern, um von dem Erfolg zu erzählen, drückt der Oma das frisch erworbene Abzeichen in die Hand, damit sie es auf den knallroten Badeanzug nähen kann - und dann passiert so etwas. Ausgerechnet die allerpeinlichste Stelle überhaupt wählt die Großmutter für das Schwimmabzeichen aus. "Oomaa", brüllt die kleine Anke, "doch nicht mitten aufs Mötzchen!" Und ihre Schwester Eva kriegt sich vor Lachen gar nicht mehr ein.

"Alles genau so in echt passiert", lautet der Untertitel von Anke Kuhls Comic "Manno!", in dem die Frankfurter Zeichnerin von ihrer eigenen Kindheit erzählt. Dass die 1970 Geborene darin offen und anrührend eine Durchschnittskindheit mit all ihren Aufregungen, Abenteuern, Ängsten, Sehnsüchten und dem herrlichen Quatsch, den man als Kind so erlebt, beschreibt, macht ihren Comic so großartig. Es ist das Besondere im Gewöhnlichen, von dem Kuhl berichtet: die Verbundenheit unter Geschwistern, das Schwärmen für Fernsehstars, die Angst vor großen, bösen Hunden, die Faszination für Telefonstreiche, die Nachmittage bei Oma und Opa, das wohlige Gefühl, wenn man zu Mama ins Bett kriechen darf.

"Manno!", erschienen im Klett Kinderbuch Verlag, empfohlen für alle von sieben Jahren an, ist ein Buch, das man in der Familie sehr gut gemeinsam lesen kann. Eltern, gerade die, die wie Kuhl selbst zur "Generation Golf" zählen, fühlen sich an die eigene Kindheit erinnert. Und die Jüngeren staunen zwar über alte Tastentelefone mit Kordel oder fragen sich, wer wohl Rudi Carrell gewesen sein mag, erkennen sich aber dennoch auch in den Geschichten wieder.

Eigentlich hätte Anke Kuhl ihren Comic dieser Tage im Frankfurter Literaturhaus vorgestellt, bei der beliebten Reihe der "Kinderbuchsonntage". Doch wegen der Corona-Pandemie bleibt das Haus bis mindestens Ende Mai geschlossen. Das ist jammerschade, trotzdem gibt es zwei Möglichkeiten, sich über die Absage der Lesung hinwegzutrösten: Entweder man liest das schöne Buch einfach gemeinsam zu Hause auf der Couch. Oder man verfolgt den Livestream, den das Literarische Colloquium Berlin am 20. Mai um 18 Uhr mit der Autorin veranstaltet. Wie man daran teilnimmt, ist im Internet unter der Adresse www.lcb.de zu erfahren. Übrigens gibt es auch schon einen Nachholtermin für die ausgefallene Lesung im Frankfurter Literaturhaus: Dort soll Anke Kuhl nun am 1. November auftreten.

ALEXANDER JÜRGS

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.04.2020

In echt passiert
Im zeitlichen Stereoblick: Anke Kuhls autobiografischer Comic „Manno“!
Genau so war es. Und genau so ist es. Der Gemüseladen noch mit der alten Waage, aber zu Hause die ersten plastikbunten Gartenstühle. Die Großeltern mit ihrem seltsamen Vertriebenenakzent, und Samstagsabend schauen alle Generationen gemeinsam „Am laufenden Band“ auf riesigen Couchgarnituren. Genauso waren die späten siebziger, frühen achtziger Jahre.
Und genau so ist das Leben mit Geschwistern: Einander die Unterhosen klauen. Mit Klobürsten fechten. Wütend sein aufeinander und sich durch den Garten jagen, aber eigentlich ist man unzertrennlich. Abends noch eine Doku über das Weltall sehen, und dann mit schreckgeweiteten Augen wach liegen, weil eines Tages die Sonne explodieren wird und was wird denn dann aus unseren Hasen?
Die, die da nachts wach liegt, heißt Anke und man erkennt sie immer sofort an der riesigen roten Brille. Eigentlich ist die Mutter mit Ankes Schwester zur Augenärztin gekommen, aber dann stellt sich raus, die hat gar nichts, während Anke mit starker Kurzsichtigkeit geboren wurde. Und plötzlich kann sie Flugzeuge nicht nur hören, sondern auch sehen. Und dieser Rudi Carrell ist ja noch schöner, als sie bisher schon immer dachte. Die Frankfurter Illustratorin Anke Kuhl beginnt ihren autobiografischen Kindheitscomic mit dieser Anekdote vom Arztbesuch. Das ist nur folgerichtig, schließlich ist es fast, als käme sie mit dieser Brille ein zweites Mal auf die Welt.
„Manno“! ist deshalb so gelungen, weil Anke Kuhl einen zeitlichen Stereoblick hat: Immer sieht man die Welt durch ihre Kinderaugen. Der Streit zwischen den Eltern, bei dem die Sprechblasen der verbitterten Mutter zu Regenwolken mutieren. Die Begeisterung über das „Quälspiel“, bei dem diejenige, die verliert, zehn Sekunden an der „Stinkvase“ riechen muss. Die Liebe zu Opa und Oma, die so unzertrennlich auf die Schwestern wirken, dass ihre Namen zu Openom verschmelzen.
Aber zugleich wirkt da hinter den Kulissen der Buntstiftpanels immer die erfahrene Illustratorin, die es schafft, das große wilde Kindsein in gerade mal 18 Kurzgeschichten zu bündeln. Hätte der kleine Nick neben der neunjährigen Anke Kuhl gelebt, die beiden wären garantiert beste Freunde geworden.
ALEX RÜHLE
Anke Kuhl: Manno! Alles genau so in echt passiert. Klett Kinderbuch, Leipzig 2020. 136 Seiten, 16 Euro.
Illustration aus Anke Kuhl: Manno
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Besser geht's nicht. Ich wünschte, Anke Kuhl würde auch meine Kindheit mit ihrem wunderbaren Strich wiederauferstehen lassen. (...) Ein irre lustiges Bilderbuch für - wirklich! - die ganze Familie ...« SPIEGEL online, 29.03.2020