„Ein Schwein als Beifahrer, dir geht wohl die Fantasie ein bisschen durch.“
Nein, die Fantasie geht dem Polizisten nicht durch. Auch nicht als er der Meinung ist, im ausgebrannten Autowrack rieche es nach „gebratenen Ripperln“. Mit dem vollbesetzten PKW sind tatsächlich lauter Schweine
verunglückt. Der Schweinehalter selbst befindet sich im Kofferraum. Ebenso verbrannt.
Polizeihauptmeisterin…mehr„Ein Schwein als Beifahrer, dir geht wohl die Fantasie ein bisschen durch.“
Nein, die Fantasie geht dem Polizisten nicht durch. Auch nicht als er der Meinung ist, im ausgebrannten Autowrack rieche es nach „gebratenen Ripperln“. Mit dem vollbesetzten PKW sind tatsächlich lauter Schweine verunglückt. Der Schweinehalter selbst befindet sich im Kofferraum. Ebenso verbrannt.
Polizeihauptmeisterin Gisela Wegmeyer und ihr illustres Team haben in diesem makabren Mordfall zunächst keinerlei Hinweise auf den Täter. Zur Unterstützung wird der etwas biederen Gisela daher der von sich selbst überaus eingenommene „schönste Hauptkommissar Bayerns“ Lederer an die Seite gestellt. Konflikte sind vorprogrammiert. Statt als Team zu arbeiten, wurschteln beide allein vor sich hin.
Dann jedoch geschieht ein weiterer Mord. Ein ganzer Stall voll Kühe mitsamt Eigentümer wird brutal ermordet. Gisela und Lederer begraben ihr Kriegsbeil und arbeiten nun gemeinsam. Immer wieder in die Quere kommen ihnen die Dorfbewohner, inklusive einiger Untergebener Giselas. Sie sind überzeugt, der „Saubär“ habe die Morde verübt; eine bayrische Sagengestalt mit Schweinskopf.
Kann es tatsächlich sein, dass dieses Untier in der bayrischen Provinz sein Unwesen treibt?
„Saubär“ ist der zweite Roman von Christian Limmer. Der Krimi spielt in der Provinz seiner bayrischen Heimat. Das Cover zeigt ein Paar dreckige Gummistiefel und eine Mistforke, was schon auf einen lustigen Krimi schließen lässt. Lustig sind tatsächlich die Gisela untergebenen Polizisten. Wenn sie sich nicht gerade prügeln, sitzen sie mit Krawallmachern in der Kneipe oder sind betrunken. Gisela hat es nicht leicht mit ihnen.
Die eigenwilligen Charaktere sind es auch, die Frische in den Roman bringen, der mich stilistisch nicht überzeugt hat. Das Ende überraschte zwar, zwischendurch gab es jedoch auch einige Längen. Gefehlt hat mir zudem noch mehr Regionalbezug. Schade… Aus der witzigen Idee mit autofahrenden Schweinen und einem Saubären hätte man mehr machen können.