In Bayreuth wird ein Schädel gefunden. Schon bald stellt sich die Frage: ist es der von Richard Wagner oder einem Bruder von ihm? Korbinian Haderer und Anita Leschkowski ermitteln. Der Roman beginnt vielversprechend. Doch der erste Zwischenabschnitt "Variationen über den Mythos – Nr. 1" (S. 16-18)
zeigt dem Leser, dass der Autor ehrgeizig ist. Darunter leidet der Leser noch öfters. Für mich waren…mehrIn Bayreuth wird ein Schädel gefunden. Schon bald stellt sich die Frage: ist es der von Richard Wagner oder einem Bruder von ihm? Korbinian Haderer und Anita Leschkowski ermitteln. Der Roman beginnt vielversprechend. Doch der erste Zwischenabschnitt "Variationen über den Mythos – Nr. 1" (S. 16-18) zeigt dem Leser, dass der Autor ehrgeizig ist. Darunter leidet der Leser noch öfters. Für mich waren die zahlreichen Zwischenabschnitte nichts als Gefasolt. Leider blieb es nicht dabei. Kunterbunte Zeitsprünge erschweren die Lektüre. Dazu tritt Signor Verdi mit wilder Mähne und grauem Vollbart (S. 87) in der Gegenwart auf. Als Verdi den Mund öffnete, krachte der Donner: „Mund – Donner. Leschkowski war gegen ihren Willen beeindruckt” (S. 91). Ich fand das nicht amüsant (oder verstand ich nur den Wortwitz "Mund – Donner" nicht?) und beeindruckt war ich ebenfalls nicht. Zusammen mit Haderer und Leschkowski zieht Verdi anschließend in den Krieg. Als wäre dieses zeitliche Durcheinander nicht schon strapaziös genug schiebt der Autor auch noch völlig sinnfrei Texte dazwischen, so z. B. S. 116–118. Ich verrate sicher nicht zuviel: es treten auch Richard Wagner, Cosima und Liszt auf. Vielleicht waren die surrealen Turbulenzen ein Spass für den Autor, für mich als Leser waren sie ätzend. Vielleicht finden andere Leser den zusammengewürfelten Text witzig, für mich war er banal.