INHALT
Sydney, Anfang der 60er Jahre. Zoe Howard ist gerade 17 geworden, als ihr Bruder das elternlose Geschwisterpaar Anna und Stephen Quayle seiner gut situierten Familie vorstellt. Eine schicksalhafte Begegnung für beide Seiten. Denn ihre unterschiedlichen Lebenswege werden sich zukünftig
immerfort kreuzen...
MEINUNG
Die Australierin Elizabeth Harrower hat diesen Roman bereits 1971…mehrINHALT
Sydney, Anfang der 60er Jahre. Zoe Howard ist gerade 17 geworden, als ihr Bruder das elternlose Geschwisterpaar Anna und Stephen Quayle seiner gut situierten Familie vorstellt. Eine schicksalhafte Begegnung für beide Seiten. Denn ihre unterschiedlichen Lebenswege werden sich zukünftig immerfort kreuzen...
MEINUNG
Die Australierin Elizabeth Harrower hat diesen Roman bereits 1971 geschrieben, aber nie veröffentlicht. Nun, im Jahre 2016, hat sich der Aufbau Verlag an dieses Stück Literatur gewagt.
Leider hat mich die Geschichte - eine Art Psychogramm der verlorenen Generation nach 1945 - nicht überzeugen können. Warum?
Dem Plot fehlte der rote Faden. Vieles blieb unausgeprochen bzw. wurde nur marginal angerissen, so dass es nicht immer leicht war, Zusammenhänge herzustellen. Insgesamt machte das Buch auf mich einen unfertigen Eindruck.
Ebenso wirkten die handelnden Personen, allen voran die Erzählerin Zoe, erschreckend blass und emotionslos. Ihnen fehlte das Menschliche. Sie agierten wie leere Hüllen, robotergleich. Ob Geburt, Heirat oder Tod, nichts konnte sie tangieren. Erst gegen Ende der Geschichte wagten sie einen "kleinen" Ausbruch aus ihren festgefahrenen Lebensentwürfen/-modellen.Vielleicht lag ihre Passivität auch an der Zeit, in der sie groß wurden und lebten. Sicherlich spielte auch ihr betuchtes Umfeld eine Rolle.Doch ihre finanzielle Angesichertheit bewahrte Zoe nicht vor der Lebenskrise. Sie will und kann einfach ihren Platz im Leben nicht finden und rettet sich erst in Zynismus und später in Apathie. Alle vier Freunde bzw. Partner (Zoe, Russel, Anna und Stephen) führen auf ihre Art und Weise verkorkste Leben, was ich wenig erbauend fand.
Zitat, S. 100:
"Selbstbewusst, doch ohne Bewusstsein, unzufrieden, doch offensichtlich passiv in seiner Unzufriedenheit [...]."
Zitat, S. 171f.:
"Man kann von einem Ertrinkenden nicht erwarten, dass er einen anderen vor dem Ertrinken rettet."
Harrower verwirrt mit der stetig wechselnden Erzählzeit und -perspektive den Leser. Episoden bzw. wichtige Ereignisse werden oft nur angerissen oder faktisch dargeboten, ohne auf die Vorgeschichte einzugehen. Das Hauptaugenmerk liegt auf zwischenmenschlichen Dialogen, die manches nachwirkende Bonmot enthalten, mehr aber auch nicht.
FAZIT
Ein Roman, dessen Sinn sich mir leider nicht erschlossen hat, was auch an der wirren Erzählstruktur lag.