Der dritte Roman von Sarah Lark behandelt die Lebensgeschichten der Cousinen Lilian Lambert und Gloria Martyn. Wo Lilian sprühend und leichtfüssig ist, kommt Gloria verschlossen und sperrig daher. Gerade das verleiht dem Roman aber Tiefe und Würze, denn Sarah Lark macht mir als Leser verständlich,
wie Gloria so geworden ist, wie sie ist, und durch ihre Augen taucht man noch tiefer in die Kultur…mehrDer dritte Roman von Sarah Lark behandelt die Lebensgeschichten der Cousinen Lilian Lambert und Gloria Martyn. Wo Lilian sprühend und leichtfüssig ist, kommt Gloria verschlossen und sperrig daher. Gerade das verleiht dem Roman aber Tiefe und Würze, denn Sarah Lark macht mir als Leser verständlich, wie Gloria so geworden ist, wie sie ist, und durch ihre Augen taucht man noch tiefer in die Kultur der Maori ein als in den Folgebänden. Die Geschichte lebt von den sehr unterschiedlichen Lebensentwürfen, den wundervollen Naturbeschreibungen und den häufigen Ortswechseln, denn mit Jack erlebt man Gallipoli und Ägypten zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Jack erfährt die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges am eigenen Leib, und der Krieg scheint ihn zerstört zu haben, bis er Gloria wiederbegegnet. Die Romanhandlung wird durch Briefe aufgelockert, und manche dieser Briede sind so berührend, dass ich nur raten kann: Taschentücher bereithalten. Besonders Charlottes Abschiedszeilen an Jack haben mich tief berührt. "Der Ruf des Kiwis" ist von einer dunkleren Stimmung, von einer härteren Gangart als die Vorgängerbände, aber nicht weniger gefühlvoll und dramatisch. Das Buch besticht durch eine leichte, eingängige Sprache und kurze, aber wundervolle Naturbeschreibungen. Auch der feine Humor der Vorgänger findet sich hier wieder und bildet einen spürbaren Kontrast zu dem ernsten Thema des Krieges. Ein farbenprächtiger, stimmungs- und gefühlvoller Roman mit faszinierenden Protagonisten, der die Reihe stimmig abschließt und ihr gleichzeitig eine neue Note hinzufügt.