Martin Baltscheit, Die Geschichte vom Fuchs, der seinen Verstand verlor, Bloomsbury 2010, 32 Seiten, ISBN 978-3-82705397-8
Mit diesem neuen, wunderbaren Bilderbuch hat sich der bekannte und schon mehrfach prämierte Bilderbuchautor Martin Baltscheit einem Thema genähert, das unseren Kinder in der
Zukunft bei ihren Urgroßeltern oder auch Großeltern noch mehr begegnen wird als bisher. Früher…mehrMartin Baltscheit, Die Geschichte vom Fuchs, der seinen Verstand verlor, Bloomsbury 2010, 32 Seiten, ISBN 978-3-82705397-8
Mit diesem neuen, wunderbaren Bilderbuch hat sich der bekannte und schon mehrfach prämierte Bilderbuchautor Martin Baltscheit einem Thema genähert, das unseren Kinder in der Zukunft bei ihren Urgroßeltern oder auch Großeltern noch mehr begegnen wird als bisher. Früher sagten meine Eltern bei dem entsprechenden Phänomen, die Nachbarin oder wer auch immer sei halt verkalkt. Heute weiß man mehr über die komplizierten und zunehmenden Vorgänge im Gehirn alter Menschen, die an Alzheimer oder an einer anderen Form der Demenz erkranken.
Martin Baltscheit hat die Figur eines Fuchses ausgewählt, um sich sehr sensibel und vorsichtig dem Thema zu nähern und es seinen kleinen Leser nahezubringen, was es für ein Lebewesen bedeutet, „seinen „Verstand zu verlieren.“ Im starken Erwachsenenalter schlau und stark, schnell und von den anderen gefürchtet, fängt der Fuchs langsam an alt zu werden und Sachen zu vergessen.
Die anderen Tiere, die früher Angst vor ihm hatten, lachen ihn aus und verlieren ihre Achtung vor ihm. Die jedoch behält der Autor und mit ihm seine jungen Leser das ganze Buch über. Die Würde des zunehmend dement werdenden Fuchses bleibt immer gewahrt und man hat Mitleid mit ihm.
“Es war einmal ein
alter Fuchs ohne Verstand.
Er wusste nichts und fühlte nur.
Er fühlte, wenn jemand seine Wunden leckte,
Der fühlte, wie es ist keinen Hunger zu haben.
Er liebte es, wenn die jungen Füchse von der Jagd erzählten.
Er mochte ihre Tricks, vor allem den mit dem Strohhalm.
Ein paar Dinge fielen ihm schwer:
Er konnte sich keine Namen merken.
Der fand den Weg nach Hause nicht.
Er schlief nie gern allein.
Aber das musste er auch nicht.“
Ein wunderbares Bilderbuch, das einer der diesjährigen Preise für Kinderbücher verdient hätte.