Maya Rosa
Gebundenes Buch
Moscow Mule
Roman - 'Klasse erzählt - witzig und poetisch zugleich mit so einem schönen Ernst' Deutschlandfunk Kultur, Lesart
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»Ich wollte bloß leben, über alle denkbaren Grenzen reisen und frei über alle Straßen laufen.«Karina und Tonya teilen alles - ihr Studium an einer Moskauer Uni, betrunkene Männer, leere Geldbörsen, aber vor allem: das ambitionierte Ziel, nach Europa auszuwandern. Während im jungen neuen Jahrtausend der eine Teil der russischen Gesellschaft zwischen Luxusautos und Kaviar versinkt, schummelt sich der andere mittellos durchs Leben. Auch Karina hat gelernt, mit Witz und Wahnsinn jede Situation zu meistern und an ihren Träumen festzuhalten, komme, was wolle. Doch mehr und mehr schieben si...
»Ich wollte bloß leben, über alle denkbaren Grenzen reisen und frei über alle Straßen laufen.«
Karina und Tonya teilen alles - ihr Studium an einer Moskauer Uni, betrunkene Männer, leere Geldbörsen, aber vor allem: das ambitionierte Ziel, nach Europa auszuwandern. Während im jungen neuen Jahrtausend der eine Teil der russischen Gesellschaft zwischen Luxusautos und Kaviar versinkt, schummelt sich der andere mittellos durchs Leben. Auch Karina hat gelernt, mit Witz und Wahnsinn jede Situation zu meistern und an ihren Träumen festzuhalten, komme, was wolle. Doch mehr und mehr schieben sich ihre Träume vor die Freundschaft mit Tonya, und was einst nach einem großen 'Für immer' klang, wird plötzlich brüchig.
Geschickt verwebt Maya Rosa in ihrem Debütroman »Moscow Mule« das Politische mit dem Freiheitsdrang des Erwachsenwerdens und zeigt dabei mit einem einzigartigen Sound voller Witz und Klugheit, dass man mit Lebensfreude so manche gesellschaftliche Kette sprengen kann.
Karina und Tonya teilen alles - ihr Studium an einer Moskauer Uni, betrunkene Männer, leere Geldbörsen, aber vor allem: das ambitionierte Ziel, nach Europa auszuwandern. Während im jungen neuen Jahrtausend der eine Teil der russischen Gesellschaft zwischen Luxusautos und Kaviar versinkt, schummelt sich der andere mittellos durchs Leben. Auch Karina hat gelernt, mit Witz und Wahnsinn jede Situation zu meistern und an ihren Träumen festzuhalten, komme, was wolle. Doch mehr und mehr schieben sich ihre Träume vor die Freundschaft mit Tonya, und was einst nach einem großen 'Für immer' klang, wird plötzlich brüchig.
Geschickt verwebt Maya Rosa in ihrem Debütroman »Moscow Mule« das Politische mit dem Freiheitsdrang des Erwachsenwerdens und zeigt dabei mit einem einzigartigen Sound voller Witz und Klugheit, dass man mit Lebensfreude so manche gesellschaftliche Kette sprengen kann.
Maya Rosa, Jahrgang 1987, ist in Russland geboren und aufgewachsen. Sie hat in Moskau und Berlin studiert und ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. 'Moscow Mule' ist ihr Debutroman. Maya Rosa lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Penguin Verlag München
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 13. August 2025
- Deutsch
- Abmessung: 202mm x 132mm x 35mm
- Gewicht: 425g
- ISBN-13: 9783328603948
- ISBN-10: 3328603948
- Artikelnr.: 73769528
Herstellerkennzeichnung
Penguin Verlag
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Eine bittersüße Coming-of-Age-Geschichte mit Sprachgewalt, die auf weitere Romane von dieser Schriftstellerin hoffen lässt.« DER SPIEGEL, Katharina Stegelmann
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Kritikerin Cornelia Geißler trifft sich in Berlin mit der Autorin Maya Rosa, die in Russland geboren und als Erwachsene nach Deutschland gekommen ist, sie hat darin vieles mit Karina gemein, der Protagonistin ihres Debütromans. Karina studiert in Moskau politischen Journalismus, es ist der Herbst 2006, das Jahr, in dem Anna Politkowskaja ermordet wurde. Das ist für Karina der Anstoß, auszuwandern und ihr Leben zwischen Familienkonflikten und dem aufgeheizten politischen Klima hinter sich zu lassen. Das schildere Rosa lebhaft und erstaunlich witzig, freut sich Geißler. Die Autorin selbst ist seit zehn Jahren nicht mehr in Russland gewesen und hat mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft, erfahren wir noch von der Rezensentin, die bereits gespannt ist auf ihre nächsten Bücher.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ich gestehe: Eigentlich kam ich über den Drink zum Buch. Ein Moscow Mule gehört für mich zu den besten Cocktails überhaupt – frisch, scharf, ein bisschen wild. Genau so fühlt sich auch dieser Roman an. Und so wie der Drink zu meinem Lieblingsgetränk wurde, so hat …
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Ich gestehe: Eigentlich kam ich über den Drink zum Buch. Ein Moscow Mule gehört für mich zu den besten Cocktails überhaupt – frisch, scharf, ein bisschen wild. Genau so fühlt sich auch dieser Roman an. Und so wie der Drink zu meinem Lieblingsgetränk wurde, so hat Maya Rosas Debüt Moscow Mule direkt einen festen Platz in meinem Bücherregal gefunden.
Wir folgen Karina und Tonya, zwei Studentinnen im Moskau der frühen 2000er Jahre. Sie teilen nicht nur das Leben im Wohnheim, das ständige Geldproblem und den schwarzen Humor, der sie über Wasser hält – sondern vor allem einen großen Traum: Europa. Ein neues Leben, raus aus den engen Strukturen, raus aus der Korruption, raus aus der bleiernen Schwere eines Systems, in dem Zukunft oft wie ein leeres Wort klingt.
Maya Rosa zeichnet dieses Setting mit einer Wucht, die mich sofort hineingezogen hat. Man riecht die abgestandene Luft der Wohnheime, spürt die Kälte der Moskauer Straßen, hört die lauten Widersprüche dieser Stadt: Luxusautos und Kaviar für wenige, Nudeln aus dem Wasserkocher für viele. Die Figuren sind keine Heldinnen aus Hochglanzprosa, sondern junge Frauen voller Sehnsucht, Fehler, Schlagfertigkeit und Zorn. Gerade Karina, mit ihrer unbändigen Energie, wirkt wie eine Naturgewalt, während Tonya eher leiser, nachdenklicher bleibt.
Was dieses Debüt so stark macht, ist der Tonfall: direkt, schnörkellos, gleichzeitig poetisch und mit einem Witz, der manchmal so unerwartet daherkommt, dass man laut lachen muss. Doch unter dieser Leichtigkeit lauern immer die Schwere und der Ernst der Lage: Korruption, Perspektivlosigkeit, politische Repression. Maya Rosa verknüpft das Persönliche mit dem Politischen, ohne belehrend zu wirken. Man liest von Freundschaft, Freiheit, Identität – und begreift gleichzeitig viel über die gesellschaftliche Wirklichkeit Russlands dieser Zeit.
Besonders berührt hat mich, wie klar hier gezeigt wird, dass Träume nicht nur Flügel geben, sondern auch Mauern errichten können. Der Wunsch nach einem anderen Leben wird für Karina so stark, dass selbst die engste Freundschaft Risse bekommt. Diese Ambivalenz – zwischen Nähe und Distanz, Hoffnung und Ernüchterung – macht den Roman so wahrhaftig.
„Moscow Mule“ ist ein Debüt, das in Erinnerung bleibt: sprachlich packend, inhaltlich relevant und emotional zutiefst bewegend. Wie der Drink, nach dem es benannt ist, vereint es Leichtigkeit und Schärfe, Süße und Bitterkeit. Für mich war es ein absolutes Highlight, und ich vergebe ohne Zögern fünf Sterne. Ich freue mich jetzt schon auf das, was Maya Rosa als Nächstes schreiben wird.
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Der Debütroman von Maya Rosa erzählt von zwei Freundinnen, die in Moskau studieren.
Das Leben bietet außer Alkohol und gelegentlichem Sex nicht wirklich viel.
Deshalb versuchen die Mädchen eine Möglichkeit, ins Ausland zu kommen. Das ist alles andere als einfach. …
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Der Debütroman von Maya Rosa erzählt von zwei Freundinnen, die in Moskau studieren.
Das Leben bietet außer Alkohol und gelegentlichem Sex nicht wirklich viel.
Deshalb versuchen die Mädchen eine Möglichkeit, ins Ausland zu kommen. Das ist alles andere als einfach.
Alleine die ganzen Papiere zu bekommen, ist sehr aufwendig und auch teuer. Geld ist etwas, das beide Mädchen nicht haben. Oft legen sie ihr Geld zusammen, nur um irgendwo einen Tee zu trinken.
Karina und Tonya versuchen wirklich alles.
Karina wohnt bei ihrer Großmutter, die von ihrer Tochter, Karinas Mutter zwar unterstützt wird, aber es reicht trotzdem hinten und vorne nicht.
Der Gegensatz sind die reichen Moskauer, denen der Schein ganz offensichtlich wichtiger ist, als das Sein. Da wird geprotzt, was das Zeug hält.
Tonya lebt in einem Studentenwohnheim, sie ist die Ruhigere von den Beiden.
Karina lernt zwei junge Berliner Geschwister kenne, die ihr sogar die begehrte Einladung, die Voraussetzung für ein Auslandsstudium ist, geben, aber nach einem Semester in Berlin, das Karina sehr gut gefällt, muss sie wieder zurück.
Die Autorin beschreibt glaubhaft das Leben der Reichen und der Nichtbegüterten Menschen in Moskau und zeichnet ein Sittenbild , das sehr nachdenklich macht.
Das Cover zeigt eine gesichtslose Frau, umgeben von roten Rosen.
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Das Leben in Moskau
Der geheimnisvolle Buchcover mit den vielen Blumen und ein dargestelltes Gesicht, haben mich sehr neugierig auf dem Roman von Maya Rosa "Moscow Mule" gemacht.
Ich fand den Cover und auch die Leseprobe sehr spannend und auch sehr interessant.
Leider hat mich …
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Das Leben in Moskau
Der geheimnisvolle Buchcover mit den vielen Blumen und ein dargestelltes Gesicht, haben mich sehr neugierig auf dem Roman von Maya Rosa "Moscow Mule" gemacht.
Ich fand den Cover und auch die Leseprobe sehr spannend und auch sehr interessant.
Leider hat mich dieser Roman gar nicht gepackt, ich habe mir einen anderen Roman darunter vorgestellt.
Nachdem Lesen der Leseprobe bin ich davon ausgegangen, dass der Leser viel über das Leben und auch die Lebenssituation in Moskau erfahren wird.
Leider war dem nicht so, es war für mich ein oberflächlicher Roman, der im großen und ganzen von Partys und Männerbekanntschaften der beiden Hauptdarstellerinnen, Karina und Tonya, erzählt.
Der Schreibstil hat mir gar nicht gefallen, es gab überhaupt keine Tiefe in dem geschriebenen und der Spannungsaufbau hat leider auch nicht stattgefunden.
Die zusammengestellten Charaktere haben meiner Meinung auch nicht richtig zusammen gepasst.
Alles in allem sehr schade, denn man hätte aus dieser Geschichte viel machen können.
Wer ein Buch zum Abschalten ohne große Geschichte sucht, ist bei diesem Roman gut aufgehoben.
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Sprachlich sehr gelungen: Russische Jugend um die Jahrtausendwende
"Wir waren zu jung, um patriotisch zu sein, und zu alt, um an den Triumph der Gerechtigkeit zu glauben. Die Perspektiven waren überschaubar. Wir könnten natürlich so weiterleben, als gäbe es keine …
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Sprachlich sehr gelungen: Russische Jugend um die Jahrtausendwende
"Wir waren zu jung, um patriotisch zu sein, und zu alt, um an den Triumph der Gerechtigkeit zu glauben. Die Perspektiven waren überschaubar. Wir könnten natürlich so weiterleben, als gäbe es keine Politik, stattdessen glamourös tun, in der visafreien Türkei Urlaub machen und Shoppingcenter durchstöbern. Wir könnten auch abwarten, ob es irgendwann wieder freie Wahlen, eine echte Opposition und keine Zensur mehr geben würde. Aber am besten würden wir nach Europa emigrieren, jetzt sofort, bevor es noch schlimmer würde, denn es könnte schlimmer werden. Russen flohen nicht zum ersten Mal, in jeder Generation gab es einen Massenexodus, man denke nur an die Bolschewiken vor hundert Jahren.“
Maya Rosa hat mit "Moscow Mule" einen Debütroman geschrieben, der vor allem sprachlich sehr bemerkenswert ist. Sehr viel Wortwitz und Scharfzüngigkeit, das hat mich hier am meisten begeistert!
Die Autorin erzählt die Geschichte von Karina und Tonya, die gemeinsam an einer Moskauer Universität studieren. Sie teilen nicht nur ihre Männergeschichten, sondern auch ihren permanenten Geldmangel. Der große Traum ist es, dem Leben in Russland zu entfliehen und nach Europa auszuwandern.
Die Autorin verbindet in ihrem Roman die politische Lage sehr gekonnt mit dem Leben der beiden jungen Frauen und ihrem unendlichen Drang nach Freiheit und einem besseren Leben.
"Nichts machte uns zynischer als genau diese Weisheit, nämlich dass man nur ein Leben hat und dass es nicht schlecht wäre, es woanders zu verbringen, wo man immer noch die Möglichkeit hätte, sich an eine vertraute Birke anzulehnen, ohne zwischendurch im Kerker zu landen. Bürgerrechte zu haben. Sich bei keinen Behörden anzubiedern und nirgendwo Schmiergeld zu zahlen."
Auch das sehr schwierige Verhältnis von Karina zu ihrer (sehr hart wirkenden) Mutter bringt die Autorin sehr authentisch wieder, genauso wie das sehr liebevolle Verhältnis Karinas zu ihrer Großmutter:
"Meine Oma wusste stets, wie man jemanden aufmuntern konnte. In ihrer Gegenwart war es beinahe unmöglich zu klagen. Wann immer ich irgendwelche Weltuntergangslieder anstimmte, rief sie mich wie ein tibetischer Mönch zur Vernunft mit den drei gleichen Fragen, auf die ich immer mit 'Ja' zu antworten gezwungen war. Bist du am Leben? Bist du gesund? Bist du frei? Das nannte sie 'Die drei großen Vorteile', durch die man nichts weiter zu befürchten hätte. Eingeschüchtert und ermahnt konnte ich meistens nicht weiter jaulen. Einem Menschen, der den Krieg gegen die Faschisten hinter sich hatte und nun die Deutschen mit Pelmeni bewertete, aus dem Dachgeschoss der Erinnerung lachend 'Hände hoch!' und 'Hitler kaputt!' rief, sollte man nicht widersprechen."
Ich habe diesen Debütroman vor allem aufgrund des beachtenswerten Schreibstils sehr gerne gelesen, es sind großartige Sprachbilder und Sätze, die die Autorin hier einbaut:
"Ein paar Tage später und ein Leben älter landete ich wieder in Moskau."
„Ich wusste, dass du nicht alle Tassen im Schrank hast, aber jetzt weiß ich, dass da gar kein Geschirr drin ist, oder?“
„Ich wollte bloß leben, über alle denkbaren Grenzen reisen und frei über alle Straßen laufen.“
"Mein Stolz klebte noch an meinem Schuh wie ein Stück Papier, bis es endgültig an den Zacken der Rolltreppe abgekratzt wurde."
Leider konnte mich die Geschichte an sich, besonders gegen Ende hin, nicht komplett überzeugen. Stellenweise wirkt die Geschichte noch unfertig, es fehlte mir noch etwas.
Daher ziehe ich 1 Stern ab, möchte aber dennoch eine Lesesempfehlung mit 4 Sternen aufgrund der starken Sätze geben und hoffe sehr, von der Autorin bald noch mehr lesen zu dürfen.
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Ich finde, der Titel MOSCOW MULE, benannt nach dem Mixgetränk mit Wodka, passt gut zur Geschichte, weil Moskau so viele unterschiedliche Facetten hat, mal leicht, mal spritzig.
Die Autorin Maya Rosa ist in Russland aufgewachsen und seit ihem Studium lebt sie in Berlin; es gibt also durchaus …
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Ich finde, der Titel MOSCOW MULE, benannt nach dem Mixgetränk mit Wodka, passt gut zur Geschichte, weil Moskau so viele unterschiedliche Facetten hat, mal leicht, mal spritzig.
Die Autorin Maya Rosa ist in Russland aufgewachsen und seit ihem Studium lebt sie in Berlin; es gibt also durchaus Parallelen.
Ihr Debütroman handelt von Karina und Tonya, zwei besten Freundinnen, die davon träumen, irgendwann ein Visum für Europa zu bekommen.
Beide studieren in Moskau Journalismus und halten sich mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs und Stipendien über Wasser.
Von ihren Eltern können sie auf keine große Unterstützung hoffen.
Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen versuchen sie, das Beste aus ihrer Situation zu machen und genießen das Leben in vollen Zügen.
Sie lassen keine Party aus und schmeißen sich an die Männer ran, von denen sie sich Unterstützung erwarten.
Man bekommt einen kleinen Einblick in die Nöte und Lebensbedingungen in Moskau, von den Traditionen und Freuden der kleinen Leute.
Allerdings passiert nicht wirklich viel und man dümpelt so von Tag zu Tag dahin...
Die Sprache der Autorin gefällt mir gut und besonders ihre Sätze in poetischen Farben, die ich so noch nicht gelesen habe, wie z.B. DIE TAGE GLÄNZTEN WIE DAS GOLD DER ORTHODOXEN IKONEN oder DER GRAUHAARIGE WINTER ZOG HINKEND DURCH DIE WOCHEN, DIE MIR DANK MEINER NEUEN BEKANNTSCHAFT KUNTERBUNT VORKAMEN oder DRAUSSEN BEWEGTE SICH DAS BLAU NIRGENDWOHIN, ES TRÄNKTE DIE STRASSEN UND DEN HIMMEL IM GLEICHEN TON.
Ansonsten kann ich der Erzählung nicht viel abgewinnen, aber ich denke, jungen Leserinnen wird sie gut gefallen!
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Von dem Roman „Moscow Mule“ der Autorin Maya Rosa war ich relativ enttäuscht. Dem Klappentext nach habe ich mir einen anderen Roman mit mehr politischem Hintergrund gewünscht. Den gab es zwar zu Beginn der Handlung und auch mal kurz zwischendurch, als vom Tod einer …
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Von dem Roman „Moscow Mule“ der Autorin Maya Rosa war ich relativ enttäuscht. Dem Klappentext nach habe ich mir einen anderen Roman mit mehr politischem Hintergrund gewünscht. Den gab es zwar zu Beginn der Handlung und auch mal kurz zwischendurch, als vom Tod einer "regimefeindlichen" Journalistin geschrieben wurde, aber ansonsten war das Buch relativ oberflächlich. Es geht in dem Roman um die beiden Studentinnen Karina und Tonja, die alles Mögliche versuchen, um Russland verlassen zu können und um nach Europa zu kommen. Besonders Karina sucht sich ihre Freunde so aus, dass sich durch sie eventuell die Möglichkeit ergibt, durch sie nach Berlin zu kommen, um dort zu studieren. Es wird viel von ausschweifenden Partys erzählt, von Männern, die man sich klarmacht, aber auch von dem armen Leben, das besonders Karina führt, die fast täglich 2 Stunden von ihrer Oma aus nach Moskau zur Uni fährt, falls sich nicht ein anderer Schlafplatz für sie ergibt und mehr von der Hand in den Mund lebt. Trotz aller Kritik ist Moscow Mul ein auch nachdenklich machender Roman, der flapsig geschrieben ist.
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Tonya träumt von einem Haus mit Garten. Glück, so stellt sie es sich vor, ist es, mit einer Tasse Tee auf der Veranda zu stehen und ihrem Hund beim Spielen zuzusehen. Für die lebhafte Karina ist das nichts. Für sie bedeutet Glück nichts anderes als Stillstand und …
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Tonya träumt von einem Haus mit Garten. Glück, so stellt sie es sich vor, ist es, mit einer Tasse Tee auf der Veranda zu stehen und ihrem Hund beim Spielen zuzusehen. Für die lebhafte Karina ist das nichts. Für sie bedeutet Glück nichts anderes als Stillstand und Trägheit.
Ihre Fakultät ist mit Kindern von Unternehmern, Managern und Regierungsbeamten übervölkert. Und die studieren einzig um ihren Lebenslauf aufzuhübschen, leben nicht im Wohnheim und suchen nicht nach Jobs. Karina und Tonya studieren politischen Journalismus. Nach ihrem dritten Semester wurde Anna Politkowskaja unweit der Uni auf offener Straße erschossen. Dank dem selbst ernannten Zaren sind die Zeiten wieder unsicher. Man geht der Polizei aus dem Weg, ist besser so. Ihre Zukunftschancen sind übersichtlich und sie leben zu lange in Moskau, um an eine echte Opposition oder freie Wahlen zu glauben. Europa würde ihnen gefallen, deshalb suchen sie nach Austauschprogrammen europäischer Universitäten.
Tonya lebt ihm Wohnheim, teilt sich ein Kabuff mit anderen Kommilitoninnen, kocht Nudeln im Wasserkocher und flucht, wenn jemand ihr wieder das frisch gewaschene Spitzenhöschen von der Heizung geklaut hat. Karina tingelt zwischen dem Schlafsessel bei ihrer lieblosen Mutter in Moskau und dem Bett bei ihrer geliebten Oma, weit außerhalb der Stadt. Meistens verpasst sie nachts um eins die letzte Metro und dann lässt sie sich von einem Typen abschleppen oder kriecht zu Tonya ins Bett. Sie jagen Wombats hinterher, leicht beleibte Männer mittleren Alters, die schon zwei Unternehmen gegründet haben und dreimal geschieden sind. Nur die interessieren sich nicht für Tom Sawyer und Huckleberry Finn. An den jungen Frauen, die deren Blick zum Glänzen bringen, ist alles lang, Haare, Beine, Fingernägel, sie sind gepflegt, geduldig und sexy. In Russland können Frauen alles werden, dennoch entscheiden sich die meisten dafür, Mätressen zu sein.
Fazit: Maya Rosa hat ein Debüt mit ganz großer verbaler Sprengkraft hingelegt. Die Wortakrobatin hat zwei junge Protagonistinnen geschaffen, die mit einem mickrigen Stipendium versuchen, ein Studium zu wuppen und zu überleben. Beide schlagen sich Seite an Seite mit diversen Nebenjobs durch. Trotz der politischen Diskrepanz ist der Hunger nach Abenteuer und Zerstreuung und die Lebensfreude spürbar. Ich erfahre viel über dieses Land, ohne mich durch Infodump erschlagen zu fühlen. Die Autorin webt alle Eindrücke in die Geschichte hinein. Korruption, Staatsgewalt, die Kluft zwischen Arm und Reich und die Dekadenz des Reichtums, der jung erworben wird. Frauen, die von Freiheit träumen und sich stylen, anbiedern und verraten, um auf die schimmernde Seite der Medaille zu gelangen. Alle sind ein bisschen schmierig. Die beiden Heldinnen Tonya und allem voran Karina, aus deren sprunghafter Sicht erzählt wird, sind beste Freundinnen, bis es in Tonya klickt und sie schneller erwachsen werden will als Karina. Ich liebe die rotzige, lakonische, lustige Erzählstimme, die mit Worten umgeht, als würde sie ein großes Orchester dirigieren. Da ist alles dabei vom Paukenschlag über die Klarinette bis zur Harfe. Meine Güte, war das unterhaltsam.
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Karina und Tonya sind beste Freundinnen, die zusammen an der Moskauer Universität Politikjournalismus studieren. Während Tonya in einem Studentenwohnheim lebt, wohnt Karina bei ihrer Großmutter, in einer Wohnung, die gut zwei Stunden von Moskau entfernt ist. Und das, obwohl ihre …
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Karina und Tonya sind beste Freundinnen, die zusammen an der Moskauer Universität Politikjournalismus studieren. Während Tonya in einem Studentenwohnheim lebt, wohnt Karina bei ihrer Großmutter, in einer Wohnung, die gut zwei Stunden von Moskau entfernt ist. Und das, obwohl ihre Mutter in einer Wohnung in Moskau lebt. Die beiden Freundinnen schlagen sich zusammen die Nächte um die Ohren und teilen auch sonst fast alles miteinander - Käsebrötchen und Grüntee, aber auch Männer. Ein scheinbar normales Student*innenleben zwischen studieren und das Leben genießen.
Doch eines Tages wird eine Politikjournalistin mit mehreren Schüssen in ihrer Wohnung getötet, nachdem sie zuvor nur knapp einer Vergiftung davongekommen war. Karina und Tonya beschließen beide, dass sie mit ihrem Studium in Russland keine Perspektive haben und suchen daraufhin nach Möglichkeiten aus ihrem korrupten Heimatland zu fliehen.
Maya Rosa hat mit ihrem Debütroman ein Werk geschaffen, das einen guten, aber auch erschreckenden Blick auf das Leben in Moskau (aber auch Russland im Allgemeinen) gewährt. Themen wie Korruption, Politik, Geschlechterrollen und Armut/Reichtum, aber auch schwierige Familienverhältnisse spielen hierbei eine wichtige Rolle. Vor allem Karinas Beziehung zu ihrer Mutter ist toxisch und erklärt sehr gut, warum diese (unfreiwillig) bei ihrer Großmutter wohnt. Aber auch die Freundschaft von Tonya und Karina ist zu Anfang ein wichtiges Element in der Geschichte, auch, wenn diese immer mehr verblasst.
Lebensrealität Russland
Der Schreibstil von Maya Rosa hat mir gut gefallen und ich konnte das Buch flüssig lesen. Thematisch gesehen war es für mich auf jeden Fall eine interessante Geschichte. Leider kamen einige Themen trotzdem ein bisschen zu kurz. Ich hätte gerne über Karinas Reise nach Berlin und Tonyas Perspektive in der Geschichte gelesen. Generell hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.
Dennoch war es für mich ein Buch, dass ich sehr gerne gelesen habe und dessen Höhen die Tiefen überwiegen. Eine Empfehlung für alle die gerne mehr zu den oben genannten Themen lesen möchten.
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Russland nach der Jahrtausendwende
Das Cover mit seinen leuchtendroten Blumen und der gesichtslosen Frau im Pelz ist gleichzeitig auffällig und anziehend, es hat mich sogleich angesprochen.
Protagonistin ist die junge Studentin Karina, die wie ihre Freundin Tonya ärmlichen …
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Russland nach der Jahrtausendwende
Das Cover mit seinen leuchtendroten Blumen und der gesichtslosen Frau im Pelz ist gleichzeitig auffällig und anziehend, es hat mich sogleich angesprochen.
Protagonistin ist die junge Studentin Karina, die wie ihre Freundin Tonya ärmlichen Verhältnissen entstammt. Sie haben kaum Geld, um mit der Metro zu fahren oder sich Essen zu kaufen. Sie leben im Moskau nach der Jahrtausendwende, in dem Putin seine Macht ausbaut. Korruption und politische Intrigen sind an der Tagesordnung. Karina hat nur ein Ziel, nämlich, ein Visum für Deutschland zu ergattern, um dort weiterzustudieren. Sie weiß, dass es in Moskau keine Zukunft für sie gibt.
Die Autorin zeichnet ein anschauliches und lautes Bild junger russischer Menschen, die nicht mit dem Silberlöffel im Mund geboren sind. Karina und Tonya lassen sich treiben, gehen flüchtige Männerbekanntschaften ein, haben Sex und feiern, als gäbe es kein Morgen. Tief in ihrem Innern ist die Sehnsucht, dem oberflächlichen Leben zu entkommen, irgendwo anzukommen, persönliche Freiheiten zu haben, wie die Menschen im Westen. Der Weg dorthin ist lang und entbehrungsreich.
Karinas Geschichte ist keine glückliche. Ihre Mutter lehnt sie ab, wollte sie nie bei sich haben und spart nicht mit spitzen Bemerkungen, die sie ihr ständig an den Kopf wirft. Nur bei ihrer Oma findet sie Liebe. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt.
Für mich war es hochinteressant, etwas aus der Zeit des Putinschen Machtausbaus zu lesen, zu erfahren, wie durchschnittliche Menschen in diesem System zurechtkommen. Da die Autorin in Moskau geboren und aufgewachsen ist, gehe ich davon aus, dass ihre Schilderungen authentisch sind.
Auch sprachlich ist das Buch hervorragend gelungen, die Sprache ist originell, ausgefeilt und spart nicht mit treffenden Bildern und Metaphern. Insgesamt ein tolles Werk!
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Ein Roman wie der Cocktail, nach dem er benannt ist - 'Moscow Mule' - Spritzig herb, erfrischend, und alle Figuren scheinen ständig mit leichtem Standgas unterwegs zu sein. 😂
Karina und Tonya leben in Moskau, gefangen zwischen gesellschaftlichen Extremen und politischen Zwängen.
Ihr …
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Ein Roman wie der Cocktail, nach dem er benannt ist - 'Moscow Mule' - Spritzig herb, erfrischend, und alle Figuren scheinen ständig mit leichtem Standgas unterwegs zu sein. 😂
Karina und Tonya leben in Moskau, gefangen zwischen gesellschaftlichen Extremen und politischen Zwängen.
Ihr gemeinsamer Traum: ein neues Leben in Europa. Dort, wo alles besser sein soll - frei von Korruption und mit mehr Raum zur Selbstverwirklichung, besonders als Frau.
Auf dem Weg dorthin ist ihnen fast jedes Mittel recht.
Doch trotz aller Herausforderungen kommt eines nie zu kurz: exzessive Partys, durchzechte Nächte und jede Menge alkoholgeschwängerten Begegnungen.
Die Autorin Maya Rosa schafft es, diesen Drang nach Freiheit, die Suche nach Identität und weiblicher Selbstbestimmung in einem ebenso unterhaltsamen wie nachdenklich stimmenden Roman zu packen.
Besonders gelungen fand ich die ungezähmte Dynamik zwischen den beiden Freundinnen - herrlich unangepasst und mit Dialogen, die mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht haben. Weniger amüsant, dafür umso eindringlicher: Karinas Mutter, die scheinbar alles daran setzt, das Selbstwertgefühl ihrer Tochter zu zerschmettern - eine Figur, über die ich mich regelmäßig aufregen musste.
Zugegeben: Die meisten Charaktere waren mir ein wenig zu überzeichnet - mit einer rühmlichen Ausnahme. Die Oma. Die war einfach großartig und hat sofort mein Herz gewonnen.
Die Handlung selbst folgt weniger einem stringenten Plot als einem atmosphärischen Treiben - mehr Beobachtung als Zielstrebigkeit.
Kein Buch, das mir dauerhaft im Gedächtnis bleiben wird, aber definitiv eines, das sich leicht, unterhaltsam und stellenweise auch überraschend ehrlich liest.
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