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Kriminalgeschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen, sind selten romantisch. Doch gerade diese brechen uns gewöhnlich das Herz. (NewYork Times) Der Bus der Linie 57 ist das einzige, was Sasha und Richard miteinander verbindet. Richard ist Afroamerikaner, geht auf eine öffentliche Schule und hat gerade einen längeren Aufenthalt in einer betreuten Wohngruppe für jugendliche Straftäter hinter sich. Sasha ist weiß, besucht eine Privatschule und identifiziert sich selbst als agender. Nur acht Minuten täglich verbringen Sasha und Richard gemeinsam im Bus 57. Bis zu dem Tag als Sasha den...
Kriminalgeschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen, sind selten romantisch. Doch gerade diese brechen uns gewöhnlich das Herz. (NewYork Times) Der Bus der Linie 57 ist das einzige, was Sasha und Richard miteinander verbindet. Richard ist Afroamerikaner, geht auf eine öffentliche Schule und hat gerade einen längeren Aufenthalt in einer betreuten Wohngruppe für jugendliche Straftäter hinter sich. Sasha ist weiß, besucht eine Privatschule und identifiziert sich selbst als agender. Nur acht Minuten täglich verbringen Sasha und Richard gemeinsam im Bus 57. Bis zu dem Tag als Sasha den langen weißen Rock trägt und Richard ihn anzündet. Dashka Slater hat den nachfolgenden Gerichtsprozess monatelang verfolgt, mit Beteiligten gesprochen und die Hintergründe recherchiert. Bus 57 ist die akribische Dokumentation eines berührenden Falles, der tragischen Verstrickung zweier Jugendlicher, die doch nur eines wollen: glücklich sein, trotz allem. Im Februar 2015 erschien im New York Times Magazine unter der Überschrift The Fire on the 57 Bus ein längerer Artikel der Journalistin Dashka Slater über einen Vorfall, der sich eineinhalb Jahre zuvor in Oakland ereignet hatte. Ein afroamerikanischer Teenager setzt die Kleidung eines Gleichaltrigen in Brand, der genderqueer ist. Sashas und Richards Schicksal ließ Dashka Slater nicht mehr los, so dass aus dem Artikel dieses Buch entstanden ist. Sie erzählt darin von Sashas ungewöhnlicher fantasievoller Kindheit, dem Coming-Out, den Krankenhausaufenthalten, aber auch von der Unterstützung, die Sasha erfährt, nicht nur in der LGBTQ-Community. Genauso sorgfältig arbeitet sie Richards Geschichte auf und wirft einen Blick auf ein Justizsystem, das afroamerikanische Jugendliche anders zu behandeln scheint als weiße. Die Staatsanwaltschaft stuft Richards Tat zunächst als Hate-Crime ein, wodurch ihm ein Verfahren unter Erwachsenenstrafrecht droht und damit eine womöglich lebenslange Haftstrafe.
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Dashka Slater schreibt als Journalistin überwiegend für die New York Times und wurde mehrfach für ihre sorgfältigen Essays und Hintergrundgeschichten ausgezeichnet. Sie schreibt außerdem Bücher für Kinder und Erwachsene. Ihr Roman The Wishing Box wurde von der Los Angeles Times in die Liste der Best Books of the Year aufgenommen.
Produktdetails
- Verlag: Loewe Verlag
- Seitenzahl: 400
- Altersempfehlung: ab 14 Jahre
- Erscheinungstermin: 11. März 2019
- Deutsch
- ISBN-13: 9783732013234
- Artikelnr.: 54740423
Hoffentlicht wird er nicht ganz zermalmt
Ein Teenager, der kein Mädchen ist, trägt im Bus einen Rock. Ein Jugendlicher gleichen Alters zündet ihn an. Dashka Slaters "Bus 57" erzählt eine wahre Geschichte. Und viele Geschichten dahinter.
Es ist eine unfassbare Tat, und die einzige Erklärung, die der Täter dafür hat, ist nicht weniger erschütternd: Am Montag, dem 4. November 2013, zündet ein sechzehn Jahre alter Jugendlicher den Rock eines schlafenden Passagiers gleichen Alters in einem Linienbus in Oakland an. Sasha überlebt trotz schlimmster Verbrennungen. "Es sollte nur ein Scherz sein", sagt Richard bei seiner ersten Vernehmung. Er habe gedacht, die kleine Flamme würde einfach wieder ausgehen. Und noch etwas sagt
Ein Teenager, der kein Mädchen ist, trägt im Bus einen Rock. Ein Jugendlicher gleichen Alters zündet ihn an. Dashka Slaters "Bus 57" erzählt eine wahre Geschichte. Und viele Geschichten dahinter.
Es ist eine unfassbare Tat, und die einzige Erklärung, die der Täter dafür hat, ist nicht weniger erschütternd: Am Montag, dem 4. November 2013, zündet ein sechzehn Jahre alter Jugendlicher den Rock eines schlafenden Passagiers gleichen Alters in einem Linienbus in Oakland an. Sasha überlebt trotz schlimmster Verbrennungen. "Es sollte nur ein Scherz sein", sagt Richard bei seiner ersten Vernehmung. Er habe gedacht, die kleine Flamme würde einfach wieder ausgehen. Und noch etwas sagt
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Richard den beiden Officers, nachdem sie ihm seine Rechte vorgelesen haben und den Hinweis, alles, was er jetzt sage, könne vor Gericht gegen ihn verwendet werden: "Ich würde nicht sagen, dass ich Schwule hasse, aber ich bin sehr homophob."
Damit wird aus lebensbedrohlicher Leichtfertigkeit ein Hassverbrechen, aus dem Prozess gegen einen Jugendlichen ein Verfahren, bei dem Erwachsenenstrafrecht angewandt wird - und ein nationales Medienereignis. Anderthalb Jahre später hat die Journalistin Dashka Slater im "New York Times Magazin" über den Vorfall, das Vorfeld und die Folgen geschrieben. Später hat sie ihre Recherchen zu einem Jugendbuch gemacht, das im Oktober 2017 in Amerika und jetzt in deutscher Übersetzung erschienen ist.
Es ist nicht so einfach mit der Geschichte von Richard und Sasha, und Dashka Slater macht es den Lesern von "Bus 57" nicht leicht damit. Der sprachliche Aufwand, für Sasha, nach eigener Auskunft "agender", also keinem Geschlecht zuzuordnen, als passendes Pronomen "sier" zu verwenden, fällt dabei erstaunlich wenig ins Gewicht. Schnell lassen sich selbst Sätze wie "Sier hatte siere Leute gefunden und siem gefiel der Unterricht" einigermaßen flüssig lesen. Unter Slaters merklich strengem Vorsatz, der wahren Geschichte nichts Erfundenes hinzuzufügen und jede Seite, jede Sichtweise zu ihrem Recht kommen zu lassen, ohne sie einzunehmen, klingt anfangs jedes Kolorit, jede Ausschmückung belegbar und liest sich angestrengt abgesichert.
Eine Figur wie Sasha auf der Suche nach ihrer Identität, ihrer sexuellen Orientierung zu beschreiben, ohne ihr dabei nahezukommen, ohne die literarischen Mittel der Einfühlung zu nutzen, ist ein schwieriges Unterfangen, zumal im Jugendbuch, einem Genre, in dem im Allgemeinen mit bunten Farben und klaren Konturen gemalt wird. Doch Dashka Slaters Zurückhaltung hat nicht nur ihren Preis, sondern auch ihr Gutes: Die Autorin kann ihren Lesern das Geschehen aus den verschiedensten Blickwinkeln vor Augen führen, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Wie sieht Sasha, wie sehen Sashas Eltern Debbie und Karl den Angriff, wie den Täter? Wie lebt Richard mit der Tat? Wie seine Mutter Jasmine? Welche juristischen Strukturen greifen in diesem Fall ineinander, welche Geschichte hat der besondere Umgang mit Hate-Crime-Fällen, welche Grundlagen, welche Folgen hat die Anwendung des Strafrechts für Erwachsene bei Jugendlichen, die 1996 zu einem neuen Typus des Kriminellen erklärt worden waren, dem "Supergewaltverbrecher"? Welche Alternative könnte es zu einer Bestrafung Richards geben, als klar wird, dass er das von ihm selbst gebrauchte Wort "homophob" missverstanden hat als "eindeutig heterosexuell orientiert" und sogar Sashas Familie zur Besonnenheit in der Urteilsfindung aufruft?
Bei Richards erster Beweisanhörung trifft Jasmine ein erstes Mal auf die Familie von Sasha. Sie kommt nicht umhin zu beteuern, sie seien "keine bösen Menschen", und umarmt Sasha, Debbie und Karl. Ein Moment der Menschlichkeit, dem Sasha später mit der Antwort auf die Frage, wie sich das damals angefühlt habe, lächelnd die Krone aufsetzt: "Umarmungen finde ich immer gut."
Dashka Slater berichtet mit einer solchen Sorgfalt von einem Ansatz namens "Restorative Justice", wiedergutmachende Gerechtigkeit, der nach einem Verbrechen auf Heilung statt auf Bestrafung setzt, dass der Leser schon auf ein glücklicheres Ende zu hoffen beginnt, als es das Buch schließlich findet: In ihm lernen alle Seiten eines solchen Verfahrens einander mit einer Gründlichkeit kennen und verstehen, bevor sie sich auf eine Wiedergutmachung einigen, dass aus den Gegenparteien mitunter sogar Freunde werden und aus Menschen, die in Unkenntnis und Unachtsamkeit ein Verbrechen mit rassistischer oder sexistischer Grundierung begangen haben, vielleicht sogar überzeugte Verfechter der Anerkennung und Gleichberechtigung.
"Wenn irgend jemand für den Restorative-Justice-Prozess wie gemacht schien", schreibt Dashkar Slater, "dann diese zwei Familien, die bereits Mitgefühl füreinander gezeigt hatten." Es sind die Positionen der Staatsanwaltschaft, zum Teil auch des Rechtsanwalts von Richard, die einen solchen Weg in diesem Fall verhindern. Vielleicht ist es auch der Umstand, dass es sich bei Richard um einen schwarzen Jugendlichen handelt.
Hier, in der Draufsicht, aus der Distanz, hat "Bus 57" seine größte Stärke. Hier traut das Buch seinen jugendlichen Lesern ein Reflexionsvermögen zu, das über die individuellen Schicksale hinaus auf die Strukturen zielt, in denen Rechtsempfinden und Rechtssprechung verlaufen, auf ihre Bedingungen und die Möglichkeiten, sie zu verändern. Und die Erkenntnis, dass selbst ein auf den ersten Blick eindeutiger Fall wie der von Sasha und Richard einen zweiten, genaueren Blick lohnt.
"Ich hoffe, dass er nicht völlig zermalmt wird", sagt Sashas Mutter Debbie schließlich über Richards bevorstehende Jahre im Gefängnis. "Wir hoffen", hatte der Vater vorher vor Gericht gesagt, "dass Richard und diese anderen Jugendlichen Mitgefühl gegenüber denen lernen, die anders sind. Wir hoffen, dass es im Jugendgewahrsam Programme gibt, die zumindest Richard dabei helfen können." Denn im Jugendstrafvollzug ist Richard schließlich immerhin doch gelandet: als Junge, der eine Dummheit begangen hat. Eine lebensgefährliche Dummheit.
FRIDTJOF KÜCHEMANN
Dashka Slater: "Bus 57". Eine wahre Geschichte.
Aus dem Englischen von Ann Lecker. Loewe Verlag, Bindlach 2019. 400 S., geb., 18,95 [Euro]. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Damit wird aus lebensbedrohlicher Leichtfertigkeit ein Hassverbrechen, aus dem Prozess gegen einen Jugendlichen ein Verfahren, bei dem Erwachsenenstrafrecht angewandt wird - und ein nationales Medienereignis. Anderthalb Jahre später hat die Journalistin Dashka Slater im "New York Times Magazin" über den Vorfall, das Vorfeld und die Folgen geschrieben. Später hat sie ihre Recherchen zu einem Jugendbuch gemacht, das im Oktober 2017 in Amerika und jetzt in deutscher Übersetzung erschienen ist.
Es ist nicht so einfach mit der Geschichte von Richard und Sasha, und Dashka Slater macht es den Lesern von "Bus 57" nicht leicht damit. Der sprachliche Aufwand, für Sasha, nach eigener Auskunft "agender", also keinem Geschlecht zuzuordnen, als passendes Pronomen "sier" zu verwenden, fällt dabei erstaunlich wenig ins Gewicht. Schnell lassen sich selbst Sätze wie "Sier hatte siere Leute gefunden und siem gefiel der Unterricht" einigermaßen flüssig lesen. Unter Slaters merklich strengem Vorsatz, der wahren Geschichte nichts Erfundenes hinzuzufügen und jede Seite, jede Sichtweise zu ihrem Recht kommen zu lassen, ohne sie einzunehmen, klingt anfangs jedes Kolorit, jede Ausschmückung belegbar und liest sich angestrengt abgesichert.
Eine Figur wie Sasha auf der Suche nach ihrer Identität, ihrer sexuellen Orientierung zu beschreiben, ohne ihr dabei nahezukommen, ohne die literarischen Mittel der Einfühlung zu nutzen, ist ein schwieriges Unterfangen, zumal im Jugendbuch, einem Genre, in dem im Allgemeinen mit bunten Farben und klaren Konturen gemalt wird. Doch Dashka Slaters Zurückhaltung hat nicht nur ihren Preis, sondern auch ihr Gutes: Die Autorin kann ihren Lesern das Geschehen aus den verschiedensten Blickwinkeln vor Augen führen, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Wie sieht Sasha, wie sehen Sashas Eltern Debbie und Karl den Angriff, wie den Täter? Wie lebt Richard mit der Tat? Wie seine Mutter Jasmine? Welche juristischen Strukturen greifen in diesem Fall ineinander, welche Geschichte hat der besondere Umgang mit Hate-Crime-Fällen, welche Grundlagen, welche Folgen hat die Anwendung des Strafrechts für Erwachsene bei Jugendlichen, die 1996 zu einem neuen Typus des Kriminellen erklärt worden waren, dem "Supergewaltverbrecher"? Welche Alternative könnte es zu einer Bestrafung Richards geben, als klar wird, dass er das von ihm selbst gebrauchte Wort "homophob" missverstanden hat als "eindeutig heterosexuell orientiert" und sogar Sashas Familie zur Besonnenheit in der Urteilsfindung aufruft?
Bei Richards erster Beweisanhörung trifft Jasmine ein erstes Mal auf die Familie von Sasha. Sie kommt nicht umhin zu beteuern, sie seien "keine bösen Menschen", und umarmt Sasha, Debbie und Karl. Ein Moment der Menschlichkeit, dem Sasha später mit der Antwort auf die Frage, wie sich das damals angefühlt habe, lächelnd die Krone aufsetzt: "Umarmungen finde ich immer gut."
Dashka Slater berichtet mit einer solchen Sorgfalt von einem Ansatz namens "Restorative Justice", wiedergutmachende Gerechtigkeit, der nach einem Verbrechen auf Heilung statt auf Bestrafung setzt, dass der Leser schon auf ein glücklicheres Ende zu hoffen beginnt, als es das Buch schließlich findet: In ihm lernen alle Seiten eines solchen Verfahrens einander mit einer Gründlichkeit kennen und verstehen, bevor sie sich auf eine Wiedergutmachung einigen, dass aus den Gegenparteien mitunter sogar Freunde werden und aus Menschen, die in Unkenntnis und Unachtsamkeit ein Verbrechen mit rassistischer oder sexistischer Grundierung begangen haben, vielleicht sogar überzeugte Verfechter der Anerkennung und Gleichberechtigung.
"Wenn irgend jemand für den Restorative-Justice-Prozess wie gemacht schien", schreibt Dashkar Slater, "dann diese zwei Familien, die bereits Mitgefühl füreinander gezeigt hatten." Es sind die Positionen der Staatsanwaltschaft, zum Teil auch des Rechtsanwalts von Richard, die einen solchen Weg in diesem Fall verhindern. Vielleicht ist es auch der Umstand, dass es sich bei Richard um einen schwarzen Jugendlichen handelt.
Hier, in der Draufsicht, aus der Distanz, hat "Bus 57" seine größte Stärke. Hier traut das Buch seinen jugendlichen Lesern ein Reflexionsvermögen zu, das über die individuellen Schicksale hinaus auf die Strukturen zielt, in denen Rechtsempfinden und Rechtssprechung verlaufen, auf ihre Bedingungen und die Möglichkeiten, sie zu verändern. Und die Erkenntnis, dass selbst ein auf den ersten Blick eindeutiger Fall wie der von Sasha und Richard einen zweiten, genaueren Blick lohnt.
"Ich hoffe, dass er nicht völlig zermalmt wird", sagt Sashas Mutter Debbie schließlich über Richards bevorstehende Jahre im Gefängnis. "Wir hoffen", hatte der Vater vorher vor Gericht gesagt, "dass Richard und diese anderen Jugendlichen Mitgefühl gegenüber denen lernen, die anders sind. Wir hoffen, dass es im Jugendgewahrsam Programme gibt, die zumindest Richard dabei helfen können." Denn im Jugendstrafvollzug ist Richard schließlich immerhin doch gelandet: als Junge, der eine Dummheit begangen hat. Eine lebensgefährliche Dummheit.
FRIDTJOF KÜCHEMANN
Dashka Slater: "Bus 57". Eine wahre Geschichte.
Aus dem Englischen von Ann Lecker. Loewe Verlag, Bindlach 2019. 400 S., geb., 18,95 [Euro]. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Die wahre Geschichte eines gefährlichen Gags, der am Ende nur Verlierer kennt; akribisch recherchiert von der New York Times-Journalistin Dashka Slater." Die Zeit "Dashka Slater durchleuchtet zwei unterschiedliche Milieus. Sie ordnet den singulären Fall in das Portrait einer komplexen Gesellschaft ein, in der die Grenzen zwischen den Geschlechtern und den Menschen unterschiedlicher Hautfarbe fließender werden." Kulturzeit 3sat "Dieser ungewöhnliche Jugendroman stimmt nachdenklich. Macht die Autorin doch mehr als deutlich, wo die gesellschaftlichen Defizite liegen. Ein rundum überzeugender Roman." Sylvia Schwab, Deutschlandfunkkultur "Eine wahre, verstörende Geschichte, die den Leser über Geschlechtsidentität, Diskriminierung und Vorurteile
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nachdenken lässt." Jury des Leselotsen "Diese wahre Geschichte hat mich einfach mitgerissen und ich wollte vor allem wissen, wie es für Richard endet. Richtig krass." Test the Best, BuchMarkt "Bus 57 ist ein wichtiges und intensives Buch. Es wühlt auf und wirft Fragen auf, die lange nachhallen - über eine Gesellschaft mit fixen Einteilungen, über Toleranz und Gerechtigkeit." NZZ am Sonntag "Eine klarsichtige, kluge Dokumentation und eine behutsame Charakterstudie zweier junger Menschen, die beide besonders sind. Und zwar nicht wegen ihrer Kleidung oder Hautfarbe. Besser konnte man diesen Stoff nicht nutzen." Barbara Weitzel, Berliner Zeitung "Eine Geschichte, die genauso anders ist, wie ihre beiden Protagonisten Sasha und Richard. Und die vor allem deshalb aufgeschrieben werden musste, um das eigene gesellschaftliche Toleranz-Verhalten zu reflektieren. Und stetig zu verbessern." Elisa Sobkowiak, Kölner Stadt-Anzeiger "Dieser Jugendroman zeigt auch sprachlich, dass es nicht immer nur zwei Seiten gibt, sondern auch eine ganze Menge dazwischen." MDR Kultur "Wertvoll als Informations- und Diskussionsgrundlage für Teenager wie auch für Erwachsene jeden Alters." Gerd Klingeberg, KinderundJugendmedien.de "Dashka Slaters außergewöhnliches Jugendbuch liefert eine Mischform aus Reportage und Dokumentation über die diskriminierende Haltung gegenüber Menschen, die aus der gewohnten Normalität fallen und darüber, wie das amerikanische Rechtssystem mit jungen Schwarzen umspringt." Mechthild Blum, Badische Zeitung "Ein wichtiger Beitrag zur Gender-Debatte und eine scharfe Kritik am US-Justizsystem, das die Verurteilung Jugendlicher nach Erwachsenen-Strafrecht zulässt." Hamburger Morgenpost "Kriminalgeschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen, sind selten romantisch. Doch gerade diese brechen uns gewöhnlich das Herz" New York Times "Mit dem journalistischen Blick für Details, entlarvt Slater den Mythos des Hatecrime-Monsters und afroamerikanischen Rowdys, indem sie die feine Linie zwischen pubertärer Dummheit und unumkehrbare Verbrechen genau überprüft. Nur wenige Leser werden diese genauen Analysen von Genderidentität, Jugendkriminalität und rassistischem Strafvollzug lesen, ohne ein paar Vorurteile in Frage zu stellen." Kirkus Reviews "Slater entschuldigt Richard Thomas nicht. Aber sie legt die Schichten frei, die zu seiner Tat führten. Das Buch ist eine Warnung, dass all unser Handeln immer auch den Anderen trifft - und Konsequenzen hat." San Francisco Chronicle "'Bus 57' erklärt ganz nebenbei sehr viel über Gendergrenzen, über Geschlechter und bietet Hilfe gegen Sprachlosigkeit." Alexandra Zschocher, familie.de
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Gebundenes Buch
Es gibt wenige Bücher, bei denen ich der Meinung, dass sie in allen Schulen Standardlektüre sein sollten, aber dieses hier gehört definitiv dazu.
Es ist nicht nur spannend zu lesen, sondern auch äußerst lehrreich, für Jugendliche wie Erwachsene. Ein trauriger …
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Es gibt wenige Bücher, bei denen ich der Meinung, dass sie in allen Schulen Standardlektüre sein sollten, aber dieses hier gehört definitiv dazu.
Es ist nicht nur spannend zu lesen, sondern auch äußerst lehrreich, für Jugendliche wie Erwachsene. Ein trauriger Hintergrund mit sehr viel Potential. Unbedingte Leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
Dashka Slater steigt in die Geschichte mit der Vorstellung Sashas ein. Sie/er wächst in einem toleranten Umfeld auf. Sasha merkt schon recht früh, dass sie/er sich keinem Geschlecht zugehörig fühlt, dies wird von Freunden und Familie ohne Einschränkungen akzeptiert. Auch …
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Dashka Slater steigt in die Geschichte mit der Vorstellung Sashas ein. Sie/er wächst in einem toleranten Umfeld auf. Sasha merkt schon recht früh, dass sie/er sich keinem Geschlecht zugehörig fühlt, dies wird von Freunden und Familie ohne Einschränkungen akzeptiert. Auch ihre/seine Schule ist sehr offen in ihrer Einstellung. Ihre/seine Mutter macht sich jedoch stets Sorgen, dass Sasha irgendwann jemanden begegnen könnte, der Probleme mit ihrer/seiner Identität hat. Mit dem Vorfall im November 2013 treten die schlimmen Befürchtungen von Sashas Mutter schlussendlich ein.
Der zweite Abschnitt der Geschichte befasst sich mit Richard. Im Gegensatz zu Sasha wächst er in einem Umfeld auf, das von Armut und Gewalt geprägt ist. Seine Mutter war mit ihm schwanger zu einer Zeit, in der sie selbst noch ein halbes Kind war. Früh kommt er mit Mord und Verlust in Berührung, als beispielsweise ein sehr guter Freund und eine seiner Tante bei Schießereien sterben. Es scheint vorherbestimmt, dass er selbst schon früh mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Er ist jedoch nicht dumm und versucht seinen Weg zu machen und sich aus Konflikten herauszuhalten. Richard ist ein fröhlicher Junge, der alle zum Lachen bringt und bei seiner Familie und seinen Freunden beliebt ist.
Im dritten Abschnitt wohnt man dem schicksalshaften Tag im November 2013 bei. Da man zuvor die beiden Jugendlichen und ihr Umfeld näher kennengelernt hat, ist das Ereignis umso tragischer und nahegehend. Man lernt Richard so kennen, dass man ihm abnimmt, das der Unfall nur aus einer jugendlichen Laune heraus entstanden ist, und genauso kommt die Schilderung des Falls im Buch auch beim Leser an. Doch sein Schicksal scheint von Anfang an besiegelt, denn hier treffen zwei Tatsachen aufeinander. Zum einen geht jeder davon aus, dass ein solcher Vorfall nur vorsätzlich sein kann, wenn jemand davon betroffen ist, der einer Randgruppe zugehörig ist wie Sasha als Agender. Zum anderen wird ein farbiger Jugendlicher von vorneherein vorverurteilt. Tatsächlich ist es so, dass schwarze Jugendliche oftmals härter bestraft werden als weiße Jugendliche und trotz ihres Alters häufig nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden.
Natürlich hinterfragt man das Szenario, ob Richard auch gezündelt hätte, wenn Sasha mit einer Hose bekleidet gewesen wäre. Andererseits stellt man sich genauso die Frage, ob man mit einem weißen Jugendlichen genauso hart zu Gericht gegangen wäre, wie dies bei Richard der Fall war.
In den folgenden Kapiteln wird man Zeuge davon, mit welchen Vorurteilen beide Seiten zu kämpfen haben und wie sich dies im amerikanischen Rechtssystem teilweise in eine Abwärtsspirale für Richard umwandelt. Alle Schilderungen im vierten Abschnitt, der mit “Justiz” betitelt ist, beruhen ebenso wie der Rest des Buches auf Tatsachen. Stellenweise unglaublich, aber traurig und wahr!
Da “Bus 57” kein Roman, sondern vielmehr ein Tatsachenbericht ist, sollte man versuchen wertungsfrei an das Thema heranzugehen. Dashka Slater ist eine Gratwanderung zwischen Emotion und sachlicher Recherche gelungen. Ich finde, sie hat den Sachverhalt wertungsneutral umgesetzt, dennoch baut man zu beiden Jugendlichen Sympathien auf, allein durch die Schilderungen ihres Lebens und ihres Umfelds.
Nebenbei lernt man viel über queere Lebensweisen, sowie Vorverurteilungen in unserer Gesellschaft und im Rechtssystem kennen, die sich häufig auf Grund von Vorurteilen ergeben.
Dashka Slater hat mit ihrer Schilderung und Aufarbeitung des Vorfalls im “Bus 57” im November 2013 einen wichtigen Beitrag geleistet, um die Gesellschaft zu sensibilisieren und mit Vorurteilen aufzuräumen.
“Bus 57” ist ein sehr wichtiges Buch, das hoffentlich auch hierzulande von sehr vielen Menschen gelesen wird. Denn auch wenn unser Rechtssystem nicht mit dem amerikanischen zu vergleichen ist, so gibt es auch hier viele Vorurteile gegen alles, was einem persönlich fremd ist, mit denen dringend aufgeräumt werden muss!
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Gebundenes Buch
Schon auf dem Buchrücken kann man lesen, dass Sacha, agender Weißer, der gerne Röcke trägt, und ein Afroamerikaner, der schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, in der Buslinie 57 aufeinandertreffen. Animiert durch seine Freunde hält Richard ein Feuerzeug an den Rock …
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Schon auf dem Buchrücken kann man lesen, dass Sacha, agender Weißer, der gerne Röcke trägt, und ein Afroamerikaner, der schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, in der Buslinie 57 aufeinandertreffen. Animiert durch seine Freunde hält Richard ein Feuerzeug an den Rock des schlafenden Sasha. Der Fall ging 2015 durch die Presse und Dashka Slater nahm diesen Artikel zum Anlass diesen Fall zu recherchieren.
Sasha, der als Luke geboren wurde, identifiziert sich als nicht einem gestimmten Geschlecht zugehörig, also als Agender oder Neutrois. (Mein Words gibt beide Worte als Fehler an!). In dem Kapitel „Gender, Geschlecht, Sexualität, Romantik: ein paar Begriffe“ lese ich einige mir bisher nicht bekannte Begriffe bzw. Begriffe, ich bisher nicht einordnen konnte. „Genderqueer/Nichtbinär – Geschlechtsidentität passt nicht richtig in das Zweiersystem männlich/weiblich.“ Oder „Greysexuell – empfindet nur gelegentlich sexuelle Anziehung, meist aber nicht.“ Sasha hat sehr aufgeschlossenen Eltern und besucht eine Privatschule, in der die Mitschüler ihn voll akzeptieren. Auch als er sich entscheidet Röcke zu tragen, nimmt keiner daran Anstoß. Aufgrund des Alperger-Syndroms wird Sasha als sehr schüchtern beschrieben, er hat aber einen Freundeskreis und alle zusammen spielen ein sehr kreatives Spiel, bei dem 1001 leere Karten mit Spielanweisungen gefüllt werden müssen.
Richard lebt im armen Teil von Oakland, geht auf eine öffentliche Schule und war aufgrund einer Straftat schon in einer betreuten Wohngruppe untergebracht. Seine Mutter und auch ein Pädagogische Kraft, die selbst eine bewegte Vergangenheit hat, und zur Ersatzmutter für viele Schüler wird, bemühen sich um den Jugendlichen. Er ist fröhlich, albert herum und macht gerne Streiche, ist sehr einfühlsam und kann gut auf andere eingehen. Dann gibt es diesen Moment, wo Richard einfach die Auswirkungen seiner Tat nicht bedenkt. Er zündet den duftigen Rock an und Sashas Leben besteht lange Zeit aus Schmerzen. Da es Videoaufnahmen der Tat gibt, wird Richard schnell verhaftet. Der zweite Teil des Buches befasst sich mit der Justiz der USA bzw. des Staates Kalifornien. Richard wird zunächst nach Erwachsenenrecht angeklagt, obwohl er erst sechszehn ist. Dieser Teil ist kompliziert zu lesen und macht mich als Leser wütend, weil es so ungerecht ist, wie mit Richard verfahren wird.
Gerade in der Situation, wo wir wieder erleben, wie rassistisch unserer Gesellschaft ist, zeigt sich in diesem Buch, dass Menschen, die nicht der binären Norm entsprechen, noch häufiger unter der Intoleranz der „Normalen“ zu leiden haben. Das Buch benutzt immer das Gender* und für mich unbekannte Pronomen, wie sier und sieren statt sie/er oder ihrer/seiner. Unter „Nichtbinär-Wiki“ habe ich aber auch andere Möglichkeiten gefunden. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis sich unsere Sprache verändert.
Ein interessantes Buch zu einem Thema, dass in unserer Zeit immer mehr an die Öffentlichkeit dringt und über das ich bisher wenig Informationen habe.
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