Andreas Steinhöfel
Gebundenes Buch
Rico, Oskar und das Mistverständnis / Rico & Oskar Bd.5
Der fünfte Band der Bestsellerserie! Für alle Kinder und Erwachsenen ab 10
Illustration: Schössow, Peter
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Rico und Oskar sind die allerbesten Freunde - doch warum sprechen sie plötzlich nicht mehr miteinander? Im fünften und letzten Band der urkomischen Kinderbuch-Serie geht es um die erste Liebe, Streit und das, was Freundschaft wirklich ausmacht. Eigentlich sollte in der Dieffe endlich mal Ruhe eingekehrt sein. Aber wie soll das gehen, wenn sich Rico und Oskar verkracht haben? Und das ausgerechnet jetzt, wo die Existenz ihres Spielplatzes auf dem Spiel steht! Oskar wittert einen Kriminalfall, aber den muss er nun ganz allein aufklären. Denn Rico redet (erstens) kein Wort mehr mit ihm, ist (zw...
Rico und Oskar sind die allerbesten Freunde - doch warum sprechen sie plötzlich nicht mehr miteinander? Im fünften und letzten Band der urkomischen Kinderbuch-Serie geht es um die erste Liebe, Streit und das, was Freundschaft wirklich ausmacht.
Eigentlich sollte in der Dieffe endlich mal Ruhe eingekehrt sein. Aber wie soll das gehen, wenn sich Rico und Oskar verkracht haben? Und das ausgerechnet jetzt, wo die Existenz ihres Spielplatzes auf dem Spiel steht! Oskar wittert einen Kriminalfall, aber den muss er nun ganz allein aufklären. Denn Rico redet (erstens) kein Wort mehr mit ihm, ist (zweitens) zum allerersten Mal verliebt und muss (drittens) auch noch nach Hessen - aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte. Doch nur, wenn die beiden zusammenarbeiten, können sie den Fall lösen und den Spielplatz retten.
"Mit diesem krönenden Abschlussband übertrifft Andreas Steinhöfel sich erzählerisch selbst." --
Katrin Hörnlein / DIE ZEIT
Wenn schon ein Ende,dann wenigstens so: spannend bis zur letzten Seite - mit viel Herzenswärme und Sprachwitz in bester Rico-und-Oskar-Manier.
Eigentlich sollte in der Dieffe endlich mal Ruhe eingekehrt sein. Aber wie soll das gehen, wenn sich Rico und Oskar verkracht haben? Und das ausgerechnet jetzt, wo die Existenz ihres Spielplatzes auf dem Spiel steht! Oskar wittert einen Kriminalfall, aber den muss er nun ganz allein aufklären. Denn Rico redet (erstens) kein Wort mehr mit ihm, ist (zweitens) zum allerersten Mal verliebt und muss (drittens) auch noch nach Hessen - aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte. Doch nur, wenn die beiden zusammenarbeiten, können sie den Fall lösen und den Spielplatz retten.
"Mit diesem krönenden Abschlussband übertrifft Andreas Steinhöfel sich erzählerisch selbst." --
Katrin Hörnlein / DIE ZEIT
Wenn schon ein Ende,dann wenigstens so: spannend bis zur letzten Seite - mit viel Herzenswärme und Sprachwitz in bester Rico-und-Oskar-Manier.
Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren. Er ist Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher, wie z. B. 'Die Mitte der Welt'. Für 'Rico, Oskar und die Tieferschatten' erhielt er u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis. Nach Peter Rühmkorf, Loriot, Robert Gernhardt und Tomi Ungerer hat Andreas Steinhöfel 2009 den Erich Kästner Preis für Literatur verliehen bekommen. 2013 wurde er mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk ausgezeichnet und 2017 folgte der James-Krüss-Preis. Zudem wurde er für den ALMA und den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert. Andreas Steinhöfel ist als erster Kinder- und Jugendbuchautor Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Seine Serie über Rico und Oskar wurde sehr erfolgreich fürs Kino verfilmt. Zusätzlich zu seiner Autorentätigkeit arbeitet er als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher. Seit 2015 betätigt er sich in seiner Filmfirma sad ORIGAMI als Produzent von Kinderfilmen.

© Joachim Boepple
Produktdetails
- Rico und Oskar 5
- Verlag: Carlsen
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 336
- Altersempfehlung: von 10 bis 13 Jahren
- Erscheinungstermin: 1. Oktober 2020
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 149mm x 35mm
- Gewicht: 708g
- ISBN-13: 9783551557834
- ISBN-10: 3551557837
- Artikelnr.: 59136075
Herstellerkennzeichnung
Carlsen Verlag GmbH
Völckersstr. 14-20
22765 Hamburg
info@carlsen.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Fridtjof Küchemann zeigt sich begeistert vom fünften Band der Rico-und-Oskar-Reihe. Gewohnt witzig und wortgewandt lässt Andreas Steinhöfel seinen jungen Erzähler Rico hier von aufregenden Abenteuern, erster Liebe, vor allem aber vom Streit mit seinem besten Freund Oskar berichten. Oskar ist nämlich eifersüchtig, lesen wir, und so kommt es schon bald zur Auseinandersetzung, in dessen Beschreibung Steinhöfel einmal mehr sein ganzes erzählerisches Können beweise. So präzise, so differenziert, und doch so leicht und authentisch erzählt Rico von seiner inneren Zerrissenheit, dass auch Erwachsene ihr Vergnügen an der Lektüre haben werden, versichert Küchemann. Die Folge dieses Streits: Rico und Oskar verfolgen ihre Mission diesmal auf getrennten Wegen, denn eine Mission gibt es natürlich, wie immer, und sie lautet: Rettet den Spielplatz vor Frau Pommer und ihrem schmierigen Neffen. Ein herrlicher Kinderroman über Liebe, Mut und Freundschaft, so der hingerissene Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Sein Herz tat einen Sprung
Im fünften Teil der Abenteuer von Rico und Oskar trennen sich die Wege der Freunde. Auch literarisch eine Herausforderung für Andreas Steinhöfel.
Man könnte "Rico, Oskar und das Mistverständnis" einen großen Kinderroman über die Freundschaft nennen, aber welches der vier Vorgängerbücher, die Andreas Steinhöfel seit zwölf Jahren über das ungleiche Paar veröffentlicht hat, wäre das nicht? Nach den ersten Schwärmereien, die Rico - nach Selbstauskunft tiefbegabt und nach Überzeugung aller seiner Leser ein großartiger Kerl mit dem Herz am rechten Fleck, mit feinem Witz und einigem Erzähltalent ausgestattet - über Sarah, die Pflastermalerin aus der Spielplatz-Gang, notiert, hätte man sich schon
Im fünften Teil der Abenteuer von Rico und Oskar trennen sich die Wege der Freunde. Auch literarisch eine Herausforderung für Andreas Steinhöfel.
Man könnte "Rico, Oskar und das Mistverständnis" einen großen Kinderroman über die Freundschaft nennen, aber welches der vier Vorgängerbücher, die Andreas Steinhöfel seit zwölf Jahren über das ungleiche Paar veröffentlicht hat, wäre das nicht? Nach den ersten Schwärmereien, die Rico - nach Selbstauskunft tiefbegabt und nach Überzeugung aller seiner Leser ein großartiger Kerl mit dem Herz am rechten Fleck, mit feinem Witz und einigem Erzähltalent ausgestattet - über Sarah, die Pflastermalerin aus der Spielplatz-Gang, notiert, hätte man sich schon
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auf ein Buch über das erste Verknalltsein freuen können. Aber dann bleibt das, was die beiden verbindet, doch ein feiner, liebevoller Beiklang. Ein Buch über Schuld, Scham und Versöhnung? Das trifft zweifelsohne zu, aber es klänge so schwer, dass es der Leichtigkeit nicht gerecht würde, mit der Rico selbst von Gefühlen erzählen kann, die bei vielen anderen im Kopf ein Durcheinander machten wie die Kugeln in der Bingotrommel.
Doch der Reihe nach: An einem Herbstferientag wollen sich Rico und Oskar mit den sechs Freunden treffen, die sie im Vorjahressommer - und im vierten Teil der Reihe - auf einem verwunschenen Kreuzberger Hinterhofspielplatz kennengelernt hatten. Doch Rico findet den ebenso hochbegabten wie neunmalklugen Nachbarsjungen unten an der Haustreppe liegen. Gebrochen sei wohl nichts, sagt Oskar ihm, um sich erst einmal ausgiebig umsorgen zu lassen. Schließlich bricht Rico auf - ohne Oskar und zu spät, um Sarah noch wie versprochen abzuholen. Und so spät, dass er nur noch mitansehen kann, wie "ein Angebertyp" mit zwei Experten das Spielplatzgrundstück ausmisst, während eine hochmütige ältere Dame den Kindern erklärt, dass ihr das Grundstück gehört und was bald darauf gebaut werden wird.
So klar die Mission Spielplatzrettung im fünften "Rico, Oskar"-Band wirkt, so verschlungen und immer wieder aussichtslos sind die Wege, auf denen die Kinder ihr Ziel zu erreichen versuchen. Als Rico und Oskar endlich herausgefunden haben, wer diese ältere Dame überhaupt ist und wo sie wohnt, und ihr Rico mit Sarah statt mit Oskar einen Besuch abstattet, werden die beiden vor versammeltem Kaffeekränzchen eiskalt abserviert. Dann steckt einer der Gäste den Kindern noch seine Adresse zu, er verspricht, ihnen am nächsten Tag vielleicht doch weiterhelfen zu können, erzählt ihnen dann von dem Freundeskreis, der sich zusammen mit Magda Pommer, der heutigen Besitzerin, ein paar Generationen vor ihnen auf diesem Spielplatz getroffen hat, und schreibt ihnen eine Telefonnummer auf, unter der sie womöglich weitere Hilfe bekommen. Doch dann legt die Frau am anderen Ende der Leitung einfach auf. Und die Bemühungen der Kinder sind ein zweites Mal an ihr augenscheinliches Ende gekommen.
Fast wichtiger noch: Die beiden Freunde haben sich inzwischen verkracht. Rico hat in letzter Zeit immer weniger Lust zum Mitgrinsen, wenn Oskar dieses Grinsegesicht zieht, "das er immer zog, wenn ich ihm gerade mal wieder zu tiefbegabt war". Und als Oskars Vater Rico fragt, ob die beiden eigentlich Streit haben, Oskar sei "fast nur noch mies drauf" in letzter Zeit, eifersüchtig vielleicht, weil Rico verliebt sei womöglich, "er teilt nicht gerne, weißt du", braucht Rico nur noch etwas zu tun, was ein schönes Bild, das seine Leser seit langem begleitet, um ein fast noch schöneres ergänzt: Die Bingokugeln, die in seinem Kopf in unübersichtlichen Situationen durcheinanderspringen, sind mit der Zeit weniger geworden. Jetzt kommt eine einzelne solche Kugel auf ihn zu, nicht lärmend, fast freundlich, der Junge fürchtet nicht, dass er beim Versuch, sie zu packen, auf viele andere stößt, und er begreift.
Der folgende Streit, der sich aus Ricos Versuch eines klärenden Gesprächs entwickelt, zeigt auf drei Seiten die ganze Meisterschaft Andreas Steinhöfels, seit vier Jahren dezidiert als Kinderbuchautor Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung: Mit auch Erwachsene fesselnder Genauigkeit schreibt er über zwiespältige Gefühle und verliert dabei doch nie den Erfahrungshorizont seines Erzählers aus dem Blick. Der Streit führt dazu, dass die beiden Freunde fürs Erste getrennte Wege gehen, auch wenn sie weiter ein gemeinsames Ziel verfolgen: Oskar versucht mit einem Teil der Gang, mehr über den jungen Mann herauszufinden, der das Spielplatzgrundstück verkaufen will, einen Großneffen von Magda Pommer, während Rico kurz entschlossen die arme Nachbarin Frau Dahling aus dem dritten Stock auf einer Reise ins Nordhessische begleitet. Sie hat von ihrem Verlobten, der dort auf Kur ist, lange nichts gehört und fürchtet eine Affäre. Rico indes hat herausgefunden, dass die Frau, die ihnen vielleicht weiterhelfen kann, aber einfach aufgelegt hat, ganz in der Nähe von Bald Wildungen lebt, und beschließt, sie zu besuchen.
Frau Dahling ist in "Rico, Oskar und das Mistverständnis" mehr als eine Reisegefährtin in Not. Ihrer Vorliebe für seichte Unterhaltungsliteratur verdankt Rico einen Kunstgriff, der das Buch zu einer literarischen Herausforderung macht, die furchtlose kindliche Leser reich belohnt: Die Nachbarin nimmt sich zwei Bücher einer gewissen Frau Kurzmaler (oder wie die heißt) auf die Reise mit, und Rico, der die Geschichten bislang als Ferientagebücher geschrieben hat, findet in ihnen die Inspiration, wie er auch über die Abenteuer seines Freundes berichten kann, bei denen er nicht dabei: in Ton und Szenerie an Hedwig Courts-Mahler angelegt. "Sein Herz, das schon sehr auf eine Enttäuschung eingerichtet war, tat einen spürbaren Sprung": Ein tollkühner Einfall, dessen leichte Unglaubwürdigkeit durch das amüsante Ergebnis schnell überflügelt wird.
Man könnte "Rico, Oskar und das Mistverständnis" auch als einen Kinderroman über das Älterwerden lesen, schließlich bekommt es die Gang in dieser Geschichte mit den unterschiedlichsten Leuten zu tun, die sich mit der Vergangenheit arrangiert oder sie nach Kräften verdrängt haben - oder die sich schließlich trauen, noch einmal an alte Geschichten zu rühren. Doch am besten, man liest das Buch einfach als eines über den Zauber eines klaren Blicks, robuster Zuneigung, der Wärme und des Wagemuts.
FRIDTJOF KÜCHEMANN
Andreas Steinhöfel: "Rico, Oskar und das Mistverständnis". Roman.
Mit Bildern von Peter Schössow. Carlsen Verlag, Hamburg 2020. 336 S., geb., 16,- [Euro]. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Doch der Reihe nach: An einem Herbstferientag wollen sich Rico und Oskar mit den sechs Freunden treffen, die sie im Vorjahressommer - und im vierten Teil der Reihe - auf einem verwunschenen Kreuzberger Hinterhofspielplatz kennengelernt hatten. Doch Rico findet den ebenso hochbegabten wie neunmalklugen Nachbarsjungen unten an der Haustreppe liegen. Gebrochen sei wohl nichts, sagt Oskar ihm, um sich erst einmal ausgiebig umsorgen zu lassen. Schließlich bricht Rico auf - ohne Oskar und zu spät, um Sarah noch wie versprochen abzuholen. Und so spät, dass er nur noch mitansehen kann, wie "ein Angebertyp" mit zwei Experten das Spielplatzgrundstück ausmisst, während eine hochmütige ältere Dame den Kindern erklärt, dass ihr das Grundstück gehört und was bald darauf gebaut werden wird.
So klar die Mission Spielplatzrettung im fünften "Rico, Oskar"-Band wirkt, so verschlungen und immer wieder aussichtslos sind die Wege, auf denen die Kinder ihr Ziel zu erreichen versuchen. Als Rico und Oskar endlich herausgefunden haben, wer diese ältere Dame überhaupt ist und wo sie wohnt, und ihr Rico mit Sarah statt mit Oskar einen Besuch abstattet, werden die beiden vor versammeltem Kaffeekränzchen eiskalt abserviert. Dann steckt einer der Gäste den Kindern noch seine Adresse zu, er verspricht, ihnen am nächsten Tag vielleicht doch weiterhelfen zu können, erzählt ihnen dann von dem Freundeskreis, der sich zusammen mit Magda Pommer, der heutigen Besitzerin, ein paar Generationen vor ihnen auf diesem Spielplatz getroffen hat, und schreibt ihnen eine Telefonnummer auf, unter der sie womöglich weitere Hilfe bekommen. Doch dann legt die Frau am anderen Ende der Leitung einfach auf. Und die Bemühungen der Kinder sind ein zweites Mal an ihr augenscheinliches Ende gekommen.
Fast wichtiger noch: Die beiden Freunde haben sich inzwischen verkracht. Rico hat in letzter Zeit immer weniger Lust zum Mitgrinsen, wenn Oskar dieses Grinsegesicht zieht, "das er immer zog, wenn ich ihm gerade mal wieder zu tiefbegabt war". Und als Oskars Vater Rico fragt, ob die beiden eigentlich Streit haben, Oskar sei "fast nur noch mies drauf" in letzter Zeit, eifersüchtig vielleicht, weil Rico verliebt sei womöglich, "er teilt nicht gerne, weißt du", braucht Rico nur noch etwas zu tun, was ein schönes Bild, das seine Leser seit langem begleitet, um ein fast noch schöneres ergänzt: Die Bingokugeln, die in seinem Kopf in unübersichtlichen Situationen durcheinanderspringen, sind mit der Zeit weniger geworden. Jetzt kommt eine einzelne solche Kugel auf ihn zu, nicht lärmend, fast freundlich, der Junge fürchtet nicht, dass er beim Versuch, sie zu packen, auf viele andere stößt, und er begreift.
Der folgende Streit, der sich aus Ricos Versuch eines klärenden Gesprächs entwickelt, zeigt auf drei Seiten die ganze Meisterschaft Andreas Steinhöfels, seit vier Jahren dezidiert als Kinderbuchautor Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung: Mit auch Erwachsene fesselnder Genauigkeit schreibt er über zwiespältige Gefühle und verliert dabei doch nie den Erfahrungshorizont seines Erzählers aus dem Blick. Der Streit führt dazu, dass die beiden Freunde fürs Erste getrennte Wege gehen, auch wenn sie weiter ein gemeinsames Ziel verfolgen: Oskar versucht mit einem Teil der Gang, mehr über den jungen Mann herauszufinden, der das Spielplatzgrundstück verkaufen will, einen Großneffen von Magda Pommer, während Rico kurz entschlossen die arme Nachbarin Frau Dahling aus dem dritten Stock auf einer Reise ins Nordhessische begleitet. Sie hat von ihrem Verlobten, der dort auf Kur ist, lange nichts gehört und fürchtet eine Affäre. Rico indes hat herausgefunden, dass die Frau, die ihnen vielleicht weiterhelfen kann, aber einfach aufgelegt hat, ganz in der Nähe von Bald Wildungen lebt, und beschließt, sie zu besuchen.
Frau Dahling ist in "Rico, Oskar und das Mistverständnis" mehr als eine Reisegefährtin in Not. Ihrer Vorliebe für seichte Unterhaltungsliteratur verdankt Rico einen Kunstgriff, der das Buch zu einer literarischen Herausforderung macht, die furchtlose kindliche Leser reich belohnt: Die Nachbarin nimmt sich zwei Bücher einer gewissen Frau Kurzmaler (oder wie die heißt) auf die Reise mit, und Rico, der die Geschichten bislang als Ferientagebücher geschrieben hat, findet in ihnen die Inspiration, wie er auch über die Abenteuer seines Freundes berichten kann, bei denen er nicht dabei: in Ton und Szenerie an Hedwig Courts-Mahler angelegt. "Sein Herz, das schon sehr auf eine Enttäuschung eingerichtet war, tat einen spürbaren Sprung": Ein tollkühner Einfall, dessen leichte Unglaubwürdigkeit durch das amüsante Ergebnis schnell überflügelt wird.
Man könnte "Rico, Oskar und das Mistverständnis" auch als einen Kinderroman über das Älterwerden lesen, schließlich bekommt es die Gang in dieser Geschichte mit den unterschiedlichsten Leuten zu tun, die sich mit der Vergangenheit arrangiert oder sie nach Kräften verdrängt haben - oder die sich schließlich trauen, noch einmal an alte Geschichten zu rühren. Doch am besten, man liest das Buch einfach als eines über den Zauber eines klaren Blicks, robuster Zuneigung, der Wärme und des Wagemuts.
FRIDTJOF KÜCHEMANN
Andreas Steinhöfel: "Rico, Oskar und das Mistverständnis". Roman.
Mit Bildern von Peter Schössow. Carlsen Verlag, Hamburg 2020. 336 S., geb., 16,- [Euro]. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Mit diesem krönenden Abschlussband übertrifft Andreas Steinhöfel sich erzählerisch selbst" Katrin Hörnlein DIE ZEIT 20201001
Auch das fünfte Abenteuer besticht durch Wortwitz, Charme und liebenswerte Charaktere!
Inhalt:
Rico und Oskar könnten unterschiedlicher kaum sein:
Ersterer ist tiefbegabt und braucht daher zum Denken manchmal ein wenig länger. Letztgenannter dagegen ist hochbegabt: ein helles …
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Auch das fünfte Abenteuer besticht durch Wortwitz, Charme und liebenswerte Charaktere!
Inhalt:
Rico und Oskar könnten unterschiedlicher kaum sein:
Ersterer ist tiefbegabt und braucht daher zum Denken manchmal ein wenig länger. Letztgenannter dagegen ist hochbegabt: ein helles Köpfchen, dafür aber ängstlich und übervorsichtig.
Die beiden Jungs sind die besten Freunde ... bis jetzt!
Denn Rico und Oskar haben Krach! Aber so richtig.
Rico ist zum ersten Mal verliebt und alles andere wird zur Nebensache. Oskars Eifersucht stellt die Freundschaft auf eine harte Probe.
Noch dazu ist der Treffpunkt der Freunde, der geheime Hof, in Gefahr. Ob es der Gang gelingt, die beiden Streitenden zu versöhnen und den Spielplatz zu retten?
Altersempfehlung:
ab 10 Jahre
Mein Eindruck:
Dies ist das fünfte Abenteuer der ungleichen Freunde Rico und Oskar. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man problemlos in die Geschichte hinein. Zu Beginn werden die wichtigsten Personen kurz vorgestellt.
Die Geschichte wird wieder von Rico mit seinen unverwechselbaren Worten und viel Witz erzählt.
Rico bezeichnet sich selbst als tiefbegabt und vergleicht seine Denkweise mit einer Bingotrommel, bei der Kugeln bunt durcheinander geraten und auch mal verloren gehen. Dieses Mal kommt zu allem Überfluss noch die Verliebtheit hinzu.
Das liebenswerte Kerlchen ist erwachsener geworden und schlägt sich mit verschiedenen Kniffen inzwischen selbstsicherer durchs Leben, beispielsweise werden Fremdwörter sowie deren Bedeutung in eigenen Worten sofort notiert. Ricos Art, die Welt zu betrachten, ist erfrischend anders. So schildert er auf seine Weise die Herkunft des Ausdrucks "Eselsbrücke" oder fasst grammatikalische Eigenheiten zusammen:
"APOSTROPH: Ein Wortzipfelchen, das eine kleine Abkürzung bedeutet. Man benutzt es auch, wenn man auf die Frage »Wessen?", an eine Antwort, die mit s endet, nicht noch ein s hängen will, wie zum Beispiel: Lars' Kochbuch. Es gibt sogar extra falsche Apostrophe für Leute, die ihre Läden Horst's Wurststübchen oder Gabi's Nagelstudio nennen und die mittwoch's Ruhetag haben." (vgl. S. 26)
Für diesen letzten Satz feiere ich Rico! Allein aufgrund der neuen Sichtweisen und Wortschöpfungen ist das Abenteuer wie immer ein großartiges Lesevergnügen.
Die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail angelegt und was wäre Rico ohne seinen besten Freund: Oskar bildet den perfekten Gegenpart. Als Leser leidet man richtig mit, wenn die beiden aufgrund Streit und Eifersucht kein Wort mehr miteinander wechseln.
In diesem Abenteuer gilt es, den Spielplatz zu retten, der einem Hochhaus weichen soll. Rico und Oskar ermitteln aufgrund ihres Streits getrennt voneinander. Während Rico seinen Part gewohnt in der Ich-Form erzählt, schildert er dieses Mal Oskars Erlebnisse besser gesagt "Oscars kapitale Abenteuer" in kurzen Einschüben als allwissender Erzähler. Die Handlung wird kurzerhand auf den Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verlegt und inhaltlich und sprachlich angepasst, was wunderbare Worte wie "fulminant" beinhaltet, Auch die Schriftart und Illustrationen sind entsprechend auf alt getrimmt.
Die Geschichte besticht neben der wunderbaren Erzählweise und ihren liebenswerten Anti-Helden durch Geheimnisse aus der Vergangenheit, dreiste Betrügereien sowie turbulente und berührenden Rettungsaktion. Sie zeigt, dass man auch mal Fünfe gerade lassen muss und wie wichtig Vertrauen und Zusammenhalt ist.
Fünf Sternchen und eine Leseempfehlung für diesen spannenden Kinderkrimi mit Tiefgang über Streit, Eifersucht und Versöhnung.
Fazit:
Rico und Oskar erleben ihr fünftes spannendes Abenteuer:
Wortwitz, spannende Familiengeheimnisse und überraschende Wendungen sorgen für ein unterhaltsames Lesevergnügen, ebenso wie die liebenswerten Protagonisten und die außergewöhnliche Erzählweise.
Eine Kinderbuchreihe, die ich Groß und Klein ans Herz legen möchte.
...
Rezensiertes Buch "Rico, Oskar und das Mistv
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Ein letztes Mal darf der Leser gemeinsam mit Rico und Oskar Abenteuer erleben. Wobei… gemeinsam? Tatsächlich ist dieser fünfte und letzte Band der einzige in der Reihe, in dem die beiden Freunde getrennte Wege gehen, teils freiwillig, teils gezwungenermaßen, und nicht nur …
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Ein letztes Mal darf der Leser gemeinsam mit Rico und Oskar Abenteuer erleben. Wobei… gemeinsam? Tatsächlich ist dieser fünfte und letzte Band der einzige in der Reihe, in dem die beiden Freunde getrennte Wege gehen, teils freiwillig, teils gezwungenermaßen, und nicht nur aufgrund dessen wohl die härteste Probe, die ihre Freundschaft bestehen muss.
Das drohende Aus ihres Spielplatzes führt die beiden zu einem neuen Kriminalfall, doch diesen muss Oskar alleine aufklären, denn nach einem üblen Streit redet Rico kein Wort mehr mit ihm, zudem hat es ihn nach Hessen verschlagen.
Während die Geschehnisse in Berlin und später in Hessen rund um Rico auf die übliche Art und Weise aus der Ich-Perspektive von Rico erzählt werden, bedient sich Andreas Steinhöfel für die Erlebnisse Oskars in Berlin einer ganz ungewöhnlichen Erzählweise. Nachdem Rico ein paar Kitschromane Frau Dahlings gelesen und Gefallen an ihnen gefunden hat, versucht er sich selbst als Schriftsteller und verfasst Oskars Abenteuer in gleicher Ausdrucksweise.
Ein weiteres witziges sprachliches Detail oder beinahe schon Rätsel sind die versteckten Anspielungen auf die Lieblingsautoren Steinhöfels, denn er bedient sich ihrer Namen und denen ihrer Figuren, um die Nebendarsteller in seinem neuen Roman zu benennen, so taucht in der Geschichte beispielsweise ein Otfried Nöck auf.
Auch wenn die beiden letzten Teile der Pentalogie für mich nicht gänzlich an die ersten drei heranreichen, nicht zuletzt, weil ich wohl lieber von dem ungleichen Duo alleine statt der kompletten Spielplatzclique gelesen habe, ist “Rico, Oskar und das Mistverständnis” ein gelungener und kurzweiliger Abschluss der Kinderbuchreihe.
Wie immer steht die besondere Freundschaft der beiden im Mittelpunkt, auch wenn sie hier zu weiten Teilen getrennte Wege gehen. Andreas Steinhöfel findet immer bedeutende Worte und Vergleiche, die tief berühren und mitten ins Herz treffen.
“Du und ich, wir sind Kumpel-Freunde, Doretti, und das ist cool. Aber Oskar ist ein Freund-Freund. Das ist etwas Kostbares. Also wirf es gefälligst nicht weg.” (S.224f)
Doch in diesem Fall geht es nicht nur um die Freundschaft zwischen Rico und Oskar, Andreas Steinhöfel hat auch in den Kriminalfall rund um den gefährdeten Spielplatz eine Freundschaftsgeschichte eingesponnen, welche der Geschichte eine ganz spezielle Wendung gibt.
Letzten Endes schließt man den Deckel über “Rico, Oskar und das Mistverständnis” mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil ich mir nach diesem Abenteuer sicher bin, dass die beiden ungleichen Freunde nichts trennen kann, und weinend, weil es tatsächlich Buchfiguren gibt, die einem beim Lesen so sehr ans Herz wachsen, dass man sie nur ungern ziehen lässt – Andreas Steinhöfel ist dies mit Rico und Oskar gelungen!
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