Joakim Zander
Broschiertes Buch
Der Bruder / Klara Walldéen Bd.2
Thriller aus Schweden
Übersetzung: Hoyer, Nina; Allenstein, Ursel
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Nach dem internationalen Bestseller "Der Schwimmer" der neue Thriller des Schweden Joakim Zander - seine Reihe um Klara Walldéen erscheint in 30 Ländern.Wo du herkommst, gibt es keine Zukunft. Wo Du hingehst, gibt es kein Zurück.Yasmine Ajam ist ihrer Vergangenheit und der rauen Stockholmer Trabantenstadt Bergort entflohen, sie arbeitet als Trendscout in New York. Doch eine alarmierende Nachricht lässt sie nach Jahren zurückkehren: Ihr jüngerer Bruder Fadi wird vermisst, angeblich ist er tot. Und in den Straßen der Vorstadt droht die Gewalt zu eskalieren - Autos brennen, Schlägertrupps...
Nach dem internationalen Bestseller "Der Schwimmer" der neue Thriller des Schweden Joakim Zander - seine Reihe um Klara Walldéen erscheint in 30 Ländern.
Wo du herkommst, gibt es keine Zukunft. Wo Du hingehst, gibt es kein Zurück.
Yasmine Ajam ist ihrer Vergangenheit und der rauen Stockholmer Trabantenstadt Bergort entflohen, sie arbeitet als Trendscout in New York. Doch eine alarmierende Nachricht lässt sie nach Jahren zurückkehren: Ihr jüngerer Bruder Fadi wird vermisst, angeblich ist er tot. Und in den Straßen der Vorstadt droht die Gewalt zu eskalieren - Autos brennen, Schlägertrupps sind unterwegs. Hat Fadis Verschwinden damit zu tun? Yasmine gibt die Hoffnung nicht auf, ihren Bruder lebend zu finden.
Klara Walldéen forscht in London für eine renommierte Menschenrechtsorganisation. Im Vorfeld einer internationalen Sicherheitskonferenz wird ihr Computer gestohlen, kurz darauf kommt ein Kollege zu Tode. Dass ihre Arbeit brisant ist, weiß Klara. Aber wer könnte bereit sein, dafür töten? Die Spuren führen nach Schweden.
In Stockholm begegnen sich die jungen Frauen: Beide auf der Suche nach der Wahrheit. Beide in höchster Gefahr.
Nominiert für den Schwedischen Krimipreis
Wo du herkommst, gibt es keine Zukunft. Wo Du hingehst, gibt es kein Zurück.
Yasmine Ajam ist ihrer Vergangenheit und der rauen Stockholmer Trabantenstadt Bergort entflohen, sie arbeitet als Trendscout in New York. Doch eine alarmierende Nachricht lässt sie nach Jahren zurückkehren: Ihr jüngerer Bruder Fadi wird vermisst, angeblich ist er tot. Und in den Straßen der Vorstadt droht die Gewalt zu eskalieren - Autos brennen, Schlägertrupps sind unterwegs. Hat Fadis Verschwinden damit zu tun? Yasmine gibt die Hoffnung nicht auf, ihren Bruder lebend zu finden.
Klara Walldéen forscht in London für eine renommierte Menschenrechtsorganisation. Im Vorfeld einer internationalen Sicherheitskonferenz wird ihr Computer gestohlen, kurz darauf kommt ein Kollege zu Tode. Dass ihre Arbeit brisant ist, weiß Klara. Aber wer könnte bereit sein, dafür töten? Die Spuren führen nach Schweden.
In Stockholm begegnen sich die jungen Frauen: Beide auf der Suche nach der Wahrheit. Beide in höchster Gefahr.
Nominiert für den Schwedischen Krimipreis
Joakim Zander, 1975 in Stockholm geboren, wuchs in Söderköping an der schwedischen Küste auf und lebte in Syrien, Israel und den USA. Er studierte Jura in Uppsala, promovierte in Maastricht und arbeitete danach für das Europäische Parlament und die Europäische Kommission in Brüssel und Helsinki. Der Autor lebt in Lund. Sein Debütroman «Der Schwimmer» erscheint in 30 Ländern und ist ein internationaler Bestseller, eine US-Verfilmung ist geplant. «Der Bruder» ist der zweite Band in der Reihe um Klara Walldéen und wurde für den Schwedischen Krimipreis nominiert.
Ursel Allenstein, 1978 geboren, übersetzt u.a. Sara Stridsberg, Johan Harstad und Tove Ditlevsen. 2011 und 2020 erhielt sie den Hamburger Förderpreis, 2013 den Förderpreis der Kunststiftung NRW und 2019 den Jane-Scatcherd-Preis für ihre Übersetzungen aus den skandinavischen Sprachen.
Ursel Allenstein, 1978 geboren, übersetzt u.a. Sara Stridsberg, Johan Harstad und Tove Ditlevsen. 2011 und 2020 erhielt sie den Hamburger Förderpreis, 2013 den Förderpreis der Kunststiftung NRW und 2019 den Jane-Scatcherd-Preis für ihre Übersetzungen aus den skandinavischen Sprachen.

©Emil Malmborg
Produktdetails
- rororo Taschenbücher Bd.26889
- Verlag: Rowohlt TB.
- Artikelnr. des Verlages: 19619
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 464
- Erscheinungstermin: 21. Juni 2016
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 136mm x 34mm
- Gewicht: 550g
- ISBN-13: 9783499268892
- ISBN-10: 3499268892
- Artikelnr.: 44102091
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Das zweite Buch ist immer das schwerste
Krimis in Kürze: Max Annas, Ahmed Mourad und Joakim Zander
Unser Mann in Südafrika heißt Max Annas, lebt in Berlin und hat es nach einem Achtungserfolg mit seinem Debüt "Die Farm" (F.A.Z. vom 15. Dezember 2014) mit seinem zweiten Roman "Die Mauer" (Rowohlt Taschenbuch, 223 S., 12,- [Euro]) nicht nur zu einem großen Verlag, sondern aus dem Stand auf den Spitzenplatz der KrimiZeit-Bestenliste gebracht. Der Mann kann also etwas, und er hat eine Lobby.
Annas zeigt sich auch in seinem zweiten Buch als Vertreter der hartkochenden, reduktionistischen Schule. Hundertfünfzehn Kapitel, ungefähr für jede Minute der erzählten Zeit eines, sorgen für mächtig Druck auf dem Kessel
Krimis in Kürze: Max Annas, Ahmed Mourad und Joakim Zander
Unser Mann in Südafrika heißt Max Annas, lebt in Berlin und hat es nach einem Achtungserfolg mit seinem Debüt "Die Farm" (F.A.Z. vom 15. Dezember 2014) mit seinem zweiten Roman "Die Mauer" (Rowohlt Taschenbuch, 223 S., 12,- [Euro]) nicht nur zu einem großen Verlag, sondern aus dem Stand auf den Spitzenplatz der KrimiZeit-Bestenliste gebracht. Der Mann kann also etwas, und er hat eine Lobby.
Annas zeigt sich auch in seinem zweiten Buch als Vertreter der hartkochenden, reduktionistischen Schule. Hundertfünfzehn Kapitel, ungefähr für jede Minute der erzählten Zeit eines, sorgen für mächtig Druck auf dem Kessel
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eines Plots, der eigentlich ganz harmlos beginnt. Nach einer Autopanne sucht der junge Schwarze Moses Hilfe ausgerechnet in einer Gated Community von Weißen, die um die Mittagszeit einigermaßen entvölkert in der Sonne grillt. Dort schnürt zur gleichen Zeit ein Einbrecherpärchen durch die leeren Häuser. Dummerweise stoßen Thembinkosi und Nozipho dabei auf eine noch nicht wirklich kalte Frauenleiche, die man in einer Kühltruhe deponiert hat. Kann ja keiner ahnen, dass die Täter an den Tatort zurückkehren werden, das Diebespaar sich im Schrank verstecken muss und dass der geplagte Moses von einem Schlamassel in den nächsten stolpert.
Auf der Flucht vor der Security hechtet er über Mauern und Hecken, rammt Bewohner und stört ein schwarz-weißes Paar beim Sex - und ruft endlich die Polizei auf den Plan. Am Ende liegen viele Tote auf dem Asphalt, und die Verfilmung wird "Moses rennt" heißen. Auch wenn der Dauersprint ermüdet, Annas' multiperspektivische Figurenregie führt von einem Alleingang zu einer vollen Bühne - und zu einem sehr spaßigen Abgang.
Noch ein zweites Buch: Anders, aber nicht wirklich besser, stehen die Dinge am Nordende des afrikanischen Kontinents. Aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo schickt Ahmed Mourad nach "Diamantenstaub" (dt. 2014) einen im Original bereits 2007 erschienenen Thriller mit dem Titel "Vertigo" (Lenos Verlag, 398 S., geb., 22, - [Euro] ), eine Wortmeldung aus einem Land im Würgegriff der Korruption. Mit dem Autor hat es eine besondere Bewandtnis: Er war Hoffotograf des mittlerweile gestürzten Diktators Mubarak, sein Roman ist das Ergebnis einer Art Therapie, mit der Mourad schreibend bewältigen wollte, was er tagsüber ablichten musste und nicht ertragen konnte. Sein Protagonist Achmed ist ebenfalls Fotograf, allerdings spezialisiert auf Society. In der Bar Vertigo wird er Zeuge eines Attentats auf zwei mächtige Wirtschaftsbosse, das er mit seiner Kamera festhält, und daraufhin selbst zum Gejagten.
Mourad gilt in Ägypten als wichtige Stimme, der Roman wurde verfilmt, auch weil er - wie die Titelverbeugung vor Hitchcock andeutet - voller Filmzitate ist, die sich dem im ägyptischen Filmschaffen unkundigen deutschen Leser nicht alle erschließen. Das Buch verbindet die arabische Erzähltradition mit dem westlichen Politthriller und ist dabei näher an einem Gesellschaftsroman als an einem konfektionierten Pageturner aus einer amerikanischen Schreibfabrik. Man erfährt darin viel über die Machtmechanismen eines Landes, das sich bis heute nicht aus den Fängen des Klientilismus befreien konnte.
Und noch ein zweites Buch: Der Schwede Joakim Zander debütierte vor zwei Jahren mit "Der Schwimmer". Auch in seinem neuen Buch "Der Bruder" (Rowohlt Polaris, 459 S., br., 14,99 [Euro]) spielt die Figur Klara Walldéen eine Rolle. Die Schwedin arbeitet an einem Londoner Institut an einer Studie, die bei einer EU-Konferenz von ihrer Vorgesetzten Charlotte präsentiert wird und beweisen soll, dass nationale Polizeiapparate mit den Folgen der Masseneinwanderung überfordert sind und Unterstützung durch private Sicherheitsfirmen brauchen.
Wie praktisch, dass kurz vor der Konferenz im Stockholmer Problemviertel Bergort Unruhen ausgebrochen sind. Mitten in diesen steckt das Geschwisterpaar Yasemine und Fadi, Abkömmlinge von Zuwanderern und schwedische Staatsbürger. Sie ist nach Jahren zum ersten Mal aus New York zurückgekehrt, weil es Gerüchte gibt, ihr Bruder sei als radikalisierter Muslim in Syrien gestorben, bei einem Drohnenangriff. Andere behaupten: Fadi treibt sich in Bergort herum. Parallel dazu kommt Walldéen in London einem Komplott auf die Spur: Die Studie ist eine Auftragsarbeit. Eine mächtige Lobby schafft sich einen neuen Absatzmarkt, indem sie eine neue Wirklichkeit kreiert. Da darf der Geheimdienst nicht fehlen, der bei der Radikalisierung Fadis die Fäden zog. Ein westlicher Staat, der Bürger mit Migrationshintergrund opfert? Allah bewahre!
"Hinter geschlossenen Türen passieren so manche unschöne Dinge, von denen wir nie erfahren", spricht die Superanwältin Gabriella, die als rettender Engel auftritt. In diesem Stil operiert Zander sprachlich häufig im Trivialen, er liebt die Redundanz und das Pathos, aber das wird Liebhaber des Cinemascope nicht abschrecken.
HANNES HINTERMEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auf der Flucht vor der Security hechtet er über Mauern und Hecken, rammt Bewohner und stört ein schwarz-weißes Paar beim Sex - und ruft endlich die Polizei auf den Plan. Am Ende liegen viele Tote auf dem Asphalt, und die Verfilmung wird "Moses rennt" heißen. Auch wenn der Dauersprint ermüdet, Annas' multiperspektivische Figurenregie führt von einem Alleingang zu einer vollen Bühne - und zu einem sehr spaßigen Abgang.
Noch ein zweites Buch: Anders, aber nicht wirklich besser, stehen die Dinge am Nordende des afrikanischen Kontinents. Aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo schickt Ahmed Mourad nach "Diamantenstaub" (dt. 2014) einen im Original bereits 2007 erschienenen Thriller mit dem Titel "Vertigo" (Lenos Verlag, 398 S., geb., 22, - [Euro] ), eine Wortmeldung aus einem Land im Würgegriff der Korruption. Mit dem Autor hat es eine besondere Bewandtnis: Er war Hoffotograf des mittlerweile gestürzten Diktators Mubarak, sein Roman ist das Ergebnis einer Art Therapie, mit der Mourad schreibend bewältigen wollte, was er tagsüber ablichten musste und nicht ertragen konnte. Sein Protagonist Achmed ist ebenfalls Fotograf, allerdings spezialisiert auf Society. In der Bar Vertigo wird er Zeuge eines Attentats auf zwei mächtige Wirtschaftsbosse, das er mit seiner Kamera festhält, und daraufhin selbst zum Gejagten.
Mourad gilt in Ägypten als wichtige Stimme, der Roman wurde verfilmt, auch weil er - wie die Titelverbeugung vor Hitchcock andeutet - voller Filmzitate ist, die sich dem im ägyptischen Filmschaffen unkundigen deutschen Leser nicht alle erschließen. Das Buch verbindet die arabische Erzähltradition mit dem westlichen Politthriller und ist dabei näher an einem Gesellschaftsroman als an einem konfektionierten Pageturner aus einer amerikanischen Schreibfabrik. Man erfährt darin viel über die Machtmechanismen eines Landes, das sich bis heute nicht aus den Fängen des Klientilismus befreien konnte.
Und noch ein zweites Buch: Der Schwede Joakim Zander debütierte vor zwei Jahren mit "Der Schwimmer". Auch in seinem neuen Buch "Der Bruder" (Rowohlt Polaris, 459 S., br., 14,99 [Euro]) spielt die Figur Klara Walldéen eine Rolle. Die Schwedin arbeitet an einem Londoner Institut an einer Studie, die bei einer EU-Konferenz von ihrer Vorgesetzten Charlotte präsentiert wird und beweisen soll, dass nationale Polizeiapparate mit den Folgen der Masseneinwanderung überfordert sind und Unterstützung durch private Sicherheitsfirmen brauchen.
Wie praktisch, dass kurz vor der Konferenz im Stockholmer Problemviertel Bergort Unruhen ausgebrochen sind. Mitten in diesen steckt das Geschwisterpaar Yasemine und Fadi, Abkömmlinge von Zuwanderern und schwedische Staatsbürger. Sie ist nach Jahren zum ersten Mal aus New York zurückgekehrt, weil es Gerüchte gibt, ihr Bruder sei als radikalisierter Muslim in Syrien gestorben, bei einem Drohnenangriff. Andere behaupten: Fadi treibt sich in Bergort herum. Parallel dazu kommt Walldéen in London einem Komplott auf die Spur: Die Studie ist eine Auftragsarbeit. Eine mächtige Lobby schafft sich einen neuen Absatzmarkt, indem sie eine neue Wirklichkeit kreiert. Da darf der Geheimdienst nicht fehlen, der bei der Radikalisierung Fadis die Fäden zog. Ein westlicher Staat, der Bürger mit Migrationshintergrund opfert? Allah bewahre!
"Hinter geschlossenen Türen passieren so manche unschöne Dinge, von denen wir nie erfahren", spricht die Superanwältin Gabriella, die als rettender Engel auftritt. In diesem Stil operiert Zander sprachlich häufig im Trivialen, er liebt die Redundanz und das Pathos, aber das wird Liebhaber des Cinemascope nicht abschrecken.
HANNES HINTERMEIER
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Weit mehr als ein gewöhnlicher Krimi, ein Roman, der lange nachhallt. Ölandsbladet
Ein packender Krimi über eine auseinander fallende Gesellschaft, politisch brisant und sehr berührend. WDR 4 "Bücher"
Brennende Leben: "Der Bruder" - ein packender Politthriller von Bestsellerautor Joakim Zander
Im Mai 2013 brannten in den Vororten von Stockholm Autos und Häuser, Jugendliche randalierten und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Vororte wie Husby, in denen vor allem Migranten aus sozialschwachen Familien leben, sind seitdem zum Fanal für die Perspektivlosigkeit von vielen Jugendlichen geworden.
Auch in Joakim Zanders neuem Thriller "Der Bruder" (Rowohlt Polaris) brennen die Vororte Stockholms. Der schwedische Jurist, der mit seinem Debüt "Der Schwimmer" vor zwei Jahren auf Anhieb einen lupenreinen Weltbestseller hinlegte, entspinnt vor diesem Szenario, das damals die schwedische Wohlstandsgesellschaft erschütterte, eine packende, komplexe Handlung von weitreichender gesellschaftspolitischer und geopolitischer Dimension.
Im Zentrum dieser Geschichte steht ein Geschwisterpaar aus Syrien, das mit seinen Eltern vor dem Terrorregime der Al-Assad-Familie in Syrien geflohen ist und das eben in einem dieser abgehängten Vororte Stockholms aufwächst. Yasmine und Fadi Ajam werden in ihrer Kindheit von einem Vater malträtiert, der die Faust für ein geeignetes Erziehungsmittel hält. Als Yasmine alt genug ist, flieht sie nach New York - wo sie sich durchschlägt, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Aktuell läuft es gut, sie hat einen lukrativen Job als Trendscout und sie will ihre schmerzhafte Vergangenheit hinter sich lassen. Doch die holt sie wieder ein, als in Stockholm die Unruhen beginnen und die Nachricht Yasmine erreicht, dass ihr Bruder Fadi verschwunden und vermutlich tot sei.
So beginnt der Roman - aus der Sicht Fadis, der sich anscheinend radikalisiert hat und kämpfen will, in Syrien oder anderswo. So zumindest lauten die Gerüchte. Aber ist Fadi wirklich tot? Yasmine kann das nicht glauben und kehrt nach Stockholm zurück, um das herauszufinden. Dort kreuzt sich ihr Weg mit dem von Klara Walldéen, der Heldin aus Zanders erstem Thriller. Die einstige EU-Referentin arbeitet mittlerweile in London für eine Menschenrechtsorganisation, die sich mit einer Studie über die Auswirkung einer möglichen Privatisierung von Polizeiaufgaben in europäischen Ländern beschäftigt. Doch irgendetwas stimmt auch hier nicht - denn ihr Computer wird gestohlen und ein Kollege stürzt angeblich direkt vor eine U-Bahn. Klara ist sich sicher, dass bei dem "Sturz" nachgeholfen wurde. Doch warum?
"Der Bruder": Ein Pageturner und ein hochspannender Politthriller
Joakim Zander, der einst selbst für die EU in Brüssel arbeitete und als Teenager ein Jahr in Syrien verbracht hat, verknüpft all diese Handlungsstränge und Geschichten geschickt zu einem hochspannenden Politthriller-Puzzle von internationaler Tragweite. Sein düsterer und radikal-kühler Sprachsound treibt die Spannung hoch. Trotz aller gesellschaftspolitischen und vor allem aktuellen Relevanz, die dieser Pageturner besitzt, steht bei Zander aber eine zentrale menschliche Frage im Mittelpunkt: Was macht eine schmerzhafte Vergangenheit mit einem Menschen und wie lässt sich ein Leben vor dem Hintergrund einer solchen Erfahrung "neu" erfinden?
"Der Bruder" wurde nach seinem Erscheinen bereits für den Preis der besten schwedischen Crime Novel des Jahres nominiert. Zu Recht. Zander beweist ein weiteres Mal, dass er den schwedischen Thriller auf ein neues Qualitätsniveau gehoben hat.
Alles zum Krimi des Monats
Im Mai 2013 brannten in den Vororten von Stockholm Autos und Häuser, Jugendliche randalierten und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Vororte wie Husby, in denen vor allem Migranten aus sozialschwachen Familien leben, sind seitdem zum Fanal für die Perspektivlosigkeit von vielen Jugendlichen geworden.
Auch in Joakim Zanders neuem Thriller "Der Bruder" (Rowohlt Polaris) brennen die Vororte Stockholms. Der schwedische Jurist, der mit seinem Debüt "Der Schwimmer" vor zwei Jahren auf Anhieb einen lupenreinen Weltbestseller hinlegte, entspinnt vor diesem Szenario, das damals die schwedische Wohlstandsgesellschaft erschütterte, eine packende, komplexe Handlung von weitreichender gesellschaftspolitischer und geopolitischer Dimension.
Im Zentrum dieser Geschichte steht ein Geschwisterpaar aus Syrien, das mit seinen Eltern vor dem Terrorregime der Al-Assad-Familie in Syrien geflohen ist und das eben in einem dieser abgehängten Vororte Stockholms aufwächst. Yasmine und Fadi Ajam werden in ihrer Kindheit von einem Vater malträtiert, der die Faust für ein geeignetes Erziehungsmittel hält. Als Yasmine alt genug ist, flieht sie nach New York - wo sie sich durchschlägt, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Aktuell läuft es gut, sie hat einen lukrativen Job als Trendscout und sie will ihre schmerzhafte Vergangenheit hinter sich lassen. Doch die holt sie wieder ein, als in Stockholm die Unruhen beginnen und die Nachricht Yasmine erreicht, dass ihr Bruder Fadi verschwunden und vermutlich tot sei.
"Wir fliegen tief durch die Vorstadt heute Nacht, unser Tempo ist perfekt geeicht, unsere Formation geschlossen und stark. Wir sind lautlos heute Nacht, unsere Augen sind Schlitze. Wir sind X-Men, Band of Brothers, wir sind Elite."
So beginnt der Roman - aus der Sicht Fadis, der sich anscheinend radikalisiert hat und kämpfen will, in Syrien oder anderswo. So zumindest lauten die Gerüchte. Aber ist Fadi wirklich tot? Yasmine kann das nicht glauben und kehrt nach Stockholm zurück, um das herauszufinden. Dort kreuzt sich ihr Weg mit dem von Klara Walldéen, der Heldin aus Zanders erstem Thriller. Die einstige EU-Referentin arbeitet mittlerweile in London für eine Menschenrechtsorganisation, die sich mit einer Studie über die Auswirkung einer möglichen Privatisierung von Polizeiaufgaben in europäischen Ländern beschäftigt. Doch irgendetwas stimmt auch hier nicht - denn ihr Computer wird gestohlen und ein Kollege stürzt angeblich direkt vor eine U-Bahn. Klara ist sich sicher, dass bei dem "Sturz" nachgeholfen wurde. Doch warum?
"Der Bruder": Ein Pageturner und ein hochspannender Politthriller
Joakim Zander, der einst selbst für die EU in Brüssel arbeitete und als Teenager ein Jahr in Syrien verbracht hat, verknüpft all diese Handlungsstränge und Geschichten geschickt zu einem hochspannenden Politthriller-Puzzle von internationaler Tragweite. Sein düsterer und radikal-kühler Sprachsound treibt die Spannung hoch. Trotz aller gesellschaftspolitischen und vor allem aktuellen Relevanz, die dieser Pageturner besitzt, steht bei Zander aber eine zentrale menschliche Frage im Mittelpunkt: Was macht eine schmerzhafte Vergangenheit mit einem Menschen und wie lässt sich ein Leben vor dem Hintergrund einer solchen Erfahrung "neu" erfinden?
"Der Bruder" wurde nach seinem Erscheinen bereits für den Preis der besten schwedischen Crime Novel des Jahres nominiert. Zu Recht. Zander beweist ein weiteres Mal, dass er den schwedischen Thriller auf ein neues Qualitätsniveau gehoben hat.
Alles zum Krimi des Monats
Yasmine ist vor ihrem Leben als Migrantin in einer schwedischen Vorstadt Bergort nach New York geflohen. Ihren kleinen Bruder Fadi hat sie damals zurückgelassen, doch eines Tages erfährt sie, dass Fadi tot sein soll. Ihre Mutter jedoch beharrt darauf, dass er in der Vorstadt gesehen wurde …
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Yasmine ist vor ihrem Leben als Migrantin in einer schwedischen Vorstadt Bergort nach New York geflohen. Ihren kleinen Bruder Fadi hat sie damals zurückgelassen, doch eines Tages erfährt sie, dass Fadi tot sein soll. Ihre Mutter jedoch beharrt darauf, dass er in der Vorstadt gesehen wurde und noch lebt. Yasmine fliegt also zurück, um ihren Bruder zu suchen und gerät dabei in die Schusslinie einer kriminellen Bande, die ihr Leben bedroht. Parallel dazu verläuft die Geschichte von Karla, einer schwedische Wissenschaftlerin, die in London lebt und an einem Institut für Menschenrechte arbeitet. Doch rund um ihr neustes Projekt geschehen seltsame Dinge, die auch sie in Gefahr zu bringen scheinen. In was für eine Geschichte sind Karla und Yasmine hineingeraten?
Joakim Zander beschreibt in „Der Bruder“ auf sehr eindrucksvolle Art das Leben der Migranten in Bergort, ihren anfänglichen Versuch dazu zu gehören, gefolgt von Verzweiflung und dem Glauben, nie wirklich ankommen zu können und gleich zu sein. Mit diesen Gefühlen wachsen auch Yasmine und Fadi auf und eben dieses Leben erträgt Yasmine nicht mehr als sie flieht. Sie will neu anfangen, auch wenn sie dafür ihren geliebten Bruder zurücklassen muss. Spannend beschreibt der Autor wie sich Fadis Leben danach entwickelt, als auch sein letzter Haltepunkt verloren geht und wie er versucht, einen neuen Lebensinhalt zu finden. Die Geschichten von Fadi, Yasmine und Karla werden auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, so dass man sich beim Lesen immer wieder klar machen muss, wo man gerade hingesprungen ist und was die Figuren schon wissen können und was nicht. Erst ganz am Schluss treffen alle Zeitachsen aufeinander und der spannend konstruierte Knoten löst sich auf. Zanders Charaktere kommen einem dabei sehr nah, selbst wenn man nicht all ihre Handlungen unterstützen und gutheißen kann, schafft er immer, sie nachvollziehbar und glaubwürdig zu gestalten, so dass man ihnen sehr gut durch die Story folgen kann. Auch wenn die Geschichte für mich am Anfang noch sehr kompliziert wirkte, hatte sie mich sehr schnell in ihren Bann gezogen und ich konnte es gar nicht abwarten, die Verstrickungen aufzulösen und endlich den Hintergrund des Ganzen zu erfahren.
„Der Bruder“ von Joakim Zander ist ein außergewöhnlicher Thriller, der seine Spannung nicht aus simplen Verfolgungsjagden und Schießereien zieht, sondern einen subtil in die Welt von Yasmine, Fadi und Karla mitnimmt. Ehe man es wirklich merkt, ist man völlig gefangen und kann nicht mehr aufhören zu lesen - ein wirklich aufregendes Leseerlebnis.
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Yasmine Ajam hat sich von ihrem alten Leben gelöst, doch dann holt sie die Vergangenheit doch ein: ihr Bruder gilt als tot und das kann sie einfach nicht glauben. Sie macht sich auf die Suche und begegnet in Stockholm Klara Waldéen, die für eine Menschenrechtsorganisation forscht …
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Yasmine Ajam hat sich von ihrem alten Leben gelöst, doch dann holt sie die Vergangenheit doch ein: ihr Bruder gilt als tot und das kann sie einfach nicht glauben. Sie macht sich auf die Suche und begegnet in Stockholm Klara Waldéen, die für eine Menschenrechtsorganisation forscht und deren Laptop auf seltsame Weise gestohlen wird und wieder auftaucht. Beide wollen gemeinsam den Rätseln auf den Grund gehen und geraten in große Gefahr.
Nachdem mir „Der Schwimmer“ sehr zugesagt hatte, wollte ich natürlich auch den Nachfolger und damit Klara Waldéens zweiten Fall kennenlernen. Doch leider sind die Abschnitte mit Klara rar gesät und dann meist zäh und wenig fesselnd.
Die Stimme von Dirk Petrick ist sehr angenehm, passt für meinen Geschmack aber weniger zu Fadis Part und den Geschehnissen in diesen Abschnitten. Ulrike Hübschmann höre ich sehr gern, dennoch tat ich mich hier in der Story mit ihr schwer.
Der Plot ist brandheiß: Radikalisierung, Anschläge, Migration, Geheimdienste, Korruption. Das Leben von Migranten wird anschaulich dargestellt, wie sie versuchen, eine neue Heimat zu finden und wirklich dazuzugehören, und wie sie dabei scheitern. Welche Folgen das haben kann und wo die Probleme liegen, führt Zander deutlich vor Augen, dennoch bin ich der Meinung, dass er einige Dinge zu einfach abstempelt, Klischees verstärkt und zu schnell Schuld zuweist. Ganz so einfach ist es in meinen Augen nicht.
Das Problem beim Hören ist, dass die drei einzelnen Stränge zeitlich auf verschiedenen Ebenen angesiedelt sind und erst am Ende zusammenkommen. Das strengt beim Hören sehr an, man muss gedanklich immer wieder hin und her springen.
Alles in allem macht am Ende alles zwar Sinn, aber der Weg dahin ist sehr beschwerlich. Für mich ist dies deshalb leider nur ein drei-Sterne-Hörbuch.
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