Raimund Schulz zeigt seinen Lesern eine kriegerische Welt, in der Menschen im Krieg geboren werden und für den Krieg leben. Er beschreibt ein Jahrtausend kriegerische Geschichte, und zeigt anschaulich den Zusammenhang von Herrschaftswandel und den damit verbundenen militärischen Grundlagen. Der
Autor geht der Frage nach, um was für Menschen es sich gehandelt hat, die sich immer wieder bewaffneten…mehrRaimund Schulz zeigt seinen Lesern eine kriegerische Welt, in der Menschen im Krieg geboren werden und für den Krieg leben. Er beschreibt ein Jahrtausend kriegerische Geschichte, und zeigt anschaulich den Zusammenhang von Herrschaftswandel und den damit verbundenen militärischen Grundlagen. Der Autor geht der Frage nach, um was für Menschen es sich gehandelt hat, die sich immer wieder bewaffneten und rüsteten, um dem Tod ins Auge zu sehen. Er analysiert die Schlachten der Antike und ihre Auswirkungen auf die Politik. Und dabei wird auch gleich mit einigen Mythen aufgeräumt. So war das demokratische Athen der aggressivste unter den griechischen Stadt-Staat – und nicht Sparta. Und der große Alexander war kein militärisches Genie, sondern nutzte die politischen Schwächen seiner Gegner.
Raimund Schulz macht überzeugend deutlich, wie der Krieg als wesentlichen Faktor historischer Entwicklung betrachtet werden muss. Dabei klingt der Titel des Buches nach konventioneller Geschichtsschreibung, die sich üblicherweise mit der Rolle großer Männer befasst. Aber der Autor erliegt gerade nicht der Versuchung, das antike Kriegsgeschehen ausschließlich aus der Herrschaftsperspektive zu betrachten. Ihm ist ein faszinierendes Gesamtbild vom Krieg in der Antike gelungen, und dazu hat er Modelle und Analysemethoden genutzt, die eher für mittelalterliche und neuzeitliche Kriege genutzt werden.
Schulz zeichnet die Entwicklung der entscheidenden Bezugsgrößen des Krieges durch die antiken Jahrhunderte akribisch nach, und macht so Wechselwirkungen deutlich, die auch der faszinierte Leser nachvollziehen kann. Zwar folgen daraus keinerlei feste oder gar allgemeingültige Regeln, das ist dem Autor durchaus bewusst, aber dennoch ergibt sich so eine klare Orientierung. Der Antike, die als scheinbar unendliche und ununterbrochene Folge von Kriegen wirkt, wird Struktur gegeben. Und Schulz verdeutlicht, dass Krieg als Faktor der historischen Entwicklung überaus ernst zu nehmen ist. Das Buch ist dabei keineswegs nur als Fachlektüre für Historiker zu sehen, sondern vielmehr als populärwissenschaftliche Abhandlung, die breiteren Leserkreisen ein neues Verständnis der behandelten Themen vermitteln dürfte.