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Rose75
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Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


gut

+++ Kunst liegt im Auge seines Betrachters [Band 1 - Tom Bachmann]

+ + Ein interessanter Reihenauftakt, der aber noch Luft nach oben hat - - erinnert an die Bücher von Ethan Cross - - 3,5 Sterne + +

>> Triggerwarnung: Buch enthält pädo-kriminelle Elemente

Cover, Titel und der feuerrote Buchschnitt versprechen hier eine blutige Geschichte. Da ich Thriller mit Serienmördern und Profilern grundsätzlich gerne lese, hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Mit "Der beste Profiler seiner Generation" wurden bei mir hohe Erwartungen geweckt, die aber leider nicht ganz erfüllt wurden.

Beim "Blutkünstler" handelt es sich um einen Serienmörder, der seine Opfer sehr dramaturgisch in Szene setzt. Ihm gegenüber steht Tom Bachmann, der viel Erfahrung mit Serienmördern in Amerika gesammelt hat. Dieser Tom Bachmann ist von seiner Geschichte, der Figur Francis Ackermann jr. von Ethan Cross sehr ähnlich. Das stört mich nicht wirklich, aber der Vergleich steht immer wieder im Raum und schadet dem Hauptprotagonisten.

Neben der Haupthandlung erfahren wir was über die Kindheit von Tom Bachmann und einem Kinderfreund, der im Verlauf der Geschichte auch eine größere Rolle spielt.

"Der beste Profiler seiner Generation" war für mich nicht wirklich genial genug. Seine Ermittlungsmethoden sind ganz normal und das einzig Spezielle waren Ausführungen zu Psychopathie und anderen psychischen Auffälligkeiten. Immer wieder wurden alte Fälle aus Amerika eingeflochten, die zwar, aus meiner Sicht, Bachmanns Erfahrung belegen sollten, aber nichts zum aktuellen Fall beigetragen haben.

Der Autor hat mit kurzen Kapiteln und schnellen Szenenwechseln ein durchgängig hohes Tempo vorgegeben und daher hab ich das Buch in zwei Tagen gelesen.

Ich finde die Grundidee des Buches ganz gut und werde die Reihe weiterhin im Auge behalten und sehe da noch deutlich Luft nach oben.

Bewertung vom 13.08.2021
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

+++ 1898, Wien - - Eine Mordserie, die an "Jack the Ripper" erinnert - - Toller Reihenauftakt [Band 1]

Ich kenne die komplette Henkerstochter-Reihe von Oliver Pötzsch und war sehr neugierig auf diese neue Reihe. Der Autor führt uns nach Wien, in eine Zeit des Aufbruchs. Neue Techniken wie Fotographie, Fernsprecher, Automobile und immer mehr Elektrizität verbreiten sich sehr schnell und die Menschen gewöhnen sich nur langsam an den Fortschritt.

Die Hauptfigur dieser Reihe ist Inspektor Leopold von Herzfeldt, der sehr offen und neugierig mit den neuen Möglichkeiten experimentiert, sehr zum Leidwesen seiner Kollegen. Sein erster Fall in Wien wird zur Bewährungsprobe. Es gibt eine Reihe von ermordeten jungen Frauen, die grausam gepfählt wurden und weitere Tote, denen die Köpfe abgeschnitten wurden. Entscheidende Hinweise bekommt der junge Inspektor vom schrulligen Totengräber Augustin Rothmayer, der mich an einigen Stellen an den Henker Kuisl erinnert hat. Augustin Rothmayer ist hochintelligent und sehr belesen, in seiner freien Zeit schreibt er an einem Almanach für Totengräber in dem er alles Wissenswertes über den Tod und die Verwesung zusammenträgt. Einige Kapitel beginnen mit Auszügen aus diesem Almanach. Es geht da z.B. um Sarggeburten, bei denen die Leiche die ebenfalls tote Frucht austreibt oder Stadien der Verwesung. Das fand ich alles sehr interessant. Man braucht aber an einigen Stellen einen guten Magen.

Die Ermittlungen führen Leopold in dunkle Ecken der Stadt und nicht nur einmal verrennt er sich durch voreilige Schlüsse.

Da es sich um den Auftaktband einer Reihe handelt, nimmt die Vorstellung der Figuren und deren Hintergrundgeschichten relativ viel Raum ein. Das hat für mich sehr gut gepasst und hat der Spannung keinesfalls geschadet.

Mich hat Oliver Pötzsch bestens unterhalten und ich freue mich schon auf Band 2.

Bewertung vom 31.05.2021
Heilsam kochen mit Ayurveda
Grönemeyer, Dietrich;Mehl, Volker

Heilsam kochen mit Ayurveda


ausgezeichnet

+ + "Eure Nahrung soll Eure Medizin sein" - - gesunde Ernährung die schmeckt + +

In diesem Buch werden auf den ersten 60 Seiten die Grundsätze vom Ayurveda sehr einfach, gut nachvollziehbar und in einer leicht verständlichen Sprache erklärt.

Den größten Teil des Buches nehmen Rezepte ein, die nach Morgen - Mittag - Abend sortiert sind und innerhalb der Tageszeiten gibt es Vorschläge für Vata-, Kapha-, Pitta -Typen. Am Ende gibt es noch ein sehr schönes Kapitel mit Süßem und Getränken. Das fand ich besonders interessant.

Die Rezepte sind vegetarisch / vegan und enthalten hauptsächlich Zutaten, die man in jedem Supermarkt bekommt. Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite mit sehr schönen Bildern präsentiert.

Hier Rezepte, die ich besonders toll finde: 'no beaf teriyaki asia street food bowl', 'Aprikosen-Kokos-Graupen mit gerösteten Mandeln', 'Shakshuka', 'Koriander-Oliven-Focaccia' oder 'Glühwein ohne Prozente'

Für mich war auch das Kapitel über Superfoods für die einzelnen Doshas sehr interessant.

Das Buch gefällt mir sehr gut und ich kann mir vorstellen, dass es sich auch gut als Geschenk macht.

Bewertung vom 31.05.2021
Der gekaufte Tod
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


ausgezeichnet

+ + derber Krimi nach typisch amerikanischer Art [Band 1 - August Snow] + +

Hier hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Ein Ex-Cop startet sein neues Leben mit 12 Millionen Dollar Schadenersatz und wird in dunkle Machenschaften verwickelt. Das ist die Kurzstory von amerikanischen Action-Kinofilmen, die ich durchaus gerne anschaue.

Man merkt beim Lesen recht schnell, dass es sich um den Start einer neuen Reihe handelt, weil der Protagonist August Snow und sein Umfeld sehr ausführlich vorgestellt werden. Viel Raum nehmen z.B. Restaurants und mexikanische Gerichte ein, weil August als Halb-Afro/Halb-Mexikaner sich der Küche seiner verstorbenen Mutter sehr verbunden fühlt.

Der Kriminalfall ist interessant. Eine reiche Bankiersfrau wird ermordet ( offiziell geht man von Suizid aus ) und August fühlt sich moralisch verpflichtet, der Sache auf den Grund zu gehen. Neben einer Familientragödie deckt er kriminelle Machenschaften in der Privatbank auf und riskiert mehr als einmal Leib und Leben für die gute Sache.

Privat kümmert sich August um die Leute in seiner Straße und versucht mit seinem Geld, wieder Leben in die eher trostlose Gegend seiner Jugend zu bringen. In diesen Szenen geht es viel um sozialkritische Themen von Detroit. Das fand ich sehr interessant und deshalb ist der Vermerk "Detroit-Krimi" auf dem Cover auch angebracht.

Mir hat die Geschichte mit August Snow sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung in Band 2.

Bewertung vom 04.04.2021
Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


gut

+ + Ein Cold-Case wird plötzlich sehr heiß - - 3,5 ★★★

Thriller mit Serienkillern lese ich sehr gerne und wenn dann noch Zahlen eine besondere Rolle spielen, bin ich leicht zu begeistern. Die Kurzbeschreibung zu diesem Buch hat mich dementsprechend neugierig gemacht.

In den 90er Jahren hat sich der Countdown-Killer ( CK) einen Namen gemacht. Er hat nach und nach junge Frauen entführt und nach 7 Tagen tot in Szene gesetzt. Nachdem sein letztes Opfer entkommen konnte, ist die Serie abgebrochen und .über CK wurde wild spekuliert.

2019 nimmt sich die Podcasterin Elle diesen alten Fall vor und versucht, auch mit Hilfe ihrer Zuhörerschaft, neue Spuren in diesem Fall zu finden. Der Fall wird für Elle persönlich, als zwei Mädchen entführt werden.

Die erste Hälfte des Buches war für mich recht anstrengend zu lesen, weil die aktuelle Handlung sich mit dem Skript des Podcasts abwechselt und die beiden Stränge in unterschiedlichen Zeiten spielen. Mit der Zeit hab ich mich dran gewöhnt und dann konnte ich flotter lesen.

Für mich war es kein richtiger Thriller, weil manche Ereignisse absehbar waren und mich die Handlung nicht richtig fesseln konnte. Aber das ist auch Geschmackssache.

Wer gerne unblutige Krimis/Thriller mit Entführung und Zeitdruck liest, hat mit diesem Buch wahrscheinlich schöne Lesestunden.

Ich vergebe 3,5 Punkte

Bewertung vom 04.04.2021
Gefangen und frei
Sheff, David

Gefangen und frei


sehr gut

+ + Der Buddhist im Todestrakt - - Den Tod im Blick und trotzdem frei?

Mit 19 Jahren wurde Jarvis Jay Masters wegen Raub- und Gewaltdelikten zu einer Haftstrafe verurteilt. Während seiner Haft kam es zu einem tödlichen Übergriff auf einen Wächter. Jarvis wurde wegen Mittäterschaft angeklagt und am Ende zum Tode verurteilt. Nach seiner Aussage zu Unrecht. Mittlerweile sitzt er seit 30 Jahren im Todestrakt von St. Quentin.

David Sheff beschreibt in diesem Buch Stationen im Leben von Jarvis und wie ihn die buddhistische Lehre und Praxis durch die dunkelste Zeit in seinem Leben geführt hat. Ich konnte das alles gut nachvollziehen und fand auch einige wertvolle Impulse für mich persönlich.

Im Vordergrund steht die Biographie von Jarvis Masters und wie er rückblickend auf seine Kindheit, Jugend und Zeit im Gefängnis schaut. Die buddhistischen Impulse kommen durch Gespräche und Briefe mit Freunden.

Viel Raum bekommt auch die Situation im Gefängnis. Das Leben hinter den Mauern läuft nach anderen Regeln als in Freiheit und trotzdem kann man Jarvis glauben, dass er in manchen Punkten freier ist, als der 'Durchschnittsmensch'.

Im Verlauf des Buches tauchen viele Personen auf, die zum Teil sehr prominent in der buddhistischen Gemeinde sind. Da wäre ein Personenregister für mich hilfreich gewesen.

Das Buch selber ist gut und flüssig geschrieben. Für manche vielleicht zu distanziert.

Bewertung vom 06.09.2020
Feuerrache / Widerstandstrilogie Bd.3
Boije af Gennäs, Louise

Feuerrache / Widerstandstrilogie Bd.3


ausgezeichnet

Gelungener Abschluss der Trilogie - - Sara muss sich ihrem Gegner stellen [ Band 3 von 3]

==> Unbedingt die Reihe chronologisch lesen, da die Handlung aufeinander aufbaut !!!

Nachdem ich die ersten beiden Bände 'Blutblume' und 'Scheintod' mit größtem Interesse gelesen habe, war meine Vorfreude auf diesen abschließenden Band sehr groß. Natürlich wollte ich wissen, wer hinter der ominösen Gruppe/Vereinigung BSV steckt und was sie von Sara wollen.

Sara hat nur noch ihre Schwester und ihre zwei besten Freunde Sally und Andreas. Als sich Lina ( die Schwester ) von ihr distanziert und sich auf die Seite von BSV stellt, glaubt Sara, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Ein großer Irrtum.

Einen wichtigen Teil nehmen wieder echte Artikel und Kommentare aus der schwedischen Presse ein. Beispiele: Olof Palme - schwedische Neutralitätspolitik - Militär/Verteidigung - Edward Snowden ...

Sara muss wieder viel aushalten, es begegnen ihr alte, auch totgeglaubte, Bekannte und am Ende muss sie sich für eine Seite entscheiden. BSV oder der Widerstand. Beide Gruppen konkurrieren um brisantes Material, das Sara von ihrem Vater 'geerbt' hat. Gibt es noch eine andere Alternative?

Cover und Titel erklären sich, wie schon bei den Vorgängerbänden, im Verlauf der Geschichte.

Mein Fazit: Mir hat das Finale sehr gut gefallen. Sara entwickelt sich nicht zur Superheldin, sondern versucht nur irgendwie zu überleben. Das macht die Geschichte 'bodenständiger'. Die politischen Skandale fand ich interessant und die Autorin hat einen gelungenen Mix aus Fakten und Fiktion geschaffen.

Wer Interesse an Verschwörungstheorien, Politik- und Wirtschaftsskandalen und Geopolitik hat, kann hier viele Puzzleteile finden.

Bewertung vom 03.02.2020
Scheintod / Widerstandstrilogie Bd.2
Boije af Gennäs, Louise

Scheintod / Widerstandstrilogie Bd.2


ausgezeichnet

Der Psychoterror gegen die Protagonistin Sara wird noch extremer - - Band II der Widerstandstrilogie hat mir richtig gut gefallen

>> Unbedingt vorher Band I „Blutblume“ lesen. Die Handlung geht nahtlos weiter und ist ohne Vorkenntnisse wahrscheinlich nicht richtig nachvollziehbar.

Sara hat noch schwer mit den Ereignissen des letzten Jahres ( 'Blutblume' – Band I ) zu kämpfen, doch mit der Zeit rafft sie sich auf und schafft es sogar eine Praktikumsstelle bei der Beraterfirma McKinsey zu bekommen. Mit der neuen Arbeit kommen auch die Lebensgeister zurück und sogar ein Mann erobert nach und nach ihr Herz.
Obwohl auf den ersten Blick alles gut läuft, passieren wieder merkwürdige Dinge in ihrem Umfeld. Alle Menschen, die ihr was bedeuten, bekommen Probleme und werden auch Opfer von Gewalt. Sie weiß wieder nicht wem sie überhaupt noch trauen kann. Der Druck auf sie wird immer stärker und es schaut danach aus, als ob sie irgendwas hätte, was für die Gegenseite von höchster Wichtigkeit ist. Bloß was?
Wie in Band I, spielen die gesammelten Unterlagen ihrer Vaters wieder eine bedeutende Rolle. Es sind reale Zeitungsartikel die auch in den schwedischen Medien veröffentlicht wurden und auf Missstände in der schwedischen Politik hinweisen. Um das alles nachvollziehen zu können, braucht es Interesse an Politik, Geschichte und Geheimdienstarbeit. Für mich ist das der Kern der Trilogie.

Das Buch selber ist sehr gut geschrieben. Es lässt sich flüssig und flott lesen. Als Leser ist man ganz nah am Erleben der Protagonistin, zweifelt mit ihr und hofft, dass sich endlich alles aufklärt.
Ich finde, das Cover und die Buchgestaltung verdienen ein Extralob. Der Buchschnitt ist in der gleichen gelben Farbe wie der Titel und macht das Buch dadurch sehr auffällig. Beim Lesen erklären sich auch die Tiere auf dem Cover. Alles hat eine Bedeutung und einen tieferen Sinn.

Ich bin sehr gespannt, wie die Autorin die Geschichte zu Ende bringt und freue mich sehr auf den 3. Band „Feuerdrache“.

Bewertung vom 31.01.2020
Hier und Jetzt
Maffay, Peter

Hier und Jetzt


ausgezeichnet

IN DIESEM BUCH WIRBT PETER MAFFAY FÜR MEHR GEMEINSCHAFTSSINN UND EINE NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT
Während viele nur reden und fordern, ist Peter Maffay ein Mann der Tat. Er engagiert sich schon viele Jahre für bedürftige Kinder mit seiner Stiftung und der Drache TABALUGA ist untrennbar mit Peter Maffay verbunden. Weniger bekannt ist, dass Peter Maffay sich sehr für biologische Landwirtschaft interessiert. Hier in diesem Buch erzählt er, wie er zum Besitzer eines bayerischen Gutshofs wurde und wie er dadurch echte Heimat gefunden hat.

Sein Gut Dietlhofen liegt südlich von München in der Gegend von Weilheim und nach dem Schwärmen von Peter Maffay ist das ein ganz besonderer Ort. Man wird von Hühner und Bisons begrüßt und kann im Hofcafe bei selbstgemachtem Kuchen und einer Tasse Kaffee die Seele baumeln lassen.

Mit seinen mittlerweilen 70 Jahren, hat er viel erlebt und über einige Erfahrungen erzählt er hier in diesem Buch. Es geht nur am Rande um die Musik. Es geht vielmehr um die zahlreichen Menschen denen er begegnet ist und welche Projekte er mit seiner Stiftung umsetzt.

Im ersten Teil des Buches geht es überwiegend um das Hofgut und im zweiten Teil geht er einigen gesellschaftskritischen Gedanken nach. Er kritisiert den Flächenfraß, fragt sich ob immer neu gebaut werden muss, statt Bestehendes zu verwenden und bezieht auch Stellung bei dem Thema Asyl und Migration. Immer in einem ruhigen Ton, ohne anzuklagen. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und einige Punkte haben mich auch nachdenklich gemacht.

An einigen Stellen, könnte man den Eindruck gewinnen, dass es hauptsächlich um Werbung für das Gut Dietlhofen und die Stiftung Maffay geht. Das wäre aber zu oberflächlich betrachtet.
Peter Maffay wirbt mit diesem Buch tatsächlich, aber weniger zum Selbstzweck, sondern für mehr Bewusstheit, mehr Miteinander und ein Bewahren der Schöpfung.

Bewertung vom 03.11.2019
Der Fund
Aichner, Bernhard

Der Fund


sehr gut

Was machst Du, wenn Dir das Schicksal eine zweite Chance bietet?

Das ist mein erstes Buch von Bernhard Aichner. 'Bösland' und 'Kaschmirgefühl' sind mir zwar schon mehrmals aufgefallen, aber erst „Der Fund“ hat mich neugierig gemacht.

Die Grundidee ist einfach. Eine Verkäuferin findet in einem Bananenkarton gut 12 kg Kokain. Bis dahin war ihr Leben eine einzige Katastrophe und sie hat in diesem Moment den Schimmer einer Hoffnung, dass sich was ändern könnte. Die Entscheidung diese Kiste mit nach Hause zu nehmen, wird sie allerdings mehrmals bereuen. Sie hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus der Sicht Ritas und dann aus der Sicht eines namenlosen Ermittlers, der ihren Tod aufklären will. Ritas Erleben und die Verhörprotokolle des Ermittlers wechseln sich ab und man springt dadurch mehrmals in der Zeit. Mal ist man ganz nah dran und dann wieder in großem Abstand zur Handlung.

Für mich war nicht die Spannung im Vordergrund, weil ich gut nach der Hälfte geahnt habe wie es ausgeht. Das Besondere an diesem Buch ist die Raffinesse der Geschichte und die Zeichnung der Charaktere.

Sprache und Stil des Buches fand ich super. Stellenweise wurde ich richtig durch die Kapitel getrieben.

Ein besonderes Lob verdient die Aufmachung des Buches. Das Cover in schwarz-weiß ist schlicht, aber dennoch ein Hingucker. Der gelbe Buchschnitt setzt einen tollen Akzent und ist bestimmt eine Anspielung auf die Bananenkiste.